Motorrad-Kommunikation Sena 20S EVO im Test
Hallo Partner, dankeschön!
Motorradfahren macht in der Gruppe mehr Spaß. Allerdings ist die Kommunikation untereinander nicht einfach. Doch es gibt technische Hilfsmittel. Wir haben eines ausprobiert.
Bozen - Neben Navigationsgeräten zählen Kommunikationsanlagen zum beliebtesten Zubehör fürs Motorrad. Den Markt teilen sich verschiedene Anbieter: Einerseits Helmhersteller wie BMW oder Nolan, die speziell auf ihre Produkte abgestimmte Anlagen im Portfolio haben. Andererseits Hersteller von Nachrüstanlagen, die an unterschiedlichen Helmen montiert werden können. Die für 2017 stark überarbeitete Kommunikationsanlage 20S EVO des US-Herstellers Sena haben wir intensiv ausprobiert.
Billig ist der Spaß, beim Motorradfahren per Bluetooth mit einem Partner verbunden zu sein, nicht. 548,99 Euro berechnet Sena in seinem Onlineshop für das Paket mit zwei Einheiten. Der Qualitäts-Eindruck passt immerhin zum hohen Preis, ebenso die Qualität der mitgelieferten Informationen. Auch der Einbau der Systeme in die Helme sowie die bedienung sind simpel und logisch. Die Eingewöhnungsphase fällt unerwartet kurz aus.
Der Einbau ist allerdings an eine wichtige Voraussetzung gebunden: Die Helmschale darf nicht zu dick sein, weil sonst die Halterung nicht fixiert werden kann. Auch darf auf der linken Helmseite unten keine Bedienungseinheit, vorhanden sein, etwa für ein Sonnenvisier. Es gilt also zu prüfen, ob der eigene Helm und die Sena-Einheit kompatibel sind. Das spricht gegen einen Online-Kauf.
Viele Einsatzarten möglich
Das Einsetzen der beiden Mini-Lautsprecher und das Verstauen der Kabel war bei den von uns benutzen Helmen von X-Lite einfach. Auch die Montage der Zentraleinheit mit angeschlossenem Mikrofon verlief ohne Probleme. Der nötige Inbusschlüssel liegt bei, mehr Werkzeug ist nicht erforderlich. Zu beachten ist, dass die Lautsprecher keinen Druck auf die Ohren des Fahrers ausüben können. Unvermeidlich ist, dass die Windgeräusche am Helm als Folge der außenliegenden Zentraleinheit höher sind als ohne externe Kommunikationsanlage.
Die für 2017 überarbeitete EVO-Version der Sena 20S bietet einige Möglichkeiten. Man kann sie als Gegensprechanlage nutzen (bis zu acht Teilnehmer), zum Telefonieren sowie zum Radiohören. Selbstverständlich können auch Smartphone-Apps wie Navigation oder das gespeicherte Musikarchiv genutzt werden. Wir haben uns im praktischen Test auf die Kommunikation zwischen zwei Fahrern konzentriert. Die Sprachqualität empfanden wir als ausgezeichnet. Nebengeräusche wurden selbst bei Verwendung eines Jethelms wirksam unterdrückt, so dass praktisch keinerlei fahrtwindbedingtes Rauschen zu hören war.
Sena gibt die mögliche Reichweite bei Verwendung der „Group Intercom“ mit bis zu zwei Kilometern an. Keine Aussage gibt es zur Reichweite, wenn nur zwei Personen verbunden sind. Jenseits einer Distanz von etwa 300 Metern im flachen Gelände kam es zu Aussetzern. Im Gebirge kann das auch früher passieren, wenn Felswände die direkte Verbindung stören. In der Praxis funktioniert das Sena 20S EVO aber auch in den Südtiroler Alpen ausgezeichnet, solange die Fahrer Sichtkontakt halten können.
