Spritpreise
Heute startet die Benzinpreis-Meldestelle
Das Bundeskartellamt startet heute die staatliche Meldestelle für Benzinpreise. Verbraucher müssen sich weiterhin gedulden. Auch der Nutzen ist umstritten.
Bonn - Kartellamtschef Andreas Mundt gibt heute den offiziellen Startschuss für die bundesweite Meldestelle für Benzin- und Dieselpreise. Das Angebot der Aufsichtsbehörde solle "zeitnah" für den Probebetrieb freigeschaltet werden, kündigte er vorab an.
Rund 14.000 Tankstellen in Deutschland übermitteln künftig ihre Preise für E5-, E10- und Dieseltreibstoff an die Behörde, die sie an Verbraucherportale und Anbieter wie den ADAC weiterleitet.
Mit Smartphone-Apps und Navigationsgeräten können sich Verbraucher dann über die oft stark schwankenden Preise auf dem Laufenden halten und so die jeweils günstigste Tankstelle ansteuern.
Das Bundeskartellamt hält den Wettbewerb auf dem von fünf großen Konzernen beherrschten deutschen Kraftstoffmarkt für unzureichend und sieht deshalb in der Einrichtung der Transparenzstelle einen Meilenstein für mehr Wettbewerb.
Placebo-Behörde?
Die Kraftstoffbranche verweist dagegen auf die recht knappen Margen im Tankstellengeschäft. Sie lägen ohnehin nur bei ein bis zwei Cent pro Liter. Auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Bärbel Höhn sagt: Die wirklichen Gewinne würden in den Raffinerien abgeschöpft. Die allerdings oft den gleichen Ketten gehören. "Und genau dort guckt die neue Behörde nicht hin," kritisiert die Politikerin.
Deshalb werde die Wirkung für die Verbraucher gering bleiben: "Da wird Geld für eine Placebo-Behörde rausgeschmissen, die wenig bis gar nichts bringt."
Benzinpreisvergleiche im Internet sind nichts Neues. Mit der staatlichen Meldestelle gibt es aber erstmals zentral erfasste, amtliche Preisdaten in Echtzeit. Ziel der staatlichen Maßnahme ist es, den Preiswettbewerb unter den Tankstellen zu erhöhen.
Auch die MOTOR-TALKer sehen die neue Meldestelle skeptisch: Nur gut neun Prozent von Euch glauben, dass durch die Transparenz die Preise sinken.
Quelle: dpa
... und ich melde meinem Chef täglich, dass wir zu wenig Personal an Bord haben.
Hallo,
Die einzige Änderung wo erfolgen wird, ist die "schnellere" Preisangleichung am Markt.
Nach ein paar Wochen / Monaten wird wieder das alte Spiel einsetzen. m.M.n. wieder eine Pseudo Behörde für das Gute "grüne" Gewissen der Bundesregierung 😆.
Gruß Andreas
Schneller und einfacher kann man sein Angebot nicht mit der Konkurenz vergleichen 😆
Warum macht man solche personal- und zeitintensiven Klimmzüge? 😕
Viel einfacher wäre es den Sprit billiger zu machen.
Go.... just do it!
Ein weiteres Ruhekissen für eine nutzlose, bis zur Totenstarre überbesetzte Behörde!
Aber sicher!
Wenn eine Tankstelle in der Region die Preise um 4 Cent/Liter anhebt, können die anderen jetzt dank EDV-Erfassung in Sekunden um 3-4 Cent nachziehen.
Einige Tankstellen erhöhen nur um 3 Cent, d.h. wir haben keine Preisabsprache, sondern einen absolut perfekt funktionierenden Wettbewerb. 😤
Wenn Dummheit groß machen würde, könnten die Herren im Bundeskartellamt aus der Regenrinne trinken.
Rufus
Die ersten Auswirkungen bei uns: Die Tankstellen haben die Preisinformationen von deren Webseiten entfernt (und die Daten von der Meldestelle gibt es natürlich noch nicht, also darf man derzeit munter spekulieren) und das Preisniveau ist um ca. 5 ct je Liter gesprungen.
Der Vorteil des neuen Systems: Man muss nicht mehr die jeweiligen Seiten der einzelnen Tankstellen aufrufen, die aktuellen Preise gibt sofort per App. Allerdings sehe ich Tendenzen dazu, dass die Preise auch schneller angepasst werden und das Preisniveau höher bleibt.
