Umfrage: Autofahrer interessieren sich nicht für Vernetzung
Großes Missverständnis oder echter Fortschritt
Vernetzung, Internet, Connectivity, Streaming, Hotspot - für Automanager sind das verheißungsvolle Zauberwörter. Die Kunden sehen das anders, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Berlin - Das vernetzte Auto, Internet im Auto, das Auto im Internet – für die Industrie liegt der Trend der Zukunft auf der Datenautobahn. Nur: Die Kunden interessiert das bisher wenig bis gar nicht. Das ergab jetzt eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag von mobile.de.
Die Hersteller lassen sich die Vernetzung des Autos einiges kosten. Praktisch alle großen Hersteller nehmen am „Mirrorlink“-Konsortium teil. Mirrorlink spiegelt das Smartphone auf dem Touchscreen des Autos. Apple und Google haben kein Problem, Partner für für ihre Infotainment-Software zu finden.
Bereits einfache Kleinwagen verfügen heute über Smartphone-Schnittstellen und nutzen deren Datenverbindung, teurere Modelle stellen einen eigenen Hotspot zur Verfügung.
Nur fünf Prozent nutzen Konnektivität
ConnectedDrive, Connect, Command, Intellilink, R-Link, OnStar, Sync, Entune – oftmals scheint es, als ginge es nicht mehr ohne, als konzentriere sich die Industrie mehr auf Musikstreaming und Echtzeit-Navigation als auf Antriebstechnik und Schleuderschutz.Am Markt geht diese Vernetzungssehnsucht jedoch bisher vorbei. In der aktuellen Umfrage geben nur fünf Prozent der Befragten an, bereits vernetzte Dienste in Auto zu nutzen oder dies demnächst zu planen. Neun Prozent der Befragten haben sich mit dem Thema beschäftigt, sehen Vernetzung aber noch nicht als kaufentscheidende Ausstattung.
Dagegen: 37 Prozent der Befragten haben sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt, 46 Prozent der Befragten finden das Thema uninteressant. Zudem würden zwei Drittel keinesfalls zugunsten von Vernetzung auf Motorleistung verzichten.
Noch viel Überzeugungsarbeit nötig
Damit ist klar: Nur wenige Autos mit der neuen Technik sind auf der Straße im Einsatz, und die meisten Autofahrer würden vernetzte Dienste wohl nur bezahlen, wenn es das Wunschmodell nicht ohne die Ausstattung gibt.
Zwar erwarten vier von fünf Befragten einen Sicherheitsgewinn, zum Beispiel durch automatisch abgesetzte Notrufe. Fast 80 Prozent der Befragten versprechen sich Vorteile von Navis, die Echtzeit-Verkehrsdaten benutzen. Das ändert aber nichts daran: Sollen die Dienste in den Markt, muss die Autobranche noch viel Überzeugungsarbeit leisten.
Bei Leasingfahrzeugen dürfte die serienmäßige Einführung nicht das Problem darstellen.
Bei den privaten Neuwagenkäufern dagegen schon. Wer von den überwiegend älteren privaten Käufern braucht das bzw. will sich damit auseinandersetzen ?
Zumal Internet und Kommunikationselektronik an Bord dann auch angreifbar/manipulierbar wird. Das hat sicherheitstechnische, aber auch rechtliche Folgen, die zur Zeit noch völlig ungenügend betrachtet werden.
Das macht auch Sinn.
Interessiert mich auch nicht, in meinen beiden alten Mühlen arbeitet noch das Cassettenradio ab Werk.😆
Und wieviele haben solche Systeme in Ihren Autos überhaupt drin? 5%? Davon verwenden dann 80% die Systeme 🙄 also, verschwindend gering der Anteil.
Dass das Handy via Bluetooth mit dem Auto verbunden wird ist nachvollziehbar uns Sinnvoll. Aber wozu Internet im Auto? Vorallem der Anfälligkeit wegen will ich solche Systeme schon garnicht haben.
Selbst als Informatiker hat mich Connect nicht interessiert. Live-Verkehrsdaten sind nett, aber allein dafür brauch ich es nicht. Der Rest wie Benzinpreise, Parkhaus-Plätze, Sehenswürdigkeiten etc. sind auch nur nett aber brauch ich einfach nicht. Also nicht angekreuzt obwohl die Bestellung vor Kreuzchen nur so wimmelte.
