Verstopfter Rußfilter: Sachmangel oder Verschleißerscheinung?
Gebrauchtwagenkauf: Sachmängel nicht immer eindeutig
Die Grenze zwischen üblichen Verschleißerscheinungen und Sachmängeln ist beim Gebrauchtwagenkauf eine heiß diskutierte Frage, die nicht selten am Ende die Gerichte beschäftigt.
Hamm - Ist ein verstopfter Rußpartikelfilter bei einem Gebrauchtwagen ein Mangel oder Verschleiß? Zwei Gerichte kamen bei der Klage eines Autokäufers zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Hagen: Mangel
Der Kläger hatte einen sechs Jahre alten Dieselkombi vom Typ Skoda Octavia RS Combi mit 181.000 Kilometern Fahrleistung erworben. Nach der Fahrzeugübergabe tragen Mängel auf, unter anderem ein schlechtes Anspringen des Motors, Ruckeln während der Fahrt, plötzlich steigende Drehzahlen und laute Motorgeräusche. Der Käufer verlangte daraufhin vom Verkäufer eine Reparatur. Als diese scheiterte, wollte er vom Kaufvertrag zurücktreten. Der Händler verweigerte dies.
Das Landgericht Hagen gab ihm darin Recht. Im Verfahren kam ein Kfz-Sachverständiger zu dem Ergebnis, dass die Probleme auf einen verstopften Rußpartikelfilter zurückzuführen seien. Dieses werteten die Richter als übliche Verschleißerscheinung und wiesen die Klage ab.
Hamm: Üblicher Verschleiß
Das Oberlandesgericht Hamm in zweiter Instanz war jedoch anderer Ansicht. Es könne zwar sein, dass die zunehmende Verstopfung des Rußpartikelfilters ein üblicher Verschleiß bei Dieselfahrzeugen
sei. Im Streitfall habe das Fahrzeug dieses Problem aufgrund eines defekten Drucksensors des Partikelfilters nicht angezeigt. Zudem hatte der Skoda einen für die Baureihe typischen, werksseitigen Fehler an der Einspritzung, der eine übermäßige Füllung des Partikelfilters zur Folge hatte.Aufgrund dieser technischen Defekte bleibe der vom Kläger erworbene Skoda negativ hinter der üblichen Beschaffenheit vergleichbarer Gebrauchtfahrzeuge zurück, so das Gericht. Der Kläger sei zum Vertragsrücktritt berechtigt, so der Senat, weil das verkaufte Fahrzeug bei der Übergabe einen Sachmangel aufgewiesen und sich nicht in einem altersgemäßen Zustand vergleichbarer Gebrauchtfahrzeuge befunden habe.
Quelle: SP-X
Um welchen Fehler an der Einspritzung es sich handelt werden wir wohl nie erfahren.
Quelle SPP-X
Was ein Quark.
Bei 180 tkm kann es sehr wohl sein, dass der DPF zu ist.
Bei Langstreckenfahrzeugen eher etwas später, bei Kurzstrecke schon deutlich früher.
Mit nem vollen DPF muss man rechnen und das beim Kaufpreis einkalkulieren.
Bei 180.000 km kann jedes Teil schon verschlissen sein, manchmal sogar das zweite oder dritte Teil. Als Käufer bei einem Händler bezahlt man jedoch einen heftigen Aufpreis von in dieser Preisklasse gut und gerne 2.000 bis 3.000 €. Warum macht man dass wohl? Damit einem hinterher der Stinkefinger gezeigt wird? Nein, man bezahlt so viel, damit man sich sicher sein kann, dass die Mühle eben auch in Sachen Verschleißteile in einem Zustand ist, dass der Wagen zumindest das übliche eine Jahr der Sachmängelhaftung ohne Reparaturen übersteht. Und dabei ist es für den Verbraucher egal warum nun das Teil XY auseinander fällt oder was überhaupt kaputt ist, wenn die Möhre nicht das tut, was man auch von älteren Autos als welche mit 6 Jahren und/oder 180.000 km auf dem Buckel erwarten kann: Dass sie zuverlässig gefahren werden können.
Gruß Michael
Oder man baut den DFP aus, dann hat man für immer Ruhe. Bordcomputer muss natürlich entsprechend programmiert werden, damit es beim TÜV nicht auffällt. 😉
@cng-lpg
....und deshalb läßt man alle Sorgfalt außer acht und kauft die Kiste blind, weil man ja ein Jahr von der SMH zehren kann?
