Fahrbericht: VW Amarok V8
Groß, schwarz und böse
Wer schon mal mit einem Nutzfahrzeug die Könige der linken Spur jagen wollte, könnte hier fündig werden: Erste Ausfahrt im Dirks Amarok mit V8-Diesel.
Hannover - Diese Szene wird der Audi A8-Fahrer so schnell nicht vergessen. Da prügelt er über die linke Spur, und plötzlich macht sich im Rückspiegel eine Fratze breit, die er dort noch nie gesehen hat: Schwarz, hoch und breit schiebt sich ein VW Amarok ins Blickfeld, bei über 200 km/h.
Ich glaub’, ich bin im falschen Film? Nein, der Pritschenwagen aus Hannover kann jetzt auch Überholspur. Wo bislang beim 2,0-Liter-TDi mit 180 PS und 400 Nm Schluss war, brüllt jetzt ein gewaltiger V8-Diesel aus dem Touareg, der schon in der Serie auf 340 PS und 800 Nm kommt.
Ein paar neue Programmzeilen in der Motorelektronik kitzeln aus dem Aggregat sogar 410 PS und 930 Nm heraus. Damit fühlt sich das Zwei-Tonnen-Stahlgebirge plötzlich ganz leicht an und man fragt lieber gar nicht mehr, weshalb die Entwickler den Pick-Up erstmals auf 3,5 Tonnen aufgelastet haben.
Kein VW-Produkt
Der V8-Amarok ist natürlich kein offizielles VW-Projekt. Für so eine Schnapsidee ist die Nutzfahrzeug-Truppe viel zu nüchtern. Hinter der Wuchtbrumme namens „V8 Passion“ steht der Fahrzeugbauer Dirks aus Emden. Normalerweise baut er mit immerhin 1.500 Mann für VW Behörden- und Einsatzfahrzeuge auf oder um.Ein ziemlich monotones Geschäft. So kam Projektleiter Volker Kahle aus Hannover die Idee mit der Veredelung privater Nutzfahrzeuge „Wir wollten zeigen, was wir alles drauf haben“, sagt Kahle, „und wir wollten etwas machen, das es nirgendwo sonst gibt.“
Weil den Nordlichtern die Erfahrung mit dem Antrieb fehlte, suchten und fanden sie Hilfe bei MTM in Wettstetten bei Ingolstadt. So entstand der schwarze Riese, der nur darauf wartet, endlich die Überholspur zu stürmen.
Bei 240 km/h ist Schluss
Also her mit dem Zündschlüssel. Mit einem tiefen Grollen erwacht das Kraftwerk. Eine kurze Gedenksekunde gönnt sich der Turbo, dann fährt, nein, bricht das Ungetüm los. 295er Reifen auf 22-Zoll-Rädern, Allradantrieb, Achtgang-Automatik und irrwitzige 930 Nm.
Bei einem Sprintwert von 6,0 Sekunden kommt kein Serien-Hannoveraner hinterher. Bei dem muss man schon verdammt verbissen aufs Pedal stapfen, um die versprochenen 180 km/h zu schaffen. Beim V8 Passion reicht der große Zeh für 200 km/h. Erst bei 220 lässt der Elan so langsam nach, Schluss ist bei Tempo 240. Mehr ist bei diesem Luftwiderstand beim besten Willen nicht drin.
Mit dem großen Motor war es für Dirks und MTM freilich nicht getan. Der Amarok, als rustikales wie robustes Nutzfahrzeug konstruiert, hätte unter dieser Leistung wahrscheinlich kapituliert. Die Blattfedern wurden deshalb durch eine Luftfederung ersetzt. Und mit den riesigen Bremsen bekommt man den Amarok sogar wieder sicher zum Stehen.Nach dem Sommer geht es los
Auch sonst hat dieser Amarok seinen herben Lkw-Charme weitgehend abgelegt und gibt sich innen richtig nobel. Die bequemen Sitze sind mit weichem Alcantara bezogen und tragen grob gesteppte Ziernähte in Gelb. Es gibt Haltegriffe mit Silikon-Dämpfern, schmucke Luftdüsen aus dem Audi A3, die Zusatzinstrumente aus dem Beetle und wie es sich für ein Tuning-Modell gehört jede Menge Carbon-Konsolen.
Die Entwicklung des V8 Passion dauerte ein gutes Jahr. Nach den Sommerferien beginnt die Produktion. Dann wollen Dirks und MTM das Tempo anziehen und in fünf Monaten fertig sein. Immerhin haben sie eine Liste von 30 ernsthaften Interessenten abzuarbeiten, die zwischen 180.000 und 200.000 Euro für den Power-Pick-Up bezahlen wollen.
Quelle: SP-X
Fährt der A8 nicht 250?
Es gibt glaube ich kaum ein unnötigeres Fahrzeug auf dem Markt, zumal das Teil im Gegensatz zu einem G63 6x6 ja nicht mal optisch was her macht. Aber Angst habe ich jedenfalls! 😉
Wie kann man ein Fahrzeug als nötig oder unnötig defenieren....dann sind 90% der Autos auf den Straßen unnötig
Naja, für so ein Dickschiff mit dem Cw Wert eines Einfamilienhauses ok.
Aber doch bissl dick aufgetragen in der Überschrift und im Text...
Das muss wohl ein kleinerer Diesel- A8 gewesen sein.
Die meisten großen V8 Oberklasselimousinen benötigen (zum Teil deutlich) unter 6 Sekunden auf 100km/h und sind auch VMax schneller - also was will der TE nun aussagen?
Ich las V8 und wurde enttäuscht - nur ein Diesel 🙁
200.000€ für einen VW mit dem Charme eines LKW? 😱
Dafür bekommt man zwei fast voll ausgestattete Touareg V8-Diesel.
Warum hat man nicht gleich den V12 TDI aus dem Q7 genommen? 😆
Ich finde das Teil lustig, allerdings ist der Preis heftig. Aber gut, ist halt Handarbeit...
Auch wenn ich den Amarok in der Form ziemlich gelungen finde...
Für das Geld würde ich mir aber einen Ami-Powerpickup importieren, mit schönem V8 Benziner. Wenn man schon 200.000 locker hat, kann einem der Verbrauch auch egal sein. 😆
Nicht ungewöhnlich. Gibt ja auch genug Menschen die 45000 € und mehr für einen Golf ausgeben. Oder über ne Mio für einen Veyron den es alle Jubel Jahre mal als sonderedition gibt.
Hätte nicht gedacht, dass die Aerodynamik bei 410 PS "schon" bei den Geschwindigkeiten offensichtlich eine erhebliche Rolle spielt. So ab 250 hätte ich vermutet
find ich gut!
und wenigstens keine dämlichen unwahrheiten wie im spiegelartikel zuletzt.
solche autos brauchen solchte motoren.
nur der preis ist lächerlich 😆
Habe ich mir auch eben gedacht. Sehr reißerisch, der Artikel.
Bei dem Preis, ist dem Verkäufer auch klar, dass er damit keinen riesigen Absatz hat, der Eigentümer sagt ja selber, dass er zeigen möchte, was seine Firma alles drauf hat. Ich finde die Idee allerdings ganz cool, ist mal was anderes :P.
Schon ziemlich sinnbefreit solch eine Schrankwand als Autobahnexpreß nutzen zu wollen.
Da hätte ich den Motor doch lieber in eine Umhüllung gesteckt, für die das Wort "Aerodynamik" kein Fremdwort ist.