Audi Q8 (2019) im Test: Erste Fahrt, technische Daten
Gut, dass der Q8 kein Q7 geworden ist
Beim großen SUV-Coupé traut sich Audi optisch viel, achtet aber auf die Nutzbarkeit: Der Q8 wird geräumiger als die Konkurrenz. Erste Testfahrt im Audi Q8.
Quelle: Audi
San Pedro de Atacama – Eigentlich hatte Audi das große SUV-Coupé ganz anders geplant. Der Q7 sollte ein flottes Heck bekommen, sich sonst aber nicht verändern. Eine praktische und günstige Lösung wäre das gewesen, und eine langweilige. Kein guter Ansatz für ein Modell, das vor allem durch Design punkten soll.
Der Q8 wird nun ein eigenständiges Auto. Vom Q7 übernimmt er nur das Chassis. Audi kürzte die SUV-Bodengruppe um sechs Zentimeter und verbreiterte die Achsen. Die Designer zeichneten neue Proportionen für Front und Heck, rückten die Radläufe nach außen, schoben das Dach nach unten und stellten die Heckscheibe flach an.
Das Thema Coupé-SUV interpretiert Audi dennoch nicht so radikal wie die Konkurrenz aus München oder Stuttgart. Am Heck wird der Q8 längst nicht so flach wie BMW X6 oder Mercedes GLE Coupé. Dafür bekommt er Fenster ohne Rahmen und mehr Platz hinter der B-Säule.
Audi Q8: Viel Platz trotz flacher Heckscheibe
Quelle: Audi
Im Fond des Q8 gibt es viel Platz für ausgestreckte Beine und ordentlich Luft zum Dach. Trotzdem wird es für große Menschen am Kopf eng, denn die Heckklappenscharniere sind im Weg. Rutscht man mit der (optional) verschiebbaren Rücksitzbank nach vorn, sitzt es sich dennoch bequem und großzügig.
Vorn kombiniert Audi Platz und Übersicht des Q7 mit der Technik des A8. Zwei große Touchdisplays und digitale Instrumente gehören zum Serienumfang des Q8. Die Monitore lassen sich frei konfigurieren und geben nach einer Eingabe haptisch und akustisch Rückmeldung. Das funktioniert beim Fahren nicht so souverän und intuitiv wie mit echten Knöpfen, kommt dem aber immerhin nahe.
Tolle Geräuschkulisse und gute Straßenlage im Audi Q8
Während der Fahrt bleibt es im Q8 trotz rahmenloser Fenster und hoch sitzender Außenspiegeln angenehm ruhig. Dämmung und Akustikglas halten Wind und Motorsound draußen. Irgendwo im Hintergrund knurrt leise der Diesel, bei niedrigen Drehzahlen hört man ihn gar nicht. Nur die großen Räder (maximal: 285/40 R22) machen auf schlechten Straßen Radau.
Fahrerisch hebt sich der Q8 nicht so stark vom Q7 ab, wie es seine Optik andeutet. Vom Q7 unterscheiden ihn Räder und Spur – nichts, was im Alltag stark auffallen würde. Geräuschkulisse, bequeme Stühle und eine optionale Luftfederung machen ihn komfortabel. Nach längeren Strecken nervt und zwickt nichts.
Quelle: Audi
So angespannt, flitzt der Q8 relativ zügig durch enge Kehren. Natürlich spürt man sein Gewicht von 2.145 Kilogramm (Q8 50 TDI), aber nicht den hohen SUV-Schwerpunkt. Der Q8 kaschiert ihn mit einer Hinterachslenkung. Über die Höhenverstellung der Luftfederung wandert der Schwerpunkt ganz real nach unten: Im tiefsten Modus senkt sich das Auto um neun Zentimeter ab. Eine angemessene Rückmeldung gibt es in allen Fahrprogrammen.
Zwei Diesel und ein Benziner zum Start
Bei der Längsdynamik darf Audi noch nachreichen. Zum Marktstart gibt es kräftige Sechszylinder, bisher aber nur Hausmannskost. Zunächst ist nur der V6-Diesel mit 286 PS (Q8 50 TDI) verfügbar, Anfang 2019 folgen ein weiterer Selbstzünder mit 231 PS (45 TDI) und ein 340-PS-Benziner (55 TFSI). Alle Antriebe sind aus dem neuen Audi A6 bekannt.