Diese sinnlosen pseudo Diskussionen immer!!!!!!!!!
Alle regen sich immer nur über die Ölkonzerne oder über die Tankstellen auf und kein Schwein interessiert sich was der Staat an einem Liter Sprit verdient.
Da werden abgegeben: Mineralölsteuer, Ökosteuer und Märchensteuer. Das macht bei einem Liter Benzin knapp einen Euro, was wir an den Staat abdrücken.
Denkt ihr wirklich, der Staat hat auch nur einen funken Interesse daran, das die Spritpreise sinken??
Ich glaube es nicht!!
Der Staat hat schon immer bei den Autofahrern kräftig abkassiert, das war so, das ist so und das wird auch so bleiben. Die ÖKo-Steuer wurde unter Rot-Grün auch noch draufgesattelt.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Beninpreis-Meldestelle voraussichtlich zu noch höheren Spritpreisen führt.
Der eigentliche Zweck der besseren Transparenz für die Autofahrer verkehrt sich ins Gegenteil - oder welcher Autofahrer sucht minutenlang im Netz nach einer Tankstelle mit 1 Cent/Liter niedrigeren Spritkosten, um dann einen Umweg von 20 km zu fahren.
Rufus
Wegen der Möglichkeit der Preisoptimierung der Flüssiggold-Konzerne halte ich nicht viel von der neuen Meldestelle. Habe aber schon länger die Mehr-Tanken App benutzt. Wenn man in einem Ballungsgebiet wohnt hat man oft mehr Auswahl, ich kann auf meiner Arbeitsroute aus 4 Tankstellen wählen, wenn ich eine andere Route (2km Umweg) fahre weitere 3. Die Unterschiede liegen leider nicht nur bei 1ct sondern eher bei 10 ct. Jetzt mit der Meldestelle, werden die Tanken ihre Preise viel schneller auf ein Level bringen.
Hoffentlich hören dann auch langsam die Werbegläubigen auf, bei Aral, Shell und Co. zu tanken und fahren zur billigsten Tankstelle. Nur dann kann nämlich der Wettbewerb in Gang kommen.
Der Staat ist also der Preistreiber? Sehe ich anders.
Gehen wir von der Mineralölsteuer aus, die seit 2003 nicht erhöht wurde und somit heute inkl. der Ökosteuer ~66cent je Liter Super ausmacht.
Vergleicht man nun die Spritpreise (Superbenzin) vom Jahre 2003 mit dem heutigen Preis sieht das wie folgt aus:
2003: ~1,08€ / Liter Super im Durchschnitt
- 66ct Mineralöl- und Ökosteuer
- 16% Mwst.
Quelle: http://benzinpreis.de/statistik.phtml?o=7&display=superbenzin2003
Heute: ~1,60€ / Liter Super
- 66ct Mineralöl- und Ökosteuer
- 19% Mwst.
Ich denke das braucht man nicht auszurechnen um zu sehen das der Staat zwar kräftig mitverdient (über die MwSt.) aber schlicht nicht "der" Preistreiber ist.
OnTopic:
Die Meldestelle halte ich für einen schlechten Scherz. Auch ich bin der Meinung das dadurch eher das Preisniveau steigt als das es fällt.
Man sieht es ja z.Z. wie schnell die Preise nach oben geschossen sind. (Teilweise bis zu 12ct).
ich mache seit ca.5 Jahren einen kilometerweiten Bogen um diese Marken. Ich tanke nur bei Freien. Das schont den Geldbeutel und meinen Fahrzeugen hat´s bisher nicht geschadet.
Wenn ich die Preisaufschläge sehe, ist es mir ein Rätsel wie man dort nur Tanken kann.
Beispiel: Heutige Preise bei STAR und der 2km entfernten Shell
Star: Super E5 1,569Euro, Shell: Super FuelSave E5 1,659Euro.
Star: Diesel 1,389Euro, Shell: Fuel Save Diesel 1,499Euro
Bei Shell scheint man wohl Gold zu tanken, anders kann ich mir die Preise nicht erklären.
Solange die meisten bei Markentankstellen statt bei freien tanken, ist der Sprit noch zu günstig.