Fiat Chrysler Automobiles: Neuer Konzern
Herr Elkann bringt Fiat nach Holland
Der neue Konzern Fiat Chrysler Automobiles siedelt sich weder in Turin noch in Detroit an. Fiat geht in die Niederlande und will seine Steuern in Großbritannien zahlen.
Turin - Fiat Chrysler Automobiles (FCA) heißt der neue globale Autogigant, der mit der kompletten Übernahme von Chrysler durch Fiat entstand. Die Übernahme „beseitigte alle Schwierigkeiten, die sich aus der Führung zweier Unternehmen ergeben“, sagte Fiat-Chef Sergio Marchionne am Donnerstag.
Deshalb geht nun alles ganz schnell. Der bisherige Konzern Fiat S.p.A. firmiert künftig unter dem neuen Namen FCA und mit neuem Logo in den Niederlanden.
Marchionne, bisher in Doppelfunktion Geschäftsführer beider Hersteller, sagte: „Heute ist einer der wichtigsten Tage meiner Karriere bei Fiat und bei Chrysler." Vor fünf Jahren habe man eine Vision gehabt, von voller kultureller Integration auf allen Ebenen. Man habe Unterschiede in Stärken verwandelt und nationale und kulturelle Widerstände niedergerissen.Nun, so Marchionne weiter, sei „eine solide Basis für einen globalen Autobauer geschaffen, der auf einem Niveau mit unseren besten Wettbewerbern steht“. Auch John Elkann, Agnelli-Enkel und Präsident des Fiat-Verwaltungsrates, sprach von einem "neuen Kapitel in unserer Geschichte".
Fiat-Aktionäre erhalten für jede Aktie eine FCA-Aktie. Die Aktien werden in New York und zusätzlich in Mailand gehandelt. Aus Steuergründen wird die neue Organisation auch in Großbritannien registriert. Dies habe keinen Einfluss auf die Steuerpflicht nationaler Konzerntöchter, heißt es in der Erklärung. Die Aktionäre von Fiat S.p.A. müssen der Umfirmierung noch zustimmen
Schlechte Aussichten für 2014
Die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs zeigen noch einmal die Probleme, die Fiat loswerden will. Grob gesagt: Gute Zahlen kommen von Chrysler, schlechte von Fiat. Der Nettogewinn von Fiat und Chrysler betrug 2013 1,95 Milliarden Euro.
In den Märkten, wo Fiat stark ist, lief es schlecht: Fiat konnte die Verluste in Europa zwar von 120 Millionen auf 50 Millionen Euro senken. In Lateinamerika brach der Gewinn aber um über 80 Prozent auf 44 Millionen Euro ein. Dort verkaufte Fiat allein im vierten Quartal 15 Prozent weniger Autos und sitzt aktuell auf gewaltigen Überkapazitäten.
Auch die Aussichten sind wenig rosig: Für 2014 erwartet die Gruppe einen deutlich niedrigeren Gewinn. "Uns fehlen 50.000 Autos", sagte Marchionne. Die Aktie gab am Mittwoch um vier Prozent nach, als der Verwaltungsrat bekanntgab, den Aktionären keine Dividende zu zahlen.
Fiat Chrysler muss sich also grundlegend neu aufstellen. Erste Eckpunkte sind bekannt: Alfa Romeo wird zur globalen Edel-Marke nach Audi-Vorbild, Jeep zur globalen SUV-Marke ausgebaut. Fiat beschränkt sich künftig auf Kleinwagen, Lancia gibt es nur noch in Italien. Einzelheiten will Fiat Chrysler am Ende des ersten Quartals 2014 bekanntgeben.
Quelle: m. Material v. dpa
Hallo,
FCA find ich super, spielen tollen Fußball nach englischen Vorbild
Was hat das aber mit den Niederlanden zu tun? Was soll das denn?
