Motorsphere
Geschönter Spritverbrauch: Der Staat zahlt drauf
Wer fährt denn ein Auto, dass genau so viel Kraftstoff verbraucht, wie der Hersteller vorgibt? Diejenigen welchen mögen sich hier mal bitte zu Wort melden!
Es ist allgemein bekannt, die Herstellerangaben unterliegen einem großen kreativen Spielraum und sind in der Regel unrealistisch niedrig angesetzt. Warum? Sie beeinflussen die Kaufentscheidung und zwar ganz besonders, wenn die Spritpreisspirale ihren nächsten Höhepunkt ansteuert. Dass es in der täglichen Fahrpraxis dann 1 oder 1½ Liter mehr auf 100 km sind, wundert kaum mehr jemanden.
Die Deutsche Umwelthilfe macht jetzt auf diesen Missstand aufmerksam und zwar aus einem ganz anderen Blickwinkel als der bloßen Käuferbeeinflussung.
Ab dem 1. Juli wird die Kfz-Steuer ja zum Teil nach dem CO²-Ausstoß der Fahrzeuge berechnet. Das klingt prima für den Einzelnen, dessen Auto mit solchen Mondverbrauchsangaben gekennzeichnet ist, denn das heißt, es werden weniger Steuern fällig. Während die Hersteller so ihre Verkaufsbilanzen schönen und die Käufer sich über ein paar gesparte Euro freuen, gehen dem Staatshaushalt jedoch ganz effektiv Steuer flöten. Zudem werden natürlich die Autobauer und –käufer benachteiligt, die ihre Verbrauchswerte eben nicht schönschminken.
Die Deutsche Umwelthilfe ruft nun dazu auf, die Verbrauchsangaben von einer unabhängigen Instanz kontrollieren zu lassen. Mal schauen wie lange es dauert, bis sich von staatlicher Seite da was bewegt. Besonders kreativ sind nach Angaben des ADAC Eco-Test übrigens smart und Mercedes.
Quelle: AutomaTick
Ich fahre sogar unter der Herstellerangabe.
Das Fahrzeug ist ein A4 Cabrio, 2.5 TDI Bj. 03/04.
Die letzten 50000km liegt der Verbrauch laut Spritmonitor im Schnitt bei 6,5l/100km.
Die Herstellerangabe im Prospekt nennt 7,2-7,3l/100km.
Ich werde also demnächst zuviel Steuern zahlen.
Ich liege eigentlich auch IMMER und mit allen Autos unter der Werksangabe. Aber da ich auch immer ältere Autos fahre, greift die neue Steuerregelung für mich sowieso nicht.
@AutomaTick
Was soll so ein polemischer Schwachsinnsbeitrag ?
Ich melde mich hier zu Wort , weil mein Auto weniger verbraucht , als die Herstellerangabe suggeriert !
Sag mal , in welcher Deiner vielen Phantasie-Kisten hast Du den Quatsch ausgegraben ?
Zu Deiner Info : Der Verbrauch wird aus einem exakt festgelegten Norm-Zyklus ermittelt ! Der ist für alle Hersteller und alle Modelle verbindlich ! Der daraus ermittelte Wert ist der dann gültige Normverbrauch !
Wenn Du mit Deinem Auto nur Kurzstrecken fährst und nur mit kaltem Motor und dann nur im Stadtverkehr , dann ist es doch nur logisch , dass Du diese Werte nicht erreichen kannst !
Das hat nichts mit "großen kreativen Spielraum" zu tun , sondern mit Deinen persönlichen Fahrprofil !
Wie schon eingangs erwähnt : Mein Verbrauch unterbietet die Herstellerangabe - insofern bescheißt der Staat mich !
Um es noch einmal verständlich und klar zu sagen :
Man kann nicht für jeden einzelnen Bundesbürger und sein tägliches Fahrprofil einen Wert ermitteln - da würden die Aufwendungen den Rahmen bei weitem sprengen .
Daher Mittelwerte nach einem exakt vorgeschrieben Zyklus . Wer drunter bleibt - Glück gehabt (oder im steuerlichen Sinne Pech) und wer drüber bleibt hat halt Pech gehabt (im steuerlichen Sinne Glück) ...
Sind deren Einnahmen wieder einmal so schlecht , dass sie Existenzsicherung betreiben müssen ?
Hallo ?!?!?! Einige zahlen mehr , andere halt weniger - der Mittelwert ist entscheidend ! ! !
