Quartalsbilanz: Starker Yen belastet Toyota
Gewinneinbruch beim Branchenriesen
Um mehr als ein Drittel sank der Quartalsgewinn beim größten Autobauer Toyota. Das liegt vor allem am Wechselkurs zwischen Yen und Dollar und am Absatzrückgang in USA.
Tokio - Der Höhenflug des Yen hat Toyotas Bilanz stark belastet. Der Nettogewinn bei Japans größtem Autobauer brach im zweiten Geschäftsquartal um satte 35,6 Prozent auf 393,7 Milliarden Yen (3,4 Mrd. Euro) ein, wie das Unternehmen am Dienstag in Tokio mitteilte.
Der Umsatz fiel um 8,8 Prozent auf 6,48 Billionen Yen. Der Yen hat in diesem Jahr gegenüber dem Dollar um 13 Prozent zugelegt. Das macht japanische Produkte im Ausland teurer. Toyota ist abhängiger vom Wechselkurs als beispielsweise Nissan: Rund 40 Prozent aller Autos des Herstellers werden in Japan hergestellt.
Für das Gesamtjahr senkte Toyota sein weltweites Absatzziel von 10,15 auf 10,10 Millionen Autos. Die Prognose für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr hob Toyota zwar von 1,45 auf 1,55 Billionen Yen an. Das wären dennoch 33 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund für die Anhebung der Prognose ist, dass Toyota die negativen Auswirkungen durch den starken Yen um 40 Milliarden Yen geringer einschätzt als bisher.
Absatzrückgang in USA, Steigerung in Asien und Europa
Vize-Präsident Takahiko Ijichi kündigte weitere Kostensenkungen an, um die Auswirkungen des Wechselkurses abzudämpfen. Toyota werde jedoch auch in Zukunft nötige Investitionen tätigen, um weiter zu wachsen.
Bezogen auf die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahres verbuchte Toyota einen um 29,5 Prozent geringeren Betriebsgewinn. Daran konnten auch gute Verkäufe in Asien nichts ändern. So stieg der Absatz in Japan dank der Beliebtheit des Hybrid-Modells Prius von 984.000 im Vorjahr auf 1,08 Millionen Autos. Im Rest Asiens verkaufte Toyota 765.000 Autos (Vorjahr: 654.000) und in Europa 434.000 (407.000). Auf dem wichtigen Markt in Nordamerika sank der Absatz dagegen von 1,41 auf 1,40 Millionen.
Quelle: dpa
Bei Mercedes interessiert es euch einen Scheiß, ob bei steigendem Absatz die Marge von 10,2% auf 8,5% fällt (01-09/2016).
Bei den Japanern hebt ihr die Finanzzahlen hervor und erwähnt mit keinem Wort, dass im 2.Finanzquartal 2017 (06-09/2016) der Absatz global gestiegen ist.
zum Vergleich: VW weist konzernweit fürs 3. Quartal (2. Finanzquartal Toyota) einen Reingewinn von 2,3 Mrd. Euro aus. Die Sondereinflüsse lagen bei 400 Mio. Euro. So lassen sich die 3,4 Mrd. Euro von Toyota Motors besser einordnen.
Danke! 😊
Verstehe ich gerade nicht 😕
...und danke für die Vergleichszahlen zu VW!
Wie hat sich der Absatz global entwickelt? In Japan und Europa (nur EU oder mit Russland?) aufwärts., in Nordamerika abwärts. Einfach knackig in einem Satz formulieren wie es global aussieht.
Damit sich jeder ein Bild machen kann:
http://www.toyota-global.com/.../summary.pdf
Auf Seite 9 nach PDF gibt es die Verkaufszahlen. Das erste Quartal 2016 ist aufgrund der anderen Einteilung des Finanzjahres nicht enthalten.
Wenn ich einigermaßen richtig gerechnet habe ist der Absatz um ca. 0,7% zurückgegangen. Das ist für mich eine völlig normale Nachfrageschwankung um nicht zu sagen "das ist praktisch nichts"...
Das wegen ein paar Prozent weniger Gewinn gleich Sparmaßnahmen angekündigt werden gefällt mir gar nicht. Qualitativ steht Toyota so gut da wie eh und je und auch die "spürbare" Qualität (Materialien, Verarbeitung im Innenraum) ist endlich wieder auf einem guten Level, daran soll sich bitte nichts ändern.
Die 0,01 Millionen bzw. 10.000 Autos in Nordamerika sind wirklich eine Erwähnung wert? Toyota hat eine überalterte Modellpalette in den Staaten, das einzige neue Modell mit nennenswertem Einfluss auf den Absatz war dieses Jahr der Prius.
Toyota hat meiner Meinung nach keine überalterte Modellpalette (was du wahrscheinlich meinst ist der normale Modellzyklus der beim ein oder anderen Modell bald ansteht) sondern keine Werke die deutlich mehr Output erzeugen könnten. Besonders bei den im Moment sehr gefragten SUVs, Trucks und Pick-ups tut sich Toyota in den USA sehr schwer der Nachfrage gerecht zu werden.