Gruß
Wusler
Marchionne wird als ehemaliger Steueranwalt das cleverste Steuersparmodell gewählt haben, mit Tochterfirmen auf den Niederländischen Antillen usw.
FIAT Hauptsitz ist dann wohl ein Briefkasten auf Cayman Islands. 🙄
J. Elkann (Agnelli Clan), stein reicher US-Schnödel (kein Italienischer Katholik!!!)... haben Italien (und auch andere Länder) Jahrzehnte lang ausgebeutet und kehren jetzt Italien den Rücken. Typische Heuschrecken mit globaler Vernetzungen 😤😤😤😤😤
Die andere Hälfte des Fiat-Konzerns ist doch bereits seit Mitte 2013 so aufgestellt. Bestimmt waren die auf die Idee gekommen, weil eine Marke schon New Holland hieß. 😎
Nein, das hat natürlich steuerliche Aspekte. In NL steht dann ein großer Briefkasten, genau wie bei Renault/Nissan, Ikea oder Airbus, die ihren Sitz ebenfalls in den Niederlanden haben. Also am besten nur noch Boeing fliegen.
Weil ich gerade das tolle Bild hier von der FIAT-Zentrale in Turin sehe. Dort oben auf dem Dach ist eine ehem. Teststrecke, die frei zugänglich ist. Am oberen Ende der Steilkurve haut es einen fast auf die Nase, weil es so steil ist. 😆
Ein rostiger Briefkasten auf den Cayman Islands...😆
Na, das sind ja tolle Aussichten .........
ob das gut geht? Fiat = nur noch Kleinwagen, na prima, dann werden noch mehr Fiat-Händler dicht machen müssen, denn nur von einem Marktsegment kann man nicht leben, jedenfalls nicht als "richtiges" Autohaus, als kleine Hinterhofklitsche sehr wohl. Wenn erst mal der Hype um den Fiat 500 vergangen ist, wird es dann ganz düster für Fiat aussehen und was ist mit den Aufsteigern? Erfolgreiche Damen, die sich so einen 500er als Erstwagen geleistet haben, nunmehr verheiratet sind und was größeres brauchen? Fehlanzeige.
Lancia = Wech vom Fenster, gibts nur noch in Italien und nur noch ein Modell.
Alfa = Soll den Audi-Part übernehmen, also wenig Auto zum großen Preis, dafür aber alles Top-Qualität.
Während Audi bereits weltweit einen guten ruf diesbezüglich hat, kann man das von Alfa nun wirklich nicht sagen, das sind ja "nur" Fiats in anderem Blechkleid, wer will die schon? Einzelne Fans ja, aber damit können weder die Händler leben (die brauchen ein Publikum, die benötigen einen Mindestabsatz von Autos) noch der Hersteller, der nur kleine Stückzahlen bauen kann, die naturgemäß dann mehr Kosten verursachen. Einen guten Ruf wie Audi, den müssen sie sich erst mühsam erarbeiten. Das dauert Jahre, vielleicht Jahrzehnte und setzt ein gutes und eng ausgebautes Händlernetz voraus. Bei VW war das einfach, überall gibts VW-Händler, die auch allesamt Audis mitverkaufen mussten und die Marke so bekannt gemacht haben, kaufbar gemacht haben. Man konnte sich sogar den Luxus erlauben, die Marke Audi den normalen VW-Händlern wegzunehmen, nur die VW-Händler, die bereit und in der Lage waren, ein extra-Verkaufsgebäude für Audi exklusiv zu errichten, durften auch weiterhin Audis verkaufen.
Von sowas kann Fiat nur träumen ......... es gibt ja kaum Fiat-Exklusivhändler, die meisten führen Fiat nur nebenher und verkaufen auch Peugeot, Citroen, Ford und andere Marken, einige davon tatsächlich sogar auch Alfa.
Gute nacht Fiat.
