DTM: Hersteller machen BMW Zugeständnisse
Größerer Flügel für den DTM-M4
Alle sind gleich - das war bisher das Motto in der DTM. Nun darf BMW mit einem leichteren Auto und größerem Heckflügel starten. Audi und Mercedes stimmten widerwillig zu.
Hockenheim - Audi und Mercedes haben zähneknirschend einer Ausnahmeregel für BMW zugestimmt: In der DTM soll weiterhin kein Hersteller deutlich überlegen sein. Die Bayern dürfen in der am 7. Mai beginnenden Saison des Deutschen Tourenwagen Masters mit einem im Vergleich zur Konkurrenz um 7,5 Kilogramm leichteren Auto an den Start. Zudem wurde ihnen gestattet, die Heckflügel um fünf Zentimeter zu verbreitern.
Die DTM-Chefs der drei Marken verteidigten das Vorgehen: Der "konstruktionsbedingte Performance-Rückstand" des BMW M4 DTM sei durch die Homologation und das Verbot von technischen Veränderungen nicht zu kompensieren. "Wir wollten keinen eingebauten Nachteil vom Start weg haben", sagte BMW-Motorsportchef Jens Marquardt.
Die Bayern hatten zu Beginn der vergangenen Saison große Rückstände, gewannen aber trotzdem die Markenmeisterschaft. Dabei profitierte BMW allerdings von der Strafe für Audi infolge des Funk-Skandals beim Rennen in Spielberg.
Den Fahrertitel von Marco Wittmann aus dem Jahr 2014, den er ebenfalls mit dem M4 holte, dürfe man damit nicht in Zusammenhang bringen. "Du kannst keine zwei Saisons miteinander vergleichen."
Pafett: Es ist das gleiche Auto
Gary Paffett , DTM-Champion von 2005 und einer der erfahrensten Piloten im 24-köpfigen Starterfeld, hat für diese Argumentation kein Verständnis. "Vor zwei Jahren hat Wittmann die Meisterschaft dominiert - das Auto ist das gleiche. Warum waren sie letztes Jahr so langsam? Weiß ich nicht. Aber es ist das gleiche Auto", sagte Paffett. "Ich habe ehrlich gesagt das Gefühl, dass sie nun mit einem Vorsprung in die Saison gehen."
Die Vertreter der Konkurrenten Audi und Mercedes gaben an, im Sinne der gemeinsamem Serie für die Zugeständnisse gestimmt und sie auch gegen interne Widerstände verteidigt zu haben. "Wir haben zu dritt ein gemeinsames Interesse. Der Nenner ist eine Meisterschaft zu haben, die spannend ist für die Fans, mit der aber auch alle Hersteller gut leben können", sagte Audis DTM-Chef Dieter Gass. Sein Mercedes-Kollege Ulrich Fritz ergänzte: "Sie können davon ausgehen, dass das harte Verhandlungen sind."
Was, die DTM gibt es noch?
Die letzten 5 Fahrer in der Fahrerwertung sind keine BMW, BMW war Konstrukteursmeister und hat 5 Rennen gewonnen. Sieht mir jetzt nicht gerade nach hinterhergefahren aus.
Mercedes war da meiner Meinung nach eher benachteiligt, wobei man ja auch nicht genau weiß, wieviele Fahrer ihre Punkte für Wehrlein aufgeben mussten.
"Widerwillige Zustimmung" lässt wohl darauf deuten, dass BMW mit dem Ausstieg gedroht hat? Naja, sollte BMW jetzt direkt vorne mitspielen, wird der schuldige schnell gefunden sein und Audi und Mercedes werden nachziehen.
BMW durfte beim Wiedereinstieg einen neuen Motor entwickeln. Klar. Sie hatten auch keinen.
Aber Audi und Mercedes mussten mit den alten Weitermachen.....😉
Uff... Dieses Marketing-Schaulaufen. Widerwärtig! Die Balance-of-Performance-Regelung führt - solange einflussreiche Hersteller involviert sind - immer zu so einer Leistungsspirale. Im nächsten Jahr meckert entweder Mercedes oder Audi, und dann kassieren die wiederum ihrerseits Zugeständnisse, usw. usf.
Man hat auch immer das Gefühl "Jeder darf mal". Und ein Herr Stuck, als DMSB-Präsi, fühlt sich da absolut wohl in solchen Gefilden. 🙄
Dieses "rumgeBOPpe" hat schon die alte DTM kaputt gemacht. Nicht, dass man aktuell noch etwas schlimmer machen könnte.
Auch wenn ich in der DTM BMW-Fan bin: Gleiche Bedingungen sollten doch für alle gelten, stimme da Paffett zu.
Und wer Tourenwagensport sehen will wo nicht nur die Wischerblätter Serienstand sind, dem kann ich die tcr ans Herz legen 😊
Ist doch das selbe, nur in grün. In ein paar Jahren haben sich die Hersteller da alle ihre Autos hochgeboppt, und dann hat keiner mehr Lust darauf. Ausstieg der Fremdmarken --> VW-Konzern dominiert --> Jede Konzernmarke darf mal Meister werden. 😆
Nene, wenn du "echten" Tourenwagensport sehen willst, guck dir die BTCC an.
Stimmt, die hatte ich völlig vergessen, sorry 😱
Wobei da interessante Konstellationen vorhanden sind, mit Passat CC in einem Starterfeld mit Toyota Avensis und BMW 1er 😆 Zumindest fuhren die letzte Saison noch so 😆
Auffällig ist, dass sogar (ehemalige) Breitensportserien wie die VLN diesen S****ß vorantreiben. Da fahren doch bald auch nur noch GT3 und Cup-Autos.
Was waren das noch Zeiten, als beim 24er noch VW Busse etc. mitgefahren sind.
Für die BOP wird vorher auch immer mit Halbgas gefahren.
Ja, bekanntes Problem. Vor allem wenn noch keine Referenzwerte zu dem Fahrzeug - etwa bei Modellwechsel - vorliegen. Hat man ja immer ganz gut beim 24h-Rennen gesehen. Die Zeiten fallen nur dann, wenn sie unbedingt müssen. 🙄
Die VLN ist sowieso am Ende. Ich bin mal gespannt ob die neue GT3-Serie, die der ADAC plant, die SP9-Klasse wirklich aus der VLN verdrängen kann. Wäre auch besser. Die GT3-Fahrer spielen sowieso in einer eigenen Liga, und beschweren sich dauernd über rollende Wanderdünen. Die haben so viel Druck von den Herstellern, dass die draufhalten müssen. Die kleineren Teams sind sicher nicht glücklich mit der Situation. Viele sind in die RCN "abgestiegen", was dort auch das Problem einer zunehmenden Professionalisierung mit sich bringt.
Und wenn sie die ersten 6 Rennen überlegen gewinnen wird das ganze wieder den Bach ab geworfen, hoffe ich. Die Flügel sollten für alle 3 Hersteller die gleichen Masse haben, so sieht es auch das Regelwerk der DTM vor.
Ich schaue schon länger keine DTM Rennen mehr, aber im Hintergrund verfolge ich das Geschehen meist noch etwas mit. Daher verfolge ich lieber die WTCC Rennen, ist für mich selber spannender.