Autoverband VDA: CO2-Ziele ohne Diesel nicht erfüllbar
Greenpeace will höhere Dieselsteuer
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert nach Bekanntwerden falscher CO2-Angaben bei Modellen aus dem VW-Konzern die Abschaffung finanzieller Privilegien für Dieselfahrzeuge.
Berlin - Angesichts erhöhter Schadstoff-Messwerte in vielen deutschen Städten fordert Greenpeace eine höhere Dieselsteuer. Finanzielle Privilegien von Dieselautos gegenüber Benzinern seien nicht mehr tragbar, sagte Energieexperte Andree Böhling der Deutschen Presse-Agentur zu einer Umfrage, welche die Umweltorganisation beim Emnid-Institut in Auftrag gegeben hatte. "Dieselfahrzeuge sind nachweislich umwelt- und gesundschädlicher als vergleichbare Benziner. Die Dieselsteuer-Begünstigung muss endlich fallen." Der Autoverband VDA sieht dies kritisch - denn zumindest beim CO2-Ausstoß schnitten moderne Diesel sogar deutlich besser ab als Benziner.
Mehr Emissionen durch Verbrennung von Diesel
Die Diesel-Verbrennung setzt in älteren Motoren oft mehr Emissionen gefährlicher Stickoxide frei als in vergleichbaren Ottomotoren. Daher dürfe man Diesel nicht durch geringere Steuern subventionieren, argumentiert Greenpeace: "Diesel ist der dreckigste Kfz-Kraftstoff." Mit Mehreinnahmen aus einer stärkeren Diesel-Besteuerung ließen sich Projekte etwa im öffentlichen Nahverkehr fördern. Die aktuelle Diesel-Begünstigung liege bei mehr als 7 Milliarden Euro pro Jahr.
Die Umweltschützer sehen sich dabei auch von der öffentlichen Meinung unterstützt. So lehnten in der Emnid Befragung 62 Prozent der Teilnehmer die steuerliche Begünstigung von Diesel gegenüber Benzin ab, nur 31 Prozent sprachen sich dafür aus. Zudem hielt eine Mehrheit (55 Prozent) Benzin für umweltfreundlicher als Diesel (25 Prozent).
Industrie und Umweltbundesamt: Vorteile für Diesel
Allerdings ist unter Autoexperten umstritten, ob Benzin insgesamt "sauberer" ist als Diesel. Zwar hat Diesel-Sprit selbst einen höheren CO2-Gehalt und erzeugt meist mehr Stickoxide. Bei der Verbrennung erzeugen moderne Dieselantriebe bei vergleichbaren Motorgrößen in der Regel aber tendenziell weniger CO2 als entsprechende Benziner. Sowohl Autobauer und -zulieferer als auch Fachleute des Umweltbundesamts sehen bezogen auf die Klimabilanz daher Vorteile beim Diesel.
"Wer das CO2-Thema ernst nimmt, macht einen großen Fehler, wenn er den Diesel belastet", hieß es aus dem Verband der Automobilindustrie (VDA). Es treffe zwar zu, dass vor allem ältere Dieselmotoren mehr Stickoxide ausstoßen als Benziner ähnlicher Leistung. Ganz anders sei das aber beim Treibhausgas CO2 - dort seien jedenfalls moderne Diesel beim Spritverbrauch um bis zu 25 Prozent und beim CO2-Ausstoß um bis zu 15 Prozent gegenüber dem Ottomotor im Vorteil.
Eine pauschale höhere Besteuerung des Diesels könne daher aus klimapolitischer Sicht nicht die Lösung sein, betont der Autoverband: "Jeder Prozentpunkt, den der Diesel in den Neuzulassungen zurückgeht, entfernt Deutschland von der Erreichung der CO2-Ziele."