Hurra, ein LTE-Hotspot.. 😕
Wenn ich mir vorstelle, dass Hacker in das System meines Autos ihr Unwesen treiben könnte, nein danke.
Lieber ohne so ein Kram. Ein normales Navi reicht.
80% der Befragten, nicht 80% der Nutzer.
Ich könnte mir, neben der Möglichkeit aktueller Verkehrslagenberichte (z.B. eine interaktive Karte mit den aktuellen Verkehrsbelastungen, wie bei svz-bw.de und für Stuttgart Innenstadt schon vorhanden), Falschfahrermeldungen, Navigation mit Baustellenumleitungen und hochaktuellen Karten, ggf. sogar Fernstart der Standheizung (bedingt aber - wie der Notruf - eine daueraktive SIM, was derzeit nur bei den wenigsten Mobilfunkanbietern vorgesehen ist!), Parkplatz- und Tankstellenlotsen (vor allem wenn du eine suchst, die nachts offen hat!) sowie Video- oder Musikzulieferung, durchaus auch vorstellen, dass eine Smartphonespiegelung für die Bordcomputersteuerung und Menüuntereinstellungen (Parkpiepserlautstärke, Servolenkungsintensität, was es da halt noch so gibt) funktionieren würde. Prinzipiell haben die Meisten doch eh ihr Lieblingstelefon in Dauerbetrieb und wollen sich dann nicht noch an eine weitere Oberfläche vom Fahrzeughersteller gewöhnen. Klar muss da ein Sim Access Profile kommen, so dass der Mobilfunk über eine Außenantenne abgewickelt wird, das wird aber nicht das große Problem sein.
Für die Hersteller fallen dann auch weniger Zusatzkosten an. Bis auf USB und UKW kann ein Werksradio quasi alles an Laufwerken und Anschlüssen weglassen, und den Rest können die Hersteller miteinander statt jeder für sich entwickeln.
Bis das soweit kommt, muss aber im Smartphonebereich mehr Ruhe eingekehrt sein. Kann sonst ja passieren, dass du deine für Android 4 entwickelte BMW-App nicht mehr auf Android 7 installieren kannst (oder es für andere als iOS gleich gar nichts gibt) und dann auf ewig an die selben gespeicherten Radiosender und Sitzeinstellungen gebunden bist 😆
Und natürlich müssen die Kosten weit unter denen der bisherigen Werksnavis liegen.
Solange mir aber keiner auf die Idee kommt, statt Rückfahrkameras und Parkpiepsern mal wieder größere Scheiben zu verbauen, werd ich von alldem nichts haben 😉
Die Autohersteller wollen Umsatz machen, aber was diese ganze Unterhaltung, etc. im Fahrzeug angeht ist es für mich weitgehend Firlefanz und sehr gefährlich. Beim Autofahren fahre ich Auto und muß mich auf den Verkehr konzentrieren. Alles andere ist Nebensache (Ausnahme Radio) und Ablenkung. Für Vielfahrer ist das Navi noch interessant, aber selbst das Telefon ist häufig schon zuviel. Der Rest ist unnötig und überflüssig. Er lenkt ab und ist gefährlich, also echte Unfallursachen. Wahrscheinlich wird es kommen wie beim Telefon: bereits das Anfassen ist verboten und trotzdem telefonieren sehr viele ohne Freisprechanlage und entsprechend hoch sind auch die Unfallzahlen.
Jetzt noch mehr Technik im Fahrzeug wird nur zu neuen Verboten führen, sonst nichts. Also weder Fortschritt noch Mißverständnis, sondern es ist die Klugheit der Autofahrer, wenn sie es nicht nutzen. Da muß keine Aufklärung und ähnliches stattfinden, sondern die Fahrzeughersteller sollen es akzeptieren.
- Bitte die Missbrauchsmöglichkeiten nicht vergessen! Z. B. kann man mit einem leicht umprogrammierten E-Notruf ständig die Position eines Fahrzeugs überwachen und der Fahrer merkt nicht einmal was davon - und bisher wurde alles gehackt!
