ZF-Friedrichshafen: Trump steht für Stabilität in den USA
Getriebehersteller ZF setzt auf Donald Trump
Bei ZF Friedrichshafen macht man sich ein wenig Sorgen wegen der Elektromobilität. Und setzt Hoffnungen in die USA. Trump stehe für einen konservativen Automarkt.
Stuttgart - Der Getriebehersteller ZF erwartet von einem US-Präsidenten Donald positive Impulse für die Autobranche. "Unter Trump ist anzunehmen, dass die USA zunächst mal aus der Automobilsicht ein relativ konservativer Markt bleiben", sagte der Chef des Zulieferers, Stefan Sommer. Will heißen: Sommer rechnet nicht damit, dass Trump Impulse für die E-Mobilität setzen wird.
Ein plötzlicher Schwenk zur Elektromobilität hätte für den mit Getrieben groß gewordenen Zulieferer dramatische Auswirkungen. Denn Elektroautos brauchen kein Getriebe - damit würden Kernprodukte von ZF ersetzt. Würde der Schalter vom Verbrennungsmotor auf Elektroautos von heute auf morgen umgelegt, fielen nach den Worten Sommers bei ZF und Hunderten Zulieferern weltweit mehr als 100.000 Arbeitsplätze weg. "Das ist eine große Herausforderung", sagte Sommer. "Wir sehen das aber nicht als Bedrohung." Denn der Weg dahin sei noch lang.
ZF-Chef Sommer: Sorge wegen Diesel-Verbot in Paris
"Europa ist für uns die größte Unsicherheit im Bereich der Emissionsgesetzgebung", meinte Sommer. Denn unklar sei, ob die Regulierung auf europäischer Ebene stattfinde oder in die großen Stadtzentren delegiert werde. Wenn Paris mit seinem Diesel-Verbot ernst mache, werde das den Dieselverkauf in ganz Frankreich bremsen.
"Kein Franzose kauft ein Auto, mit dem er nicht nach Paris fahren kann." Trotzdem würden die Verbraucher den endgültigen Schwenk zur Elektromobilität nicht auslösen. "Das sind regulatorische Eingriffe", so Sommer. Entsprechend sei China mit der klaren Position der Regierung hin zu Elektromobilität deutlich verlässlicher: Das Land könne man "viel besser einschätzen".
"Der Verbrenner bleibt noch ein bis anderthalb Dekaden"
ZF werde noch weiter in konventionelle Getriebe investieren müssen, da es Verbrennungsmotoren noch mindestens ein bis anderthalb Dekaden geben werde und Effizienzsteigerung in dem Bereich sehr gefragt seien. In den nächsten fünf bis zehn Jahren seien eher positive Impulse für die Beschäftigung zu erwarten. Zuletzt hatte ZF weltweit rund 135.000 Mitarbeiter.
Gleichzeitig sei es für einen Zulieferer schwierig zu steuern, weil es bei den Automobilherstellern keine einheitliche Linie hin zur Elektromobilität gebe. ZF selbst investiere allerdings schon seit mehr als zehn Jahren in Elektroantriebe für Nutzfahrzeuge. "Wir bauen heute schon viele Elektromotoren für Plug-in-Hybride", sagte Sommer.
"Wir sind im Moment in der Serienfertigung damit beschäftigt, auch reine batterieelektrische Antriebe zu machen." ZF will besonders hochwertige Elektromotoren selbst bauen und den Herstellern anbieten. "Wir sehen, dass die Auslegung eines elektrischen Antriebstranges alles andere als einfach ist", so Sommer.
Quelle: dpa
Vielleicht sollte man der Firma RENK Konkurrenz machen und sich auf den Bau von Panzergetrieben spezialisieren...🙄
Meine Glaskugel sagt mir gerade, dass die Nachfrage nach solchen dramatisch steigen wird in der nächsten Dekade!
Ha! Alles, nur das nicht. 😆
Trump verfolgt ganz eigene Ziele. Jeder, der ihm ans Bein pisst, muss befürchten, dass Trump den kaputt macht. Siehe Boeing derzeit. Dabei unterstelle ich ihm sogar Kalkül, auch wenn es manchmal so wirkt als seien seine Twitter-Botschaften mal eben aus dem Ärmel geschüttelt.