Quelle: DPA
Warum blenden die "Experten" hier die Alternative LNG mal wieder komplett aus? 😕
Greenpeace ist ein Umweltschweine-Verein, wie man an dem Bild sehen kann. Ich will nicht wissen, wieviel CO2 und sonstiges gefährliches Zeug durch diese Flammen erzeugt wurde...
notting
Wohl weil Deutsche Hersteller darin nicht so Spitze sind. Deutsche Hersteller haben sich auf normale Benziner- und Diesel-Motoren Spezialisiert. Von Hybrid, Elektro und LNG haben unsere Autobauer weniger Ahnung. Vielleicht weil diese Motoren Verschleiß freier sind und die Hersteller daran weniger an Ersatzteilen Verdienen.
Ja, ich denke auch, daß die deutsche Automobilindustrie mittlerweile an dem Punkt angelangt ist, an dem sie den Anschluß an die Weltspitze verliert - ein Szenario, welches die Unterhaltungselektronikbranche und die Fotokamerabranche bereits hinter sich hat...
Wenn dafür die überhöhte Diesel-KFZ-Straf-Steuer abgeschafft wird, wäre ich auch dafür. Nur dann ergibt es eine korregte Kostenverteilung. Wenn man schon allein für den Besitz eines Diesels, unabhängig von der jährliche Laufleistung, schon bestraft wird halte ich eine Erhöhung für gerechtfertigt. Was in sehr viel Hohlköpfe nicht reingeht: Nicht jeder fährt nur aus Langeweile einen Dieselmotor in seinem Fahrzeug, sondern weil es für seinen tägliche Arbeit keine sinnvolle Alternative gibt ! Was man sofort abschaffen sollte sind diese pimmeligen Stadtklein/-kleinstwagen mit Dieselmotor, die nur für den Einkauf von Mutti, also für absolute Kurzstrecke gebaut und verkauft werden. Dafür Diesel anzubieten sollte verboten werden ! Der Diesel ist nur für Langstrecke oder für "Arbeitstiere" sinnvoll. Man sieht es ja in Paris, fast jeder fährt mit einen Stadwagen mit Dieselmotor durch die Gegend und was passiert mit den Luft ? Warum jetzt alle auszusperren anstatt die Dieselmotoren in den reinen Stadtwagen zu verbieten ?
Weil ein solches Handelsverbot eine Form des Protektionismus wäre.
Dann sollen sie die 7 Milliarden Euro zum Teil in die Förderung von Hybrid Fahrzeugen stecken. Gerade Stadtverkehr und Hybrid passt wie Faust aufs Auge.
Leider haben die Deutschen Hersteller diesen Trend total verpasst und bringen Plugin Hybride auf den Markt die sich Otto-Normalverbrauch nicht kauft, da sie wirtschaftlich unsinnig sind.
Wie gut, dass wenigstens die ausländischen Hersteller hier ein großes Angebot an Gas- Elektro- und Hybrid-Autos auf dem Markt anbieten. 😆
Ich überlege noch, ob ich einen Renault mit Hybridantrieb, einen Elektro-Fiat oder einen gasbetriebenen Toyota kaufen sollte. 😆
Ich will von Benzin auf Diesel umsteigen. Wenn es im nächsten Jahr spontan bessere Alternativen gibt ist das für mich auch OK. Aber falls es absurder Weise doch um die Umwelt gehen soll, dann hat es mit Mobilität ohnehin nicht viel zu tun, da gibt es deutlich größere Baustellen.
Das was du schreibst ist IMHO in sich unsinnig. Hybrid-Fahrzeuge bringt Renault IIRC erst ab 2017, aber reine E-Autos haben sie doch schon ein paar Jahre, zumal ich auf die schnelle keinen E-Fiat finden konnte?! Und meinst du mit "gasbetrieben" "H2"? Da gibt's noch sehr wenige Tankstellen, noch schlimmer als bei CNG, weswegen man auch derartige Fahrzeuge vielerorts vergessen kann.
notting
Das auf Benzin eine Strafsteuer liegt, ist unstrittig und es gibt keinen Grund dafür.
Wenn man bei der Besteuerung von KFZ nicht nur Hubraum (unsinnig) und CO2, sondern auch die schädlicheren Stickoxyde und Feinstäube berücksichtigt, wäre die jetzige Steuer für Diesel-PKW keine Strafsteuer.
