Tesla: US-Börsenaufsicht untersucht tödlichen Autopilot-Unfall
Hat Tesla seine Aktionäre zu spät aufgeklärt?
Der Fall des tödlich verunglückten Tesla-Fahrers beschäftigt die US-Börsenaufsicht. Laut einem Zeitungsbericht könnte Tesla den Unfall zu lange verschwiegen haben.
Washington - Hat Tesla seine Anleger zu spät über den tödlichen Autopilot-Unfall eines Model-S-Fahrers informiert? Dieser Frage soll nun die mächtige US-Börsenaufsicht SEC nachgehen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, befinde sich die Untersuchung noch in einem sehr frühen Stadium. Es sei nicht grundsätzlich von einer Strafe gegen Tesla auszugehen, schränkte die Zeitschrift ein.
Die zentrale Frage ist, ob der Crash eine für Investoren relevante Information gewesen sei, hieß es unter Berufung auf eine informierte Person am späten Montag. Tesla erklärte dem Sender CNBC, man habe bisher keine Informationen dazu von der SEC erhalten.
Frisches Geld von der Börse
Die Position der SEC in dem Fall könnte auch eine grundsätzliche Bedeutung für andere Autohersteller haben. Hält die Börsenaufsicht den tödlichen Crash mit eingeschaltetem Fahrassistenz-System für ein meldenswertes Ereignis, dürften auch sie in Zukunft gezwungen sein, solche Unfälle rasch den Aktionären mitzuteilen.
Tesla hatte sich bereits vergangene Woche gegen den Vorwurf gewehrt, nicht rechtzeitig über den Unfall informiert zu haben. Das Unternehmen hatte keine zwei Wochen nach dem Crash Aktien für 1,4 Milliarden Dollar verkauft, um Geld für den Produktionsausbau zu heben. Zu diesem Zeitpunkt war einer breiten Öffentlichkeit der Unfall noch nicht bekannt.
Im Magazin "Fortune" warf die legendäre amerikanische Finanzjournalistin Carol Loomis die Frage auf, ob Tesla die Investoren darüber hätte in Kenntnis setzen müssen, dass erstmals ein Mensch in einem vom Computer gesteuerten Auto gestorben ist. Tesla konterte in einem Blogeintrag in der Nacht zum Donnerstag, die Untersuchung der Fahrzeugdaten sei erst Ende Mai abgeschlossen worden. Außerdem habe auch das Bekanntwerden des Unfalls den Tesla-Aktienkurs kaum beeinflusst.
In der üblichen langen Auflistung der Risiken für seine Investoren warnt Tesla auch vor der Gefahr von Klagen im Zusammenhang mit seiner Technik. Der Konzern verteidigte sich gegen die Kritik in "Fortune" auch mit dem Argument, es habe bisher keine Klagen im Zusammenhang mit dem Unfall gegeben.
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Quelle: dpa
Ich mag Tesla auch nicht besonders, aber was hier betrieben wird, erinnert mich an eine Hexenjagd. Hier wird m. M. n. gezielt versucht ein Unternehmen zu schädigen.
Nunja….wenn ein Aktienunternehmen einen evtl. kursrelevanten Vorfall nicht oder zu spät meldet, ist es ein vollkommen normaler Vorgang, dass die betreffende Börsenaufsicht dies untersucht und ggfs. auch zur Anklage bringt. Das ist VW mit der Bafin so gegangen, das ist vielen anderen Unternehmen vorher schon so gegangen, und genau dafür sind Gesetze zum Schutz von Aktionären da, und genau zur Überwachung von deren Einhaltung sind Börsenaufsichten da. Jedes andere Unternehmen hätte bei einem Vorfall wie diesem dieselbe Untersuchung erfahren, und das weltweit. Da kann “gezielt versucht ein Unternehmen zu schädigen“ ganz sicher keine Rede sein.
Und wenn jetzt auch noch eine US amerikanische Behörde wegen eines in USA geschehenen Unfalls, aus dem sie aus einer US Zeitung erfahren hat, gegen ein US Unternehmen ermittelt, fällt womöglich noch dem letzten Verschwörungstheoretiker sein schönes Die-wollen-die-deutsche-Industrie-komplett-vernichten-Kartenhaus zusammen 😉
Früher oder später war es doch klar, dass ein (tödlicher) Unfall beim autonomen Fahren passiert; wäre es nicht vor kurzem bei Tesla passiert hätte es irgendwann einen anderen Hersteller getroffen. Und natürlich löst das eine Grundsatzdiskussion zum autonomen Fahren aus und auch die Gesetzgeber werden sich nach so einem Ereignis noch intensiver damit beschäften müssen.
