ADAC wählt Präsident und beschließt Reform
Gleichzeitiges Testen und Verkaufen geht nicht
Am Samstag wählte der ADAC August Markl zum neuen Präsidenten. Außerdem beschloss der ADAC sein Reformpaket. Wir erklären die wichtigsten Veränderungen beim Autoclub.
München – Der ADAC hat wie erwartet August Markl zu seinem neuen Präsidenten gewählt. Der 66-Jährige folgt auf den langjährigen ADAC-Präsidenten Peter Meyer. Markl übte das Amt bisher schon kommissarisch aus.
Markl hat viel vor: Er muss das Zukunftskonzept für Deutschlands größten Automobilclub umsetzen. „Reform für Vertrauen“ heißt es und wurde nun ebenfalls von einer außwerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen. Wir erklären die wichtigsten Eckpfeiler der ADAC-Reform.
Mitwirkung
Jahrelang vertrat der ADAC seine Positionen, ohne die Mitglieder zu fragen. So geißelte der Verein im Namen seiner 19 Millionen Mitglieder die Pkw-Maut oder wetterte gegen ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen. Künftig will der Club seine Mitglieder repräsentativ befragen, bevor er mit einseitigen Positionen an die Öffentlichkeit geht. Ergibt sich ein gemischtes Bild, will auch der ADAC in Zukunft eine differenzierte Position vertreten.
Entflechtung
Besonders wichtig: Wirtschaftliche Aktivitäten des ADAC sollen vom Verein klar getrennt werden. Die Geschäftsbetriebe wie der Verkauf von Versicherungen oder Reiseführern werden in einer Aktiengesellschaft mit eigenem Vorstand gebündelt.Mehr als 25 Prozent der Anteile an der AG soll eine Stiftung halten, die damit eine Sperrminorität hat. Durch die Herauslösung der Wirtschaftsaktivitäten aus dem Club will der ADAC seinen steuersparenden Vereinsstatus erhalten: Das Amtsgericht München prüft seit Monaten, ob der ADAC ein Verein ist oder doch ein Wirtschaftskonzern.
Transparenz
Compliance heißt das Zauberwort. Der ADAC gibt sich ein Regelwerk für saubere Unternehmensführung, wie es in der Wirtschaft und bei vielen Verbänden und Vereinen längst üblich ist. Es regelt zum Beispiel, bis zu welchem Wert Pannenhelfer Geschenke von dankbaren Autofahrern annehmen dürfen. Und, wie sie dies vermerken.
Klare Obergrenzen gibt es auch für Einladungen zum Essen. Ein eigens eingestellter Compliance-Chef soll dafür sorgen, dass die neuen Richtlinien von allen haupt- und ehrenamtlichen ADAC-Mitgliedern befolgt werden.
Produkt-Tests
ADAC-Tests haben Gewicht, egal ob es um Tunnel, Fähren, Reifen oder Kindersitze geht. Wie die Stiftung Warentest, beeinflusst der Verein die Verbraucher massiv mit seinem Urteil. Dabei will der ADAC aber künftig Interessenkonflikte verhindern.
So verkauft der Autoclub Tickets für Fährverbindungen, die er in seinem Fährentest selbst prüfte. Damit ist künftig Schluss: Einen Fährentest wird es nicht mehr geben - der Verkauf der Tickets geht aber weiter, weil das laut ADAC von vielen Mitgliedern gewünscht wird. Auch ADAC-Tests von Batterien, Schneeketten und anderen Produkten und Dienstleistungen sowie die Pannenstatistik wird es wegen Interessenkonflikten nicht mehr geben.
„Gleichzeitiges Testen und Verkaufen geht nicht“, heißt es in der Resolution für den neuen ADAC, die die Delegierten einstimmig beschlossen.
Quelle: dpa
spätestens hier, sollte auch dem letzten mit rosaroter brille klar werden, was die wirklichen interessen des wirtschaftsgiganten adac waren, sind und sein werden!
verkaufen! - den verbraucher über produkte, gar sicherheitsmängel aufklären will man nicht...
dieser punkt fällt dann wohl in der neuen satzung ersatzlos weg:
„Gleichzeitiges Testen und Verkaufen geht nicht“
Und deshalb beschränkt man sich künftig aufs Verkaufen statt zu testen?
