Opel-Betriebsrat: 1.000 Mitarbeiter von Arbeitslosigkeit bedroht
Hälfte der EU-Mittel für Opelaner ungenutzt
Von den knapp sieben Millionen Euro für ehemalige Mitarbeiter des Bochumer Opelwerks wurde nur die Hälfte genutzt. Der Betriebsrat klagt über verpasste Chancen.
Bochum - Rund 6,9 Millionen Euro hat die EU für ehemalige Opelaner aus Bochum bereitgestellt. Die Mittel aus dem europäischen Globalisierungsfonds sollen für Qualifizierungsmaßnahmen genutzt werden. Doch knapp die Hälfte der Mittel wurde bislang nicht abgerufen. Das geht aus der Antwort des Arbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Bärbel Höhn hervor. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" ("WAZ) hatte darüber berichtet.
Der Betriebsrat klagt angesichts dessen über verpasste Chancen. Der Betriebsratsvorsitzende Murat Yaman sagte, "man hätte mit 6,9 Millionen Fördermitteln viel machen können." Er berichtet über Beschwerden wegen nicht genehmigter Qualifizierungsmaßnahmen. Von den ursprünglich 2.600 von der Werksschließung betroffenen Mitarbeitern seien nun zum Jahresende mit dem Auslaufen der Vermittlungsversuche bis zu 1.000 von der Arbeitslosigkeit bedroht. Lediglich für etwa 100 Härtefälle werde es ein drittes Jahr in der Transfergesellschaft geben.
Aus dem europäischen Globalisierungsfonds seien rund 6,9 Millionen Euro für Maßnahmen und Verwaltungskosten des Transferunternehmens vorgesehen gewesen, berichtet die "WAZ". Bislang seien davon 3,6 Millionen Euro abgerufen worden. Davon seien knapp 3,2 Millionen Euro für Qualifizierung, Beratung und Betreuung ausgegeben worden. Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums wird das Projekt zum Jahresende abgeschlossen.
Abruf von EU-Mitteln im üblichen Rahmen?
Sprecher des Bundesarbeitsministeriums und des mit der Transfergesellschaft betrauten TÜV Nord wiesen auf Anfrage darauf hin, dass sich eine solche Quote im üblichen Rahmen bewege. Wichtig sei, dass ausreichend Mittel zur Verfügung stünden. Nicht jede denkbare und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln finanzierbare Maßnahme sei auch sinnvoll, hieß es in der Stellungnahme des Bundesarbeitsministeriums.
Zwei Jahre nach der Schließung des Bochumer Opelwerks sollen weitere 32,9 Millionen Euro in die Sanierung des ehemaligen Werksgeländes fließen. Bereits zuvor habe die Landesregierung 32,2 Millionen Euro zur Aufarbeitung einer 23 Hektar großen Teilfläche von Werk 1 zur Verfügung gestellt, teilte das NRW-Wirtschaftsministerium mit.
Im Sommer kommenden Jahres werde ein Teil des Geländes an die Deutsche Post für die Errichtung eines Paketzentrums übergeben. Ab 2018 werde dort mit der Schaffung von 600 Arbeitsplätzen gerechnet. Schwerpunkt der Ansiedlung im zweiten Bauabschnitt werde nun der Mittelstand sein.
Quelle: dpa
"OPEL-BETRIEBSRAT: 1.000 MITARBEITER VON ARBEITSLOSIGKEIT BEDROHT".
sehr mitreisender Titel... Absicht?
Hier stellt sich doch die Frage, was die von Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiter zwischenzeitlich selbst für die Suche nach einem neuen dauerhaften Job getan haben. Die werden sich doch wohl nicht zu 100% auf die Transfergesellschaft verlassen haben.
Diese Transfergesellschaften sind kein Allheilmittel. Dieser idiotische Ansatz, dass man bereit gestellte Gelder von irgendwo (EU, Staat, Unternehmen) mit mehr oder weniger sinnvollen Massnahmen zwingend aufbrauchen muss, kommt aus einer planwirtschaftlichen Sichtweise.
Der Erfolg der erfolgreichen Arbeitsvermittlung wird gerne solchen Transfergesellschaften zugerechnet, ist aber tatsächlich weitestgehend oder nur den Eigenintiativen der Mitarbeiter anzurechnen. Es kann sogar hochgradig sinnvoll sein, bestimmte Gelder ungenutzt liegen zu lassen. Etwa wenn damit schwachsinnige Massnahmen verbunden sind, welche die Eigenintiative eher hemmen oder in unsinnige Richtungen lenken. Behördenapparate kennen ja genügend davon.
Gehen Motortalk eigentlich die negativen Opel-Themen aus oder warum bringt man die Meldung gleich zwei mal? Sch... dpa-Kontent Konsum. Wenigstens kurz prüfen könnte MT das ja mal, bevor man jeden Quark übernimmt.
http://www.motor-talk.de/.../...ter-warten-noch-auf-jobs-t5880426.html
So sieht es aus wie von Labo festgestellt 😤
Das ist es auch, warum mich der VW-Konzern ankotzt. Dort wird von Regierungsseite alles getan, daß es denen gut geht. Klar, das Land Niedersachsen ist ja auch Anteilseigner bei VW. Nach Bekanntwerden deren Abgasskandals wurden vielerorts von "unabhängigen, freien" Institute mit zweifelhaften Tests versucht, den direkten Konkurrenten Abgasschummel anzuhängen. Das stinkt doch gleich nochmals.
Im Ruhrgebiet, als Opel beschloß Bochum zu schliessen, überließ man die ganze Region ihrem Schicksal.
Da wurde nicht wirklich viel von Regierungsseite aus getan. Ist Opel weg, kann VW noch mehr wachsen, so meint man, habe damals das Motto geheißen.