Die großen Sechszylinder wirken im Q8 eher souverän als sportlich. Die Leistungsstufen 50 und 55 bewegen das große SUV flott und mit ausreichend Reserven voran. Sie punkten aber vor allem mit Laufruhe und Ausdauer. Dass sie beim Sprinten sportliche Kompakte abhängen, merkt der Fahrer kaum.
Quelle: Audi
Alle Antriebe des Q8 sind an eine Wandlerautomatik und an Allradantrieb gekoppelt. Ein Riemen-Startergenerator übernimmt die Aufgaben von Lichtmaschine und Anlasser. Er arbeitet effizienter und komfortabler. Rollt das Auto, schalten sich die Verbrenner ab. Gibt der Fahrer wieder Gas, springen sie kaum merklich an. Nur wer aus der Ruhephase stark beschleunigen will, spürt eine kurze Verzögerung.
Drei Fahrwerke und 3,5 Tonnen Anhängelast
Adaptive Dämpfer und Stahlfedern stecken serienmäßig im Q8-Chassis. Zur ersten Testfahrt brachte Audi nur Modelle mit Luftfahrwerken mit. Die gibt es im SUV mit komfortabler oder straffer Abstimmung. Außerdem bleibt viel Spielraum im Radkasten: Audi bietet für den Q8 Felgen mit 19 bis 22 Zoll Durchmesser an.
Fährt man das Luftfahrwerk des Q8 auf die höchste Stufe, bleiben gut 25 Zentimeter Platz unter dem Auto. Das macht ihn nicht zu einem Geländewagen, ist aber durchaus nützlich. Anhänger für Pferde oder Boote wird der Q8 im echten Leben wohl häufiger ziehen müssen. Der große Diesel darf maximal 3,5 Tonnen anhängen, ein Assistent hilft optional beim Rangieren des Gespanns.
Quelle: Audi
Alle Helfer des Q8 sind aus den großen Audi-Limousinen bekannt. Einen selbstständigen Spurwechsel wie bei Daimler und BMW gibt es bei Audi noch nicht. Langfristig will der Hersteller im Q8 aber noch den Autobahnstauassistenten mit Autonomielevel 3 nachlegen.
Kluge Assistenten und viel Serienausstatung im Q8
Der Q8 hebt sich in der Audi-Palette vor allem optisch ab. Für ein hübsches Dach geht der Hersteller Kompromisse im Innenraum ein, bleibt absolut gesehen aber konservativ: Das SUV-Coupé aus Ingolstadt ist praktischer als die Konkurrenz und am Heck weniger extrem gezeichnet.
Quelle: Audi
In der Modellhierarchie steht der Q8 klar über dem Q7. Er bekommt eine bessere Serienausstattung: Das große Navi mit digitalen Instrumenten und Online-Funktionen, 19-Zöller und LED-Lampen gibt es serienmäßig. Dafür wird er allerdings teurer. Mit dem 286-PS-Diesel kostet er voraussichtlich 76.300 Euro – 12.000 Euro mehr als ein Q7 mit 272 PS. Selbst mit den genannten Extras liegen zwischen beiden Autos noch rund 6.000 Euro.
In diesem Punkt ist der Q8 ein echtes Coupé: Die hübschere Karosserieform kostet stets Aufpreis, egal ob beim SUV oder einer Limousine. Der Vorverkauf des Audi Q8 startet im Juli 2018. Dann will der Hersteller technische Daten für alle Antriebe nennen.
Audi Q8 50 TDI: Technische Daten
- Motor: 3,0-Liter-V6-Turbodiesel
- Leistung: 286 PS (210 kW)
- Drehmoment: 600 Nm
- 0-100 km/h: 6,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 232 km/h
- Getriebe: Achtgang-Wandlerautomatik
- Verbrauch: k. A.
