BMW: Norbert Reithofer tritt vorzeitig ab
Harald Krüger wird neuer BMW-Vorstandschef
Norbert Reithofer wird im Mai 2015 den Vorstandsvorsitz bei BMW vorzeitig abgeben. Der 58-Jährige lenkte das Unternehmen seit 2006. Sein Nachfolger wird Harald Krüger.
München – Seit im November bekanntgeworden war, dass Norbert Reithofer im kommenden Jahr in den Siemens-Aufsichtsrat einziehen will, gab es Gerüchte um seinen Ausstieg bei BMW. Heute ist klar: Reithofer verlässt seinen Posten, aber nicht den Münchner Autobauer.
Wie BMW am Morgen nach einer Sitzung des Aufsichtsrats bekannt gab, wird Norbert Reithofer nach der Hauptversammlung am 13. Mai 2015 sein Amt als Vorstandsvorsitzender an den bisherigen Produktions-Vorstand Harald Krüger abgeben. Reithofer wechselt in den Aufsichtsrat und soll dort auch zum Vorsitzenden gewählt werden.
Reithofer hinterlässt eine positive Bilanz
Norbert Reithofer arbeitet seit 1987 für BMW, ist seit 2000 Mitglied des Vorstands und leitet diesen seit 2006. Der 58-Jährige war maßgeblich für die erfolgreiche Bilanz der vergangenen Jahre verantwortlich. Im laufenden Jahr will BMW weltweit erstmals mehr als zwei Millionen Autos verkaufen, das Unternehmen erreichte in mehreren Monaten Rekordabsätze. Nur im dritten Quartal ging der Gewinn wegen hoher Investitionen zurück.
Reithofer sorgte außerdem für eine Ausweitung des Produktangebots und mit der Submarke BMW i für den Einstieg in die Elektromobilität. Sein Vertrag sollte eigentlich noch bis zum Jahr 2016 laufen.
Nachfolger, Harald Krüger, hat fast seine gesamte Berufslaufbahn bei BMW verbracht und dort eine Bilderbuch-Karriere hingelegt: Eingestiegen war der gebürtige Freiburger im Jahr 1992 als Trainee. 2008 rückte er in den Vorstand auf, seit fast zwei Jahren ist der 49-Jährige als Produktionsvorstand zwischen dem Stammwerk in München und Auslandswerken wie Araquari in Brasilien oder dem US-Werk in Spartanburg unterwegs.
BMW-Entwicklungschef Diess geht zu Volkswagen
Der Wechsel an der Spitze des BMW-Vorstands leitet einen Generationenwechsel ein. Damit Reithofer den Vorsitz des Aufsichtsrats übernehmen kann, wird der amtierende Vorsitzende Joachim Milberg sein Mandat vorzeitig niederlegen. Der 71-Jährige, der von 1999 bis 2002 Vorstandvorsitzender bei BMW war, wird Aufgaben im BMW-Stiftungswesen übernehmen.
In der Aufsichtsratssitzung wurde außerdem die Nachfolge des bisherigen Entwicklungsvorstands Herbert Diess beschlossen. Auf ihn folgt der 55-jährige Klaus Fröhlich, der bislang für die Entwicklung der kleineren und mittleren Modellbaureihen verantwortlich war.
Bereits vor der Sitzung des BMW-Aufsichtsrats, hatte Volkswagen bekannt gegeben, dass Diess zum 1. Oktober 2015 den Chefposten bei der Kernmarke VW Pkw übernimmt. Er löst hier Konzernchef Martin Winterkorn ab, der die Pkw-Sparte bislang parallel zum Gesamtkonzern leitete. Diess wird ein zusätzliches, neu geschaffenes Vorstandsressort namens „Vorsitzender des Markenvorstands Volkswagen-Pkw“ innehaben. Er gilt als Winterkorns Wunschkandidat für die Leitung der renditeschwachen Kernmarke, die Winterkorn bisher nicht aus der Hand gab.
Quelle: mit Material von DPA
Geht Winterkorn in Rente ?
Nene, der hat zu viel Gleitzeit angesammelt. Das sieht der VW-Betriebsrat nicht so gerne.