Auch wenn der Preis für Super und Diesel gleich wäre, bekäme man bei Diesel mehr für's Geld.
Nach Wiki hat Super einen Heizwert von 8760kWh/m³, Diesel 9800kWh/m³. Diesel wäre also bei Besteuerung nach Volumen bei gleichen Steuersätzen immer noch 11,2% günstiger als Benzin.
Anders ausgedrückt - mein Auto verbraucht real 4,8l/100km Super oder 42,05kWh/100km. 42,05 kWh würde 4,29l Diesel entsprechen.
Man sieht, daß man die CO2-Vorgaben der EU auch locker mit Benzinmotoren schafft. Nur müssen die etwas moderner sein, als die so von deutschen Herstellern angebotenen.
Das befürchte ich auch und Schummelmotoren beschleunigen nur den Untergang. Besser wäre es, die Motoren, die die Abgaswerte nicht mehr einhalten können durch zugekaufte bessere Motoren zu ersetzen. So kann sich die deutsche Autoindustrie noch eine Weile halten, bis sie den Rückstand aufgeholt hat oder sie der Unterhaltungselektronikbranche folgt.
Besonders VW hätte davon profitiert, wenn sie in den letzten 15 Jahren Motoren und Getriebe gekauft hätten und in aller Ruhe selbst moderne Antriebe entwickelt hätte.
Helft mir mal auf die Sprünge: Kennt
die GrünenGreenpeace Benzin-Direkteinspritzer oder vermeiden sie nur gekonnt, die beim Thema Stickoxide zu nennen? 😊Direkteinspritzende Benzinmotoren haben normalerweise kein Stickoxidproblem. Du meinst eher Feinstaub, für den es bei Benzinern bis Euro 5 keinen Grenzwert gab.
@Notting: Einen reinen e- Fiat direkt von Fiat gibt es. Aber nur in den USA. Sinngemäß soll Marchionne gesagt haben, das er gar nicht wünscht das der e-500er gekauft wird, weil der Aufwand nicht im Verhältnis zum Gewinn steht. Hier in D gibt es von Karabag einem großen Fiat-Professionell Händler einen e-500 er.
P.S.Was regt dich denn an so einem "symbolischen Akt" von Greenpeace auf? Das bisschen C02 was bei der Aktion da freigesetzt wurde...
Mir ist der Verein jedenfalls lieber als der unbelehrbare Lobbyverein VDA mit Wissmann an der Spitze.
Anbei ein zitierter Artikel aus businessinsider.
"Laut aktuellen Untersuchungen der US Environmental Protection Agency (EPA) hat der Elektro-Fiat sehr überzeugt, denn er bietet im Vergleich zu anderen Elektromobilen die höchste kombinierte Reichweite im EPA-Zyklus, welcher bei 87 Meilen (ca. 140 Kilometern) liegt.
Somit schlägt der 500e den Smart Fortwo electric drive (welcher 68 Meilen erreicht hat) und den Nissan Leaf (73 Meilen), welcher eine Fahrzeugklasse über dem 500e liegt.
Die EPA gibt den Verbrauch des Elektroauto Fiat 500e mit 29 Kilowattstunden (kWh) je 100 Meilen an, dies entspricht etwas 18 kWh/100km entspricht.
Der 500e wird von einem 83 kW (111 PS) starken Elektromotor angetrieben, der Drehmoment liegt bei 210 Nm. Die Batterieeinheit kann bis zu 24 kWh an Strom speichern, die Aufladezeit liegt bei etwa 4 Stunden.
Fiat wird den 500e im zweiten Quartal vorerst nur Kalifornien auf den Markt bringen, dass man es auf normalen Weg in Europa kaufen kann, ist eher unwahrscheinlich. Der Listenpreis liegt bei etwa (umgerechnet) 28.000 Euro, abzüglich der Subventionen landet man bei etwa 18.500 Euro.
In Deutschland bietet Karabag einen Elektroauto-Umbau des Fiat 500 an.
Via: http://www.businessinsider.com/