TTIP-Abkommen: Deutsche Autoindustrie sieht viele Vorteile
Gemeinsames Statement der Autobosse
Das Freihandelsabkommen mit den USA, TTIP genannt, erhitzt die Gemüter. Deutschlands Autobosse sehen vor allem große Chancen. Doch ihre Betriebsräte mahnen.
Berlin - Steigende Konzerngewinne, sinkende Sozialstandards? Die Top-Manager sehen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA vor allem als Chance. Bei einem Scheitern drohe dagegen ein Dämpfer für neue Jobs und Exporte.
"TTIP bietet Deutschland und Europa große Chancen: ein transatlantischer Markt ohne Grenzen, ohne Zölle, dafür mit gemeinsamen Standards und sicheren Investitionen", sagte Verbandspräsident Matthias Wissmann am Mittwoch in Berlin.
Freier Handel zwischen der EU und den USA bringe beiden Seiten mehr Wohlstand und Jobs. Betriebsräte und die IG Metall warnten jedoch davor, mögliche Abstriche bei den Arbeitnehmer- und Umweltstandards in Kauf zu nehmen.
Zölle kosten eine Milliarde
"Wir wollen mit dem Ja zu TTIP auch ein Zeichen setzen für unsere Beschäftigten", sagte Wissmann. Die USA seien für die deutschen Autobauer mit 800.000 Stammarbeitsplätzen im Inland - gemessen am absoluten Wert der Ausfuhren - der wichtigste Exportmarkt.
Eine Streichung der Zölle könnte den Firmen pro Jahr mindestens eine Milliarde Euro ersparen: "Die zu beseitigen, wäre ein erheblicher Gewinn." Bei Einschluss von anderen Hemmnissen wie unterschiedlichen Standards und Normen käme Schätzungen zufolge sogar das Fünffache dieser Kosten zusammen.
Gemeinsam sprachen sich Deutschlands Autobosse in Berlin für TTIP aus: So viel geballte Management-Power versammelt sich selten zu einer gemeinsamen Erklärung. Nach Angaben von Daimler-Chef Dieter Zetsche gingen 2014 gut 14 Prozent aller deutschen Pkw-Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, ihr Wert lag bei mehr als 20 Milliarden Euro.
"Trotzdem haben wir mit zahlreichen Handelsschranken zu kämpfen." Verschiedene Regeln für Crashtests machten 70 Prozent der Zusatzausgaben aus. "Hier ist eine Verschwendung volkswirtschaftlicher Werte im Gange."
Müller: Normen reduzieren
BMW-Chef Norbert Reithofer erklärte, von TTIP würden auch Werke in Nordamerika profitieren, weil von dort aus viele Fahrzeuge in andere Märkte geliefert werden. Sorgen über eine Gefährdung hoher Standards teilt er nicht: "Wir brauchen nicht voreinander geschützt zu werden." Zollkosten ließen sich anders investieren. "Wir könnten die hohe Zahl an Fabriken in Deutschland nicht halten, wenn wir uns nicht so stark für TTIP engagieren würden."
Unterschiedliche Regeln für Produkte oder Tests passten "nicht mehr in die Zeit unseres weltweiten Handels", meinte Audi-Chef Rupert Stadler, der auch im Namen des VW-Managements sprach. Riskiere man TTIP, könnten sich die USA nach Asien orientieren, warnte Ford-Deutschland-Chef Bernhard Mattes. Aus Sicht von Porsche-Chef Matthias Müller zeigt die schleppende Entwicklung der Elektromobilität, dass die Vielzahl technischer Normen in der Autobranche reduziert werden muss: "Damit diese Technologie alltagstauglich wird, brauchen wir globale Standards."
Betriebsräte skeptisch
Skeptischer äußerten sich Auto-Betriebsräte und Gewerkschafter: "Wir werden keine Aufweichungen der Standards beim Umwelt- und Verbraucherschutz sowie keine Aushöhlung von Arbeitnehmer- und Mitbestimmungsrechten akzeptieren", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Belegschaftsvertretern und der IG Metall.
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte, es spreche nichts dagegen, Zölle zu senken oder Technik-Standards zu harmonisieren. Für die Befürchtung, TTIP weiche Umwelt- und Verbraucherschutz sowie Arbeitnehmerrechte auf und stärke die Rolle privater Schiedsgerichte, habe er jedoch Verständnis:
"Bei diesem Vorstoß kann der Eindruck entstehen, dass die Automobilindustrie und ihre Vorstände bereit sind, für die eigenen Vorteile Nachteile für Verbraucher und Arbeitnehmer in Kauf zu nehmen. Hier geht es auch um Menschen, nicht nur um wirtschaftliche Interessen."
