Google und Fiat Chrysler arbeiten gemeinsam an selbstfahrenden Autos
Google kooperiert mit Fiat Chrysler
Der Fiat-Chrysler-Konzern und Google arbeiten künftig zusammen: In einem ersten Test sollen knapp 100 Minivans mit der Technik des IT-Riesen ausgestattet werden.
New York - Google hat in Fiat Chrysler den ersten Partner unter den Autoherstellern zum Einsatz seiner Technik für selbstfahrende Fahrzeuge gefunden. Die Konzerne werden als ersten Schritt gemeinsam die Google-Technik testweise in rund 100 Hybrid-Autos auf Basis des Chrysler-Minivans Pacifica einbauen. Dabei werde Google die nötigen Sensoren und Computer integrieren. Die Chrysler-Ingenieure sollen die Fahrzeuge daran anpassen.
Google ist schon lange auf der Suche nach kooperationswilligen Partnern aus der Autobranche, die seine in den vergangenen rund sieben Jahren entwickelte Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge nutzen. Der Internet-Konzern wolle aber nicht selbst zum Autohersteller werden, betonten Manager wiederholt. Fiat Chrysler gilt schon seit einiger Zeit als ein wahrscheinlicher Google-Partner, weil der Konzern nicht so weit mit der Entwicklung eigener Technik für autonomes Fahren ist wie andere Branchengrößen.
Angst vor neuer Konkurrenz
Google hatte in den vergangenen Jahren große Fortschritte dabei gemacht, im Auto Daten über die Umgebung zu erfassen und auszuwerten und die Software auf dieser Basis das Fahrzeug steuern zu lassen.
Einigen Branchenexperten zufolge zögern viele Autohersteller aber, mit Google zu kooperieren: Ihre Sorge sei, für zukünftige Geschäftsmodelle unverzichtbare Daten und damit die Führungsrolle an den Internet-Konzern zu verlieren. Google bestreitet solche Spannungen.
Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne hatte sich wiederholt offener als andere Entscheider der Branche für Kooperationen mit Technologie-Unternehmen wie Apple und Google gezeigt. Das Automobilgeschäft verändert sich mit der Vernetzung der Fahrzeuge und dem Vormarsch von Software und Apps gerade gewaltig. Zudem soll auch Apple laut Medienberichten an einem eigenen Auto arbeiten, das angeblich zum Jahr 2020 fertig sein soll. Marchionnes Argument ist, dass die klassischen Autohersteller nicht ohne Kooperationen mit den Internet-Firmen auskommen werden. Andere Hersteller versuchen, die IT-Kompetenz im eigenen Haus soweit wie möglich auszubauen.
Google hat seine Technik für autonomes Fahren zunächst in Eigenregie in bereits fertige Fahrzeuge anderer Hersteller wie Toyota eingebaut. Inzwischen ist auch eine Flotte kleiner elektrischer Zweisitzer auf der Straße, die bei Google entwickelt wurden. In Zukunft will der Konzern bei ihnen auf traditionelle Bedienelemente wie Lenkrad oder Pedale verzichten und die Steuerung allein dem Computer überlassen. Auf dieser Basis könnte ein neues automatisiertes Beförderungssystem für Städte entwickelt werden. Der Konzern betont, selbstfahrende Autos würden die Sicherheit auf den Straßen verbessern und die Zahl der Verkehrstoten drastisch verringern.
Die Google-Mutter Alphabet gab dem Auto-Projekt im vergangenen Jahr mit dem ehemaligen Hyundai-Manager John Krafcik einen Chef mit dem Titel "Chief Executive Officer", der bei eigenständigen Firmen üblich ist.
Die selbstfahrenden Pacifica sollen von einem gemeinsamen Team an einem Standort im Südwesten des Bundesstaates Michigan gebaut werden. Bevor sie auf öffentliche Straßen kommen, sollen sie noch in diesem Jahr auf Googles privatem Testgelände in Kalifornien erprobt werden.
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Menschliche Vorahnung und die Reaktionsfähigkeit bei Gefahr in Verzug wird auch in Zukunft schwerlich von Technologien ersetzt werden können.
Und ausserdem ist der Voyagernachfolger viel zu toll, um damit bloß gefahren zu werden😉.
Schon heute hat die Technologie den Menschen in diesen Gesichtspunkten weit überholt. 😊
Nicht nur ich, auch ITF ist davon felsenfest überzeugt. Du scheinst von unserem Gehirn und dessen Fähigkeiten einfach zuwenig Wissen zu haben. Aber wenn du glaubst, seis dir vergönnt.