Mehrere Geräusche gleichzeitig
Absolut überzeugt hat die Bedienung: Sowohl das Einschalten wie das Umschalten auf Standby, aber auch die Lautstärkeregelung mittels des griffigen Drehrades haben wir als positiv empfunden. Noch einfacher ist die Handhabung verschiedener Funktionen, wenn man die Sprachbefehle nutzt.
Wer beim Motorradfahren permanent beschallt werden möchte, kann dies mit Hilfe des Sena 20S EVO auf einem intensiveren Niveau als jemals zuvor. Die Multitasking-Technologie macht es möglich, verschiedene Schallquellen wie Musik und Navigation oder Musik und Sprache gleichzeitig zu hören. Wer die Sena-App auf dem Smartphone installiert, kann mittels des 20S EVO mit einer unbegrenzten Zahl von Personen in Kontakt bleiben, solange man mit einem Mobilfunknetz verbunden ist.
Auch wenn man das „pure Motorradfahren“ gegenüber dem vernetzten Fahren bevorzugt: in verschiedenen Situationen hat das System Vorteile. Sei es bei der direkten Abstimmung über die Fahrtroute, eine beabsichtigte Pause oder Hinweise auf Besonderheiten in der Umgebung. Auch Warnungen über Hindernisse auf der Straße lassen sich mittels Sprechanlage perfekt transportieren. Die ausgezeichnete Handhabung der Anlage und die gefühlt hohe Wertigkeit sind weitere Pluspunkte.
Quelle: SP-X
In wenigen Wochen kommt das neue Spitzenmodell 30k (mit dem neuen Adaptive-Mesh Network).
Das bitte testen da hier doch recht große Vorteile versprochen werden.
Wir haben das Einsteigermodell SMH5 und sind sehr zufrieden. Sprachqualität ist im Vergleich zu den analogen-Funkgeräten ein riesen Unterschied.
Während man bei den Funkgeräten ab 120 km/h kaum mehr was verstehen konnte (Naked Bikes ohne Windschutz) hört es mit dem Sena-System erst bei über 200 km/h auf (Naked!).
Sollte man "getrennt" werden, baut das System selbständig wieder die Verbindung auf sobald man wieder in Reichweite ist.
Wenn man bei 100 km/h angerufen wird (über gekoppeltes Handy), bekommt der Anrufer nicht mit dass man auf dem Motorrad sitzt.
Lediglich die Reichweite ist recht beschränkt (wenige hundert Meter im Freien, im Wald nichtmal 100 m Kurve), das war mit den Funkgeräten deutlich besser (locker 500 m im Wald).
Mir taugte in meiner Zweiradzeit (82-95) das allein unterwegs zu sein (ok, meine Frau saß öfters am Sozius) jedenfalls mehr als jede Gruppenausfahrt. Aber jeder wie er glaubt😉
Einer der wesentlichen angenehmen Teile des motorradfahrens ist doch, das einem niemand die Ohren voll quatschen kann.
@Redaktion:
Und was genau davon ist beim EVO jetzt neu? Denn all das kann mein altes 20S auch schon.
@mke und kautsky:
Da stimme ich euch grundsätzlich zu.
Es ist aber, vor allem auf längeren Strecken, ganz angenehm, wenn man sich ein wenig musikalische Begleitung in den Helm holen kann.
Auch bei Touren in Gruppen kann es hilfreich sein, sich unterhalten zu können.
Das Schöne ist, dass man nur einmal auf den silbernen Knopf drücken muss, und man kann sich unterhalten.
Wenn man seine Ruhe haben will, drückt man wieder drauf, und man ist wieder für sich.
Genau so haben wir es auf unserer Nordkapp-Tour dieses Jahr gemacht:
Wir hatten alle ein Sena am Helm. Wenn es Gesprächsbedarf gab, haben wir mit der Hand auf den Helm gezeigt, dann wurde die Intercom aktiviert. Danach war wieder Funkstille.
In der Tat, man kann sich viel mehr mit dem Fahren und dem Umfeld beschäftigen.
