Finanzbranche soll Geld für Straßen und Bahnen beschaffen
Gabriel sammelt Geld für deutsche Infrastruktur
Um marode Straßen und Brücken in Deutschland zu sanieren fehlt das Geld. Die Finanzierungslücke will Wirtschaftsminister Gabriel mit Hilfe der Finanzindustrie stopfen.
Berlin - Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) will zusammen mit der Finanzindustrie mehr privates Kapital zur Finanzierung der Infrastruktur mobilisieren. Ein am Donnerstag in Berlin eingesetzter Expertenbeirat soll entsprechende Investitions-Modelle entwickeln.
Darin sitzen Vertreter der Versicherungswirtschaft, Banken, Wissenschaft, Verbände sowie Gewerkschaften , wie das Wirtschaftsministerium in Berlin mitteilte. Damit reagiert Gabriel auf Kritik auch von Euro-Partnern, Deutschland investiere zu wenig und behindere so mehr Wirtschaftswachstum.
Stärkere Einbindung von privaten Investoren
Dem Gremium gehören unter anderen Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen, der Vorstandschef des Versicherers Ergo, Torsten Oletzky, sowie die Allianz-Top-Managerin Helga Jung an. Den Vorsitz übernimmt der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher. Dem "Handelsblatt" sagte Fratzscher: "Letztlich geht es um die Frage, wie wir die riesigen privaten Ersparnisse in Deutschland für Investitionen mobilisieren können."
Gabriel hatte bereits für eine stärkere Einbindung privater Investoren wie Versicherungen und Pensionsfonds plädiert, um die Finanzierungslücke im Infrastrukturbereich zu schließen. Mit staatlichen Mitteln sei dies nicht möglich.
Eine Expertenkommission für die Länderverkehrsminister war zu dem Ergebnis gelangt, dass allein für den Betrieb und Erhalt der Verkehrsinfrastruktur in
Deutschland in den nächsten 15 Jahren rund 7,2 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich benötigt würden. Auch Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will Öffentlich-Private Partnerschaften ausbauen.Versicherer rücken in den Fokus der Regierung
Nach der ersten Sitzung des Gremiums erklärte Gabriel, "die relativ schwache Investitionsentwicklung in Deutschland erfordert neue wirtschaftspolitische Antworten". Deutschland benötige mehr Dynamik bei privaten und öffentlichen Investitionen.
Die Versicherer stehen nach den Worten des Präsidenten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland, bereit. Infrastrukturinvestments passten wegen ihrer zumeist planbaren und stetigen Erträge gut zum langfristigen Geschäftsmodell der Versicherer.
Derzeit machten Investitionen in Erneuerbare Energien und Infrastruktur zusammen noch weniger als ein Prozent ihrer gesamten Kapitalanlagen in Höhe von knapp 1,4 Billionen Euro aus. Bei verlässlichen Rahmenbedingungen wären die Versicherer bereit, ihr Engagement deutlich auszuweiten.
Mehr Wachstum statt hartem Sparkurs
Deutschland steht seit längerem in der Kritik wegen seiner Investitionsschwäche. Private und öffentliche Investitionen liegen unter dem Durchschnitt der Industriestaaten. Nicht nur die Euro-Partner verlangen, den harten Sparkurs zu lockern und mehr auf Wachstum zu setzen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, plädierte jüngst für eine wachstumsfreundlichere Finanzpolitik und ein Milliarden-Investitionsprogramm in Europa.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte Deutschland kürzlich zu deutlich mehr Investitionen in die Infrastruktur aufgefordert - auch, um den Rest der Euro-Zone zu unterstützen. Der IWF spricht sich für jährlich 14 Milliarden Euro aus. Weitere Investitionen bis zu jährlich 0,5 Prozent der Wirtschaftsleistung über vier Jahre könnten finanziert werden, ohne gegen Haushaltsregeln zu verstoßen. Union und SPD wollen bisher fünf Milliarden Euro zusätzlich aus dem Bundeshaushalt investieren im gesamten Zeitraum bis Ende 2017.
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Quelle: dpa
Na da bin ich ja mal gespannt...
Jawoll! Immer schön scheibchenweise steuerfinanziertes Gemeingut verscherbeln.