In einem Quartal, in dem der gesamte amerikanische Markt aufgrund der "what-if-Trump" Panik rückläufig war, ist das eigentlich ein hervorragendes Ergebnis, wenn man weniger als 1% verloren hat.
Beim Wolfsburger Tageblatt aka Motortalk schon.
Premium-Journalismus, wenn Du so willst....
Jein, die meisten Modelle liegen zwar in ihrem normalen 6-Jahres-Rythmus, aber dennoch ist der Prius das einzige volumenstarke Modell, das 2016 vollständig erneuert wurde.
Camry XV50 - 2011, großes Facelift 2014
Corolla E170 - 2013
Sienna XL30 - 2010
Avalon XX40 - 2012
Tundra - streng genommen seit 2007, großes Facelift 2014
RAV4 XA40 - 2013
Highlander XU50 - 2013
4Runner N280 - 2009
Facelifts und die in den USA üblichen Modelljahränderungen habe ich ausgenommen.
Gut möglich, zumindest beim RAV4 spüren wir das ja auch. 6 Monate Minimum wenn man einen Hybrid möchte. Bei den Trucks spricht gegen Toyota das es keine richtigen Heavy Duty Modelle gibt - keine Diesel, keine Turbomotoren, nichts womit man richtige Trailer ziehen kann. Gegen einen Silverado mit Duramax-Diesel ist der Tundra einfach ein Spielzeug.
Du bist doch im Moment in den Staaten? Fahr einfach mal nach San Antonio im Süden der Stadt und frag dort nach warum nicht mehr Tundras und Tacomas vom Band rollen.
Ich will einfach nur damit ausdrücken dass Toyota in den USA den "Boom" der letzten 4 Jahre nicht in dem Masse mitgenommen hat wie manch Konkurrent (vor allem FCA) oder es für die Marke möglich gewesen wäre. Der FJ Cruiser z.B. wurde ohne Nachfolger eingestellt. Obwohl er sich großer Beliebtheit erfreute. Selbst auf dem US-Markt kam die letzten Jahre für die Marke Toyota kein weiteres SUV hinzu.
Könnte sein dass der Trumpel auf Grund seiner protektionistischen Haltung und des Rückzuges
der Verlagerung ins Ausland, vermehrt dafür sorgen wird die Produktionen wieder in seinem Land
ausführen zu lassen. Das heisst für ausländische Auto's werden höhere Zölle eingeführt. Dies
geschieht aber erst, wenn die heimischen Marken schon so viel produziert haben, dass der Markt
von Amerikanischen Auto's gesättigt werden kann. Ich kann es ihm eigentlich nicht verübeln,
angesichts der immer höheren Arbeitslosigkeit, vor Allem im Automobilbau. Heisst weiter, dass die
Amis vermehrt Amis fahren müssen/dürfen/können.
Lexus könnte noch schlüpfen, da dort gebaut wird. Welche Lexen, und wieviel hab ich jetzt nicht
ausgemacht.
Wie heisst es jetzt "America first"😊
Moment... 1200 Meilen.. ich passe. 😆 Ich glaube nicht das es mich mal nach Texas verschlägt, obwohl mich so ein Werksbesuch enorm reizen würde. In Europa bietet das Toyota leider gar nicht an, hätte meinen Yaris damals gern in Valenciennes geholt 🙁
Stimme ich dir zu. Bei Lexus machen die SUVS mittlerweile ja 2/3 aus, wie gesagt, den aktuellen RX sehe ich bereits täglich rumfahren. Der NX ist auch recht beliebt. Toyota Highlander, 4Runner und auch der RAV4 gehören auch zum Straßenbild wie in Deutschland Tiguan oder Kuga.
Nur der Tundra ist wirklich selten, gemessen an anderen Toyota-Modellen und den Platzhirschen F150, Silverado und RAM.
@yesdirect: Toyota fertigt die Topseller-Modelle in den USA oder in Canada, und auch Lexus hat damit begonnen einelne Modelle (sicher weiß ich aber nur vom ES) in Nordamerika zu bauen. Ist halt günstiger und drückt die Lieferzeiten.
Und da geht es schon los wie du richtig sagst. Werden dann "Amerikanische Autos" gemeint sein oder "Amerikanische Hersteller" denen "man" helfen will.
Fahrzeuge mit der höchsten lokalen Fertigung (in den USA) sind zum Teil Asiaten und eben nicht die "eigenen" Hersteller. Heißt konkret wenn konsequent vorgegangen wird müsste man alle zusammen mit Zöllen belegen da nun mal die Zulieferindustrie mit jedem neuen Jahr mehr Fertigung u.a. in Mexiko hochzieht.
Auf Toyota bezogen heißt das z.B. das der kommende Corolla eben nicht aus Mexiko kommen wird, sondern weiterhin aus Mississippi mit dementsprechend mehr Kapazitäten.
Bei den noch kleineren Modellen ist Mexiko inzwischen ebenfalls der bevorzugte Standort und würde so auch die meisten gleicherweise treffen.