- R-Link hatte ich mal in einem Ersatzfahrzeug, was für ein Scheiß: Reagiert lahm auf schnelle antipper (z. B. für Scrolllisten) und dann kennt es nicht einmal Wischgesten zum Scrollen.
notting
Dann ist es umso wichtiger, dass das Mirroring die Bedienung des gewohnten Telefons identisch wiedergibt 😉
Zum Positionsmerken sollte jeder Androidbenutzer mal checken, ob Google nicht schon längst weiß, wo man wann war:
https://maps.google.com/locationhistory
Außerdem stelle ich mir auch Möglichkeiten vor, die Browserbedienung, Kurzmitteilungen oder Ähnliches beim Fahren zu verhindern - also Blockierung bestimmter Telefonfunktionen beim Fahren. Tachosignal (statt Handbremssignal) Null gibt dann wieder alles frei.
Und durch die verbesserte Kopplung würde auch die Akzeptanz von Freisprechanlagen steigen. Wenn man das Gerät eh schon ständig verbunden hat, um Musik zu hören, braucht man es auch für Anrufe nicht mehr in die Hand zu nehmen.
Was zusätzlich noch denkbar wäre, ist ein Display für reines Entertainment exklusiv für den Beifahrer, und eine zentrale oder nur für den Fahrer sichtbare Steuerung via Display im Kombiinstrument. Auch die Multimediatasten im Lenkrad könnte man dann mal sinnvoll einbinden. Oder splitten von Navigation und Unterhaltung. So dass z.B. das Rear Seat Entertainment funktioniert, der Fahrer davon aber nicht viel mitbekommt.
Nicht falsch verstehen, ich bin kein Nutzer solcher Angebote (auch wenn ich manchmal schon gern von unterwegs die SVZ-Seite einsehen möchte). Mein Telefon kann sowas auch gar nicht und ich besitze nicht mal einen Internet-Handytarif. Aber für diejenigen, die ohnehin schon ständig ihr Smartphone nutzen und dabei auf Handyverbot, Kopfhörerverbot, Ladungssicherung (die beliebten Kopfstützen-DVD-Player und das Kabelgewirr dazu) und die Sichtverbindung zur Straße und anderen Verkehrsteilnehmern pfeifen, kann eine feste Einbindung ins Fahrzeug eine echte Verbesserung sein. Vor allem, wennsie dann die anderen weniger gefährden 😊
Viel schlimmer ist doch, dass man die Geräte nicht mehr austauschen kann!
Nach 5 Jahren sind die Systeme veraltet und somit das ganze Auto Schrott, wenn man aktuell bleiben will.
Kommt den Herstellern entgegen - glauben diese. Ich nicht.
Ich kaufe nur noch Fahrzeuge, bei denen ich das Radio tauschen kann.
Da überrascht VW - hier wird zwar immer gemosert, der Bildschirm wäre zu weit unten (Seat kanns höher), aber das Gerät ist tauschbar und das auch noch gegen ziemlich gute fahrzeugspezifische Geräte wie Kenwood, Zenec, ...
Gut gemacht VW.
Selten kam mir sowas über die Lippen....
Bei Renault braucht man IIRC max. was aus dem Zubehör, bevor man DIN-Radios einbauen kann. Radios div. Hersteller sind sogar mit entspr. Adapterkabel für den Bediensatellit verfügbar.
notting
Ich finde das sinnvoll! Eine clevere Stauumfahrung kann durchaus mehr Sprit sparen als ein Motor, der auf dem Papier 0,1l weniger braucht.
Unfälle scheint das System nicht verhindern zu können, wenn es, nach verursachtem Unfall, selbst um Hilfe rufen muss.
Das sich die Navinutzer selbst blockieren, wenn sie Staus umfahren wollen, kann anderen, die sich auf Karten verlassen und das Gebiet weiträumig umfahren nur recht sein.
Sie müssen nicht ständig wenden und sich nicht in die nicht weiterbringende Schlange eingruppieren.
Man sieht und hört zudem auch was anderes, als blinkende Pfeile im Display und einer Stimme, die nicht weiss was sie will. Erst sagt sie wenden, dann heisst es Route wird neu berechnet, dann schickt sie einen über Umwege in den Stau zurück, dem man entgehen wollte.. 😆 😆