Statistik: Unfallursache Ablenkung
Hände ans Lenkrad, Gedanken auf die Straße
Autofahren erfordert hohe Konzentration. Jede Ablenkung kann tödlich sein. Doch die häufigsten Unfallursachen sind nicht etwa Mobiltelefone oder das Herumfummeln am Radio.
Erie - Bei langen Autobahnetappen gehen die Gedanken des Fahrers gerne mal auf Reisen. Doch solch eine Tagträumerei kann tödlich enden, wie eine aktuelle US-Studie nun belegt. Laut den Experten des Versicherungsunternehmens Erie Insurance gehen zehn Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle auf das Konto eines abgelenkten Fahrers. Die Hauptursachen hierbei sind jedoch nicht etwa Handy, Navigationsgerät oder Beifahrer. Nein. Es sind Tagträume, Gedankenverlorenheit oder simple Zerstreutheit.
Für die Studie haben die Experten zwei Jahre lang die Unfallberichte von US-Polizisten nach tödlichen Crashs ausgewertet. Insgesamt beleuchteten sie 65.000 Verkehrsunfälle. Jeder zehnte davon konnte auf einen oder mehrere abgelenkte Fahrer zurückgeführt werden. Als Ablenkung gilt jede Aktivität, die die Augen von der Straße, die Hände vom Steuer oder die Gedanken vom Autofahren nimmt.
Handys nach Zerstreutheit
Nach den Tagträumereien mit 62 Prozent folgt auf Platz zwei der Ablenkungsstatistik die Nutzung eines Mobiltelefons (12 %). Den dritten und vierten Rang belegen Geschehen außerhalb des Fahrzeugs (7 %) und Mitreisende (5 %).
Die Daten basieren auf der Einschätzung einzelner Polizeibeamter. Deshalb können sie nicht verifiziert werden. Nach Ansicht der Studienbeauftragten dürfte die wirkliche Zahl der abgelenkten Unfallverursacher noch deutlich über den Ergebnissen liegen. Denn viele Fahrer geben bei einer Vernehmung nicht zu, dass sie abgelenkt waren.
Man erlebt es immer wieder an der Ampel, der Fahrer (oder meist die Fahrerin) ist abgelenkt weil sie mit den Göhren beschäftigt ist, sich schminkt oder einfach nur doof in der Gegend rumguckt. Selbst nach einer 2 sek Dauerhupe dauert es gefühlte 10 sek. bis sie endlich losfahren. Frustfaktor 10!
So schwer ist es doch nicht sich anzugewöhnen beim Autofahren ein anderer Mensch zu sein. Das sollte genauso normal sein wie man auf Arbeit ein anderer Mensch ist wie Zuhause. Nichts nervt mehr als Menschen die ihre privaten Probleme nicht zuhause im Schrank lassen können. Soviel Professionalität muss sein.
Joar, gibt leider viele Träumer. ^^
War heute ganze 3 km unterwegs und selbst auf der kurzen Strecke hat mir nen Opa die Vorfahrt genommen. :-P
Nach dem er vorbei war hat er seiner Mitfahrerin abgewunken, er hat's also von ihr gesagt bekommen.
War schön zu beobachten. 😆
Naja, man muss eben immer mit der Dummheit anderer rechnen...
MfG sano
Das ist ja kein Geheimnis. Zu oft wird einfach irgend ein Grund für einen Unfall gesucht, damit man einen hat: ganz beliebt ist dabei "zu hohe Geschwindigkeit".
Ebenso bedenklich wie unangepasst hohe Geschwindigkeit sind aber die vielen generellen Tempolimits, welche absichtlich deutlich unter den Erfordernissen der Verkehrssituation angesetzt sind! Ich denke besonders an
- 50er Zonen bei breiten übersichtlichen Strassen mit wenigen Einlenkern (statt 60km/h)
- 80/100 Abschnitte der AB, die nicht sicherheitstechnisch notwendig sind. Oft provizieren diese Staus und damit die Unfallgefahr.
- generelle Tempo-Beschränkung ausserorts und auf den AB.
Als weitere Quelle der Gedankenverlorenheit sehe ich die Gewöhnung an technische Hilfsmittel und vor allem, dass schon in den Fahrschulen die Eigenverantwortung regelrecht wegtrainiert wird, statt diese und das vorausschauende Verkehrssehen zu schulen.
es wäre interessant zu wissen ob sich die Mehrzahl der "Ablenkungs-Unfälle" inner- oder ausserorts ereignet haben. Nach meinen Erfahrungen in den USA kann ich mir sehr gut
vorstellen, dass der Fahrer auf den häufig langen Strecken und der niedrigen zugelassenen Maximalgeschwindigkeit, die keine grosse Konzentration erfordert, in Tagträume verfallen kann.