Nochmal : Es gibt einen Normzyklus , an den sich alle Hersteller halten müssen ! ! ! Da kann man nichts schönschminken ! ! !
Und sicherlich werden sie ein paar Idioten finden , die für teures Geld ein Gutachten erstellen lassen .
Zudem solltest Du mal darüber nachdenken , welche Zulassungskreterien ein Auto zu erfüllen hat ?!?!?
Da wird unter anderem für die Zulassung auch der Normverbrauch ermittelt - und das vom KFBA , welches mit Sicherheit unabhängig ist 😉
Ja ne , so ist richtig ! ! !
Keine Schalt-Anzeige beachten , nur Kurzstrecke fahren und mit kaltem Motor und dann maulen , wenn der Normverbrauch nicht erreicht wird ....
Mannomann , für jeden Sch... braucht man in Deutschland eine Genehmigung , aber jeder Idiot darf sich ohne Kontrolle vermehren - und somit werden wir dann mit solchen Beiträgen gestraft !
der arme staat, ich fang an zu heulen...
die schenken doch das geld nach ueberall hin, siehe abwrackpraemie...noch cooler finde ich die geplante neuregelung zur absetzbarkeit der beitraege zur krankenversicherung, und dem damit verbundenen wegfall der absetzbarkeit von Haftpflicht-, Arbeitslosen-, Berufsunfaehigkeits- oder UNfallversicherungen..
hinweis dazu: die neue rechtslage wird insbesondere privat krankenversicherten personen mit kindern ganz deutliche entlastungen bringen.
wer dazu zaehlt, koennt ihr euch ja denken oder?
Ich hab gestern was in der Financial Times gelesen, wo es auch um dieses Thema ging. Angeblich sollen durchaus Möglichkeiten bestehen, den Verbrauch "künstlich" zu senken, z.B. mit speziellen Motorölen, oder durch Abstecken der Lichtmaschine. Ob das jetzt ok ist, oder nicht, sei dahin gestellt. Wollte nur sagen, dass anscheinend doch diverse Methoden gibt, um den Verbrauch zu drücken.
@Michael89
Klar ! Du kannst auch Asphalttrennscheiben mit vollverkleidetetn Rädern anbauen , die Scheibenwischer und Spiegel abnehmen und sämtliche Spalten mit Klebeband zu kleben - senkt alles den Verbrauch !
Der hier aber beschriebene Normverbrauch wird durch das Kraftfahrt Bundesamt nachgeprüft und muss daher mit einem der Serie entsprechende Fahrzeug ausgeführt werden .
Im Klartext : Das Fahrzeug , dass das KBA dort testet , kann jeder auch im Autohaus kaufen ! ! !
Das der Halter später einen höheren Verbrauch hat , ist klar ! Zum einen drückt das Gewicht der Zusatzaustattungen , Klima-Anlage , Breitreifen und was der Käufer noch alles so gerne ankreuzt....
Zum anderen fahren die meisten Autos nur im Kurzstrecken-Betrieb , was den Verbrauch exorbitant nach oben treibt....
Ok, das wusste ich nicht, danke!
Laut dem Zeitungsartikel ist dieser Unterschied bei BMW wohl besonders groß, frag mich ob das an der Fahrweise liegt 😉. Aber ernsthaft: Den Verbrauch kann man ja auch einigermaßen bei einer Probefahrt oder von Bekannten etc. erfahren, und was bei der Angabe (evtl.) nicht stimmt, spart man sich an Steuer. Halb so schlimm, find ich.
Mein Auto verbraucht laut VW 3 Liter (3l Lupo).
Ich persönlich erreiche diesen Wert auch.
das du den erreichst glauben wir gerne, aber kommt dein auto mit 3 litern aus?
Bin entäuscht von Mercedes. Der C250 Bluetec CDI vebrraucht im Praxistest locker 40% mehr, aktuelle AMS....
Ich denke, ein einigermaßen realistisches Bild liefern Dienste wie spritmonitor.de. Auch das mag verzerrt sein, da sich dort überwiegend Autofahrer bewegen, die ein Auge auf ihren Verbrauch haben.
Gerade bei BMW-Modellen hab ich auch stark den Eindruck, dass die Werksangaben in der Realität nie zu erreichen, sondern geschönte Marketingzahlen sind.
