Porsche: Kein Android Auto im 911
Google wehrt sich gegen Schnüffel-Vorwürfe
Aus Datenschutzbedenken verzichtet Porsche auf die Google-Software "Android Auto". Google wies Schnüffel-Vorwürfe zurück. Doch auch andere Autohersteller sind kritisch.
Berlin – Seit eineinhalb Jahren bietet der US-Konzern Google seine Software „Android Auto“ an. Trotzdem ist sie in vielen Autos nicht verfügbar. Das liegt aber nicht an der Integration, sondern offenbar an Bedenken vieler Autohersteller. Sie fürchten, die Hoheit über die Daten in ihren Fahrzeugen zu verlieren. Nur, allzu offen wird darüber nicht gesprochen.
Jetzt wagt sich Porsche aus der Deckung: Die VW-Tochter aus Stuttgart hat angekündigt, im 911 Carrera nur Apples Carplay zu unterstützen und auf Android Auto zu verzichten. Porsche begründete die Entscheidung mit Datenschutzbedenken, da Google zu viele Daten sammle.
Google-Manager Patrick Brady wies diese Vorwürfe nun zurück. Ziel von Android Auto sei vor allem, „Informationen, die im Internet verfügbar sind, auch im Auto nutzbar zu machen“. Fahrzeugdaten, die mit dem Smartphone geteilt würden, sollten lediglich das „Fahrerlebnis verbessern“, sagte er.
So könnte etwa mit Hilfe des Pkw-Lichtsensors entschieden werden, ob Navi-Karten im Tag- oder Nachtmodus angezeigt werden. „Und wenn Google wüsste, dass die Tankanzeige niedrig ist, würde die Route entsprechend berechnet.“Sonst würde man die Nutzer zwingen, selbst nach einer Tankstelle zu suchen. „Bei Elektroautos ist das noch viel wichtiger, da Ladestationen nicht so weit verbreitet sind und das bei der Routenplanung berücksichtigt werden muss.“
Daten werden zum "Öl unserer Zeit"
Die Furcht vieler Autohersteller, Daten aus ihren Fahrzeugen an Google und Apple zu verlieren, existiert schon länger. Dabei geht es nicht nur um Datenschutzbedenken, sondern auch darum, das geschäftliche Potenzial dieser Daten selbst nutzen zu können. „Daten werden mehr und mehr zum neuen Öl unserer Zeit“, sagte beispielsweise der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn im März 2015.
Volkswagen gehört zu den Herstellern, die frühzeitig auf die Software von Google und Apple setzten. Audi war beim im Januar 2014 angekündigten Android Auto gleich zum Start dabei. Auch in Autos weiterer Marken des VW-Konzerns ist die Software erhältlich.
Daimler: Sparsame Datenweitergabe
Bei Daimler hielt man sich bisher zurück. Man wolle sich Android nicht verschließen, aber auf eine sparsame Daten-Weitergabe achten.
„Das Vertrauen, das der Kunde auf uns beim Thema Sicherheit setzt, gilt ganz besonders für die Sicherheit seiner Daten", sagte Konzernchef Dieter Zetsche dem Handelsblatt. Den Zugriff von Fremdsoftware auf relevante Fahrzeugdaten schließen die Schwaben bisher aus.Bei BMW will man sich nun für Google öffnen. Laut „Automobilwoche“ sagte BMW-Entwicklungschef Klaus Fröhlich, dass Android Auto in die Fahrzeuge integriert werden solle. Ein Zeitpunkt blieb offen.
Sowohl Android Auto als auch Apple Carplay sollen Smartphones der beiden meistgenutzten Betriebssysteme besser in die Infotainment-Systeme der Fahrzeuge einbinden. Dabei können auch ausgewählte Apps der Smartphones genutzt werden.
Quelle: m. Material v. dpa
also hat sich der VAG-Konzern (bis auf Porsche) schon an Google verkauft, BMW folgt jetzt, bei Daimler dauert es noch ein bischen, man melkt was man kriegen kann 🙄
LOL! 😆
Als ob Apple das auch nur ein Stück anders machen würde..
Natürlich. Google verkauft Android und seine Dienste ja nicht. Das einzige, womit Google Umsatz macht, sind die Daten der Nutzer, die sie für zielgerichtete (und damit teure) Werbung brauchen.
Apple ist darauf nicht angewiesen. Die machen ihr Geld direkt mit den Geräten, der Software und den Diensten.
Man könnte es ja auch wie Opel machen, die haben ihre eigene Spyware namens OnStar. Hat den Vorteil, dass die Daten nicht einem einzigen Monopolisten in die Hände fallen, allerdings den Nachteil, dass man trotzdem ein offenes Buch für den Hersteller und deren Partner ist.
Tun sie tatsächlich. Hier mal ein Zitat von heise online:
Mmh, unser Wagen von 2006 macht das anhand der Stellung des Lichtschalters auch, da damals kein Lichtsensor geordert wurde ... so überzeugend ist das Argument ja nicht - und dann auch noch für diese Information Traffic generieren ? Oo
Bin ich froh, einen alten, ehrlichen Wagen zu fahren. Mein bada-betriebenes, nicht mit dem Internet verbundenes Dumbphone verrät meine Standortdaten weder an Google noch an Microsoft.
Es wird tatsächlich immer schlimmer und vielen Menschen ist die eigene Bequemlichkeit wichtiger als relative Anonymität und die Kontrolle über die eigenen Daten. Ich widersetze mich diesem Trend so lange als möglich.
Wie werden denn überhaupt die Daten gesendet ?? Über mein nicht vorhandenes Handy oder haben die Wagen eine eigene SIM-Karte ???
Die haben eine eigene SIM-Karte.
Sei dir da mal nicht so sicher. 😉
Mal so ne ganz fixe Idee: entwickelt doch mal lieber wieder leichte Autos liebe Hersteller. Lasst das Internet doch einfach raus aus den Autos. Was bringt mir das? #stopschildüberfahren #ooohschongelb #katzeüberfahren
Wenn Daten übermittelt werden, dann doch sicher nur durch die Provider. Ich habe ja noch nicht einmal WLAN am Handy, welches ggf. entsprechend verfügbare Netze nutzen könnte. Apps gibt's wohl für das System nicht (mehr) und mobiles Internet nutze ich nicht.
Letztlich aber im Vergleich zum Hosenrunterlassen bei Android & CO. sicher vernachlässigbar.
Also ich würde mir kein Auto (egal welchen Herstellers) kaufen in dem auch nur teile von Android-Software vorhanden sind.
Selbst beim Thema Auto ist man nicht mehr vor dem absurden Fanboygekreische der Computer/Betriebssystem-Jünger sicher!
Man kann den Mist echt nicht mehr hören/lesen, schlimmer wie Kleinkinder.
Euch sollte man endlich mal erklären, das ALLE US-Konzern per Gesetz dazu verpflichtet sind dem Staat auf ihre Produkte Zugriff zu gewehren und zudem werden sie für die Übermittlung der Daten auch noch bezahlt.
Eigentlich sollte man ja denken, das zumindest Computer-Freaks das wissen sollten, aber auch diese Leute machen scheinbar nur noch sinnbefreiten Schwachsinn mit ihren Geräten, a la FB u.Co.!
Darum ja auch der Erfolg von Tablets/Smartphones und der Rückgang von PC´s, da der Großteil sowas eh nur zum spielen nimmt und damit dann, wie ferngesteuert, durch die Gegend läuft.