PSA-Chef Tavares fordert Umbau bei Opel
Gemeinsame Elektroautos und Plug-in-Hybride
Sparen allein ist keine Lösung für Opel, findet PSA-Chef Carlos Tavares. Aber Opel müsse schlanker werden, sagte der Manager in einem Interview. Die Autos seien "richtig gut".
Rüsselsheim - Der Chef des französischen Autobauers PSA, Carlos Tavares, fordert von Opel harte Sparmaßnahmen. Viele Strukturen bei der im Sommer übernommenen Konzerntochter seien nicht schlank genug, sagte Tavares der Tageszeitung "Die Welt". "Mein Eindruck ist, viele Probleme rühren daher, dass Dinge bei Opel überdimensioniert sind, dass sie zu viel Energie verbrauchen, dass Abläufe nicht effizient genug sind", sagte er. "Wir müssen immer, überall und in allen Funktionen, viel effizienter werden."
Zugleich sagte Tavares, PSA werde Opel "helfen, wo man könne". Der Konzern habe die Gelder, um einen Neuanfang bei der defizitären Tochter zu ermöglichen. "Wir werden uns jeweils anschauen, welche Projekte in Rüsselsheim geplant sind, und wenn uns das überzeugt, dass man damit Geld verdienen kann, stellen wir die Mittel dafür bereit", sagte Tavares. Es sei vereinbart, den Technologietransfer von PSA zu Opel zu verbessern, um gemeinsam Elektroautos und Plug-in-Hybride zu bauen. "Die Ergebnisse werden wir im November präsentieren", kündigte er an.
Sanierungsplan im November
Sparen allein sei indes kein Patentrezept für die Sanierung. "Aber man muss schon Schlüsse daraus ziehen, wenn man feststellt, dass die Produktionskosten bei Opel mindestens 50 Prozent über denen in unseren französischen Werken liegen", sagte Tavares. Zugleich zeigte er sich optimistisch für einen Neuanfang bei Opel. "Die Autos, die ich sehe, sind richtig gut." Das spreche für Technik und Produktion.
PSA hatte Opel am 1. August übernommen. Ein erster Sanierungsplan soll nach 100 Tagen im November vorgestellt werden. Opel-Beschäftigte in den deutschen Werken sind über einen Tarifvertrag bis Ende 2018 vor Entlassungen geschützt. Eine Verlängerung der Jobgarantie darüber hinaus hatte Tavares abgelehnt.
Quelle: dpa
harte Sparmaßnahmen...ist die Schonfrist also inzwischen rum?! - na dann kanns ja losgehen.
Bei der Hochzeit habe ich prognostiziert, dass von Opel nicht mehr als der Blitz auf dem Grill bleiben wird. Mir scheint, sie sind auf dem "besten" weg.
War doch zu erwarten.
PSA will Geld verdienen.
Und wenn ein "Buchhalter" der neue Chef einer Automarke wird, regiert der Rotstift vor dem Zeichenstift der Designer.
Stimmt das wirklich, oder will man nur die Opel-Mitarbeiter weichklopfen?
..und da die Elektrokompetenz ( Ampera-e) angeblich nur in den USA vorhanden war, wird für die Zukunft wohl keiner der deutschen Ingenieure mehr gebraucht. Mal sehen ob die Entlassungen in Deutschland anders laufen wie in den gerügten USA; Vorbild Tesla. Ich lasse mich mal überraschen.
Aufällig nur das der KTN genau den Elektroausbau bei Opel vorgeschlagen hatte und jetzt „weggegangen würde“.
Gleichzeitig wird das Opel image wohl weiter ausgeholt werden wenn „Made in Germany“ öffentlich zum Brandstapel geschleppt wird. Tavares wird so wenig Freude an seiner neuen deutschen Marke haben. Da hätte er sich auch die Namensrechte von Borgward kaufen können. Das wäre billiger gewesen. 🙄
Das heisst das alles 50% teurer wäre, was unwahrscheinlich ist. Es heisst wohl; Opel sollte, sagen wir mal, doppelt so viele Autos verkaufen um die Kosten zu verteilen. Typischer undurchsichtiger Managersprach.