Grüße
Udo
Mal abwarten was sie daraus machen, hoffe nur das nicht jeder Fiat in der Zukunft gleich aussieht wie ein Fiat 500 oder 500 L, wie das auch bei Mini der fall ist.
Dumm haben sich die Jungs von FIAT die letzten Jahre nicht angestellt mit der Übernahme von Chrysler, auch wenn deren eigene Modellpalette darunter in den letzten Jahren doch ganz schön gelitten hat.
Ikea ist eine niederländische Firma, Saab war zuletzt niederländisch - und nun auch Fiat!
Solange das Marketing die bisherige Tradition beibehält, wird's keinem auffallen.
Es sei denn, die ersten Fiat-Wohnwagen fahren bald auf unseren Straßen...
Es gibt doch schon jede Menge Wohnwagen auf Fiat- oder Iveco-Basis - und keine schlechten ;-)
Auch durch die hundertsiebenunddreißigste Wiederholung steigt der Wahrheitsgehalt nicht.
Sollte der Punto Nachfolger tatsächlich als 5-türiger 500 kommen, versinkt man bei Fiat m.E. endgültig im Einheitsbrei. Auf dem besten Weg befindet man sich jetzt schon.
Fragt sich auch wie lange es dauert, bis die Kunden den ganzen 500er-Derivaten überdrüssig sind.
Bei den Benzimotoren verstärkt auf gewöhnungsbedürftige Zweizylinder-Motoren zu setzen, wird sichrlich auch kein zusätzlicher Kaufanreiz für die Kunden sein.
Darin sehe ich auch das Problem.
Gute Autos kann Alfa bestimmt bauen um mit den Mitbewerbern mitzuhalten.
Der gute Ruf kommt aber nicht von heute auf morgen. Das dauert ein Jahrzehnt.
Leute die jahrelang Audi, Mercedes oder BMW fahren, steigen nicht von heute auf morgen auf Alfa um. Firmen werden auch nicht unbedingt mit ihren Firmenfahrzeugen zu Alfa wechseln. Da haben es die Deutschen Hersteller schon schwer genug neue Kundenkreise zu erschließen.
Ich frage mich wo Alfa genügend Aufträge herbekommen will, um die Fahrzeuge in rentablen Stückzahlen zu bauen.
Man muss ja nicht nur Exclusivhändler haben.
Eine ansprechende Modellpalette verkauft sich auch bei Mehrmarkenhändlern gut.
Aber du hast nicht unrecht. Viele Fiat-Händler haben sich in den letzten Jahren ein zweites Standbein gesucht.
Ich kann mich user Synallagma nur anschließen. In JEDEM Fiat-Thema, egal, ob passend oder nicht, kommen deine Testbausteine "das wird nichts" und "nur noch Kleinwagen"...
Als dies wurde dir bereits mehrfach erklärt, nicht nur von einem user. Weiter Erklärungen werden daherwohlnicht folgen, zumal das ohnehin nicht auf fruchtbaren Boden fallen würde.
Schön langsam könnte man sich auch mal mit der Situation abfinden, wenn man nicht als Don Quijote enden will.
Mini als Teil BMWs wird auch weiterhin keine echten Limos bauen, und auch nichts oberhalb des Kleinwagensegments, und es wird nicht nur akzeptiert, man äußert dazu auch keinerlei Bedenken, dass ja irgendwann mal der Run auf die knutschigen Minis absterben könnte.
Denn DAS kann nur bei Fiat passieren, nicht?
Was kauft denn die betuchte Lady, wenn ihr der Mini 3-Türer nicht mehr ausreicht?
Doch nicht etwa einen BMW?
Nee, das kann nicht sein, denn das könnte man ja auch bei FCA machen...hmmm, was nun?
BTW: Fiat liebäugelt mit Toyota-Hybridtechnik. Interessant, auch das kennt man von BMW, und könnte damit zwar primär in den Staaten, aber recht fix auf diesem Gebiet mitspielen.