Abgas-Skandal: VW kommt bei Rückkaufprogramm in den USA gut voran
Hälfte der Fahrzeuge bereits abgewickelt
In den USA kommt Volkswagen mit dem Entschädigungsprogramm für vom Abgas-Skandal betroffene US-Kunden nach eigener Aussage gut voran. Was mit den zurückgekauften Fahrzeugen passiert, ist noch unklar.
New York - Volkswagen kommt beim Entschädigungsprogramm für vom Abgas-Skandal betroffene US-Kunden gut voran. Und hat bereits Rückkäufe und Leasing-Stopps bei 238.000 Dieselwagen abgewickelt, sagte US-Vertriebschef Mark McNabb dem "Wall Street Journal" (Freitag). Damit hat VW bereits die Hälfte der Autos geschafft, bei denen sich der Konzern bislang im Rahmen von Vergleichen mit US-Sammelklägern zur Rücknahme verpflichtet hat.
Insgesamt geht es um rund 475.000 Dieselautos mit Zwei-Liter-Motoren. Bei weiteren etwa 80.000 größeren Modellen muss der mit den Anwälten der Kunden und den US-Behörden ausgehandelte Kompromiss noch abschließend richterlich genehmigt werden. "Wir liegen weit vor unserem Zeitplan", sagte McNabb der Zeitung. VW hat zwei Jahre Zeit, das im November gestartete Programm abzuschließen. Ein Grund für das rasche Tempo liegt in den attraktiven Rückkaufbedingungen. VW zahlt US-Kunden Prämien zwischen 5.100 und 10.000 Dollar.
Der Konzern hofft, die zurückgekauften Autos als Gebrauchtwagen wieder im US-Markt unterbringen und so einen Teil der Milliarden-Folgekosten der Dieselaffäre hereinholen zu können. Bislang haben die US-Umweltbehörden dies aber nur bei einem geringen Teil der Fahrzeuge erlaubt, bei dem sie davon ausgehen, dass VW eine technische Umrüstung in einen legalen Zustand gelingt. Der Konzern hatte im September 2015 eingeräumt, mit Hilfe einer speziellen Software in großem Stil Stickoxidwerte manipuliert zu haben.
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Quelle: dpa
Und in Deutschland kommen die nicht hinterher ... Woran das wohl liegen mag?
In den USA fliegt der nicht mehr zu rettende Plunder auf die Müllhalde und hier wird alles versucht, den eigentlich ohne Betriebserlaubnis herumfahrenden Sondermüll zu recyceln...
In D hat VW nach eigenen Angaben Stand Anfang März konzernweit >60% der Fahrzeuge umgerüstet, dass sind ca. 1,5 Mio. Fahrzeuge. Warum kommt also VW deiner Meinung nach in D im Vergleich zu den USA nicht hinterher?
MfG
roughneck
Am unterschiedlichen Aufwand und der Anzahl der Fahrzeuge eventuell?
In Deutschland müssen 2,4 Millionen betroffene Fahrzeuge technisch umgerüstet und dazu müssen Termine abgestimmt und Personal bereitgestellt werden, in den USA gibts einfach und schnell Geld gegen Auto.
Hinzu kommt, dass sich viele deutsche Volkswagen-Betrugsopfer unsinniger Weise gegen das Update sperren, was selbstverständlich auch zu Verzögerungen führt.
Ich bin davon überzeugt, dass die Umrüstungen in Deutschland schon deutlich weiter – wenn nicht sogar abgeschlossen wären, würde VW jedem der Betrugsopfer beim Umrüstungstermin 1.000 € in die Hand gedrückt hätte.
Dein Satz ist falsch gestellt - weil sich die Deutschen gegen das unsinnige Update sperren.
