Alkohol im Straßenverkehr: bei Jugendlichen weit verbreitet
Heute betrunken auf dem Fahrrad, morgen hinter dem Steuer
Wer in jungen Jahren betrunken im Straßenverkehr unterwegs ist läuft Gefahr, später alkoholisiert ins Auto zu steigen. Das sagt die Bundesanstalt für Straßenwesen.
Quelle: SP-X
Bergisch Gladbach - Nicht erst mit dem Führerschein wird Alkohol zum Problem im Straßenverkehr: Laut der Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) gibt es auch bei Kindern und Jugendlichen einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Mobilität. Eine Untersuchung belegt erstmals eine erhebliche Verkehrsgefährdung der Heranwachsenden durch Alkoholkonsum.
Kinder und Jugendliche machen schon früh, oft im Alter von 15 Jahren, erste Erfahrungen mit dem übermäßigen Konsum alkoholischer Getränke. Getrunken wird nicht zu Hause, Folge ist eine „Rauschmobilität“, die sich auf die Sicherheit im Straßenverkehr auswirkt.
Schon länger wurde eine hohe Dunkelziffer bei den Alkoholunfällen von Heranwachsenden angenommen. Art, Umfang und Folgen ließ die Bast untersuchen: mit Expertengesprächen, Interviews und Gruppendiskussionen. Zudem wurden in verschiedenen Umfragen rund 2.700 elf- bis 22-Jährige schriftlich befragt.
Die Umfrageergebnisse weisen auf erhebliche Verkehrsunfallrisiken hin: Etwa 27 Prozent der Befragten gaben an, vor dem 18. Lebensjahr mindestens eine gefährliche Verkehrssituation unter Alkoholeinfluss erlebt zu haben. Jede achte Gefahrensituation unter Alkoholeinfluss mündete in einen Unfall.
Wer sich daran gewöhnt, fährt auch später betrunken
Zwei Drittel der unter 18-Jährigen gaben an, bereits übermäßig alkoholisiert im öffentlichen Raum unterwegs gewesen zu sein. Männliche Jugendliche nehmen doppelt so oft alkoholisiert am Straßenverkehr teil und erleben dabei dreimal so viele gefährliche Verkehrssituationen und Unfälle wie weibliche Jugendliche – zum Beispiel als Fußgänger oder mit dem Fahrrad.
Empfinden Heranwachsende Rauschzustände und Mobilität unter Alkohol als normal, steigt die Gefahr, dass sie auch später, wenn sie eigenständig motorisiert unterwegs sind, berauscht am Straßenverkehr teilnehmen, so die Ergebnisse der Forscher.
Dass die Problematik bisher noch nicht so bekannt ist, hat verschiedene Gründe: Alkoholbedingte Verletzungen werden nach Angaben der Bast nur selten in medizinischen Einrichtung versorgt. Nur in jedem fünften Fall erlangt die Polizei Kenntnis, auch weil die Ursache Rausch von den Beteiligten oder dem sozialen Umfeld verschleiert wird.
Von Institutionen werden verunfallte Kinder vorrangig als Opfer angesehen, weil Alkohol als Auslöser nicht erwartet wird, schreiben die Forscher in ihrer Untersuchung. Sie empfehlen umfassende Maßnahmen in Sachen Verkehrserziehung – und auch das Phänomen intensiver zu untersuchen.
Hm, da habe ich gegenteilige Erfahrungen. Ich bin als Jugendlicher und junger Autofahrer häufiger alkoholisiert zu Fuß oder per Fahrrad von A nach B gekommen. Nicht weil ich Grenzen überschreiten wollte, sondern eben weil der Führerschein so wichtig war. Betrunken Fahrrad zu fahren kann also durchaus ein Zeichen von Verantwortungsbewußtsein sein. Mit rechnerisch ermittelten Werten von 0,5 bis 1,0 Promille ist jedes Kraftfahrzeug tabu, mit dem Fahrrad geht das aber durchaus noch.
Ich halte die Aussage "Heute betrunken auf dem Fahrrad, morgen hinter dem Steuer" deshalb für Unsinn. Das kann so sein, muß aber nicht.
