VW Dieselmotoren: Weitere Entwicklung nicht sicher
Gibt Volkswagen den Diesel auf?
Die Zukunft des Dieselmotors bei VW ist unklar. VW-Chef Müller gab jetzt in einem Interview zwar keine klare Antwort. Ein Bekenntnis zum Diesel sieht aber anders aus.
Wolfsburg - Was in Zukunft aus dem VW-Dieselmotor wird, ist noch nicht entschieden. VW-Chef Matthias Müller sagte dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe): "Es wird sich die Frage stellen, ob wir ab einem gewissen Zeitpunkt noch viel Geld für die Weiterentwicklung des Diesels in die Hand nehmen sollen". Der VW-Chef stellt die Zukunft des Selbstzünders nach dem Abgas-Skandal damit eindeutig in Frage.
In den USA hat VW inzwischen alle Dieselautos vom Markt genommen. Ob VW jemals wieder Dieselmotoren in Amerika anbieten wird, bleibt unklar."Das ist derzeit schwierig zu beantworten", sagte Müller. Auch in Europa ist die Lage nicht einfach - "die Abgasreinigung beim Diesel wird enorm aufwendig und teuer". Die Steuervorteile des Diesels sind in Deutschland auf Dauer ebenfalls nicht gesichert. "Im Dialog mit der Politik müssen wir sehen, wie das alles weitergeht", sagte der Volkswagen-Chef.
Bisher hat VW aber immer noch einen hohen Dieselanteil bei seinen Fahrzeugen. Der VW-Chef hatte in der vergangenen Woche eine neue Konzernstrategie vorgestellt. Der Autobauer will künftig die Elektromobilität massiv ausbauen und Milliarden in neue Mobilitätsdienstleistungen investieren. An diesem Mittwoch findet die VW-Hauptversammlung statt.
Nix unbekanntes, die Entwicklung des Diesel ist bereits sehr weit. Da gibt es nicht viel mehr herauszuholen.
Für LKW, Transporter und möglicherweise Ultra-Langstreckenfahrer ist Diesel noch sinnvoll. Für alle anderen wird sich Benzin/Hybrid/Full-Elektro durchsetzen.
Langsam den Diesel auslaufen lassen ist also durchaus verständlich.
Wenn nun endlich mal die Firmen ihre Dienstwagen auf Benzin umstellen würden statt Diesel würde das viel schneller gehen. Ich kenne das aus dem Bekanntenkreis, wenn man sich bei seinem Chef unbeliebt machen will, bestellt man sich im neuen Dienstwagen einen Benziner.
Aber solange der Spritsteuervorteil von Diesel bleibt und/oder weiterhin nach €/L und nicht €/kg Sprit berechent wird, wars das mit Diesel, unzwar schlagartig. Wenn man nämlich den Verbrauch umrechnet in kg/100km statt L/100km ist da nicht mehr so eine große Lücke zwischen Diesel und Benzin.
So sehr es auch mir wehtun würde (ich fahre einen CR-Diesel), es muss sein bzw wird kommen.
Die Frage ist doch, ob die Reinigungssysteme, die ein Dieselmotor tatsächlich für amerikanische und europäische Normen benötigt, finanziell lukrativ sind. Daneben geht es um die Erhaltung der Effizienz der Motoren.
Fakt ist, dass ein defektes Abgassystem schon jetzt für den Kunden kaum noch finanzierbar ist. Ein vierstelliger Betrag für ein defektes Bluetec System ist ein No Go.
Zudem reduziert das Nachfüllen mit Harnstoff die einst so tollen Verbrauchs- und Ausgabenvorteile, von den schon anfallenden Mehrkosten bei der Anschaffung abgesehen.
Kommt der Break-Even erst bei 40.000 Jahreskilometer, wird sich der Kunde automatisch dem Benziner zuwenden.
Die Frage ist einfach, welche Entwicklungen sind zu akzeptablen Kosten möglich und erfüllen die Normen ohne eingebaute Ausnahmeregelungen?
Ob Manipulationssoftware oder je nach Aussentemperatur ein- bzw. abschaltende Systeme - die Automobilindustrie hat im Dieselsektor ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Die Dividende war wichtiger als der Umweltauftrag und die Kunden inkl. deren Gesundheit. Und das kann nicht sein.
Was bringt dich zu der Überzeugung, dass man den Diesel nicht mehr weiter entwickeln kann? Ich denke da gibt es durchaus noch einige, einige Möglichkeiten.
BMW bekommt die Reinigung ja auch hin...OHNE Software.
Wasserkraft ist am Ende, Diesel, denke ich, noch nicht.
Aber dass wir da auf nix von VW warten dürfen, ist mittlerweile klar.
LG
VW doch auch - es waren doch nur die Euro 5 Modelle glaube ich von der Betrugssoftware betroffen, die Euro 6 doch schon nicht mehr.
VW hat ja nicht bis heute betrogen sondern "nur" bei einem Motormodell in der Vergangenheit - als das rauskam gab es doch schon die neueren Motoren ohne Betrugssoftware.
Dass natürlich Abgasreinigung mit zunehmenden Grenzwerten teurer wird ist klar - nur Strom wird ja durch mehr Öko auch immer teurer, da dürfte sich am Abstand wenig ändern, eher sogar dürfte der "Grünere" Strom mehr Kosten verursachen als das mehr an Abgasreinigung.
