Mercedes News
Hamburg testet Elektrobusse mit Range Extender
In Hamburg kommen seit neuestem zwei Diesel-Hybrid-Stadtbusse von Mercedes zum Einsatz. Der Citaro G BlueTec Hybrid wird von elektrischen Radnabenmotoren angetrieben, den Strombedarf deckt ein vergleichsweise kleiner Dieselmotor nach dem Prinzip des Range Extenders.
Er kommt fast geräuschlos an die Haltestelle, und er fährt auch ohne das erwartete Motorbrummen nach dem Stopp auf der Linie weiter - jedenfalls manchmal und auf Streckenteilen. Die Rede ist vom Mercedes Citaro G BlueTec Hybrid, der jetzt in vorerst zwei Exemplaren von der Hamburger Hochbahn angeschafft wurde.
Angetrieben wird der Gelenkbus von elektrischen Radnabenmotoren an der mittleren und hinteren Achse mit zusammen 320 kW (435 PS) Leistung. Diese Elektromotoren werden auch zum Bremsen verwendet. Sie wirken dann wie Generatoren und wandeln die Bremsenergie in elektrischen Strom für die Batterie um. Wenn die Batterie zusätzlichen Bedarf meldet, springt automatisch der Dieselmotor an, um zusätzlich Strom zu erzeugen. Er kann stets im optimalen Wirkungsgrad-Bereich laufen und ermöglicht das von Pkw bekannte Downsizing. Im Vergleich zu einem reinen Dieselbus stehen 450 statt 1.000 Kilo Gewicht und 4,8 statt zwölf Liter Hubraum zu Buche, die Leistung liegt mit 218 PS um etwa ein Drittel niedriger.
Äußerlich ist kein Unterschied zum herkömmlichen Dieselbus zu sehen, sieht man vom höheren Dachaufbau für die Batterie ab, wie man es auch von gasbetriebenen Stadtbussen kennt. Auch das Interieur mit 46 Sitzplätzen und weiteren rund 80 Stehplätzen entspricht der Serie und der üblichen Ausführung der Hamburger Verkehrsbetriebe. Für Aufmerksamkeit bei den Passanten dürfte die auffällige Beklebung sorgen, die einen kleineren Bus im größeren vortäuscht: Der Hybrid-Bus wird plakativ als "BusBus" bezeichnet.
Als Energiespeicher wird eine Lithium-Ionen Batterie in einer Leistungskategorie verwendet, die es bisher laut Mercedes in dieser Größenordnung noch nicht gab. Das Batteriesystem leistet max. 240 kW und ist mit einem Gewicht von weniger als 350 kg vergleichsweise leicht. Zum Vergleich: Vor drei Jahrzehnten hatten Erprobungsbusse mit Hybrid-Antrieb in Stuttgart noch drei Tonnen Blei-Akkus an Bord.
Die beiden Citaro G BlueTec Hybrid in Hamburg sind die ersten verkauften Fahrzeuge, die im Rahmen der Kundenfelderprobung in Deutschland eingesetzt werden. Im laufenden Jahr will Daimler rund 30 dieser Fahrzeuge in sieben weiteren Elektromobilität-Modellregionen testen. Das Projekt wird unterstützt durch das Bundesverkehrsministerium.
Quelle: Autokiste
Absolut coole Sache - SO entwickelt man E-Antriebe, die tatsächlich nutzbar sind! 3 Daumen nach oben! 😉
Finde auch sehr interessant und gut. Vor allem die Radnabenmotoren. Wenn das erstmal in einem PKW kommt, dann ist Platz für zwei Kofferräume ;-)
Endlich mal wieder eine wirkliche Innovation.
Es wundert mich wirklich, dass es solche Busse nicht schon längst gibt. Ein Stadtbus verbraucht zwischen 40 und 60 l/100 km, das Einsparpotenzial dürfte erheblich sein. Busse mit alternativen Antrieben und Energiespeichern (mechanisch mit Schwungmassen) gab es aber schon in verschiedensten Ausführungen - nur duchgesetzt hat sich keines der Systeme.
Na dann freu dich doch jetzt!?! 😆
Hamburg hatte schon immer die schönsten Busse, und nun noch die Innovativsten, das müssten sie hier auch mal einführe, die NAchtbusse nerven 😊
Hoffentlich verbreiten sich solche Busse fix ! Hört sich nämlich alles super an 😊
Nachtbusse. Schönes Stichwort.
Auf den Nachtlinien eingesetzt, könnte so manch nervige 30er Beschränkung in den Nachtstunden wegfallen. Denn nachts sind anfahrende Busse doch mit Abstand die lautesten Fahrzeuge (abgesehen von kaputt getunten Auspuffanlagen).
Wenn der Motor immer im optimalen Bereich läuft, lässt sich auch dessen Abgasanlage auf geringste Geräuschemmissionen optimieren.
Range Extender hört sich cooler an als Reichweitenverlängerer. Schon klar. Aber muss man alles mit englischen Begriffen benennen um die Leute davon zu überzeugen das es was modernes und tolles ist?
Ansonsten finde ich die Sache und das Konzept aber super!
Ist das eine eigene Mercedes Entwicklung oder mit von einem Zulieferer wie z.B. ZF, Bosch, Conti, .....?
In Hamburg fahren ja schon seit längerem zwei oder drei Busse mit Brennstoffzellen die mit Wasserstoff "gefüttert" werden im Langzeit-Versuchsbetrieb (leicht zu erkennen an der Wasserdampffahne die sie oben am Fahrzeugende ausstossen). So gesehen sind die neuen Busse eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Testbetrieb. Dieser Bereich ist prädestiniert für derartige Antriebe. Gemessen an den über 1700 Bussen die im Hamburger Verkehrsverbund im Betrieb sind (der HVV ist flächenmässig auch sehr ausgedehnt) ist dies jedoch ein verschwindend kleiner Anteil der hoffentlich in den nächsten Jahren deutlich wächst.
Der Anfang ist gemacht.
Ciao!
Hybridbusse gibt es doch schon längst. Zwar mit einem anderen System, aber in Dresden z.B. fahren schon ein paar Jahre Hybridbusse von Solaris.
Aber ich finds spitze, dass jetzt auch andere Städte auf die Idee kommen!
Damit sich die Entwicklungen für die Firmen rechnen, muß ein solches Produkt international vermarktet werden. Da würde sich "Reichweitenverlängerer" z.B. auf dem amerikanischen oder asiatischen Markt etwas seltsam anhören und eventuell falsche und unerwünschte Asoziationen wecken.
Sorry, total OT und zudem absolut daneben, aaaaber:
Halte dir beim kotz*** die Hand fest vor den Mund, lass einen kleinen Spalt zwischen Zeige- und Ringfinger - fertig ist der Reichweitenverlängerer! 😆😆😆
So eine sinvolle Innovation ist es eigentlich nicht. In Amerika, Canada und in Osteuropa/Russland fahren schon seit Jahrzenhnten Oberleitungsbusse herum. Sie benötigen gar keinen Verbrennungsmotor und sind somit sehr effizient.
Hier ist mal ein Schöner Skoda E-Bus:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?...