Wem gehören denn die Straßen, Brücken, die Infrastruktur? Dem Staat, dem Steuerzahler, uns! Hier wird staatliches Eigentum verhökert. Immer mehr öffentliches Eigentum gelangt in die Hände von Konzernen, Bauprojektträgern, Finanzunternehmen, Milliardären und anderen privaten Investoren. Damit schafft sich der Staat Stück für Stück selbst ab. Und das Volk bekommt es noch nicht einmal mit. Wohin führt die Privatisierung öffentlicher Güter in Europa? In die Abhängigkeit und letztendlich Enteignung.
Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte.
da bin auch mal gespannt.
Vorallem wie dieser Satz von dem DIW Kuckuck Fratzscher gemeint ist: "Letztlich geht es um die Frage, wie wir die riesigen privaten Ersparnisse in Deutschland für Investitionen mobilisieren können."
Erst der Albig mit seiner Sonderabgabe für alle Autofahrer und nun prescht der Sigi vor...🙄
Pensionsfonds für Straßen hernehmen?
Super praktisch.
Hat man erstens neue Straßen und zweitens viel weniger Verkehr, weil keiner im Alter mehr Geld für ein Auto hat ... 🙄
Wahnsinn, auf was für einen Dreck die Linken Parteien immer wieder kommen!
Kritik an Gabriel's Plänen ist ja schön und gut, hat aber nur dann Substanz, wenn auch ernstzunehmende Alternativvorschlage gemacht werden.
Wie schaut's damit aus? 😱
Gibt's genügend, einfach weniger Geld verschwenden: http://www.steuerzahler.de/Schwarzbuch/1227b475/index.html
notting
Hab gerade eine frisch fertiggestellte AB mit einer Spur mehr pro Fahrtrichtung von einem privaten Konsortium vor der Tür. Noch dürfen Wetten abgegeben werden, dass der Steuerzahler unterm Strich draufzahlt, weil wenn sich das Konsortium aus dem Stau macht die AB noch viel schlimmer als vor der aktuellen Sanierung dastehen wird und zuviel der Mauteinnahmen an das Konsortium geflossen sind...
notting
Dazu ist aber auch der Bauingenieur gefragt - ein Werbelink hilft da kaum weiter.
Wieso? Man kann die Kohle nicht nur mit bauen verschwenden. Desweiteren kann man das verlinkte komplett kostenlos lesen, einfach durchklicken -> http://www.schwarzbuch.de/schwarzbuch/alle_faelle -> nach Bundesland oder nach Art der Verschwendung sortiert (die PDF-Datei scheint nach kostenloser Registrierung auch kostenlos zu sein).
notting
Schon klar.
Ich habe aber auch nicht behauptet, daß es etwas kostet... 😱
Auf der Webseite, die du als "Werbelink" bezeichnet hast, sind auch div. Möglichkeiten was zu bestellen oder dem Verein beizutreten. Damit hast bei mir den Eindruck erweckt, dass du an diesen Bezahl-Sachen der Webseite hängengeblieben bist und den Gratis-Teil übersehen hast bzw. bei anderen Lesern (evtl. ungewollt) den Eindruck erweckst, dass man das Schwarzbuch nicht kostenlos lesen könnte. Alle Klarheiten beseitigt? ;-)
notting
Jetzt auf jeden Fall. 😉
Erst einen Planungsbetrug begehen, um Neubauten möglichst billig ausehen zu lassen, dann die Fehlbeträge aus den Sanierungs- und Reparaturtöpfen abzweigen und zum Schluß, wegen der Unfähigkeit, vorab, die wahren Kosten zu nennen, nach Investoren suchen, die die Karre aus dem Dreck ziehen.
Totalversagen in der Politik treibt stets neue Blüten..
Nachtrag:
Versicherer?
Die Stadt Braunschweig hat eine Feuerversicherung gekündigt um jährlich 36000 Euro zu sparen, jetzt, nach dem Brand, ist ein Schaden von mehr als einer Million Euro zu beseitigen
Zum Glück wurden 504000 Euro gespart, die hoffentlich nicht anderweitig verwand wurden.
LKW Maut erhöhen. Ganz einfach. Dann zahlen alle, also Verursachergerecht. Jeder konsumiert und die Konsumgüter werden mit LKW's durch die Republik gekarrt und die machen alles kaputt.