Audio im Auto: Diese Nachrüst-Geräte empfehlen Experten

Hi-Fi-Tuning-Trends: Dezent, vernetzt und komplexer als früher

MOTOR-TALK

verfasst am Mon Feb 05 08:15:48 CET 2018

Bei nachgerüsteten Hi-Fi-Anlagen geht es heute um mehr als große Lautsprecher und tiefe Bässe. Lest hier, worauf es ankommt. Und welche Geräte die Experten empfehlen.

Ein nachgerüstetes Hi-Fi-System muss heutzutage mehr beherrschen als gute Klänge - häufig erfüllen die Geräte die gleiche Funktion wie aufwändige Infotainment- und Assistenzsysteme der Hersteller
Quelle: Audi

Friedrichshafen/Hameln - Nachgerüstete Audio-Systeme - das waren einmal dicke Bassrollen im Kofferraum und große Lautsprecher in der Hutablage. Laut, auffällig und - nun ja - oftmals ein wenig prollig. Die Zeiten haben sich geändert: "Modernes Car-Hi-Fi-Tuning ist heute dezenter als noch vor zehn Jahren, die nachgerüsteten Systeme werden meist verdeckt montiert, Subwoofer ohne Platzverlust verbaut", sagt Matthias Wagner von der Fachhandelsgruppe Car Akustik System.

Vor allem Zweitbesitzer rüsten nach. "Durch das hohe Leasingaufkommen in Deutschland werden viele Autos nach zwei oder drei Jahren auf dem Gebrauchtwagenmarkt angeboten", sagt Wagner. Die Entertainmentsysteme seien dann für einige Neubesitzer nicht mehr zeitgemäß, weder bei der Hard- noch bei der Software. Zwar ließe sich bei vielen Geräten eine neue Software aufspielen, doch die Technik entwickle sich im Hi-Fi-Bereich insgesamt rasant weiter.

Konnektivität entscheidend

Spieglein, Spieglen am Display: Moderne Hi-Fi-Systeme können über Funktionen wie Apple Carplay oder Android Auto mit dem Smartphone verbunden werden
Längst zählt Multimedia im Auto zum Standard, und die Konnektivität ist so weit fortgeschritten, dass viele Monitore und Multimedia-Radios auf das Smartphone zugreifen. Bei vielen Geräten erfolgt die Steuerung des Smartphones direkt über den Touchscreen.

Autofahrer legen deshalb vermehrt Wert auf größere Bildschirme und eine Vernetzung mit ihrem Smartphone oder direkt mit dem Internet. Systeme wie Apple Carplay oder Android Auto ermöglichen die Verbindung mit dem Smartphone. Dadurch können weitere Funktionen - wie Navigations-Apps - genutzt werden.

Große Screens und Assistenten

Der aktuelle Trend bei Nachrüst-Lösungen? In etwa der gleiche wie bei der Infotainment-Erstausstattung von Neuwägen: Monitore mit bis zu zwölf Zoll und die Integration von Assistenzsystemen. Heute bieten sie Hilfen wie eine Rückfahrkamera an, in naher Zukunft wohl auch Spurhalteassistenten.

Für Golf-Fahrer: Das Pioneer AVIC-EVO1-G72 passt optisch zum Innenraum-Design des VW Golf VII und ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel
Quelle: Pioneer
"Dadurch wird künftig der Einbau umfangreicher, da die Techniker neue Hardware in vorhandene Autosysteme einschleifen müssen", sagt Wagner. "Oder wenn es technisch nicht möglich ist, die werkseitigen Bildschirmsysteme zu tauschen, verbauen sie die Hardware in einer Blackbox und benutzen die schon im Auto vorhandenen Bildschirme." Manche Geräte werden künftig zusätzlich per Gesten steuerbar.

Beim Kauf neuer Geräte sollten Autofahrer nicht nur auf den Preis, sondern auch auf einfache Bedienbarkeit achten, rät Wagner. "Mit einem Drehregler lassen sich beispielsweise Lautstärke oder andere wichtige Funktionen ändern, auch im Dunklen oder ohne aufs Gerät zu blicken. Das ist sicherer als die Bedienung über reine Touchscreens."

Einbau durch Fachhändler empfehlenswert

Das alte Radio aus dem DIN-Schacht im Armaturenbrett ziehen, Adapterkabel anfügen und schon sorgt das neue Radio für Sound? Diese Zeiten seien längst vorbei, sagt Dirk Kreidenweiß, Projektleiter der Tuning World Bodensee. Auch wenn manche Onlinehändler Geräte günstig anbieten, raten die Experten zum Kauf im Fachhandel. Der berät nicht nur, sondern integriert die Geräte auch gleich fachgerecht ins Auto und in die Bordelektronik. In der Regel erhalten Kunden eine Garantie auf Einbau und korrekte Funktion.