Und wenn jemand täglich seine >50km auf der Landstraße oder Autobahn mit konstanten 100 abspult und damit die Werksangabe unterbietet – so what. Wie repräsentativ mag das sein? Was zählt sind doch reale Bedingungen, die auf die breite Masse zutreffen.
Gruß, cpt
Wayne... die Steuer wurde schon immer an irgendwelchen wenig realistischen Eckdaten festgemacht. Hat man bisher pro Hubraumliter bezahlt (bzw. tut das auch weiterhin), kann man Saugmotoren leistungs-, verbrauchs- und abgastechnisch kaum mit aufgeladenen vergleichen. Nun wird halt der Verbrauch (über Umwege) als Kriterium rangezogen (was, nebenbei bemerkt, auch durch die Mineralölsteuer schon abgebucht wird und daher nicht so viel Sinn macht), dafür ist der Hubraum jetzt wurscht. Die Versicherungen haben früher nur nach PS-Leistung eingestuft, heute zusätzlich u.a. nach Diebstahlwahrscheinlichkeit und Schadenhäufigkeit.
Und eines haben alle Methoden gemeinsam: Immer wird durch die Durchschnittswertung irgendeiner ungerecht benachteiligt.
Solange nicht jeder ausschließlich über seinen Verbrauch gemessen wird (volle Umlegung auf die Mineralölsteuer, zuzüglich festem Steuersatz bei älterer Schadstoffeinstufung - oder gleich ein an AU-Werten festgemachter Steuersatz) und/oder seine Schäden selbst bezahen muss (was wir nicht hoffen wollen, weil bei manchen da die Luft ganz schnell ganz dünn wird), ist immer der vorsichtige, vorausschauende Fahrer der Mops, und darf die rasenden unfallbauenden Gegenteile mitfinanzieren.
Hier wird also nur ein Quatsch durch den nächsten ersetzt, und dadurch wieder etwas Unsicherheit und Bewegung in den Automarkt gebracht (ihr merkt schon: die Autoindustrie soll über jeden möglichen Umweg ihre Knete bekommen!).
btw: Wird beim NEFZ eigentlich der cW-Wert und das Gewicht angemessen berücksichtigt?
Hallo,
der cW-Wert (genauer: cW x A) ist etwas unterrepräsentiert, denn er kommt nur im Außerort-Zyklusteil zum tragen und dort auch nur mit max. 120 km/h. Insgesamt sind gerade mal 10% der Meßzeit (insgesamt 20 Minuten, also 2 Minuten) mit V > 60 km/h.
Zitat: vz-nrw.de: "Die durchschnittliche Geschwindigkeit beim NEFZ-Test beträgt etwa 34 km/h bzw. 44 km/h ohne Leerlaufphasen. Das bedeutet: Im simulierten Fahrbetrieb ist der Spritverbrauch auf langen Strecken mit hohen Geschwindigkeiten (Landstraßen, Autobahnen) unterrepräsentiert, der Verbrauch im städtischen Verkehr dagegen übergewichtet. "
Das Gewicht wird über den Rollenprüfstand nachgebildet.
Ein wesentlicher Faktor für Abweichungen ist m.E. auch die unrealistische Kaltstarttemperatur von 20 Grad (!!). In D dürften wir im Jahresmittel mit ca. 10 Grad unsere Fahrt beginnen.
Gruß Reinhard
Guter Link:
http://www.volkswagen.de/.../spritsparbroschuere.pdf
Hallo!
Also ich erreiche auch bis jetzt mit jedem Auto den Normverbrauch oder sogar weniger, allerdings muss ich mich dann teilweise schon zusammenreißen. Und ich fahre eher wenig Kurzstrecke, das Meiste ist Landstraße, und da fahr ich sogut wie schneller als Tacho 110 und selbst das nicht in jeder 100er Zone, manchmal bleib ich auch bei 80 bis 90. Und in meinem Bekanntenkreis kenne ich sonst eigentlich niemanden, der die Normangabe erreicht. Ich finde ebenfalls, dass die Normangabe zu niedrig ist. Der normale Autofahrer muss so eigentlich immer draufrechnen, nur der, der wirklich sparsam fährt, der kanns an den Schildern ablesen. Die Inner- und Außerortsangaben sind eher irrelevant finde ich, keiner fährt nur innerorts oder nur außerorts. Besser fände ich eine Aufteilung (mit neuen Normen) auf "sparsam" und "flott"(oder so^^)... 😉