Er löst hier Konzernchef Martin Winterkorn ab, der die Pkw-Sparte bislang parallel zum Gesamtkonzern leitete
Nein, Winterkorn geht noch nicht in Rente. Aber ich bin sicher, dass ein Herr Diess irgendwann der Nachfolger von Martin Winterkorn werden könnte. Er hat jetzt Zeit, sich in den nächsten Jahren zu bewähren. Ich schätze, dass der Vertrag von Winterkorn bis 2018 verlängert wird, wenn Herbert Diess in den 3 - 4 Jahren einen guten Job macht, könnte er vermutlich Winterkorn beerben. Und der ein- oder andere BWL'ler, der ebenfalls scharf auf diesen Job ist, wird dann dumm aus der Wäsche schauen.
Ferdinand Piech, Bernd Pischetsrieder und aktuell Martin Winterkorn, alles Ingenieure und Techniker, die Vorstandsvorsitzende waren bzw. sind. Ich hoffe, das bleibt auch in Zukunft so.
Irgendetwas stimmt nicht bei BMW: In letzter Zeit haben einige Top-Manager das Unternehmen verlassen... Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Vielleicht schrillen intern bereits die Alarmglocken was die i-Reihe sowie Motoren-/Antriebsstrategie anbelangt und manche Herrschaften wollen sich noch rechtzeitig der Verantwortung entziehen.
"Einige Top-Manager" - Welche sollen denn das gewesen sein? Reithofer wechselt als Vorstandschef auf den Aufsichtsratschefposten (bei BMW gilt das ungeschriebene Gesetz, dass der Vorstandschef bei der Berufung nicht älter als 60 sein darf - von daher hätte es wohl eh keine Verlängerung seines Vertrages gegeben).
Der Einzige, der das Unternehmen verlässt, ist Dr. Diess - und der geht, weil Krüger statt er jetzt den Posten des Vorstandsvorsitzenden bekommen hat und er damit (auch auf Grund seines Alters) keine Chance mehr hat jemals Vorstandsvorsitzender von BMW zu werden - also wäre damit für ihn Edeka (Ende der Karriere). Da geht er lieber zu VW und hat Chancen Ende 2016 Konzernchef von VW zu werden wenn Winterkorn abtritt.
Es gab noch ein-zwei weitere Top-Manager, die dieses Jahr von BMW gegangen sind... Einer ist zu Jaguar/Landrover, ein anderer m. W. zu Audi.
Und der ehemalige Audi-Vertriebschef Peter Schwarzenbauer wechselte letztes Jahr in den BMW-Vorstand. Auch Franciscus van Meel, Chef der Audi Quattro GmbH ist ab 1 Januar 2015 Chef der BMW M GmbH.
Bei über 100.000 Mitarbeitern der BMW AG ist das wohl zu verschmerzen... 😉
Ob man sich initiativ für den Job des neuen Produktionsvorstands bewerben kann...? 😊
Pitschetsrieder war auch mal bei BMW; genauso wie Reitzle. Die Leute sind topp ausgebildet und gefragt 😊
Kein Grund für Schwarzmalerei.
Die Herren möchten sich einfach noch einmal beruflich verbessern. Die haben eben noch einen beruflichen Ehrgeiz, der etwas weiter reicht als der Wunsch, die eigene 5-Tage-Woche möglichst streßfrei hinter sich zu bringen...
Naja, diese beiden Herrschaften haben die BMW Group (als Konzern) nicht wirklich weiter gebracht...
PS: Es heiß Pischetsrieder (ohne vorderes t).
Inwiefern? Was hätte deiner Ansicht nach besser gemacht werden können? 😱
Naja, Pischetsrieder hat sich mit Rover eingelassen, was ein milliardenschwerer Fehler war. Und Reitzle kann man in gewisser Weise mangelhafte Loyalität vorwerfen.
Die besten BMW-Vorstandschefs der letzten Zeit waren meiner Meinung nach Milberg und Panke. Die besten BMW-Entwicklungsvorstände der letzten Jahre waren Göschel und Dräger.