Schade das mann die guten hessischen Automobile in Europa nicht verkaufen kann. In Deutschland, die Schweiz und auch weiter in Europa mag mann lieber Skoda statt Opel.
einfach den franzosen den gleichen lohn wie den deutschen mitarbeitern zahlen, schon sind die kosten angeglichen 😉
Wohl eher die Zulieferer abkneifen, sowie bei VW, und im günstigen Ausland produzieren, sowie bei Skoda.
Interessant wie redselig er dieses wie auch anderes bereits unmittelbar auf dem OPEL-Stand/IAA so frei heraus palavert.
Cui bono ?!
Wäre die Beschäftigungsgarantie nicht wäre Eisenach schon dicht, die schleppen einen Personalüberschuss rum das es die Sau graust. Bekommen kaum zwei Schichten Produktionsvolumen zusammen und haben Personal für drei Schichten. Natürlich alles per Kurzarbeit finanziert mit Premiumkonditionen.
Unwahrscheinlich das es stimmt, in Frankreich sind die Personalkosten viel höher. Deutschland ist da eher ein Billiglohnland-Paradies. Wobei bestimmt einige Posten doppelt besetzt sind, da man die Entwicklung und Produktion bei und für GM mit abgedeckt hat.
Ich glaube das verstehst Du falsch:
"Zugleich zeigte er sich optimistisch für einen Neuanfang bei Opel. "Die Autos, die ich sehe, sind richtig gut." Das spreche für Technik und Produktion."
Von der Qualität der Fahrzuge "Made in Germany" ist er durchaus überzeugt, er weiß aber das Opel (für die Kosten, die anfallen) zu wenige Autos verkauft.
Daher will er einerseits die Strukturen verschlanken und andererseits den dringend benötigten und längst überfälligen Technologietransfer für Hybrid und Elektrofahrzeuge Richtung Opel einleiten, ich denke der Mittelweg aus diesen beiden Maßnahmen ist genau der richtige.
So blauäugig kann doch niemand gewesen sein zu glauben, die Übernahme durch PSA geht komplett ohne Jobverluste einher.
Aufgrund des Technologietransfers werden aber viele Fachkräfte und Ingenieure ihren Job behalten, bzw neue Aufgaben in der Hybrid- & Elektroentwicklung bekommen, da wird viel umgekrämpelt werden und in Zukuft werden die Teams gemeinsam entwickeln und konstruieren, das geht nicht alles per Telefon von Frankreich aus.
Tavares wird garantiert Opel nicht zu einer französischen Marke machen, die einfach nur den traditionsreichen Blitz aufgedrückt bekommt. Dann hätte man sich die Übernahme auch schenken können.
Opel muss einen eigenen Charakter behalten, denn es gibt, das hat Tavares selbst bestätigt, Kunden, die niemals Peugeot oder Citroën fahren würden. Diese Kunden müssen davon überzeugt werden, dass Opel auch künftig Opel ist und nich Peugeot light. Dabei sind Optik und Haptik elementar. Das Look and Feel ist Ausschlag gebend. Den Kunden ist es egal, ob ein Pure Tech oder SIDI Ecotec Motor unter der Haube steckt. Wen interessiert, was für ein Prozessor im Smartphone steckt?
Opel muss die PSA Familie charakterstark und individuell ergänzen. Nur so wird PSA sein Portfolio vergrößern und nur so verdient Opel wieder Geld und damit auch PSA. Darum bin ich für Opels Zukunft sehr optimistisch.
Also den französischen Spaniern dasselbe wie den deutschen Spaniern?
Den Tschechen und Slowaken genausoviel wie den Polen?
Hier will jetzt der Franzose dem Deutschen ein Auto verkaufen?
Ich lach mich weg.
Createur de Malheur
Was kann den Peugeot was Opel nicht kann?