- Länge: 4,986 m
- Breite: 1,995 m
- Höhe: 1,705 m
- Radstand: 2,993 m
- Kofferraumvolumen: 605-1.755 l
- Leergewicht: 2.145 kg
- Anhängelast: 3.500 kg (gebremst)
- Kofferraum: 605-1.755 l
- Basispreis: ca. 76.300 Euro
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Quelle: Audi
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Ganz nett anzuschauen auch wenn die Front doch schon arg zerstückelt aussieht.
Der Innenraum mag nett aussehen, die Bedienung ist Mist. Ich habe es mal im neuen a6 getestet. Es lenkt extrem ab und die Bildschirme stehen im Grunde auch zu tief.
Aber klaro wieso sowas verbaut wird. Es ist natürlich günstiger nur ein Touch Display hinzusetzen als wenn man noch ein ganzes System von Dreh und Drückschaltern hat. Wieder mal wird was im Grunde günstigeres Produkt als Innovation verkauft und dafür dann sogar noch Aufpreis verlangt.
So ein Auto kommt bei mir nicht unter. Hoffentlich bleibt bmw noch ein wenig länger beim normalen Konzept.
Einst durchaus Audi-affin, kann ich die 'Kuh's' beim besten Willen nicht mehr unterscheiden. . . 😮
Preislich eh indiskutabel.
Sieht gut aus!!
Der Artikel ein einziger Lobgesang auf Audi. Alles moderner, klüger, praktischer und besser als bei den Mitbewerbern...
Standard hässliches Lichte-Design, innen wie aussen ... 🙄
Seitenlinie und Heck gefallen mir, obwohl ich kein SUV-Fan bin, recht gut, aber die Front sieht einfach nur verboten aus.
Das Interieur ist ebenfalls etwas, bei dem ich mich schon bei A8, A7 oder A6 (neue Generationen) gefragt habe, wie hier eine gewisse Wohlfühlatmosphäre entstehen soll, denn für mich hat das eckig-kantige und extrem kühle Design, das den technischen Overkill quasi auf dem Silbertablett serviert, eher den Flair einer Serverhalle. BMW und Mercedes schaffen diesen technischen Overkill bzw. diese Flut an Informationen immerhin noch in ein elegantes Kleid zu packen, indem teils klassische bis konservative Designelemente (siehe Lüftungsdüsen in der neuen E-oder S-Klasse) mit eingebaut werden. Wer einen Wohnzimmereffekt oder eine Art Lounge-Atmosphäre wünscht, wird wohl aktuell am ehesten bei Volvo oder Mercedes fündig. Dass Audi schon immer für das etwas kühlere Ambiente stand, ist ja vollkommen ok, aber das hier ist doch etwas zu kühl.
Ein übles Teil...
Vierzylinder passen genauso gut in diese Rentnergurke wie Dreizylinder in die Mittelklasse. Von daher Audi: Nur Mut zur Lücke! 😆
Endlich macht Audi nach langer Zeit wieder gutes Design.
Der neue A1 ist ebenfalls gut gelungen.
Chayenne
..ICH finde die neuen Modelle von Audi SEHR ANSPRECHEND !
Was mir schon am A6 .. A7 .. und nun auch am Q8 SUV extrem gefällt, ist..
die Seitenlinie, Front und Innenraum, NUR mit dem Heck kann ich mich noch nicht anfreunden.
ps. schon echt brachial fett groß der Q8, und dann auch noch 285er Reifen inkl.22 Zoll..WAHNSINN . ..TROTZDEM wünsche ich mir noch weitere BENZIN-MOTORE in der Auswahl ..
denn ein Diesel soll es bei mir eigentlich nicht mehr werden !!!
Das Grau mit komplett schwarzem Grill gefällt mir wie beim neuen A1 nicht so.
In anderen Farben wäre es wohl besser.
Bin aber überrascht, dass mir das Heck gefällt.
Made my day...
Sie punkten aber vor allem mit Laufruhe und Ausdauer. Dass sie beim Sprinten sportliche Kompakte abhängen, merkt der Fahrer kaum.
Bei den aktuellen Fahrleistungen wird das eher sein Wunschdenken bleiben. Egal ob GTI , ST oder RS, der Audi wird dagegen nur blass aussehen...
gar nicht so falsch, die Aussage von Robby...