Kretschmann: Schlechte Luftwerte nicht nur Schuld der Autoindustrie
Grüner Ministerpräsident nimmt Autoindustrie in Schutz
Winfried Kretschmann (Grüne) stützt die Autohersteller. Sie seien nicht alleine Schuld an schlechten Luftwerten, sondern auch die Abgasgesetze.
Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die Autoindustrie in Schutz genommen. Die schlechten Luftwerte in den Städten seien nicht ihr allein anzulasten, sagte der Grünen-Politiker der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). Die EU habe unter Mitwirkung der Bundesregierung Abgasgesetze gemacht, bei denen Ausnahmen die Regel geworden seien. "Das ist schwerstes Politikversagen", sagte Kretschmann. "Es gibt also tatsächlich eine Mitverantwortung des Staates."
Der Diesel-Gipfel Anfang August sei seiner Meinung nach ein wichtiger erster Schritt zu besserer Luft in den Städten gewesen, sagte Kretschmann der Zeitung weiter. Das Treffen werde von Kritikern zu Unrecht kleingeredet. "Ich rate dringend, ein bisschen von der Zinne runter zu kommen, sonst verharken wir uns zu sehr in der Vergangenheit". Davon würde die Konkurrenz der deutschen Autoindustrie profitieren.
Kampf gegen Schadstoffe oder gegen Klimawandel
Kretschmann äußerte zudem Kritik an seiner eigenen Partei: "Eigentlich kämpfen wir Grünen doch gegen den Klimawandel, jetzt sind die Schadstoffe das große Thema", sagte der Grünen-Politiker der "SZ". Diesel werde als Übergangstechnologie weiterhin gebraucht. Die Politik müsse verschiedene Ziele abwägen, auch die Industrie dürfe man dabei nicht aus den Augen verlieren. Die Grünen fordern in ihrem Wahlprogramm, dass ab 2030 nur noch abgasfreie Autos in Deutschland neu zugelassen werden sollen.
In Baden-Württemberg sind die Autokonzerne Daimler und Porsche beheimatet und zudem große Zulieferer wie Bosch oder ZF. Vor der Leistung der Ingenieure, die dort arbeiteten, habe er einen "Heidenrespekt", sagte Kretschmann.
Quelle: dpa
Ojé, eine objektive, zielführende Stellungnahme; das sehen die einseitig orientierten E-freaks gar nicht gerne. 😆
Endlich mal jemand der die schlampige Gesetzgebung öffentlich kritisiert; Die Würzel allen Übels.
Oh, die Autoindustrie ist nicht alleine Schuld an den Luftwerten... Ist er da ganz alleine draufgekommen? 😆
Immerhin sagt einer mal was gegenteiliges und vllt. kommen noch andere dann auch aus der Deckung..
Oh je,wenn das die Hardcore Grünen lesen.
Aber er hat recht.
Die heutigen Grenzwerte wurden unter Mitwirkung unserer Regierung damals in Brüssel beschlossen .
Es braucht also niemand sagen,Sch.... EU ,die sind schuld an allem.
Unsere Regierung ist mit am Tisch gesessen,es braucht jetzt niemand sagen,die Vorschriften kommen aus Brüssel.
Deutschland ist selbst mit verantwortlich für diese Grenzwerte.
Wenn man sich mal das Feinstaubproblem anschaut, müsste man an die privaten Heizungen ran. Da dort aber die größten Säue die sind, die Holz verbrennen, bleibt der Aufschrei der Grünen aus - die fanden nämlich Pellet- und Scheitheizungen ganz toll.
Richtig! Wir verbrennen pro Jahr circa 20 Tonnen von diesem Zeug!
Scheiss Arbeit die Asche zu entsorgen und sehr staubig!
Rest vom Artikel Wahlkampf.
Welche schlechten "Luftwerte" meint der Mann? Die Belastung mit Luftschadstoffen ist in den letzten 25 Jahren in den deutschen Ballungsräumen massiv zurückgegangen - die Luftqualität heute entsprechend so gut wie nie zuvor.
Schon erstaunlich, dass ein Ministerpräsident unwidersprochen derartige Unwahrheiten in die Welt setzen darf. Aber es passt in den Zeitgeist.
MfG
roughneck
Gerade Stuttgart ist einiges über den aktuellen Grenzwerten .
Sicher sind die die letzten 25 Jahre massiv zurückgegangen,aber die Grenzwerte halt auch.
Mal gucken, ob die derzeitigen vernünftigen Ansichten Kretschmanns (für einen Grünen, meine ich) nach der Wahl auch noch vorhanden sind. Dann nehme ich ihm die Nummer auch ab.
Celsi,der Kretschmann ist doch gar kein richtiger Grüner.Und seine Partei soll aufhören auf im rumzuhacken.Das ist bei denen der einzig vernünftig denkende Mensch.
Verstehe. Dann erhöhen wir doch einfach die Grenzwerte - dann ist die Luft auch wieder besser 🙄
MfG
roughneck
Die Gesetzgebung ist klar formuliert.
Und für diejenigen, die die Amtssprache nicht verstehen, gibt es sogar Durchführungsverordnungen, die allgemeinverständlich erklären, was konkret gemeint ist (verstehen dann sogar Ingenieure und BWLer).
Da steht bei Euro 6 unter anderem beispielsweise drin, dass normale Betriebsbedingungen Temperaturen bis -15°C einschließen (soviel zum viel zitierten "Thermofenster").
Das eigentliche Problem ist die (nahezu) "Selbstzertifizierung" der Automobilhersteller ohne nennenswerte Überwachung durch die Behörden, geschweige denn Ahndung bei Verstößen.
Bei regelmäßiger Nachkontrolle der Kundenfahrzeuge durch unabhängige Organe mit Ahndung jedes Verstoßes mit bspw. 2.000 Euro pro ausgeliefertem Fahrzeug, hätte es diese Exzesse der Industrie niemals gegeben.
😆 Stimmt, im Kern ist er ein Knallroter und dazu noch Lehrer.
Bislang ist noch so ziemlich jeder Grüne der Bürgermeister usw geworden ist unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet und musste schnell und hart lernen das die Realität doch anders ist als die Grünen auf ihren Parteitagen meinen.
Und am Rande angemerkt. Das Ausnahmetatbestände zum Regelfall werden ist auch in der Politik nichts Unübliches, nur mal die Geldpolitik der EZB als Beispiel, die ist sogar ein Beweis das sich die EU über ihre eigenen Verträge und Gesetze hinwegsetzt, Folgenlos für die Verantwortlichen.
Vielleicht sollte Kretschmann auch von den Grünen zu einer anderen Partei wechseln, das würde ihn glaubwürdiger machen.
😆 So wie die Tussi in Niedersachsen?