Der neue VW Golf 7
Hier steht alles, was man heute zum Golf von morgen sagen kann
Wolfsburg - Am 4. September 2012 präsentiert VW die 7. Generation Golf in Berlin. MOTOR-TALK-Redakteur Constantin Bergander saß schon drin.
Er ist zum Greifen nahe. Uns trennt nur ein undurchsichtiges Tuch. Es soll die Formen des neuen Golf 7 vor mir kaschieren. Wie der endgültig aussieht, verrät VW erst Anfang September. Heute verrät Entwicklungsvorstand Dr. Ulrich Hackenberg dafür schon sehr, sehr viel. Schluss mit den Gerüchten, her mit den Tatsachen. Und die können sich lesen lassen.
"Hacki", wie Hackenberg mehr oder minder heimlich von allen genannt wird, wiederholt zunächst, was beim Golf ein ewiges Gesetz ist: „Der Golf muss mit der Zeit gehen, darf aber nie eine Revolution darstellen.“ Klartext: Optisch tut sich wenig, unterm Blech dafür viel."
Modularer Querbaukasten im Golf 7
Vieles vom Golf 7 wurde parallel zum Golf 6 entwickelt. Bereits 2007 begannen die Entwicklung des Modularen Querbaukasten (MQB). Außen erkennt man das nur an der Vorderachse, die etwas weiter vorne ist. So wächst der Radstand um 59 Millimeter, der Innenraum wird größer.
Auffällig sind die Maße des Golf 7: Er ist 56 Millimeter länger, 13 Millimeter breiter und 28 Millimeter flacher. Dadurch wachsen Laderaum (jetzt 380 statt 350 Liter), Crashsicherheit (der Golf 7 besteht den RCAR-Bumper-Test), Platzangebot. Dafür sinken Verbrauch (Aerodynamik) und Emissionen. Im Motorraum bleibt Platz für künftige Euro-6-Abgasreinigungssysteme.
Leichtbau und Steifigkeit
Im Vergleich zum 6er verliert der Golf 7 solide 100 Kilogramm. Trotz der größeren Außenmaße. Die Basisversion wiegt 1.150 Kilogramm. Das sind sogar 13 Kilogramm weniger als beim Golf 4 von 1997. Aus Kostengründen verzichtet VW auf den Einsatz von Aluminium, stattdessen wird Stahl mit unterschiedlichen Wandstärken verwendet. Dieser wird im Warmumformungs-Verfahren verarbeitet; das macht ihn hochfest und besonders stabil.
Der Spar-Golf 7 schluckt nur noch 3,2 Liter
Wer wenig wiegt, kann seine Leistung besser zeigen: Der sparsamste Benziner soll 4,8 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen, der BlueMotion-Diesel nur noch 3,2. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von 118 bzw. 85 Gramm pro Kilometer. Oder dem Hubraum eines altem Power-Golf R32. Insgesamt sinkt der Durst der Benziner um bis zu 23 Prozent.
Die Bestwerte erreicht VW mit Zylinderabschaltung, Start-Stopp-Automatik und der schon zitierten Aerodynamik. So leicht und sparsam war der Golf noch nie. Da wird die Konkurrenz die (groß/mehr) Schlucken.
Im Golf 7 wird es schöner
Wie sieht der Golf 7 innen aus. Vor allem erst einmal funktional, einfach, aber insgesamt wertiger, eleganter als derzeit. Ein Bildschirm gehört jetzt zur Serienausstattung. Er übernimmt die Anzeigen des Bordcomputers.
In der Basisversion misst er fünf Zoll, zeigt nur schwarz-weiß und hat keine Radiofunktion. Ab der Option „Discover Media“ (in 5,8 Zoll) wird ein Navigationssystem integriert, das Flaggschiff „Discover Pro“ bietet ein acht Zoll großes Display und eine 64-GB-Flash-Festplatte.
Das System verfügt dann über einen WLAN-Hotspot und ein DVD-Laufwerk. Alle Varianten werden per Touchscreen bedient, einen Multifunktionsknopf wie bei Audi oder BMW gibt es nicht.
Ich sitze im Golf 7 tiefer als gewohnt, die Sitzkonstruktion baut zwölf Millimeter flacher. Schalter und Instrumente leuchten weiß, alle Bedienelemente sind auf mich ausgerichtet. Das Armaturenbrett und die Mittelkonsole wirken wie aus einem Guss.
Dank der elektrischen Handbremse gibt es mehr Stauraum zwischen den Vordersitzen. Die Box fasst 2,1 Liter. Sportlich: Das Lenkrad ist unten flach. Das gefällt mir schon am neuen Seat Leon.
Der Golf 7 parkt automatisch aus
Bei den elektronischen Fahrhelfern zieht VW alle Register: Multikollisionsbremse, City-Notbremsfunktion, Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung, Park-, Licht- und Spurhalteassistent, Tempomat mit Abstandserkennung. Alles da, manches Serie, manches nur gegen Aufpreis. Viel fehlt scheinbar nicht mehr zum autonomen Fahren.
Die übrigen Extras wirken fast konventionell, auch wenn ich mir ein Panorama-Schiebeausstelldach schon früher gewünscht hätte.