Oje, jetzt geht der ADAC wirklich den Bach runter.
ich mag den ADAC
member since 1988😎
Das wollten doch die Kritiker so, nicht?
Heißt in Zukunft sieht sich eben keiner mehr die Fähren an (oder aber man verlässt sich als ADAC-Mitglied darauf, dass der ADAC eben doch noch die Partner kontrolliert, das nur nicht öffentlich rausposaunt). Ist das nicht toll? Fahrende Schrotthaufen (teilweise) und keinen interessiert es. Haben wir als Verbraucher nur Vorteile davon! 😎
Ich finde es gut, als ADAC-Mitglied. Jeder wollte die Tests, kostenlos, der ADAC war der blöde und durfte sich nachher noch rechtfertigen.
Können sich in Zukunft alle - vor allem die Nicht-Mitglieder - eben selbst umsehen und vergünstigte (?) Tickets gibt es für Nicht-Mitglieder sowieso nicht. 😮 😜
es werden andere kommen die diese Tests durchführen, bzw. es gibt die anderen schon lange, nur hat die kaum jemand wahr genommen, der ADAC ist nur ein Geldgieriger Verein geworden, nicht mehr und nicht weniger, zum glück bin ich schon lange kein Mitglied mehr, es gibt andere Clubs, die die gleiche wenn nicht sogar eine bessere Leistung bringen als der ADAC, und dabei noch günstiger sind,
Nach 20 Jahren ist mich der ADAC als Kunde auch los. Dank Mobilitätsgarantie auf dem Fahrzeug wird der eh nicht mehr benötigt.
Und alles andere drum rum? Nie genutzt.
dito
Member since 1987. 😉
In 5 Jahren wird sich niemand mehr an den hochstilisierten "Skandal" erinnern geschweige denn darüber aufregen.
..kanns noch toppen.
Member since 1981 bis 2014.
Mich ärgerte schon seit "Jahren" folgendes :
- um einen guten "Pannenservice" auch in D haben zu wollen, muss mann den teuren
ADAC-Plus haben.
Denn, eine Änderung in die normale Mitgliedschaft ist eher uninteressant, da die "normale"
Version so gut wie keine weiteren Leistungen, ausser dem Panenservice vor-Ort hat,
mehr bietet (z.b. Übernachtung bei Pannen, Fahrzeugrückholung, uvm., alles gestrichen).
- Preiserhöhung wurde im Jan.2014, irgendwo im Kleingedruckten der "ADAC-Werbebroschüre"
abgedruckt und ist mir "entgangen". Per Zufall entdeckte ich den neuen Preis in meinen
"Online-Daten", Preiserhöhung von 109€ (ADAC-plus Familienmitgliedschaft) auf 138€.
- Pannenhilfe vor-Ort gibts wohl nur für Fahrzeuge die max. 10-Jahre alt sind, ältere
Fahrzeuge werden lieber direkt abgeschleppt.
Denn, ich hatte eine "Panne" mit meinem GTA, Bj. 2003, (eine Sicherung war durch,
die ich leider nicht dabei hatte), die nette Dame, am anderen Ende, könne mir nicht
helfen, da es ein "zu altes Fahrzeug sei"..und sie mir doch lieber einen Abschleppwagen
schicken würde.
(zum Glück hatte ich ja noch meinen "Schutzbrief" des Autoversicherers, der den Wagen
wieder flott machte..)
Auf eine Stellungnahme meiner Beschwerde, beim ADAC, warte iche ich bis heute.
- die "kostenlose" Rechtsberatung ist eine farce..der "Typ" am anderen Ende hatte
gar keine Lust mir Auskunft zu geben.. (..das kann ich so nicht beurteilen, ich müsste
den gesamten Vorgang vor mir haben..) sprich, er wollte lieber mein Mandat haben.
Daher, was bietet mit der ADAC mehr, als was die Mobilitätsgarantie od. der
"Schutzbrief" der Verscherung nicht bietet ?
Von daher, nach über 30-Jahren "Mitgliedschaft", bin ich nu raus.
Lieber ADAC viel Erfolg bei der "Selbstfindung"..
back to the roots
Nur so kann sich der ADAC selbst aus der Schlinge ziehen.