Umfrage: Deutsche Autoindustrie ist zufrieden
Gute Geschäftslage bei 45 Prozent
45 Prozent der deutschen Unternehmen der Automobilbranche bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young hervorgeht.
Stuttgart/Frankfurt/Main - Die weltweite Aufstellung und die Ausrichtung auf Premiummodelle helfen der deutschen Autoindustrie in der Krise. 90 Prozent erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation in den kommenden Monaten.
"Dank ihrer starken Präsenz in den Wachstumsmärkten können viele deutsche Unternehmen die Schwäche in Westeuropa bislang recht gut ausgleichen", sagte Peter Fuß von Ernst & Young.
im europäischen Ausland sind die Unternehmen dagegen nicht ganz so zufrieden. Nur ein Drittel bewertet die aktuelle Geschäftslage als gut, 78 Prozent glauben an eine Verbesserung. Ernst & Young befragte für die Studie 300 Unternehmen der europäischen Automobilindustrie. Mit 75 Unternehmen kamen die meisten davon aus Deutschland.
Gesamtlage bleibt kritisch
30 Prozent der deutschen Firmen wollen weltweit Stellen aufbauen, in Europa planen dies immerhin 22 Prozent. Jedes zehnte will dagegen Stellen abbauen. Europaweit müssen dagegen weit mehr Arbeitnehmer um ihre Jobs bangen. Von allen befragten Unternehmen wollen 20 Prozent in Europa Jobs schaffen, doch beinahe ebenso viele planen Stellenstreichungen.
"Derzeit treten die Unternehmen heftig auf die Kostenbremse. Dabei kommt alles auf den Prüfstand", sagt Peter Fuß. Vor allem dürfte vorerst kein weiterer Beschäftigungsaufbau stattfinden. Allerdings zehrt der Automobilstandort von seinen Vorteilen wie hohe Produktivität, hohe Innovationskraft und gute Qualität. In allen diesen Kategorien wählten die Befragten Deutschland auf den ersten Platz. Lediglich bei den Produktionskosten landete der Standort auf Platz elf.
32 Prozent der Unternehmen wollen ihre Produktionskapazitäten in Europa erhöhen, demgegenüber planen 15 Prozent, ihre Kapazitäten nach unten anzupassen. Fuß hält diese Entwicklung für bedenklich. "Sie deutet darauf hin, dass der Verdrängungswettbewerb in Europa noch härter wird", sagte er. Offenbar spekulierten alle Unternehmen darauf, als Gewinner aus der Krise zu gehen. "Das kann aber nicht funktionieren."