Ja, in Österreich auch. Nach 2 - 3 Stunden mit max. 130 km/h wird man echt schläfrig. Da bin ich in der gleichen Fahrtdauer in Deutschland deutlich konzentrierter, weil öfter der Fahrstil geändert werden kann. Wissenschaftlich müsste man das mal erforschen. Ich sehe in Österreich so oft Leute, die wohl aus lauter Langeweile, dauernd mit irgendwas beschäftigt sind oder so vor sich hinpennen. Noch schlimmer sind die ewigen 100 km/h Zonen wegen Luftschutzgesetzen. Das sind teils 3-4-spurige Autobahnen, auf denen nichts und gar nichts los ist und man über 10 km mit 100 dahintuckern muss.
Ja viele Autofahrer loben das, wie unheimlich entspannend das Fahren in Ländern mit niedrigen Tempolimits sei. So entspannend, dass ich mich da auch mal dabei ertappe, wie ich aufgrund der eintönigen Fahrweise mit meinen Gedanken ganz woanders bin, weil auf der Straße einfach kaum etwas meine Aufmerksamkeit fordert. Und dann denke ich mir immer, wenn jetzt etwas passieren würde hätte ich wahrscheinlich eine deutlich verzögerte Reaktion.
Mir kommt es eher so vor, als ob die Strafe für Telefonieren am Steuer noch viel zu billig ist!
Ich sehe tagtäglich Leute am Steuer mit dem Handy rumfuchteln und sogar ohne sich dabei irgendwie zu verstecken damit es nicht so auffällt....
Man bekommt doch Freisprechanlagen heute wirklich schon für wenig Geld!
Die Ursache hiefür ist i.d.R. mangelndes Fahrtraining.
Oder Schafmangel
Aber auf der Autobahn braucht man eh nicht so viel Konzentration denn die Autobahn gehört zu den sichersten Orten im Straßenverkehr also Tempomat rein, zurücklehnen und Musik hören
Auf kurvigen Landstraßen oder in der Stadt sollte man hingegen aufpassen da dort oft Situationen auftreten die Aufmerksamkeit erfordern
Naja, nur bedingt, vorausschauend sollte man schon fahren und der Rückspiegel sollte dein bester "Freund" sein!
US-Studie -- Mhh, 55mph Speedlimit und endlose Highways, wenn einem da nicht langweilig wird und man sich mit dem Kühen am Straßenrand beschäftigt, dann weiß ich auch nicht.
Es erfordert schon eine ganz gewaltige Anstrengung unter diesen Rahmenbedingungen, über viele Kilometer konzentriert zu sein, besonders wenn vom Hirn wenig Leistung abgefordert wird.
Das Schlimme finde ich, das es noch zuviele sind die in Auto oberhalb der Mittelklasse (30000€+X) das Handy am Ohr halten und mit über 150km/h über die Bahn fegen.
Heute bekommt man echt für wenig Geld ins Fahrzeug integrierte Freisprecheinrichtungen oder für ältere Autos im Zubehör für richtig kleines Geld.
Doch ich sehe da die Fahrzeughersteller schon länger in der Pflicht. Diese Bluetooth-Freisprecheinrichtungen gehören für mich Serienmässig in alle Fahrzeuge. Vom ADAM bis zum ZONDA. Die paar Euro fallen bei heutigen Fahrzeugpreisen echt nicht mehr ins Gewicht, doch dann hat keiner eine Ausrede wenn er mit Handy in der Hand telefonierend erwischt wird und 200€ Bußgeld zahlt und ein paar Punkte kassiert.
Es wird so lange es Strafen gibt auch Ausreden geben. 😉
"Keine Ahnung wie die funktioniert z.B. ..."
MfG sano
Falsche Denkweise.
Wenn der Straßenverkehr im Normallfall bereits 100% Aufmerksamkeit erfordert, dann ist man schnell überfordert, wenn kritische Situationen auftreten. Das bedeutet, daß man nicht in der Lage ist, gedanklich in der zur Verfügung stehenden Zeit alle eingehenden Informationen zu bearbeiten. Ein höchst gefährlicher Zustand.
Nein, man muß natürlich so fahren, daß man niemals 100% Aufmerksamkeit braucht, und entsprechende Reserven vorhalten. Dazu gehört auch daß man im Kopf, wie bei jedem Informationsverarbeitendem System, Prozesse in Dringlichkeit und Wichtigkeit einteilt, und stets so denkt und handelt, daß man alles fahrnotwendige in Echtzeit (z.h. in einem fest definierten Zeitraum) abarbeiten kann.