Chrysler muss nach Unfalltod 150 Millionen Dollar zahlen
Geschworene geben Chrysler Schuld am Tod eines Kindes
Weil ein Vierjähriger in einem Jeep Grand Cherokee starb, muss Fiat-Chrysler 150 Millionen Dollar Entschädigung zahlen. Der Tank des Autos war in Flammen aufgegangen.
Quelle: dpa/Picture Alliance
Bainbridge/USA - Eine Jury im US-Bundesstaat Georgia hat den Autohersteller Chrysler mit einer hohen Strafe für den Unfalltod eines vierjährigen Kindes zur Rechenschaft gezogen. Das Unternehmen muss der Familie des Jungen nach dem Urteil von Donnerstag (Ortszeit) 150 Millionen Dollar (137 Mio Euro) Entschädigung zahlen. Die Geschworenen warfen Chrysler Rücksichtslosigkeit und Missachtung von Menschenleben vor.
Der Junge war 2012 bei einem Auffahrunfall ums Leben gekommen, nachdem der Benzintank im hinteren Teil des Wagens in Flammen aufging. Chrysler, mittlerweile mit Fiat zum internationalen Branchenriesen FCA fusioniert, habe Kunden nicht ausreichend vor den Gefahren dieser Konstruktion gewarnt. Weil der hinter der Hinterachse angebrachte Tank nach Einschätzung der Verkehrsaufsicht NHTSA ein Risiko darstellen kann, rief Chrysler bereits 1,56 Millionen Wagen zurück.
Das Unternehmen weist die Vorwürfe aber zurück und erwägt, das Urteil anzufechten. Der Unfallwagen, ein Jeep Grand Cherokee Baujahr 1999, habe kein "unzumutbares Risiko" für die Fahrzeugsicherheit dargestellt, heißt es in einer Mitteilung vom Freitag. Laut Fiat Chrysler FCA konnte die Jury umfassende Daten aus einer dreijährigen Untersuchung aufgrund der speziellen Rechtslage in Georgia nicht berücksichtigen.
150 mio Dollar, in Deutschland hätten die nebst viel schöner Worte ein paar Tausender Entschädigung erhalten...
Wie ich solche Überschriften hasse ! Schuld hat vor allem der Aufgefahrene.
Aber das wird natürlich nicht erwähnt. Hauptsache, man konnte einem Konzern mal wieder eins reinwürgen.
Nunja, die Amis und ihr Rechtsverständnis...
Aber eigentlich ist doch da das Benzin in Flammen aufgegangen und nicht der Tank! Vielleicht sollte man doch eher den Mineralölkonzern zur Verantwortung ziehen...
Ich wär' so gerne Anwalt 😉
Genaugenommen brennt aber nicht das Benzin, sondern die Dämpfe davon. Und nun ?
Ist genau genommen nicht die Mutter Schuld, da sie ihr Kind in ein Gerät sitzen lässt, das mit zig Litern einer höchstgefährlichen und leicht entzündlichen Flüssigkeit gefüllt war?
Nö, die kann sich rausreden, dass sie nicht gewusst hätte, dass Benzin entzündlich wäre.
Eben!
In den meisten europäischen Länder, nicht nur in Deutschland, wird nur bei finanziellem Verlust etwas gezahlt. Ein Kind ernährt ja keine Familie, also braucht rechtlich gesehen, eigentlich gar nichts gezahlt zu werden. In den USA sieht das anders aus.
Die erste Frage, die jetzt beantwortet werden müßte, lautet doch:
Warum konnte die Jury umfassende Daten aus einer dreijährigen Untersuchung aufgrund der speziellen Rechtslage in Georgia nicht berücksichtigen?
"Unfalltod eines vierjährigen Kindes"
Sollte doch eigentlich alles sagen... Dass man dann als Eltern noch den Nerv hat, den Konzern anzuzeigen, zeigt ja wie verschroben das Gerechtigkeitsverständnis der Amis ist. Sollen die Eltern halt einen modernen Mittelklassewagen mit entsprechender Sicherheitstechnik kaufen, wer einen 16 Jahre alten Jeep fährt, nimmt ja wohl noch ganz andere Gefahren in Kauf...
Möglicherweise haben Rechtsanwälte zu dieser Klage geführt.
Wenn beim Aufgefahrenen nichts zu holen war, mußten die
Anwälte kreativ werden, um Ihre Einnahmen zu sichern, da
bot sich Dies doch geradezu an und Sie hatten sogar Erfolg
damit...........
Alles Andere ist ganz was Anderes, Erfolg zählt, Das wäre Hier
genauso, wenn möglich...........
Man muß diesen Fall vor dem Hintergrund des US-Haftungsrechtes sehen und darf nicht den Fehler begehen, ihn in einen Kontext zum deutschen Haftungsrecht zu stellen.
Und was wurde beim Rückruf gemacht? Der Tank verlegt?
Es gibt noch diverse andere Autos wo der Tank hinter der Hinterachse liegt. Bei einigen hybridisierten Fahrzeugen wurde der Tank vor der Hinterachse durch die Batterie ersetzt und der Tank wanderte hinter die Hinterachse. Die würde ich als Hersteller dann aber lieber nicht mehr in den USA anbieten.
Wenn in solchen Fahrzeugmodellen Sicherheitskraftstofftanks verbaut werden, ist das Risiko akzeptabel.