London Taxi: Produktion läuft wieder
Geely bringt LTC zum Laufen
Was wäre England ohne die "black cabs", die Taxis von LTC? Die Frage stand kurz davor, beantwortet zu werden. Jetzt wird in Coventry wieder produziert.
Coventry - Die London Taxi Company (LTC) produziert wieder. Und zwar unter dem Dach des chinesischen Geely-Konzerns, dem auch Volvo gehört. Die Chinesen übernahmen den Produzenten typisch britischer „black cabs“ vor sechs Monaten.
Nun eröffneten Geely-Chef Li Shufu und der britische Wirtschaftsminister Vince Cable gemeinsam den Neustart der Produktion des Taxis TX4. Am Standort in Coventry entstanden nach Angaben von Geely 65 neue Jobs.
Li sagte: „Wir arbeiten bereits an der Planung und dem Design für die nächste Generation dieses Kultfahrzeugs. Dank der Arbeit unserer Mitarbeiter und unserer Unterstützer hat LTC eine aufregende Zukunft vor sich."
Vince Cable erklärte: "Nach einer Zeit der Sorge und der Unsicherheit für die Beschäftigten konnte die Zukunft des Herstellers der schwarzen Kulttaxis durch die Investition der Geely Group gesichert werden. Gleichzeitig wurden diese Arbeitsplätze für Fachkräfte in den Midlands gerettet und die Londoner Taxis werden weiterhin hier in Großbritannien gebaut."
Die Produktion bei LTC stand seit 2012 still. Im Februar 2013 übernahmen die Chinesen das Traditionsunternehmen, und verkauften seitdem die Lagerbestände ab. Künftig sollen wieder 10 Fahrzeuge pro Tag gebaut werden.
Das war eine intelligente GEELY Entscheidung eine traditionelles Altunternehmen mit Historie zu kaufen. Auch wenn es sicher nur ein Nischenmarkt darstellt. Taxen fahren aber auf der ganzen Welt und "britische Taxen haben typische Wiedererkennungswerte". Ein völliges Verschwinden von LTC würde die Formenvielfalt weiter eindampfen, was auch ein Stück Autokultur verschwinden lassen würde.
Insofern kann sich die Autowelt freuen.
Es bleibt die Hoffnung, dass GEELY mit Fingerspitzengefühl, guten Designern und Qualitätstechnik und -Verarbeitung den LTC-Kernwert weiterentwickelt.
Zurück bleibt die kleine Verwunderung, dass die britische Industrie immer weniger in "britischer Eigentümerhand" bleiben wird. Dieser Trend hält schon seit vielen Jahren an. Das verwundert. Für die Unternehmen ist es aber kein Nachteil. Besser ist es ein Unternehmen zu finden, das ernsthaft an der Weiterentwicklung arbeitet, als einem inländischen Eigentümer anzugehören, der es so dahindümpeln lässt.