Gaffer von Heidenheim stellt sich den Behörden
Gaffer stellt sich der Polizei
Der Gaffer, der vergangenen Sonntag einen tödlichen Motorradunfall mit seinem Smartphone filmte, statt zu helfen, hat sich nun der Polizei gestellt.
Heidenheim - Der Gaffer von Heidenheim hat sich gestellt. Der 27-Jährige habe zugegeben, am Sonntag Handy-Aufnahmen eines bei einem Unfall verunglückten Motorradfahrers gemacht zu haben, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Mann habe sich am Dienstagnachmittag auf dem Polizeirevier Heidenheim gemeldet. "Der öffentliche Druck war wohl zu groß", sagte Uwe Krause, Sprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Ulm. Am Dienstag hatten Ermittler erklärt, der Gaffer sei auf einem Video zu erkennen, das von der sogenannten Dashcam eines Autos gemacht worden sei.
Überprüfungen der Polizei bestätigten den Angaben zufolge, dass es sich bei dem 27-Jährigen um den Gesuchten handelt. Das von ihm verwendete Mobiltelefon sei sichergestellt worden. Man werte es nun dahingehend aus, ob die - zwischenzeitlich angeblich gelöschten - Aufnahmen auch verbreitet oder weitergegeben wurden.
Laut Polizei kann bereits das Anfertigen einer Bildaufnahme, die die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellt, eine Verletzung des persönlichen Lebensbereichs darstellen und eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren zur Folge haben. Der Motorradfahrer war noch am Unfallort gestorben.
Quelle: dpa
Bei sowas sollte es keine Strafmilderung geben.
Dem Mann war wohl das Video wichtiger, als den Verletzten zu helfen.
Drei Jahre Gefängnis, davon eines auf Bewährung, dazu eine saftige Geldstrafe und Führerscheinentzug für 12 Monate mit anschließender psychiatrischer Begutachtung, natürlich auf Selbstkostenbasis.
Da schau ich mir dann an ob der nicht geläutert ist.
..wenn mann datt bloß machen würde, dann wären die Straßen und vor
allem Autobahnen wie leergefegt..
Wenn ich sehe, wie viele auf der BAB voll in die Eisen gehen, nur weil auf der
gegenüberliegenden Fahrbahn Blaulicht blinkt...nenenene..mann könnte ja was verpassen
Bin mal gespannt, was er bekommt, wahrscheinlich ne kleine Geldstrafe, weil
er "reumütig" ist..oder so...
Grüße
Der bekommt einen Klaps und 100GB gratis dazu.
Viele sagen, härtere Strafen bringen nichts.
Ich bin da anderer Meinung.
Ich blicke weder beim österreichischen noch beim deutschen Rechtssystem durch, Täter statt Opferschutz ist da angesagt...
Ach je, ist der Stammtisch schon wieder eröffnet.
Mich persönlich würde interessieren, was der Mann zu seiner Motivation sagt. Ich wüsste gern, warum ihm das Filmen so wichtig war.
Wer sich auf Grund von hohen Druck stellt, macht dies nicht wirklich freiwillig. Wäre nur eine Frage der (kurzen) Zeit, bis sie ihn so gefunden hätten.
Also ich würde die Strafe nicht besonders mindern...
Und wer diesen skrupellosen Gaffer jetzt auch noch in Schutz nimmt, der ist wahrscheinlich selbst so ein Gaffer, der Mitgefühl mit seinem Gleichgesinnten hat...
Präventiv werden alle, die einen andere Meinung als man selbst hat, bereits angegriffen. Erspart einem auch die Selbstreflexion.
In der Tat ist die Motivation für sein Handeln interessant, warum schaut ein Mensch einem anderen Menschen beim sterben zu? Warum filmt er dieses Leid? Menschen sterben zu sehen ist alles andere als ein schöner Anblick, besonders wenn der Tod durch ein Trauma verursacht wurde.
Und ja er hat sich freiwillig gestellt, welche Motive jetzt auch zu dieser Handlung geführt haben. In diesem Forum ist der Ruf nach härteren Strafen für andere Menschen immer groß und wird unreflektiert nach jedem Pseudoskandal erhoben.
Letztendlich ist es nicht viel mehr als ein Sturm im Wasserglas und man hätte von dem Fehlverhalten des jungen Mannes kaum Notiz genommen, wäre es nicht in diesem Forum in den Neuigkeiten publiziert worden. Diese Art von Fehlverhalten erlebt man zigfach jeden Tag in Deutschland in verschiedenen Ausprägungen, hier ist es ein schwerer Fall. Im kleinen geht es los, dass an den meisten Unfallstellen nur langsam gefahren wird auf der Gegenspur um zu schauen was dort passiert ist und geht eben bis zum Filmen von sterbenden Menschen. Hier helfen keine härteren Strafen, hier hilft nur konsequente Aufklärung und konsequente Strafen im bisherigen Strafmaß.
Genau das meinte ich... Liest sich so, als ob Du genau wüsstest wovon Du sprichst. Passiert oft, ist ja nicht so schlimm,... blablabla...
Ja, es gibt viele, viele Leute, die gerne gaffen und das "Spektakel" auch noch filmen - die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, daß genau solche Leute auch hier im Forum unterwegs sind. Und natürlich versuchen die, diese Thematik so richtig schön runter zu reden - schließlich macht man ja nichts schlimmes, man guckt ja nur.