Liste empfohlener Geräte

Nachfolgend einige empfehlenswerte Geräte, ausgewählt von Experten und dem In-Car-Electronic-Awards der EISA (European Imaging and Sound Association):

Monitore und Multimedialösungen sind bei Nachrüstungen gefragt. Hier das X902D-F von Alpine
Quelle: Alpine Electronics
Alpine X902D-F

Das 9-Zoll-Navigationssystem bietet Navigations- und Entertainment sowie einen flexiblen Einbau. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel.

Preis: etwa 1.400 Euro.

Blaupunkt Bremen 975

Passend zur VW-Innenraum-Optik bietet das Multimedia-Navigationsgerät von Blaupunkt einen 7 Zoll großen Bildschirm und das Android-Betriebssystem.

Preis: etwa 700 Euro.

Clarion NX807E

Dieses 2-Din-Multimediagerät von Clarion bietet HD-Player, Touchscreen und integriertes Navi mit Apple Carplay sowie einen grafischen Equalizer. Das digitale LCD-Farbdisplay mit LED-Hintergrundbeleuchtung misst 7 Zoll.

Preis: etwa 900 Euro.

Helix M 5DSP

Die Mikro-Plug-and-Play-Mehrkanal-Endstufe von Helix passt in jedes Auto. Sie ist ungefähr so groß wie eine große Zigarettenschachtel, bietet fünf Verstärkerkanäle und eignet sich zum Tunen von Werkslösungen.

Preis: etwa 500 Euro.

Der digitale Soundprozessor H8 DSP von Hertz soll das Klangbild im Auto verbesssern
Quelle: Hertz Audio
Hertz H8 DSP

Mit dem digitalen Soundprozessor H8 DSP von Hertz soll sich das Klangbild im Auto verbessern lassen. Zeit, Frequenzen und Trennungen der Musik in den Lautsprechern werden genauer angepasst.

Preis: ca 360 Euro.

Kenwood DMX7017 DABS

Kompakter AV-Receiver mit Bluetooth und Digitalradio sowie 7-Zoll-Bildschirm für einen Doppel-DIN-Schacht. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel und bietet eine Freisprech-Funktion.

Preis: etwa 400 Euro.

Mosconi Gladen Pro 5/30

Für Hörgenuss sorgt der Fünfkanal-Hybrid-Verstärker Pro 5/30 von Mosconi Gladen. Das erste Stereopaar liefert 85, das zweite 170, der letzte Kanal 600 Watt für den Subwoofer.

Preis: etwa 1.100 Euro.

Pioneer AVIC-EVO1-G72

Das Multimediagerät integriert sich optisch in das Design des VW Golf VII. Es ist mit Apple Carplay und Android Auto kompatibel und bietet einen 7-Zoll-Bildschirm.

Preis: etwa 370 Euro.

Pioneer SPH-DA230DAB

Der Doppel-DIN-Multimedia-Player mit 7-Zoll-Bildschirm bietet Digitalradio, 13-Band-Grafikequalizer, Apple Carplay und Android Auto sowie zwei Videoeingänge beispielsweise für Front- und Rückfahrkamera.

Peis: etwa 350 Euro.

Vibe Audio CVEN62C-V4

Der Einbaulautsprecher soll für einen satten Musikklang im Auto sorgen. Ganz gleich ob Pop, Rock, elektronische Musik, Jazz oder Klassik.

Preis: ca. 450 Euro.

 

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Quelle: Fabian Hoberg (dpa)

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Quelle: Pioneer
Die Bass-Box von Bose wird unsichtbar und platzsparend im Reserverad des Autos untergebracht
Quelle: dpa / Picture Alliance
Monitore und Multimedialösungen sind bei Nachrüstungen gefragt. Hier das X902D-F von Alpine
Quelle: Alpine Electronics
Das Mulitmedia-Navigationsgerät Blaupunkt Bremen 975 lässt sich mit dem Smartphone koppeln
Quelle: Blaupunkt
Für einen Doppel-DIN-Schacht: Das Kenwood DMX7017 DABS bietet einen 7-Zoll-Bildschirm und Digitalradio
Quelle: Kenwood
Spieglein, Spieglen am Display: Moderne Hi-Fi-Systeme können über Funktionen wie Apple Carplay oder Android Auto mit dem Smartphone verbunden werden
Platzsparend: Die Endstufe Helix M 5DSP ist etwa so groß wie eine Zigarettensschachtel.
Quelle: Audiotec Fischer GmbH
Der digitale Soundprozessor H8 DSP von Hertz soll das Klangbild im Auto verbesssern
Quelle: Hertz Audio