Ford Focus Facelift: Erste Mitfahrt
Hier fährt der neue Flüster-Focus
Das Ford Focus Facelift startet erst Ende 2014. MT-Redakteur Björn Tolksdorf war mit dem neuen Modell und Ford-Entwicklungschef Joe Bakaj schon jetzt auf der Teststrecke.
Lommel (Belgien) – Für viele ist der Ford Focus nur ein Auto. Für seine Macher ist der Kompakte dagegen eine Lebensversicherung, erfolgreich in Asien, Amerika und Europa. Das lässt keinen Raum für halbe Sachen: „Beim Facelift haben wir praktisch jede Schraube in Frage gestellt“, erklärt Ford-Sprecher Jay Ward.
Das war der Job von Fords Europa-Entwicklungschef Joe Bakaj. Neben ihm sitze ich im „neuen“ Focus und lasse mir erklären, was der alles besser kann, außer einen großen, neuen Chromgrill zu haben. Bakaj zählt auf: Fahrwerk und Lenkung wurden komplett überarbeitet. Der Geräuschpegel im Innenraum gesenkt. Nach dem viel gelobten Dreizylinder gibt es auch neue, moderne Vierzylinder, je einen Benziner und einen Diesel mit 1,5 Litern Hubraum. Und: Die Knopf-Armada wurde entschlackt.
Was genau an der Lenkung störte, erklärte der Entwickler zuvor anhand vieler Kurven und Zahlen. Jetzt, im Auto, scheint alles ganz einfach: Die Lenkung reagiere bei kleinem Einschlag schneller und genauer, ohne die bisherige Gedenk-Zehntelsekunde. Bei großem Einschlag verhalte sie sich leichtgängiger und gefühlt linearer, für ein entspanntes Fahrgefühl.
Das alles, sagt Joe Bakaj, ohne Abstriche bei Präzision und Stabilität. Die waren Ford bisher wichtiger als der Komfort, wie er zugibt. Leicht und locker zirkelt der Focus über die Teststrecke im Belgischen Lommel. Wie sich das lenkt, da muss ich Bakaj glauben, der sagt: "Das ist alles messbar".Weniger Knöpfe, weichere Abstimmung
Was ich bemerke, ist etwas anderes: Wenn Bakaj beim Fahren die Klimaanlage nachjustiert, muss er kaum hinschauen. Die Mittelkonsole ist jetzt klar gegliedert, die Tasten sind groß und die Beschriftung leicht ablesbar. Ein deutlicher Fortschritt, genau wie das große Farbdisplay anstelle des bisherigen Mäusekinos.
Wir steigen um in den „alten“, also aktuellen Focus. Im direkten Vergleich federt der Neue weicher, bügelt die Straße glatter, schwingt aber auch etwas länger aus. Dafür verantwortlich sind neue, variable Dämpfer und Fords Bekenntnis zu mehr Komfort im Focus.
Auch für den Grenzbereich gibt es etwas Neues: Ein Hellseher-ESP, das nicht abwartet, bis die Sensoren fehlende Stabilität melden. Typische Situationen, in denen sie auftritt, hat Ford in das System einprogrammiert. Zum Beispiel, wenn bei hohem Tempo das Lenkrad herumgerissen wird – dann greift das ESP früher ein.
Zusätzlich versteiften die Ingenieure den Vorderwagen. Das bringt am meisten fürs Fahrgefühl, erklärt Bakaj und lenkt forsch durch eine Kehre. Sein Team verstärkte dafür zwei Stahlwinkel am Längsträger. Außerdem lagern Gummilager an der Radaufhängung nun in kleinen Wannen, für einen stabileren Radlauf.
Es wird stiller im Focus
Auf die Feinstaub-Problematik bei Direkteinspritzern haben die Hersteller längst reagiert. Fords neuer 1,5-Liter-Turbobenziner (150 oder 180 PS) hat dank neuem Einspritzsystem und neuer Motorsteuerung von Conti jedenfalls kein Problem, sagt Bakaj. Viele Details übernimmt der Motor vom 1,0-Liter-Dreizylinder. So erreicht er schneller seine Betriebstemperatur und läuft harmonischer als der 1,6 Liter große Vorgänger. Das Ergebnis: Mehr Drehmoment im niedrigen Drehzahlbereich, und auf dem Papier neun Prozent weniger Verbrauch.
Joe Bakaj schaltet in den zweiten Gang und tritt das Gaspedal durch. Was er zeigen will: Der Motor bleibt angenehm im Hintergrund. Ein Ergebnis des Geräuschtunings. Er erklärt: Soll es im Auto leiser werden, muss man stets den Dreiklang aus Abrollgeräusch, Motor und Fahrtwind beachten. Reduziert man nur eine Geräuschquelle, könnte stattdessen eine andere zu penetrant tönen.Der Focus erhielt deshalb dickere Seitenscheiben vorn, bessere Fensterdichtungen, absorbierende Teppiche und zusätzliche Dämmmatten. Außerdem fanden und blockierten die Techniker Geräuschpfade im Radkasten. Das Ziel: Im Focus soll es ruhiger sein als im Golf VII. Denn der sei gemessene Benchmark in der Kompaktklasse.