"Nur mal gucken" sollte nicht bestraft werden, das mit dem Foto/Video machen ist inzwischen ja auch nichts ungewöhnliches mehr und die unterlassene Hilfeleistung kann man sich auch noch schön reden...
Gibt auch Leute die Taschendiebstahl, Betrug, Raub, Vergewaltigung oder Mord schön reden... kommt immer auf den Standpunkt an 😉
Um es kurz zu machen: Mit Kriminellen über härtere Strafen zu diskutieren ist reichlich sinnlos. Und das meine ich ganz allgemein!
Ja, warum filmt das jemand? Das ist so pervers, dass man es kaum fassen kann.
Nun, irgendeine Absicht wird er verfolgt haben, wobei ich stark vermute, dass er dieses Video nicht nur für seinen "Privatgebrauch" erstellt hat, sondern die Teilungsabsicht mit anderen vorhanden war.
Wenn das für dich ein Pseudoskandal ist, dann möchte ich mal wissen, was daran "pseudo" sein soll. Skandalös ist doch zweifellos das Verhalten, sich an dem Leid des anderen auf irgendeine Art zu weiden, auch indem man ein Filmchen erstellt und nicht im Traum an Hilfestellung denkt.
Soso, ein Sturm im Wasserglas also???
Exakt.
Was ist denn das bisherige Strafmaß?
Ziemlich dumm. In Strafverfahren hält man besser die Klappe und stellt sich nicht.
Das Gafferproblem hat noch eine ganz Dimension. Da ich meine Ordination in einem ziemlich entlegenen Gebiet betreibe, werde ich von der Rettungsleitstelle als first responder herangezogen. Letzten Sommer würde ich zu einer verunglückten Motorradfahrerin hinzugezogen. Die Patientin war vorbildlich erstversorgt, die Landbevölkerung ist hier deutlich mehr auf Zack als die Städter, wurde ich von Ortsfremden angepöbelt, als ich zufuhr. Mein Blaulicht war im Kofferraum da ich in der Nähe war und Zeit sparen wollte. Dann erkannte mich der erste Feuerwehrmann und die Sache war gegessen.
Das Problem ist dass Ersthelfer nicht nur von Gaffern sondern auch selbsternannten Sheriffs behindert werden. Es passierte auch einmal dass ein Notarzt der zufällig mit dem Privatwagen zu einem Unfall dazukam und sich den Weg durch die Rettungsgasse bahnte, übelst beschimpft wurde und gegen sein Auto getreten wurde.
Schuld an dieser unerfreulichen Eskalation sind unter anderem eindeutig Medien wie YouTube, Facebook und co und die allgegenwärtigen Smartphones. Ich finde es auch gut, dass in Österreich dashcams verboten sind. Die Privatsphäre ist schon jetzt kaum mehr gegeben. Man kann nicht einmal mehr in Ruhe sterben .
Strafmaß für so ein Verhalten bisher:
§323c, §201a Strafgesetzbuch. Die hierbei angedrohten Strafen sind völlig ausreichend, hier wird wieder ohne sich informieren nach härteren Strafen geschrien und das insbesondere von Benutzern, die in ihrem verleumderischen Verhalten sich nicht wesentlich von jemandem unterscheiden, der Verletzten oder Not leidenden Menschen nicht hilft.
Verleumdung wird unter §187 StGB mit einer deutlich höheren Strafzumessung versehen, nur als kleiner Anhaltspunkt wie ich zu dieser Einschätzung komme.
Das Verhalten, welches der Benutzer V70_D5 beschreibt, kann ich leider nur bestätigen und dennoch halte ich die Strafandrohung für vollkommen ausreichend. Es mangelt an Durchsetzung des Rechtes und auch das kann jeder vernünftige Mensch nachvollziehen. In einer Notfallsituation werden die Ersthelfer und die eintreffenden Rettungskräfte sich zunächst um die Verletzten und Not leidenden Menschen kümmern, die Polizei um die Absicherung der Lage. Erst wenn dies erfolgt ist sind überhaupt personelle Ressourcen frei, damit man sich um Gaffer kümmern kann. An dieser Situation helfen auch härtere Strafen nichts um sie zu verändern.
ALLE hier im Forum sind Gaffer, oder woher glaubst du, kommen Einschaltquoten für die gängigen Nachrichten Formate in TV und Netz?
Bombenangriff hier, Geballere da und zum Schluss noch etwas Wirbelsturm - und jeder sieht hin.
Was glaubst du, woher solche Bilder kommen?
Es gibt an diesem Fall hier nichts zu mindern. An die Nase fassen müssen wir uns aber alle.
G
simmu
Was für einen Blödsinn Du da schreibst...
Es gibt schon einen Unterschied, einem Sterbenden die Hilfe aktiv zu verweigern und bewusst hinzusehen, oder ob man die Glotze einschaltet und nur von Terror, Katastrophen, Tot etc. umzingelt wird und man in den spezifischen Fällen nichts dagegen machen kann. Oder kann irgendeiner der Abends nach der Arbeit heimkommt und vor der Glotze sitzt was für das Erdbeben in Mexico?
Und nein, auch zu denen zähle ich mich nicht, sehe selten TV und wenn dann keine Nachrichten und auch an Unfallstellen, wo bereits erste Hilfe eingetroffen ist und die Polizei bereits vor Ort ist, gaffe ich bewusst nicht hin. Also hör mit Deinen dummen Aussagen auf. Es gibt noch ein paar Menschen mit Anstand.