Oder prüft man als Käufer doch, wie es um die Verschleißteile steht bzw. wann man sich zuletzt drum gekümmert hat? Ich mein, man schaut auf Riemen, Reifen, Bremsen, Serviceheft. Heutzutage gehört auch das Auslesen des Fehlerspeichers und bei der Gelegenheit auch des Füllstandes des DPF dazu. Bei unklarer Sachlage läßt man die Finger davon oder regelt das über den Preis......dass später etwas davon kaputt geht, kann vorkommen, aber da braucht man dann nicht jammern und vor Gericht ziehen.
Wer so ein Auto blind kauft, hat leider nicht die gebotene Sorgfalt walten lassen. Bei 180 tkm ist ein voller DPF eher Standard.....bei 80 tkm eher nicht. Dann läge mMn tatsächlich ein Sachmangel vor.
Schlimm finde ich die Abzocke der Hersteller die den kompletten Austausch empfehlen!
Mittlerweile gibt es Firmen die den DPF für einen Bruchteil der Kosten (im Vergleich zum Austausch) professionell Reinigen.
Meistens haben diese Firmen Kontakt zu Partnerwerkstätten die auf den ein und Ausbau von DPF's spezialisiert sind.
Aber der Michel informiert sich nicht und bezahlt im Glaspalast munter die 3000 Euro...
Soll das VW-System nicht eigentlich ewig halten?
Ich meine, bei meinem Auto ist der klar ein Verschleißteil und wird alle 120.000 getauscht, aber ich dachte, die VW-Filter wären sozusagen wartungsfrei, auch vor dem Hintergrund, dass die erheblich mehr kosten.
Wer teuer beim Händler kauft macht das meist, weil er schlicht zu wenig von Autos und ihrer Technik versteht. Ich kenne mich aus und spare lieber 20 % oder mehr beim Kaufpreis.
Das kann aber nicht jeder! Und deshalb muss ein vollkommen unbedarfter Kunde blind auf den technisch guten Zustand eines bei einem Händler gekauften Fahrzeugs vertrauen können. Und natürlich beeinhaltet das auch Verschleißteile. Der Händler kann erkennen ob einige Teile schon kurz vorm Ausfall stehen, der Normalkunde kann das nicht.
Gruß Michael
Mein 2.0 TDI hatte bei 200Mm ca. 60-70% der zulässigen Aschemasse drin. Bei einem Langstreckenfahrzeug ist das also durchaus Fahrzeuglebensdauer. Problematisch sind halt die Leute die mit TDIs unter 200km pro Tag fahren.....
Selten so ein Schwachsinn gelesen! Bist du ein Fähnchenhändler? 🙄
Schon mal daran gedacht, dass nicht jeder Käufer ein solch erfahrener, mit allen Wassern gewaschener Vollprofi ist was Fahrzeugtechnik betrifft? 🙄
Dann darf ich nicht als Händler arbeiten. Oder er soll eben einen Aufschlag hinzurechnen, damit er etwaige Mängel absichern kann. Warum sollte ich beim Händler kaufen, wenn ich nicht mal eine Sicherheit zum einwandfreien Zustand des Fahrzeugs bekomme?
@Jubi TDI/GTI
Was soll das mit Fähnchenhändler zu tun haben😕
Die Filter gibt es inzwischen über 10 Jahre.
Dass diese Werksfilter geschlossene Systeme und deshalb irgendwann dicht sind und der Austausch des Filters in der Vertragswerkstatt in Gold aufgewogen wird, sollte sich nach über 10 Jahren herumgesprochen haben, auch wenn es nicht in den BA steht.
Dass es unter Händlern schwarze Schafe gibt, dürfte wohl jedem Käufer auch bekannt sein. Dass man dann jemanden dabei hat, der sich zumindest etwas auskennt, sollte man inzwischen auch wissen.
Ansonsten sollte man nur Neuwagen kaufen und keine Risiken mit Gebrauchtwagen eingehen.
@fhMemo
Dein Text unter meinem Zitat ergeben keinen Sinn!
Weil dieses Klientel genau so einen Blödsinn erzählt! "Jammer nicht, hättest ja vorher gründlich überprüfen können......" 🙄