Nur meine ich, intuitives Verhalten bei Rechnern noch nicht gefunden zu haben, dafür bloß Algorithmen. Erstes ist aber überall und somit auch im Strassenverkehr eine wunderbare, hilfreiche Sache, die Zweites nie (ganz) ersetzen kann. Aber unbestritten ist, daß Computer ist Verkehr vieles können, was der Mensch aufgrund seiner beschränkten Wahrnehmungsfähigkeit nicht schafft. Wie immer, machts die Mixtur aus😉.
Hoffentlich kennt diese Technik dann auch das Rechtsfahrgebot... dieses haben scheinbar viele Autofahrer verlernt. Ebenfalls wissen auch viele nicht für was der "Beschleunigungsstreifen" auf der Autobahn ist...
Einschlafen und unter dem Einfluss von Drogen fahren oder in Schlangenlinien ueber die Fahrspur brettern waehrend das Ohr am i-phone klebt koennen Menschen durchaus besser. 😜
Teenager die gerne des Freitag Nachts mit 150 durch die Stadt donnern um dann an einer Hauswand zu kleben haben auch bessere "Reaktionsfaehigkeit" als die Maschine... Wahrscheinlich koennen sie schneller "Oh Shit" sagen als der Computer? Von den ganzen Auffahrunfaellen in D will ich lieber erst garnicht anfangen. Die zeigen echt wie begrenzt die "Vorahnung" des Rechengehirnes ist. 😉
Pete
Wenn alle nur noch 115 fahren ist das Rechtsfahrgebot nicht mehr so wichtig. 😉
Beschleunigung schafft der Computer bestimmt mehr konsistent als abgelenkte Familienvaeter und Muetter oder Angsthasen, bzw Nichtdenker. 😉
Pete
Klar, wenn ich die negativen Seiten plakatiere, finde ich zu deinem Schluß. Aber auch nur dann. Und logischer Weise muß das Gehirn genau so aktiviert werden wie ein Rechner, auch wenn es vielen schwerfällt. Das ist für mich Voraussetzung. Doch sollte man hier wie anders wo, das Positive und das Negative nicht vermengen. Sonst wirds eher unsachlich und lastig in der Diskussion.
Floskeln. Die Statistik (oder "Nachzählen" für alle, die mit Statistik nichts am Hut haben) sagt hingegen, dass die Testwagen von Google mittlerweile etwa 2,5 Millionen Kilometer auf Straßen mit jeder Art von Verkehr unterwegs gewesen sind (in den Testfällen, in denen alle möglichen Verkehrsszenarien simuliert werden, legen sie zusätzlich die doppelte Strecke täglich auf ihren Rechnern zurück). Dabei sind im Straßenverkehr bislang 18 Unfälle passiert, wo in jedem Fall der Gegner Schuld war, weil er durch seinen Fehler in ein Google-Auto gerauscht ist. Die Unfallberichte sehen da z. B. so aus:
March 14, 2016: A Google Lexus-model autonomous vehicle (“Google AV”) travelling westbound on W. Anderson Ln. in Austin, TX in autonomous mode was rear-ended while stopped at a traffic light. The Google AV was stopped for approximately 3 seconds behind traffic waiting at a red light at Burnet Road, when a vehicle (Volkswagen Passat) approaching from behind collided with the rear bumper of the Google AV. The Google AV’s speed at the time of the collision was 0 mph. The other vehicle’s approximate speed at the time of the collision was 10 mph.
2,5 Millionen Kilometer ohne selbstverschuldeten Unfall soll einer erst mal nachmachen.
Im Februar ist tatsächlich der allererste Unfall passiert, wo ein autonom fahrendes Google-Auto Schuld an einem Blechschaden war, als die Software die Lage an einer Kreuzung falsch eingeschätzt hatte. Der Google-Wagen startete einen verkehrsbedingt nötigen Spurwechsel mit Schrittgeschwindigkeit, als sich ein Bus von hinten genähert hatte, von dem angenommen wurde, dass er bremst, was er aber doch nicht getan hatte.
Dieses Szenario hat Google danach genauestens analysiert, den Fehler bereinigt, 3.500 zusätzliche Testfälle geschrieben, die diese und ähnliche Situationen prüfen und gegen die der Softwarestand täglich getestet wird, der sodann auf die gesamte Fahrzeugflotte aufgespielt wurde, damit dieser Fehler nicht mehr passieren wird.
Solch konsequente Einsicht und Lernwilligkeit soll einer erst mal nachmachen.
