Wie sicher sind Ganzjahresreifen nach dem Sommer?
Guter Kompromiss trotz weicher Mischung
Wer wenig fährt und selten mit extremem Wetter zu tun hat, nutzt gern Ganzjahresreifen. Der Autoclub ACE hat getestet, wie sicher die Reifen am Sommerende noch sind.
Stuttgart - Ganzjahresreifen sind vor allem bei Autofahrern beliebt, die nur selten bei extremer Witterung fahren: Doppelte Anschaffungskosten fallen nicht an, zweimal im Jahr gewechselt werden muss auch nicht. Allerdings sind sie technisch gesehen ein Kompromiss: Auf Schnee bieten sie nicht so viel Grip wie Winterreifen, im Sommer bietet die weichere Mischung ebenfalls keine idealen Eigenschaften.
Wie sicher Ganzjahresreifen im Sommer sind, hat nun der Auto Club Europa (ACE) anhand von zwei Markenreifen getestet: dem Goodyear Vector 4Seasons und dem Michelin CrossClimate, jeweils in der Größe 205/55 R16.
Nach 10.000 Kilometern im Sommer hatten die Reifen rund 1,6 Millimeter Profil verloren. Beim Aquaplaning sei dies noch kein Problem, so der Autoclub. Die gebrauchten Reifen testete der Club auf Schnee und auf nasser Straße. Das überraschende Ergebnis: Auf Schnee bremsten beide Reifen in gebrauchtem Zustand besser als neue Reifen. Auf nasser Fahrbahn bremste der gebrauchte Michelin etwas schlechter als der gleiche Reifen im Neuzustand, der Goodyear bremste ebenfalls gebraucht besser.
Dennoch bewerten die Tester Ganzjahresreifen als potenziell sinnvolle Option für Autofahrer. Sie gewährleisteten auch im zweiten Winter Mobilität, genügten der Winterreifenpflicht und könnten sich auch finanziell auszahlen, bedenke man die Kosten für Montage und Lagerung. Ein Kompromiss blieben die Reifen dennoch, vor allem bei Bremsungen aus hoher Geschwindigkeit auf trockenem oder nassem Untergrund.
Quelle: ACE
Ist für mich nichts neues, habe mit den GJR von Goodyear nur beste Erfahrungen gemacht (wohne in einer Mittelgebirgsregion). Ich behaupte ja schon länger, dass für "Otto-Normal-Autofahrer" ein moderner GJR völlig ausreichend ist, ein zweiter Satz Räder mitsamt der zweimaligen Wechselei pro Jahr unnötig ist.
Fast 5m längerer Bremsweg des Michelin Reifens auf nasser Fahrbahn wird als "etwas schlechter" bewertet? 😱 🙄
5m können im Falle eines Falles zwischen Leben und Tod entscheiden...
Das sind immerhin fast 10% längerer Bremsweg als mit dem neuen Reifen...
Zusätzlich zu diesen Daten hätte ich mir jetzt noch gewünscht, dass vllt. erklärt wird, wie es sein kann dass der angefahrene Reifen kürzere Bremswege zulässt. Wird leider mit keinem Wort erwähnt.
Hier fehlt die Einordnung.
Du merkst berechtigt an, dass 5m schon ein deutlicher Unterschied sind. Damit entspricht der Bremsweg aber nur dem Neuzustand des Goodyear.
Relevant wäre da auch die Einordnung im Vergleich zu Sommer- bzw. Winterreifen.
Habe auf Anhieb nur einen Test aus 2011 eines anderen Reifenformats gefunden. Dort hat der beste Reifen auf Nässe einen Bremsweg von 58m und der schlechteste kam auf 80m. In anderen Tests brauchte ein guter Reifen auf Nässe 50m und ein schlechter 62m. Hängt natürlich auch von Reifendimension, Testfahrzeug und auch Untergrund ab.
Man kann aber wohl sagen, dass die hier angegebenen GJR auf dem Niveau mittelmäßiger Sommerreifen liegen.
auch 1 cm kann im falle eines falles zwischen leben und tod entscheiden.... Für wenigfahrer erhöht sich damit das Risiko fast gar nicht.
Zum Vergleich - was rutscht weiter? Eine Feile(angefahrener Reifen) oder ein Flachstahl(Neureifen). So kann man sich das ganz gut vorstellen warum das so ist.
Mir fehlt die Angabe/Test
Bremsweg bei Trockener Strasse
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finde, dass erst diese 3 Situationen einen Mittelwert ergeben, der dann auch eine Aussagekraft hat.
Aber egal....aus dem Odenwald kommend ist bei uns eh nur SR/WR passend alles andere ist nicht sinnvoll.
Michelin hat inzwischen die zweite Generation, den Crossclimate+ auf den Markt gebracht. Der soll seine Eigenschaften während der ganzen Laufleistung beibehalten.
Da stellt sich jetzt die Frage, wie das bei Sommerreifen aussieht.
Völlig richtig - deshalb Tempolimit lieber heute als morgen!!!
Gibt es ja, besonders in der Stadt entscheidet jeder Meter und da ist 50 km/h erlaubt.
Hm, Ganzjahresreifen.... ...deren Leistung im Winter halte ich für wichtiger, als im Sommer.
Meine beiden Autos laufen ja nur 6000-8000km p.a., da fahr ich ganzjährig Winterreifen. Ganzjahresreifen haben mich insbesonders im Winter nicht überzeugt (wohne auf der schwäbischen Alb).
Seit wann werden denn gebrauchte Reifen getestet? Das ergäbe sicherlich auch bei vielen Winterreifen ein "erschreckendes" Ergebnis. Und nun?
Panikmache... 😱
Kann ich nur bestätigen. Habe auch mit bis zu 20000 km im Jahr sehr gute Erfahrung zu jeder Jahreszeit gemacht, auf einem Fahrzeug mit Frontantrieb und Automatik und 170 PS Dieselmotor. Waren 225er Goodyear Vector 4Seasons. Restprofil 6mm nach 20000 km und rund 12 Monate alt.
Am schnellsten und stärksten nachgelassen haben bei mir Winterreifen von Conti. Bin seitdem völlig ab davon.