Quelle: dpa
Was aber vergessen wird zu sagen, jede Steuer- und Zollabgabe fliesst dem Staatshaushalt als Einnahme zu - sparen die Autokonzerne x Milliarden werden die Bürger diese x Mrd irgendwo anders mehr in den Staatshaushalt einzahlen müssen um das auszugleichen, denn die Ausgaben des Staates sinken ja nicht um x Mrd dadurch, dass beim Zollposten weniger eingezahlt wird.
Damit werden lediglich Aktionäre entlastet und der Rest muss das ausgleichen - klar als Unternehmer und Aktionär ist man natürlich immer für Sozialisierung von Kosten auf andere, das natürlich ein netter Bonus.
Als ob irgendwelche Kostenvorteile an den Verbraucher weitergegeben würden.
Es werden ja nicht nur keine Kostenvorteile weitergegeben sondern sogar zusätzliche Kosten auf die Verbraucher umgeschichtet - das ist ja das schlechte.
Mit dem weichen Euro hat man doch den europäischen Unternehmen eh schon kräftig geholfen? Je schwächer der wird, desto besser doch für den Export und der wird doch sicher noch weiter fallen?
Die Forderungen lassen sich doch auch ohne TTIP umsetzen.
Kennt eigentlich irgendwer jemanden* oder hat auch nur von jemandem gehört, der für das Freihandelsabkommen mit den USA ist?
Ist irgendwem das Warenangebot in den Supermärkten zu klein? Gibt es irgendwas in den USA zu kaufen, was es hier nicht gibt und zumindest 3% der Bürger dringend brauchen täte?
*ausgenommen Konzernmanager und von ihnen
gekauftedurch viel Lobbyarbeit überzeugte Politiker.🙄🙄🙄
Aber nur bei Bestimmten Produkten. Der Privatmann darf weiterhin zum Zollamt gehen um seine Bestellungen aus den USA Abzuholen, natürlich gegen Bares für Zoll und Umsatzsteuer.
TTIP gilt nur für die Industrie und nicht für den Privatmann.
Ich kann die Industrie verstehen, warum man genervt ist so viele Crashtest zu bestehen, aber das dient schließlich der Sicherheit. Man sieht schließlich, dass europäische Autos bei europäischen Test recht gut durchkommen, aber sobald die Bedingungen minimal geändert werden, kann die Karosserie sehr schnell überfordert sein.
zum Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=8TH1YK4hlKk
Nun versteht man auch warum die Bosse diese Tests abschaffen wollen, aber das würde sinnvolle Entwicklungen stoppen. Niemand entwickelt für die Sicherheit, wenn man es dem Kunden nicht zeigen kann (kann ich auch verstehen), darum sollte TTIP nicht in Kraft treten. Der Kunde/Bürger wird der Verlierer sein.
Was ist schon eine Mrd für alle dt. Automobilisten? Vllt zählt ja sogar Bosch noch mit darunter. Das sind doch Peanuts im Vergleich zu den Nachteil.
Ich zahle lieber für einen europäischen Zollbeamten, als dass ich Umwelt- und Gesundheitsfolgen tragen muss.
Natürlich.....der ganze gepanschte und genmanipulierte/hormonisierte Mist,den es da drüben tonnenweise zu fressen gibt....das braucht Europa jetzt unbedingt auch!
Damit die Pharmakonzerne in Zukunft noch mehr Absatz vermelden können!
Ich wollte schon immer superkrank werden und noch mehr Steuern zahlen!Dann bin ich endlich ein Amerikaner allerersten Grades,Hell Yeah!*
*Achtung,kann Spuren von Ironie enthalten.
Greetz
Cap
Der Staat will nicht hören, dass wir kein TTIP wollen! Nur weil diese Versammlung von Lobbyisten dass will, weil alleine sie einen Vorreil haben, heißt das nicht, dass wir das Wollen!!!
Natürlich will ich TTIP!
Rote Blinker, CHECK!
Knarre für Jedermann, CHECK!
Medikamente online kaufen, CHECK!
Wer den TTIP nicht will ist meiner Meinung ein EU-Ökofaschist und Gutmensch der mit einer Schwimmweste in die Badewanne steigt!😉F.. EU!
Gemeinsames Statement der Autobosse...so so.
Was interessiert schon Bürgers Wille, ach dies lästige Volk, konsumieren soll es (damit das Geld immer schön
in den Kreislauf ließt) und die Fre**e halten.
Millionen denken: Ach, einer kann doch eh nichts bewirken.
Ich hätte gerne die amerikanischen Arbeitsschutzbestimmungen hier..........aber ich glaube die Herren auf dem Foto weniger.......