Ich benutze das Sena 20S mit meinem Bruder und es ist mMn. ein ordentlicher Gewinn beim fahren, aber dazu muss man am besten in einer anderen Generation aufgewachsen sein.
Computerspiele spielen mit Teamspeak, Voice-Chat Funktionen, Skype-Telefonie, das sind alles Dinge die man heutzutage wie schon zu Beginnzeiten vor über 10 Jahren benutzt hat um das Miteinander spielen maßgeblich zu verbessern.
Ein Motorrad-Kommunikationssystem ist prinzipiell genau das selbe, nur eben für die reale Welt.
Man benutzt es als Warnungsmöglichkeit, als Hinweismöglichkeit oder einfach nur zum Smalltalken. Und wenn man darauf keine Lust hat, ein Druck auf die Einheit und die Kommunikation ist unterbrochen, fertig.
Dass man sich aber Navi-Ansagen anhören kann und ggf. Musik hören kann kommt noch hinzu, das kann die Fahrerfahrung um einige Level erhöhen. Mit einer Landkarte irgendwo hinstellen und nachlesen ist Anno 2017 einfach nur hirnverbrannt und wenn ich absolut Frei Schnauze fahren will, kann ich das immernoch machen.
Eben. Musik oder anderes brauche ich auch nicht.
Bei Tourenfahrten (meine Frau fährt ihre eigene Maschine) ist es aber viel angenehmer die eine oder andere Sache einfach besprechen zu können (Wahl der Route, Tankstop, Probleme, Warnen vor Idioten oder anderen Gefahren etc.). Ebenso die Naviansagen übers Headset zu hören.
Hi,
wer auf die Gegensprechfunktion verzichten kann, bekommt für ca. 20 Euro ein Motorradhelmheadset, dass ich gestern getestet habe. Navi-, Musik, und Telefonieren klappt prima und bis 150 auf einem Naked-Bike noch gut verständlich. Darüber konnte ich gestern leider nicht fahren.
Auvisio Stereo-Headset mit Bluetooth 4.1 & Freisprecher für Motorradhelme
Wenn der Helm richtig sitzt dann kann man solch ein sperriges Lautsprecher-Set nicht problemlos montieren, das drückt dann oder der Helm sitzt zu locker.
Das Sena System (vorallem die SlimVariante) ist in nahezu jeden Helm gut verstaubar und passt sehr wahrscheinlich bei den meisten Helmen in die werksseitigen Aussparrungen für Lautsprecher.
Abgesehen davon lässt sich das Bedienteil vom Helm trennen und hat eine Gesprächszeit von 14h.
Ist zwar süß aber da wäre selbst ein Einsteiger Motorradheadset um rund 100€ besser. Ich möchte garnicht wissen wie die Wetterverträglichkeit von diesem Teil ist.
Callstel Freisprecheinrichtung mit Bluetooth für Motorrad-Helme, 800 m, 2er-Set
Hier ein Teil, dass dem Sena sehr ähnlich ist und selbst als 2er-Set nur ein Bruchteil kostet. Zur Nässeempfindlichkeit: Ich sehe selbst beim Billigteil da kein Problem, die Kabel und Übergänge sehen sehr solide aus.
Das Sena ist aus meiner Sicht völlig überteuert.
Ja ich finde die SENA auch völlig überteuert, aber auch die anderen Gegensprechanlagen sind viel zu teuer, Dennoch hat das "Callstel Freisprecheinrichtung" nichts mit dem SENA gemeinsam das ist ein Vergleich wie zwischen einem Fiat Panda und einem BMW X6, beide fahren von A nach B. Als Beispiel würde ich mal die Funktion das beim SENA bis zu 10 Gesprächspartner möglich sind nennen, das beherschen nur die aller wenigsten Intercoms ([Werbeinhalt von MOTORT-TALK entfernt] findest du mehr Infos).
*Edit: gelöscht, weil ich alles schonmal geschrieben hatte.
Hab nicht gesehen, dass der Thread schon nen Jahr alt ist, und nur wieder ausgegraben wurde. 🙄