Ratgeber: Auto-Hinterachse im Winter beschweren
Hilft der Sandsack auf der Hinterachse?
Im Kultfilm "Manta Manta" ist es ein alter Heizkörper, der die Traktion verbessern soll. Hat mehr Gewicht auf der Hinterachse im Winter tatsächlich einen Nutzen?
Essen/Hannover - Heizkörper, Sandsäcke, Katzenstreu - im Winter transportieren manche Autos seltsame Fracht. Ein alter Trick: Das Zusatz-Gewicht soll der Fahrstabilität dienen. Doch ergibt das wirklich Sinn?
Fakt ist: Die Fahrstabilität nimmt bei Schnee, Eis und Glätte naturgemäß ab, das Fahrzeug kann leichter ins Rutschen kommen, Steigungen lassen sich deutlich schwerer bewältigen. Einen Nutzen hat das zusätzliche Gewicht aber primär bei älteren Fahrzeugen mit Hinterradantrieb, erklärt der Tüv Nord. Hier können die Räder in Eis und Schnee beim Gas geben leichter durchdrehen, weil sie nicht wie beim Fronttriebler durch das Motorgewicht auf die Fahrbahn gepresst werden.
Etwas Last im Kofferraum, kann im Winter die Stabilität von Fahrzeugen mit Hinterradantrieb erhöhen, so der Tüv. Denn durch das zusätzliche Gewicht erhöht sich die Achslast, wodurch wiederum die Traktion, also die Haftung der Räder auf dem Untergrund steigt. Allerdings hat das Beladen des Hecks auch einen Nachteil. Denn durch das Zusatzgewicht auf der Hinterachse drängt das Heck in Kurvenfahrten schneller nach außen und kommt dann schneller ins Rutschen. In der Kurve gilt also weiter gesteigerte Vorsicht. Auch Bremsvorgänge müssen vorsichtiger eingeleitet werden, da das Fahrzeug schwerer ist.
Bei modernen Fahrzeugen macht das Beladen des Hecks weniger Sinn. Sie sind in der Regel mit einer Traktionskontrolle ausgestattet, die dafür sorgt, dass die Räder beim Anfahren des Wagens nicht durchdrehen.
Quelle: dpa
Bei den alten Hecktrieblern der 70er Jahre (OPEL, Ford, BMW, etc) war Ballast im Kofferraum im Winter fast Pflicht, um die Traktion zu erhöhen. Da gab es auch noch richtige Winter. 😆
Nachteilig war das im Prinzip nicht, im Gegenteil, durch den Ballast war die Gewichtsverteilung insgesamt ausgeglichener, als bei leerem Kofferraum.
Moderne Hecktriebler brauchen das nicht mehr zwingend durch eine ausgeglichenere Gewichtsverteilung im Leerzustand und die elektronischen Helferlein (ABS, Traktionskontrolle).
Jahre lang erprobt mit Waschbetonplatten im Kofferraum, es gab keine Probleme.
Allerdings sollte man bei schneller Fahrt die Lenkbewegungen einschränken (lieber mal das Wildschwein treffen), denn sonst könnten die Hinterräder den Grip verlieren, was nicht so gut wäre.
BTW: An einem Fronttriebler(!) sind auf einer Achse die Reifen abgefahren, sollen frische drauf -> Vorderachse oder Hinterachse? Die einen sagen: An der Vorderachse ist der Antrieb, da braucht man Grip. Die anderen sagen, hinten braucht man die besseren Reifen wg. der Spur, also damit er nicht so leicht hinten ausbricht. Was stimmt oder wer hat mehr recht bzw. wenn ... dann?
notting
Dann hat man das regelmäßige Vorne-Hinten-Tauschen und damit die gleichmäßige Abnutzung verpennt. Die Frage stellt sich normalerweise gar nicht.....oder im Zweifel alle 4 neu und die gebrauchten Reifen nach ibäh.😆
Generell hinten, egal wo der Antrieb ist, den wenn du die Antriebskraft verlierst passiert dir nichts ausser das du vielleicht stecken bleibst.
Verlierst du vorne Grip könntest du im ungünstigsten Fall in der Kurve geradeaus rutschen. Weil die Lenkkräfte nicht über tragen werden können.
Verlierst du hinten Grip wird das Auto unkontrollierbar, und dreht sich munter.
Letzteres ist meist deutlich gefährlicher.
Ich habe im Winter immer mindestens einen Sack Zement hinten
drinn -manchmal auch 2 , brauche keinen Sand und habe
dadurch auch immer keine beschlagenen Scheiben '
Bei Frontantrieb die neueren immer hinten aufziehen, wegen den Seitenkräften in der Schneekurve (besserer Grip).
"Einen Nutzen hat das zusätzliche Gewicht aber primär bei älteren Fahrzeugen mit Hinterradantrieb, ..."
...
"Bei modernen Fahrzeugen macht das Beladen des Hecks weniger Sinn. Sie sind in der Regel mit einer Traktionskontrolle ausgestattet, die dafür sorgt, dass die Räder beim Anfahren des Wagens nicht durchdrehen."
Selten so ein Quatsch gelesen... Gleit- und Rollreibung sind direkt von der Achslast abhängig, also je größer die Achslast um so besser die Haftung.
"Allerdings hat das Beladen des Hecks auch einen Nachteil. Denn durch das Zusatzgewicht auf der Hinterachse drängt das Heck in Kurvenfahrten schneller nach außen und kommt dann schneller ins Rutschen."
Auch diese Aussage ist zu bezweifeln wenn Mehrgewicht besseren Gripp bietet.
Lass die labern. Frische reifen gehören IMMER nach hinten! IMMER!
Meine Frau hatte mal einen MX 5, welchen sie auch im Winter täglich gefahren hat, da ging ohne ordentliches Zusatzgewicht im Kofferraum trotz wirklich guter Winterreifen bei Schnee auf der Fahrbahn nichts. Selbst in der Ebene drehten die Räder beim Anfahren erbarmungslos durch.
Das sagt mein "Reifen-Fuzzi" auch immer.
[ToFu entsorgt]
Der Meister meinte, dass er das in der Meisterschule gelernt hat...
notting
Mir hat das mein Reifengroßhändler des Vetrauens mal so erklärt: "Mit den Hinterachsrädern kannste nicht gegenlenken, auch beim Frontantrieb nicht. Wenn dir da der Arsch rumkommt isses vorbei. Vorne kannste immer lenken."
Daher immer das Mehrprofil auf der Hinterachse lassen.
Grüße
Emmet
Nachtrag: Nachdem ich mich mit meinem 190er vor 7 Jahren auf der frisch beschneiten geraden Landstrasse um 360 Grad gedreht hatte. habe ich auch erstmal ca. 100kg Ziegelsteine in den Kofferraum gelegt. Und siehe da es ging den Rest des Winters wunderbar durch den Schnee...
Genau so.
Habe mich in einer 90° Kurve im Winter auf verschneiter Straße mit einem Fronttriebler (Passat, Schwerpunkt vorn, hinten leicht) um 180° gedreht, die Winterreifen waren schon etwas älter.
Das Heck ist ausgebrochen (weil die Seitenführung nicht mehr gegeben war), hier half auch kein Gegenlenken und Kupplung treten mehr, da hinten das Heck keinen Grip mehr gehabt hat. Auch hier hat Beladung im Kofferraum etwas gebracht.
Hatte nur Glück, dass kein Gegenverkehr da war, stand auf der Gegenfahrbahn aber verkehrt herum.