Tesla hat nur einfach das Problem, dass es bei ihnen zuerst passiert ist. Die anderen Hersteller können nun die Reaktionen abwarten und das ganze als "Dritte" beobachten und daraus wiederum ihre Lehren ziehen, während Tesla im Kreuzfeuer steht und mit dem "ersten tödlichen Unfall beim autonomen Fahren" dauerhaft assoziiert wird.
Daher braucht sich auch niemand zu wundern, wenn hier ständig Beiträge dazu auftauchen; autonomes Fahren ist ein noch deutlich kontroverseres Thema als E-Mobilität und da es Tesla passiert ist wird man diese Marke nun auch in allen anderen Beiträgen dazu finden. Hätte es eine andere Marke getroffen würde deren Logo nun hier überall thronen, es ist also definitiv keine Hetze gegen E-Mobilität oder Tesla ansich.
Die Aktionäre und ggf. zukünftig weitere Tesla-Beteiligungen könnten sich fragen, ob Elon Musk dieses hohe „Unfall-„Risiko wirklich hat eingehen müssen, um sich in Szene zu setzen und um evtl. (noch) besser zu verkaufen.
In Szene gesetzt hat Tesla sich jetzt allemal negativ und war/ist bereit Tote in kauf zu nehmen.
Fortan wird man sich fragen, welche Unternehmensrisiken und Herausforderungen Elon Musk desweiteren überhaupt zu überschauen nicht fähig ist.
Na ja - ich frage mich, ob es bei anderen Herstellern noch keine Todesfälle oder zumindest Unfälle wegen autonomen Fahren gegeben hat.
Vor allem scheinen es die Aktionäre anders zu sehen.
Oder warum steigt der Kurs weiter?
Kann doch auch eine Form eines Short squeeze sein?
Tesla hat doch eine recht hohe Leerverkaufsquote da ist das doch durchaus denkbar, dass der durch die verspätete Tesla Meldung ein möglicher gestarteter short squeeze - der eigentlich evtl hätte vielleicht gar nicht stattfnden dürfen - den Kurs jetzt verzerrt.
Die Börsenaufsicht überprüft nicht nur ob die long Holder Schaden genommen haben sondern macht das auch für die shortler.
Wurden die durch Tesla eventuelle verspätete Meldung gezwungen teuer ihre Positionen glatt zu ziehen und zu kaufen und pushen damit seither den Kurs....
Gibt es überhaupt Hersteller die "autonomes Fahren" anbieten? Nein, gibt es nicht, insofern erübrigt sich die Frage. (Tesla hat allerdings suggeriert sowas anzubieten, daher haben sie jetzt ein Problem)
Das Betriebsergebnis von Tesla wird ganz sicher mitbeeinflusst, inwieweit Zusatzsoftware-Features überhaupt auch gekauft werden. Der sogenannte Autopilot wäre z.B. eine Verkaufsextraeinnahme auf den Auto-Bodypreis drauf.
Mit einem schlichten Auto wird Tesla kaum Geld verdienen, zumal Sensortechnik schon verbaut sein muss, ohne die eine solche Software auch später nachgekauft nicht funktionieren kann. Wenn immer wieder Unfälle aufgrund von Softwarenutzung stattfinden, werden die Leute sowas weniger dazukaufen und belastet das Betriebsergebnis von Tesla und das wirkt sich irgendwann auch auf den Aktienkurs aus.
Ferner könnte derart tötliche Spielerei verboten werden und Tesla müsste wohl den Auto-Bodypreis teurer machen.
Tesla Aktie: https://www.lynxbroker.de/.../?...
Es bleibt ein leicht negativer Beigeschmack im Gesamtbild der Tesla Aktie, denn nach wie vor sehen wir eine Folge von tieferen Hochs und tieferen Tiefs. Der weitere Verlauf wird stark davon abhängen, ob es gelingt, das letzte Pivot Hoch von Anfang Juni nach oben zu brechen. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg. Nach unten hin sollte es möglichst nicht mehr unter die psychologisch wichtige Marke von 200 US-Dollar gehen.
Warten wir doch einfach erst einmal ab, zu welchem Ergebnis die Ermittlungen kommen.
Der Wolfsburger Konzern steht ja aktienrechtlich vor dem gleichen Problem und da wird auch gerade noch ermittelt.
Na bei VW ist das schon ein par tausend Grad heisser 😆 😆 aber das ja völlig unabhängig von Tesla.
Mal sehen was die NHTSA sagt
Was das KBA sagt - nett...
Weil auch Schafe seelenruhig nacheinander ins Schlachthaus spazieren.
Oder weil man das nicht so überbewertet wie in einem deutschsprachigen Forum, das keine Relevanz für die Entwicklung eines Konzerns hat?