LED-Hauptscheinwerfer wird es nicht geben, nur die Nebelscheinwerfer leuchten mit der energiesparenden Technik. Ein Sprecher hat mir bestätigt, dass Xenonscheinwerfer beim Golf 7 ab der Markteinführung bestellt werden können – beim Golf 6 hat sich das lange verzögert.
Golf 7 Variant ab 2013
Weitere, genaue Details zum Golf 7 verrät VW in zwei Wochen in Berlin. Der Scheibchen-PR-Politik wird auch hier gelebt. In den Handel kommt der 7er Im November.
Die Presswerkzeuge für den drei- und fünftürigen Golf 7 sind fertig, die Werke Wolfsburg und Zwickau arbeiten in den Werksferien. In Wolfsburg laufen bereits die Vorbereitungen für den Golf 7 Variant. Marktstart für den Familien-Golf: Anfang 2013.
Update: Hier gibts News zum Golf 7 Facelift 2016.
Quelle: MOTOR-TALK
Sieht aus wie der A4 von hinten. Oder zumindest die Rückleuchten.
Nichts besonderes irgendwie. Ein glattgestriegelter 6er von aussen.
Ist wahrscheinlich so gewollt.
......
Unter dem Blech tut sich viel...
Wann kommt denn ein Hybridantrieb?
Sehr gefällig, trifft den Geschmack der breiten Masse.
Verkaufserfolg durchaus absehbar
Klingt, was den Inneraum betrifft schon mal nicht schlecht. Ich sitze gern tief. Da bin ich mal gespannt, ab wann man das System "Discover Pro" separat auf dem Markt erhalten kann. Für mich käme nach derzeit 6,5 Zoll RNS 510 nur dieses System in Frage. Will mich ja nicht verschlechtern. Ein nachträglicher Austausch wird wahrscheinlich wieder günstiger als direkt beim Neukauf.
Die Bilder stimmen mit dem Erlkönig nicht überein. Die Klinken sind z.B. über der Tornadolinie angebracht.
Ich frage mich wie lange ein V.A.G Ingenieur braucht für ein neues Design .... ich denke mal ne halbe stunde Photoshop am PC und der nächste Golf ist geboren...... 😆
Das Heck vom neuen Golf sieht finde ich nicht so prickelnd aus.
Hat wie schon gesagt was von Audi, und die aktuelle Modellpallette von Audi finde ich einfach nur noch öde und jeder hat sich übersatt gesehen an dem Design... 🙁
Die Front gefällt mir sehr. 😊
Sind das jetzt offizielle Bilder vom Golf VII, oder nur irgendwelche "Artistengedanken"? Ich hoffe letzteres, weil das Heck in meinen Augen furchtbar aussieht. Diese nach innen hochgezogenen, schmalcen Rückleuchten, das sehr hoch sitzende Kennzeichen, die Sicke und das mittige "Golf", das alles gefällt mir absolut garnicht.
Warum das nicht? Wenn das Ding eh schon in der Mittelkonsole (?) sitzt, wäre es so ein Aufwand gewesen, da noch den Radiosender oder die Nummer/Zeit des aktuellen CD Tracks anzuzeigen?
Absolut furchtbare Unsitte in der letzten Zeit. Ich verstehe nicht, warum am Lenkrad, welches sich seit einem Jahrhundert als praktisch herausgestellt hat plötzlich unbedingt was geändert werden muss? Es mag ja sein, daß ein unten abgeflachtes Lenkrad bei Rennfahrzeugen die nicht mehr als 180° Drehwinkel in jede Richtung nutzen praktisch ist, aber in einem Alltagswagen finde ich das nur störend.
Wird wieder billiger Schrott zu überzogenen preisen sein..
100 kg weniger klingt ja sehr gut. Dann kommen wir dem Golf 3 GTI wieder ein Stück näher, der mit 115 Sauger-PS ganz gut lief und sehr sparsam war.
Zitat:
"Bei den elektronischen Fahrhelfern zieht VW alle Register: Multikollisionsbremse, City-Notbremsfunktion, Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung, Park-, Licht- und Spurhalteassistent, Tempomat mit Abstandserkennung. Alles da, manches Serie, manches nur gegen Aufpreis. Viel fehlt scheinbar nicht mehr zum autonomen Fahren."
Na toll, da kann ich ja gleich mit der Bahn fahren.
Wenn man überlegt, dass gerade die Komfortelektronik bei aktuellen Autos den meisten Ärger macht, dann baut immer schön viel davon rein, die Werkstätten wird´s freuen.
Hauptsache, das großzügig verbaute Hartplastik im 1er ist hochwertig.....
Was interesiert mich der 1er.... Manches muss man nicht verstehen....
Naja der Golf III GTI mit 115 PS war für mich kein GTI mehr. Zu groß, schwer, zu wenig Leistung, zu geringer Abstand zum Golf GT mit 90 PS und beim Golf IV hat mans dann extrem übertrieben indem selbst ein TDI zum GTI stilisiert wurde. Erst ab dem Golf V kam der GTI wieder in die Fahrspur. Bei Golf III und IV war der GTI somit quasi zu einem Ausstattungslabel degradiert worden.