Studie: Umsatz der Autoindustrie verdoppelt sich bis 2030
Goldene Zukunft für die Autohersteller
Die Autoindustrie steht vor einer glänzenden Zukunft. Das sagt die renommierte Unternehmensberatung McKinsey. Voraussetzung dafür: Sie nimmt ihre Chancen wahr.
Düsseldorf/Berlin - Die Chancen für eine glänzende Zukunft der Autoindustrie stehen bestens. Das schätzt die Unternehmensberatung McKinsey. In einer am Dienstag veröffentlichten Studie stellt sie in Aussicht, dass sich die Erlöse der Autobranche bis 2030 von heute 3,4 Billionen auf 6,6 Billionen US-Dollar fast verdoppeln könnten. Der Hauptgrund sind neue Mobilitätsdienstleistungen rund ums Auto, autonomes Fahren sowie alternative Antriebe. Diese werden laut der Prognose bis 2030 bereits rund ein Viertel des Gesamtumsatzes der Branche ausmachen, heute liege ihr Anteil unter 1 Prozent. Traditionelle Einnahmen wie der Fahrzeugverkauf oder Service und Wartung blieben dennoch wichtig.
Die Hersteller müssen sich verändern
"Die Autoindustrie kann eine goldene Zukunft vor sich haben, wenn sie die disruptiven Veränderungen annimmt", kommentierte Andreas Tschiesner, Leiter der europäischen Automobilberatung von McKinsey.Allerdings könne kein Autohersteller alle benötigten Kernkompetenzen aufbauen und die dafür notwendigen riesigen Investitionsmittel allein aufbringen, um auf allen Feldern vorne mitzuspielen. "Entscheidend für den künftigen Erfolg wird die Kompetenz sein, Partnerschaften zu managen", sagte der Co-Autor der Studie, Timo Möller.
Vom Autobauer zum Mobilitätsanbieter
Die Autobranche steht mitten in einem grundlegenden Umbruch. Dabei geht es um Mobilitätsdienstleistungen rund ums Auto, zum Beispiel um Carsharing, Transportdienste, Mobilitäts-Apps und vernetzte Verkehre. Die Autokonzerne wollen sich zu Mobilitätsanbietern wandeln. Weitere große Zukunftsthemen sind alternative Antriebe wie Elektromotoren - auch als Reaktion auf den Diesel-Abgasskandal - sowie autonome Fahrzeuge. Prognosen zufolge soll es bereits ab 2021 in ersten Städten erste selbstfahrende Autos geben.
Quelle: DPA
Und ich hatte schon befürchtet, die Zahl der Fahrzeuge in Deutschland würde sich bis 2030 verdoppeln - das wäre dann der Super-Gau.
Ob sich nur mit Dienstleistungen rund um das Auto die Erlöse bis 2030 verdoppeln lassen, das ist wohl eine sehr optimistische Prognose.
Ein nennenswertes Wachstum des klassischen KFZ-Marktes dürfte es doch nur in den BRICS-Staaten geben und dort sind kostengünstige Fahrzeuglösungen gefragt.
Das Thema "Kooperationen" in der Automobilbranche wird wohl einen höheren Stellenwert bekommen, um die Kosten zu senken, z.B. was die Entwicklung u. Produktion von Zellen und Batterien anbelangt.
Moin,
und ich dachte, 13 Jahre lang etwas über 5% kommende Inflation = 6,6 Billionen. Was sind die Papierwährungen in 2030 noch wert?
Grüße
Ex-Polofahrer
Woanders liest sich die McKinsey-Studie aber so:
http://www.focus.de/.../...gewaltiger-einnahme-verlust_id_7781595.html
genau so viel wie derzeit = nix
Mfg Kai
Da kann man mal sehen, mit welch geisteskranken Wahnvorstellungen die Automobilindustrie so agiert. 😆
Die ganze Welt ist dabei sich wirtschaftlich in die Grütze zu fahren, und die rechnen mit verdoppeltem Umsatz + der dem daraus resultierendem Gewinn.
Unglaublich...
Hängt imho davon ab aus welchem Blinkwinkel man es betrachtet. Die Branche an sich kann schon wachsen, aber evtl. mit anderen Firmen/Herstellern und anderen Produkten/Dienstleistungen als den bisherigen.
Ich halte von solchen Zukunfts-Studien nicht viel. Die liegen sehr oft daneben da es so viele Einflüsse gibt die man gar nicht vorhersehen kann. Entweder geht alles viel schneller als vorhergesagt und alle sind "überrascht", oder es dauert deutlich länger und in 10 Jahren ist das Meiste immer noch so wie heute.
Wenn ich von einigen Nachbarn extrapoliere, scheint dies nicht so abwegig. Ein Nachbar (4-köpfige Familie) hat bspw. 2 Oldtimer, 1 Wohnmobil, 1 oder 2 Winterhuren, 1 Cabrio, 1 Coupe und 1 Kompakten. Parkt auch gern mal alle zu. Der Trend geht auch bei anderen Nachbarn schon klar zu 3 oder mehr Autos pro Familie.