ZF tut aber aus unternehmerischer Sicht gut daran sich mit ihm zusammenzutun. Scheinbar achtet Trump sehr genau darauf wer welche Meinung von ihm hat. Vielleicht auch ein psychologisches Trauma. Deshalb muss er auch jedem zeigen, dass er den größeren hat. 🙄
Jetzt sieht man welche Früchte die lasche EU-Abgasgesetzgebung dank der Lobbyisten trägt. Sie schmecken nicht gut. Selbst schuld sag ich nur.
Amiland konservativ? Sehr gut: FCA verwendet z.B. in seinen RAM-Sauriern ZF Getriebe.
Angst vorm dieselfreien Paris? Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn da nun ein BMW mit Treckermotor verboten wird, fährt der betuchte Franzose halt Otto. ZF sollte es egal sein, mit welchem Verbrennungsmotor der Wandler der ZF Automatik gedreht wird.
Seit wann benötigen Elektromotoren in Kraftfahrzeugen keine Getriebe? 😕
Vermutlich ist gemeint, kein Getriebe mit verschiedenen Übersetzungsstufen.
Das ist aber doch kein Grund zum Jammern.
ZF wird es doch wohl auch hinbekommen, Getriebe ohne Übersetzungsstufen zu entwickeln und zu produzieren.
Ja das schon, nur ist die Wertschöpfung daran sehr viel geringer. Weniger Mitarbeiter, Zulieferer und Produktionslinien werden benötigt.
Sicherlich, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau.
Die sollten sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sondern neue Geschäftsfelder erschließen.
Ja das stimmt. Ich bin aber der Meinung, dass ohne Pleite eines großen deutschen Autokonzerns keine großartigen Innovationen bei der Mobilität möglich sind. Solange das Geschäft noch läuft wie bisher, wird sich nichts ändern. Wenn es dann mal nichtmehr läuft, sind die Konzerne viel zu träge um zu reagieren. Wenn die Verbrennerverkaufszahlen vor 2020 drastisch einbrechen, was heute niemand sagen kann, wird wohl der ein oder andere Konzern Geschichte sein.
Als Beispiel hier, was die Nokia Pleite ausgelöst hat:
https://futurezone.at/thema/start-ups/wie-nokias-niedergang-einen-start-up-boom-ausloeste/234.330.930
Gar nicht so negativ, die Folgen.
Ja, wäre mega bei einem Automobilhersteller...10000e Bandarbeiter machen dann in Startups Karriere und entwickeln ZF Kart Go: Arbeitsamt Drift für Smartphones...
Keiner hat Probleme mit Innovationen bei den OEMs. Die rechnen halt im Gegensatz zu den Future-E-Mobility-Hypern. Warum sollten die jetzt E-Autos im großen Stil bauen, wenn sich mit normalen Autos wesentlich höhere Gewinne realisieren lassen? Ein E-Auto bauen ist von der Ingenieurskunst her wesentlich weniger herausfordernd als ein Auto mit ICE zu bauen.
Wo ist dann der konkurrenzfähige Vollhybrid von den Deutschen? Der Jetta wahr wohl nix, besser werden sie es auch nicht zusammenbringen. Sie sollten mal die Dienste von dem ein oder anderen Ingenieursdienstleister in Anspruch nehmen. AVL und ähnliche warten schon. 😉
918 Spyder...
Die Hersteller zocken mit der Politik. Und wer sich zuerst bewegt, verliert.
Letztlich sind die Pläne für E-Autos in den Schubladen. Der Staat soll aber mit üppigen Beihilfen und Förderungen für deren Umsetzung zahlen.
Die nächste Runde ist eingeleitet, seid diverse politische Kräfte ernsthaft Sorgen um die Arbeitsplätze machen. Wie gesagt, die Politik macht sich Sorgen - nicht etwa die Automobilisten . Offiziell jedenfalls 😉
Ich kann das lauthalse Lachen in den Hinterzimmern der Vorstandsetagen fast bis hier hören, während sie in dieser Sache Einigkeit beschwören - weil alles andere sonst noch die eigenen Milliarden kostet.
Derweil wird weiter an sauberen Verbrennern (siehe Mercedes) und synthetischen Kraftstoffen gearbeitet, was ja so falsch auch nicht ist. Nirgendwo steht, dass die Emobilität die einzige und letzte Chance ist, die Luft rein zu halten oder, noch besser, gleich den Planeten zu retten.
Bei scheinbaren Alternativlosigkeiten hat sich schon so mancher geirrt. Wer weiss, vielleicht muss Tesla irgendwann einsehen, mit dem Batteriegedöns aufs falsche Pferd gesetzt zu haben.