So kompliziert das alles klingt: Am besten ist es, wenn am Ende alles ganz einfach funktioniert und niemand mehr darüber nachdenkt. Das, hofft Joe Bakaj, sehen die Kunden beim neuen, sanfteren Focus genauso. Besser wäre es: Ford produziert den Focus weltweit in acht Werken, kann zwei Autos pro Minute bauen – oder 1,5 Millionen im Jahr. Diese Kapazität will genutzt werden.
Schick, dann warten wir mal auf den ersten Vergleichstest... könnte wetten wer den gewinnt.. :-)
Wollen wir mal hoffen das der große Touchscreen auch nach Deutschland kommt, wird uns hier nämlich als Neuheit verkauft gibt es aber schon Jahrelang in USA, während wir uns mit dem popeligen 5 Zoll Mini Display zufrieden geben musste, wo jedes Smartphone heute größer ist.
Von außen gut. (Wobei mir der "noch aktuelle" besser gefällt) Von innen leider immer noch mmn. sehr "gewöhnungsbedürftig wie alle Fords. Die Armaturen und das Armaturenbrett sind absolut nicht meins. Wirkt finde ich etwas Billig.
Wird aufjedenfall kommen. Wie es nur damit weitergeht steht nicht fest. Ford plant nämlich unter anderem Blackberry QNX und das darauf basierende Apple Car Play als zukünftige Alternativen anzubieten - auch eine auf Android basierende Lösung scheint nicht abwegig . Das bedeutet wiederum, dass die Kooperation mit Microsoft wohl auslaufen wird. So wie sich das eher wenig gepflegte Windows Embedded Automotive entwickelt hat, will man da schleunigst weg von.
Die Frage ist nur, ob sich ein Teil der bereits millionenfach verkauften Einheiten darauf umprogrammieren lässt. Schließlich möchte niemand gerne einen Neuwagen mit bereits aufgegebenen System kaufen...
Klingt gewöhnungsbedürftig. Mal unabhängig von den zufriedenstellenden Verkaufszahlen des Focus soll dies wohl nur für die deutsche Fachpresse gelten...
Gehört für mich in die Kategorie verschlimmbessert. Irgendwie ist das bei allen Facelifts so. Gibt kaum eines, wo es mal merklich besser wurde.
Gut zu sehen auch dieser Irrsinn mit den Startknöpfen. Da fliegt der Schlüssel jetzt im Innenraum rum, klasse. Solange mein Auto einen Verbrennungsmotor hat, will ich keinen Knopf drücken, um es zu starten. Um beim E-Auto irgendwann mal auch.
Der Startknopf ist praktsich, da dadurch der Schlüssel nicht mehr angelangt werden muss. Vorausgesetzt Keyless go ist vorhanden.
Sorry - aber wie Faul kann man denn bitte sein ?
Ich persönlich finde das Rumdrehen vom Schlüssel, das spüren vom Starten des Motors wesentlich - auf Deutsch geiler - als knöpfchendrücken - dass kann ich am Kaffee Vollautomat machen.
Das hat mir faul nichts zu tun. Ich bin ja auch nicht zu faul die Fenster herunter zu kurbeln, ist halt eben nur unkomfortabel. Ich wäre sogar sportlich genug das TV Programm am Fernseher umzuschalten, wäre mir aber ebenfalls zu unkomfortabel.
Im übrigen wird durch Keyless go ja nicht nur die Tür sondern auch der Kofferraum geöffnet, was mit vollen Händen auch sehr komfortabel ist.
Leider schaffen es die wenigsten Hersteller eine Euro-NCAP-taugliche Schnauze harmonisch in das Design der Front zu integrieren. Die Nase wird immer größer und ist außerdem durch einen klaffenden Spalt von der Haube des Autos getrennt.
Flach und sauber ist in der Kompaktklasse eigentlich nur die Front des VIIer Golfs gezeichnet (A3, Octavia, Leon kommen aber auch ohne "Lücke" aus).
Ansonsten stören mich am Focus auch die sichtbaren Waschdüsen, die Stabantenne, die hingeklatschten Heckleuchten und einige andere Details.
Trotzdem wäre der Focus nach VAG, BMW und Volvo meine erste Wahl.
Das Focus-Fahrwerk war schon vor dem FL sehr harmonisch sportlich entspannt.
Haben sie es etz endlich mal geschnallt? Am Radio und der Klima scheinbar schon, aber das Lenkrad hat mehr Knöpfe als eines aus der Formel 1!!??
Meine Eltern fahren den aktuellen Focus und letztens hab ich den neuen Kuga gefahren, wunderbare Autos mit allem Schnickschnack, aber Tausende Knöpfe für die unsinnigsten Dinge am Lenkrad und in der Mittelkonsole. Da wird es echt gefährlich während der Fahrt den Radiosender zu verstellen.
Mein Beifahrer hat ewig gebraucht um das Navi zu programmieren, wer dafür verantwortlich ist, gehört entlassen!
Die Problematik mit der Rußemission ist erst dann entschärft (zumindest im Prüfzyklus), wenn man eine zusätzliche Saugrohreinspritzung verbaut, so wie das derzeit Audi tut. Ich denke nicht, dass sich Ford die Arbeit gemacht hat.
Da sprichst du was an. Viele eigentlich schöne Autos werden dadurch bis zur Unkäuflichkeit entstellt. Bescheuert.
Sieht sehr gut aus. Die Infos zu den neuen 1.5er Motoren lesen sich auch gut.
Nein tut er nicht. Der bleibt immer in der Hosentasche. Nimmt man gar nicht raus.