Aufwand ist relativ, dafür ist die Händlerdichte viel höher. Bei 1000€ + Garantie odet Rückkauf zu US Bedingungen hätte ich den Wagen aber wohl längst eingetauscht - so können die Ruhig noch weiter Briefe schicken, juckt mich nicht - ich fahr den Wagen so wie ich ihn gekauft habe ohne verhunzendes Update.
dann wirst du bald einen Brief vom KBA bekommen, und wenn der dich auch nicht juckt, kommt jemand und kratzt dir den Stempel vom Nummernschild ab, Glückwunsch
Das glaubst du doch wohl selbst nicht
Wer soll das Personal bereitstellen um das zu überprüfen,lasst euch doch nicht verarschen
Vom KBA sowieso nicht sondern wenn überhaupt von der Zulassungsstelle. Und zweitens nicht vor der Wahl und vorraussichtlich auch nicht in den nächsten 12 Monaten (dann ist erst die 18 Monate-Frist vorbei) - was danach passiert sehe ich ja erstmals an den Amaroks im Juli oder ggf nach der Wahl. Vorher juckt mich diesbezüglich absolut nichts und ich geniesse jedes Gramm NOx das mein Golf ausstößt. Wenn nicht riskiere ich die Stillegung - dann geht er halt ins Ausland, die 100% Quote erfülle ich VW jedenfalls nichtmehr.
Doch, die Zahl stimmt. Und entspricht auch dem, was mir ein Bekannter von einem VW Autohaus gesagt hat, bei denen sind es deutlich über die Hälfte.
Witzigerweise werden die Meldungen über Probleme nach dem Update mit steigender Zahl immer kleiner 🙄
Brauchen sie gar nicht. Die werden das einfach dem TÜV übertragen: Kein Update, keine Plakette.
Viel interessanter ist der Vertrauensverlust den Volkswagen erlitten haben soll und das fehlende Korrelat dazu bei den Zulassungszahlen. Ob jetzt einzelne Benutzer ihr Fahrzeug nicht auf den neuesten Stand bringen lassen oder nicht wird Volkswagen nicht stören, in Deutschland haben sie das Gesetz auf ihrer Seite.
Wenn man sich das einmal detailliert anschaut, kann man durchaus eine Korrelation der Vk-Zahlen zum schwindenden Vertrauen feststellen, denn in nahezu allen Ländern / Kontinenten / Verkaufsregionen mit Ausnahme von China musste die Marke VW 2016 Rückgänge beim Verkauf einstecken, teilweise sogar recht deutlich; nur China riss es noch raus.
Europa: – 0,9%
Deutschland: – 7,2%
Nordamerika: – 1,9%
USA: – 7,6%
Südamerika: – 26,8%
Brasilien: – 35,0%
Asien-Pazifik: + 11,8%
China: + 14,0%
Die Abhängigkeit der Marke VW vom meines Erachtens kritischen chinesischen Markt steigt von Jahr zu Jahr, 2016 verkaufte VW dort immerhin 50,09% aller abgesetzten Autos.
PS: Die o.a. Zahlen stammen übrigens vom Medienservice der Volkswagen AG und wurden am 10. Januar 2017 veröffentlicht.
Interessanterweise ist der Markt am stärksten eingebrochen auf dem Dieselfahrzeuge gar nicht verkauft werden können. Kausalität und Korrelation sind eben doch zwei Paar Schuhe.
Ich nehme an, Du meinst damit Brasilien.
Sicher spielt dort die wirtschaftliche Situation eine größere Rolle, allerdings war ausgerechnet das Land, in dem keine Diesel-PKW verkauft werden dürfen, das erste, in dem Volkswagen zu einer Strafzahlung von 50 Millionen Reais (etwa 12 Mio. Euro) verurteilt wurde und 17.057 Amarok mit Betrugsdiesel zurückrufen musste.
Interessant und bezeichnend übrigens, dass Du vor dem Einbruch der Verkäufe und dem Verlust von Marktanteilen in Deutschland bis hin ins erste Quartal '17 die Augen verschließt. Es kann ja schließlich nicht sein, was nicht sein darf, nicht wahr? 😉