Wenn der Golf mit besserer Abgasreinigung 2000 Euro mehr kostet dürfte das immer dann trotzdem wieder günstiger sein wie ein E-Golf bei 38-40 Cent / kWh.
Also ich würde mir einen eventuellen neuen Skandal ja aufheben, bis alles Geld aus dem aktuellen gezogen ist.... 😉
Mal schauen, wie sich das entwickelt.
Wenn wir erst alle mit den E-Fahrzeugen durch die Gegend gurken wird der Strom auch so teuer sein, dass man sich wohl die Frage stellen muss: "Habe ich eine Wohnung oder ein Auto?"
Es ist nicht immer eine gute Idee sich von einer einzigen (Energie-) Quelle abhängig zu machen. Stichwort Monpolstellung.
Aber das spielt bei den Diskussionen der E-Mobilitätshungrigen Gemeinde hier auf Ökotalk scheinbar keine Rolle. E-Mobilität als Allheilmittel. Wird schon...🙄
Najo denke die meisten der E-Mobilisten haben sich ihre Solaranlage vom Steuerzahler zahlen lassen.
Da ist eben Umweltretten immer automatisch verbunden mit - dafür wird man ja mit Steuergeldern bezahlt 😆
"Alles, was erfunden werden kann, wurde bereits erfunden."
So denken scheinbar viele was die Abgasnachbehandlung angeht. Und morgen heißt es "Wieso habe ich nicht daran gedacht".
Die Diesel in Kleinwagen wird VW als erstes streichen und sich dann nach und nach die Baureihen darüber vorknöpfen. Alternativ kann die Regierung drüber nachdenken das die Dienstwagenregelung nur noch für Benziner gilt bzw. ab nachgewiesener Laufleitung größer 50k / Jahr.
Das wir in 20 Jahren nur noch mit Strom fahren werden sehe ich auch. Und es wird darauf hinaus laufen das Autos nur an speziellen Ladesäulen zu laden sind und nicht an der heimischen Steckdose. Ähnlich Diesel / Heizöl.
Genau, deswegen weg vom Öl. Das brauchen wir in Massen, haben aber selber fast keine Ölquellen im eigenen Land.
Im Gegensatz zu Öl macht uns Strom nicht von einer Quelle abhängig. Wind, Solar, Gas, Kohle, Wasserkraft, ... den kann man auf unzähligen Wegen erzeugen. Mit dem angenehmen Nebeneffekt dass wir da für die meisten Erzeugungen nicht auf Importe angewiesen sind.
Was uns beim Strom noch teuer kommen wird ist der Rückbau der AKWs und die Atommülllagerung, dagegen ist Ökostrom spottbillig.
Wenn ich sehe, wie bei uns die schöne Natur und die bergige Landschaft mit Windrädern der Subventions-Abzocker-Firmen zugepflastert wird...die rechnen sich Megaprofite aus, die der dumme Steuerzahler und Stromkunde berappen muss. Daher wird Elektromobilität propagiert. Und nicht wenige der "Umwelt-" Politiker haben mit Sicherheit ihre Nebenposten in den Vorständen genau dieser Konzerne - man ist ja nicht blöd, wenn es um den eigenen Nutzen und Vorteil geht...!!!
In DE bekommen die Energiekonzerne ja sogar eine Ausfallentschädigung für den Strom, den sie aus ihren konventionellen Kraftwerken nicht absetzen können, weil sie ihn eben aus Sonnen- und Windenergie gewinnen. Dank der Politik wird somit auch nicht verkaufter/produzierter Strom vom Steuerzahler gezahlt und die Kassen der Konzerne müssen nicht leiden. Dass die Kassen der Stromkunden leiden ist ja verschmerzbar. Mit einer Politik, die nicht nur für die Konzerne gemacht ist, wäre Strom in DE auf einem günstigeren Niveau wie in z. B. FR möglich - aber das sagt ja keiner!
VW sollte alle kleinen Diesel abschaffen und nur den 2.0 TDI mit einheitlicher Abgasreinigung anbieten. Downsizing hat beim Diesel mehr Nachteile als Vorteile, denn im Gegensatz zum Benziner steigt der Wirkungsgrad praktisch gar nicht an, wenn man den Hubraum reduziert. Der Diesel ist für die Autobahn und lange Strecken und daher macht es gar keinen Sinn überhaupt einen kleinen, leistungsschwachen Diesel anzubieten, welcher wahrscheinlich noch einen höheren Schadstoffausstoß hat.
VW sollte mal eine Werbeoffensive starten und den Leuten erklären, dass sich ein Diesel unter 30.000km im Jahr fast gar nicht lohnt und dass sie daher lieber Turbobenziner kaufen sollten. Es macht Sinn für den Benziner zu werben, da die Leute jetzt eh skeptisch gegenüber VW Dieselmotoren sind.
Noch eher: Saugbenziner mit Saugrohreinspritzung. Gerade für/bei viel Kurzstrecke.
Achso - die haben die garnicht mehr im Programm?! Schade eigentlich. 🙄
Mazda kommt doch 2019/20 mit dem ersten Serien HCCI - das könnte für den Benzinerbereich dann wieder ganz interessant werden.
Mazda hat durchaus ganz interessante Umsetzungen von Konzepten (skyactive z.B. usw)