Gruß Michael
Bin ich voll dabei: Was für ein Schwachsinn: erstens sind 15-Jährige keine Kinder und Jugendlichen, sondern Jugendliche und warum jemand, der in jungen Jahren, wie es ja bereits umschrieben wurde, zum Saufen außer Haus unterwegs ist, automatisch auch ein alkoholisierter Autofahrer wird, mag sich mir nicht erschließen. Hört sich ja fast so an, als wenn sich da ein paar Gutmenschennerds zusammen getan haben und nicht verstanden haben, dass es immer noch besser ist, wenn Menschen zum Trinken auf Feierlichkeiten gehen oder zumindest mit Freunden gemeinsam unterwegs sind als zu Hause zu trinken. Wir haben früher auch heftigst gefeiert und waren immer mit dem Fahrrad unterwegs, weil wir nunmal auf dem Land lebten und die nächsten Parties bis zu 20 km weg waren. Geschadte haben wir aber weder uns noch anderen. Unfälle haben die gebaut, die mit ihren Autos auf Parties kamen, nichts tranken, sich langweilten und dann meinten, mit ihren Autos etwas beweisen zu müssen. Von den Fahrradfahrern hat kein einziger einen Crash gedreht, von den umschriebenen Autofahrern leben nicht mehr alle. Also wo ist jetzt das Problem?!
Zum Thema Trunkenheitsfahrt auf dem Fahrrad und Verantwortungsbewußtsein:
http://www.motor-talk.de/.../...de-weg-vom-fahrradlenker-t1203446.html
Bei mir war es nicht anders. Allerdings war für mich auch ohne drohenden Führerscheinverlust klar, dass ich nach Alkoholkonsum nicht in ein Auto steige. Ich kann einfach nicht mit der Situation umgehen, jemanden durch so eine Blödheit Schaden an Leib und Leben zuzufügen. Aber speziell auf Radwegen und Ortsgebiet war ich schon hin und wieder mit einem Schwips auf dem Fahrrad unterwegs.
Helen, bist du's?
https://www.youtube.com/watch?v=Qh2sWSVRrmo
Völlig behämmerte These.
Ich habe früher auch mein Fahrrad gesteuert, nach dem Genuss von alkoholischen Getränken. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, dann immer mit 0,0. Auch Bier zu Beginn des Abends gibt es nicht, wenn ich erst 5-6 Stunden später unterwegs bin. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber der allgemeine Tenor hier klingt ähnlich...
So ein Schwachsinn, das ist ebenfalls verboten!
Quelle (Gesetzestext) ?
§ 316 StGB spricht zwar von Fahrzeugführern, damit auch von Radfahrern, die Promillegrenze wie für Lenker von Kfz ist jedoch eine andere. Sind die von Michael genannten 05 - 1,0 Promille für den Kfz-Lenker mit ernsten Konsequenzen und dem Verlust der Fahrerlaubnis verknüpft, so bleibt der Radfahrer hier unbehelligt, so lange keine Beweisanzeichen (Schlangenlinien, Unfall) dazu kommen.
Bei 1,8 Promille geht man auch beim Radfahrer von einer absoluten Fahruntüchtigkeit aus.
1,6 Promille müsste die Grenze sein. Ansonsten kommt's hin.
Oh mein Gott! Betrunkene Jugendliche nehmen als Fußgänger am Straßenverkehr teil? 😱
Ja, furchtbar. Leute, die besoffen über sie Straße laufen, fahren später auch vermutlich volltrunken Auto. Weil man sich so daran gewöhnt hat, von a nach b zu kommen, wenn man voll ist. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Was für eine an den Haaren herbeigezogene These!
Am besten nur noch Skype-Trinken 😆
Vielleicht sollte man ein Gesetz erlassen, dass betrunkenen Personen das Verlassen ihres aktuellen Standortes untersagt? Außer sie sind so rotzevoll, dass sie sich eh nicht erinnern werden, wie sie dahin gekommen sind 😆
Es ist erschreckend, wie "normal" es hier für etliche Mitmenschen ist, besoffen auf dem Fahrrad am Straßenverkehr teilzunehmen.............😱
Das eben ist falsch.
Mit 0,5 bis 1,0 Promille, davon schrieb Michael, ist keiner "besofffen" und verkehrsuntüchtig.
Das ist einfach lächerlich.
Die Fremdgefährdung, die von einem Fahrrad ausgeht, ist numal um einiges geringer als bei einem Kfz.
Deshalb ist die Rechtsprechung (nicht der Gesetzgeber, es gibt keine verbindliche Promillegrenze für Radfahrer) da weniger restriktiv.
Die Eigengefährdung ist beim Radfahren eher ein Thema, insbesondere, wenn man risikofreudiger wird.
Was für Dramen sich täglich in allen Lebensbereichen durch Alkoholmissbrauch ereignen, muss ich nicht ausführen. Die einzige Möglichkeit wäre eine Prohibition.
Und auch die würde die wirklich Abhängigen nicht vom Saufen abhalten.