... aber nur, wenn sich die Autokonzerne von den Universalgenies von McKinsey beraten lassen, sonst wird's nix 😮
Interessant wirds halt, was mit den ganzen Bandhanseln passieren soll. Die Transformation ist ja vor allem eine Transformation der Jobs hinein in den Hochtechnologiebereich.
Deutschland lässt doch bildungsmäßig immer weiter nach. Wenn ein Abiturient mit 1,0 heute noch einen Goethe von einem Schiller unterscheiden kann und dazu noch einen Rohrdurchmesser anhand des Umfangs ausrechnen kann, muss man doch schon froh sein (Protipp: * Pi^-1).
Man kann mit Dienstleistungen mehr Geld verdienen als mit Premium Individualmobilen? Soso... Ich hatte die Studie "etwas" anders verstanden.
Na ja, ist die Prognose Inflationsbereinigt?
Dann ein paar Totalschäden mehr, paar sauteure Defekte die einen Neukauf unerwartet nötig machen damit man seinen Arsch zum Zigarettenautomaten befördert bekommt, die Bevölkerungszahlen steigen in den Ländern wo man sich ein Auto leisten kann, aus den armen wird geflüchtet. Dann z.B. China und Indien als immer noch riesen Märkte. Dann wird das Auto ja immer mehr zum kurzlebigen Konsumgut. Da sind solche Prognosen ein Stück weit gar nicht sooo weit hergeholt.
Entgegenzusetzen ist allerdings, wenn die Elektromobilität doch Einzug hält, die geringere Wertschöpfungskette für diese. Wartung dürfte auch weniger sein.
Die geplante Obsoleszenz ließe sich so aber bestimmt deutlich optimieren und der wirtschaftliche Auto-Kreislauf inkl. des Recycling im notwendigen Schwung bringen/halten. (klappt ja jetzt auch)
Wer hätte gedacht dass das Telefon mal zum unverzichtbaren, neu doch teuren aber trotzdem spätestens alle 2 Jahre zu wechselnden Smartphone würde?
Vor 30 Jahren unvorstellbar dass die Masse der Menschen für son Ding sooo viel Kohle abdrücken kann und es auch gern tut.
Ach, das wird schon. Vielleicht nicht gülden, aber das wird schon.
Muss auch, weil die Industrie 4.0 andererseits auch viele Industriearbeitsplätze abschafft, und diese Menschen sollen auch durchgefüttert werden, da reicht kein Hartz4-Satz aus um den sozialen Frieden in dicht bevölkerten Industrieländern aufrecht zu halten.
Wenn man so will: die Zeiten müssen gülden werden / bleiben.
Wenn ich es recht verstehe, wird laut dieser Studie der Umsatz- Anteil durch das klassische Modell, wie es heute aussieht (Verkauf & Leasing von KfZ an Endkunden und Firmen, dazu evtl noch Finanzdienstleistungen) aber an Bedeutung verlieren, Zitat:
"Der Hauptgrund sind neue Mobilitätsdienstleistungen rund ums Auto, autonomes Fahren sowie alternative Antriebe." - für mich heisst das, die Branche muss viel flotter werden, in den Köpfen und in den Strukturen. Die sehr klassisch geführten Unternehmen müssen sich transformieren.
Hier mal ein Beispiel aus der Volkswagen Group IT:
https://jaxenter.de/konzern-it-devops-61820
Wie ich am eigenen Leib erfahre, funktionieren solche Dinge am ehesten, wenn der ganze Laden mitspielt (und das tut er nie). Ausserdem dauert ein Umdenken/Umstrukturieren Jahre.
Noch unglaublicher, dass heute ein Smartphone jeden(!) Tag geladen wird wo das Nokia 3310 damals doch eine Woche hielt. Wäre ja mal interessant zu wissen wer deshalb noch ein Nokia 3310 hat und auf die aktuelle Technik verzichtet. Soll sogar Leute geben die laden ihr Smartphone während der Arbeitszeit...😆
(übrigens muss ein e-Auto für die Allermeisten nicht jeden Tag geladen werden. Nicht, dass das jemand falsch versteht)
Ansonsten geht deine Rechnung so lange auf wie autonome Fahrzeuge in der Minderheit sind.
Ich glaube, dass die E-Autos der erste Schritt sind weg vom Statussymbol. Sobald sich autonomes Fahren durchsetzt wird es der nächste (sehr große) Schritt.. oder wählt ihr euer ÖPNV Gefährt oder meinetwegen Taxi nach Marke, Ausstattung oder Spaltmaßen?
Ja, manchmal wenn zwei U-Bahnen einfahren, nehme ich natürlich die neuere. Bessere Sitze und mehr Platz.
Selbst mit autonomem Fahren und sinkender Anzahl verkaufter Autos werden jedenfalls die Premiumhersteller weiter eher gut verkaufen, oder wieviele Billigheimer Taxis gibt es?