@mfr schrieb am 4. Mai 2016 um 14:40:40 Uhr:
"Minivan" mit um die 5 Meter Länge. 😆 Schon manchmal lustig, die Amis. 😉
Ehrlich gesagt kann ich mir aber nur aus einem Grund vorstellen, dass es ein Van für das Projekt wurde: die nötige Technik muss irgendwo untergebracht werden. Denn ansonsten ist es nicht zu erklären, warum auf ein schrumpfendes (auch in den USA) Segment gesetzt wird. Ein SUV oder eine Limousine hätte sich in den USA vom Verkaufsaspekt besser angeboten. Aber erst mal wird es ja nur Prototypen geben...danach wird man weitersehen.
Weil er wesentlich kleiner ist als ein Van? Van In D auch Transporter genannt.
Ein Ford E150 Standard ist 5.48 Meter, ein Ford E150 Lang ist 5.99 Meter lang...
Der E150 duerfte auch breiter sein und hoeher... Das ist eher alles im Bulli (T6) Bereich.
Was ihr Mini-Van nennt ginge hier hoechstens als Micro Van durch oder einfach gleich "Goggo mit Hochdach". 😆
Pete
Du unterschlägst aber wie oft die Fahrer eingegriffen haben um Unfälle zu vermeiden:
http://www.welt.de/.../...sen-beim-Google-Auto-haeufig-eingreifen.html
Ich zweifle nicht an den Fortschritten in der Entwicklung und glaube auch das autonome Fahrzeuge früher oder später Alltag werden. Vor allem bei Google sollte man aber immer zwischen dem Marketing ihrer Entwicklungsfortschritte und dem was tatsächlich schon Serientauglich ist unterscheiden. Die kochen auch nur mit Wasser.
Erst einmal lag die Schuld jetzt bei dir, dass du die Qualität deiner herangezogenen Quellen nicht kontrollierst. Ich schätze die Zeit gewöhnlich, in dem Fall scheinen sie aber wohl direkt von der reißerischen Bild-Zeitung abgeschrieben zu haben. Sie schreiben, dass ein selbstfahrendes Google-Auto "frontal mit einem Linienbus zusammengestoßen" ist. 🙄 Das klingt dramatisch und gefährlich für alle Beteiligte und ist leider Bullsh*t.
Unter "frontal" versteht der Duden stirnseitig, also mit der Vorderseite gegen etwas fahren. Das war hier aber nicht der Fall. Die Überwachungsvideos zeigen, dass der Bus bei diesem Unfall den extrem langsam fahrenden und artig blinkenden Google-Wagen bei dessen Spurwechsel seitlich gerammt hat. Formal betrachtet war es ein Fehler, dass der Google-Wagen den Spurwechsel kriechend fortgesetzt hat. Es war aber ein Rempler, wie er bei uns täglich an vielen Ecken passiert und kein Gefährdung suggerierender "frontaler Zusammenstoß", um da mal die Verhältnismäßigkeit wieder herzustellen.
Für mich sind es Floskeln, wenn du über menschliche Vorahnung und Reaktionsfähigkeit redest, was in der Praxis keinen sichtbaren Vorteil bringt. 2,5 Millionen Kilometer ohne selbstverschuldeten Unfall und danach einen Blechschaden. Come on. Dann schau mal in die Unfallstatistik, was menschliche Fahrer mit Vorahnung und Reaktionsfähigkeit zu leisten im Stande sind.
Ich stellte auch nicht die Art des Unfalls in den Vordergrund, nur die Tatsache, daß es einen gab. Und vollkommen irrelevant, ob kleiner Touch oder Frontalkollision, Unfall, nicht mehr, nicht weniger. Und da von meiner Schuld bezügl. Quellenbewertung zu polemisieren, ist einfach nur schwach. Und die Statistik gewöhnlicher Verkehrsunfälle dem Probebetrieb gegenüberzustellen, ebenso. 1 Mrd. mehrspurige KFZ weltweit vs. 20 Googlecars. Für aussagekräftige Werte auch statistisch gesehen, relativ unerheblich, noch dazu, wo Google seine Fahrzeuge nur auf perfekt kartografierten Verkehrswegen benutzen kann. Ich möchte für die Zukunft rein gar nichts ausschließen, aber bis alles diesbezüglich rundum funktioniert, verlasse ich mich lieber aus dem erwähnten Mix aus humanen und maschinellen Fähigkeiten. Mit Schwerpunkt auf Erstem, gegenwärtig auch in Ermangelung an Zweitem.
Aber jeder hat hier seinen Point Of View, meiner ist eben so, deiner anders. Und so sollte und könnte es bleiben, garantiert.