Classic Driving News
Hobby oder Wertanlage
Teurer Spaß?Unser rostiges Hobby dient so richtig zum „Entspannen“: „Die Pickelchen waren doch letzte Woche noch nicht da???“„Liebling, hast Du die ADAC-Karte dabei? Wir stehen hier schon seit zwei Stunden“„Ach, das Getriebe muss vor dem Motor rein?“„Kann es sein, dass der Tank nicht dicht ist?
Traditionell ist ein Hobby nur eine Lieblingsbeschäftigung, die freiwillig und aus Interesse, Faszination und Leidenschaft ausgeübt wird. Viel Zeit und Geld werden investiert. So manch einer erliegt der Versuchung und schätzt das Hobby sogar mehr als seinen Broterwerb. Daher verträgt es der Hobbyist nur ganz schlecht, wenn die Sinnhaftigkeit seines Tuns von Nachbarn oder der Ehefrau kritisch hinterfragt werden.
Money Money Money
Wer kommt also auf die Idee, dass unser rostiges Hobby monetäre Werte schaffen würde? Dieser Gedanke wurde von vielen Kommentatoren sehr kritisch beurteilt und in einem früherenBeitrag behandelt. Um aus unseren Autos eine Wertanlage zu machen, müssen sie begehrt werden. Und hier gibt es einen fast unaufhaltbaren Trend: Immer mehr Menschen scheinen sich einen Oldtimer zu wünschen und schließen sich an. Der Besitz eines Old- oder Youngtimers wird als Lebensgefühl vermittelt, zur Abgrenzung gegenüber einer als wenig individuell erfahrenen Alltagswelt.
In Filmen und Werbespots haben die 02er BMWs, Ford Consuls, Capris und Bullis ihren Weg aus den Garagen der Kreativen auf den Bildschirm gefunden – warum wohl? Der Oldtimer als Massenphänomen hat eine eine neue Industrie geboren. Die eigentlichen Werteschöpfer sind alle, die an der neu erschaffenen Oldtimerkultur beteiligt sind: Medien, Internetportale, der Gesetzgeber, Vereine, Dienstleister, Museen und nicht zuletzt die Hersteller. Die Zahl der Oldtimerevents ist in den vergangenen Jahren explodiert, und heute vertritt nicht mehr der schüchterne Deuvet die Interessen der Oldiebesitzer, sondern der übermächtige ADAC.
Wertanlage
Eine Auswirkung der gestiegenen Akzeptanz von Oldtimern sind steigende Preise für unser altes Blech, besonders für beliebte Typen wie Mercedes, BMW, Jaguar & Co. Zweifellos haben die Preise für Oldtimer in den vergangenen 15 Jahren kräftig angezogen, ganz besonders für sportliche Fahrzeuge, die in die besten Jahre kamen und vom Young- zum Oldtimer reiften.
Warum also nicht einfach den Oldtimer auch als Wertanlage betrachten? Oder Oldtimer sogar aus genau diesem Grund besitzen? Gibt es die Vorteile eines soliden Investments einfach dazu oder was gibt es zu beachten?
Es gibt eine simple Regel: Der Oldtimer sollte so gefällig wie möglich und wartungstechnisch unproblematisch sein. Gängige Modelle sind zum Beispiel Porsche 911 oder Pagode. Es gibt reichlich davon in den Kleinanzeigenspalten wie auch hier im Carsablanca-Markt. Zudem sollte das Fahrzeug eine nachvollziehbare Geschichte haben, also zum Beispiel eine dokumentierte Restauration. Außerdem ist Originalität Pflicht, koste es, was es wolle – schon wieder eine Einschränkung der Individualität. Beachtet man diese Punkte, sind die Chancen auf Werterhalt oder sogar Wertsteigerung gut.
Der Anlagehorizont sollte nicht zu kurz sein, denn aus früheren Beiträgen wissen wir, dass sich Oldtimer nur wenig zum kurzfristigen Spekulieren eignen. Daher bleibt die Frage, ob die Wertsteigerung auch langfristig nachhaltig ist.
Die Entwicklung um den VW-Bulli zeigt, welche Blüten die neu erschaffene Oldie-Kultur treiben kann: Sind erst die Preise für die Ex-Hippie-Sambas in die Höhe geschossen, folgen nun die Campingausführungen. Während sich die Hersteller moderner Campingmobile nur mit Mühe durch die Krise schleppen, stürzt sich eine gut kapitalisierte Meute auf die alten Westfalia-Erzeugnisse.
Das ist nur eine Beobachtung von Vielen. Was tatsächlich kommt, kann kein Mensch vorhersagen. Meine Kinder werden erst in einigen Jahren den Führerschein machen. Dreissig Jahre später werden sie vielleicht die ersten Tesla-Roadster interessant finden oder den Prius, aber womöglich nicht das stinkende, bollernde Ungeheuer von Papa.
Fazit
Je nach Geldbeutel und persönlichen Zielen muss jeder Leser selbst entscheiden, was für ihn am Wichtigsten ist: Hobby oder Investment.
Als kleine Hilfe haben wir drei Psychogramme zusammengestellt, in denen sie sich vielleicht wiederfinden:
Der Schrauber und Individualist
Viele schrullige Lösungen werden auch aus Geldnot geboren. Geld fällt nicht jedem Hobbyschrauber in den Schoß, und so wird denn auch das ein oder andere Detail wenig originalgetreu wieder hergestellt. Für den Werterhalt ist das tödlich. „Verbastelt!“, so spotten manche Oldtimerkenner, und verkennen den Spaß des Hobbyschraubers. Tatsächlich werden sich in absehbarer Zeit nur wenige Menschen finden, die den Geschmack des Hobbyisten teilen. Das macht seinen Spaß aber nicht geringer.
Schöngeister und Freiberufler
Etwas Bastelei kommt fast automatisch, damit keiner merkt, was man sich mangels Fachwissen eigentlich angelacht hat. Ordentliche Bildung, Fremdsprachenkenntnisse und eine digitale Arbeitswelt führen zu nächtelangen Suchen nach vermeintlichen Ersatzteilschnäppchen oder Antworten auf Technikprobleme im Internet. Wenigstens haben die gewählten Fahrzeugtypen einen recht guten Werterhalt. Die Aufwendungen liegen aber um ein Vielfaches höher.
Der Besitzer und Bewunderer
In der gut beheizten Garage stehen in gutem Zustand erworbene Schätzchen bekannter Modelle und bewährter Marken, die beim Fachmann gewartet werden. Die Technik ist meist komplex, der Besitzer bewundert selbstlos die gebotene Ingenieurskunst. Ausflüge zu Rennen oder Rallyes werden dagegen öfters unternommen, die Oldies werden zum Fahren durchaus genutzt.
Die Heuschrecke
Und nun Hand aufs Herz: Welchem Typ entsprechen Sie am ehesten?
von Jan Altmann
Quelle: Carsablanca
coole bilder,ich mag die zwei wo der lange lulatsch neben der nuggelpinne steht & die kleine vor dem dickschiff 😊
denk schon eher,dass es ne wertanlage is,solang man selbst was davon hat is es eh herzenssache & selbst wenn mans mit abstrichen versilbern muss,kommt noch mehr bei rum,als wenn mans versoffen hät 😆
Ich bin eher auto-alterstechnisch in der Gegend unterwegs, die vor wenigen Jahren noch eine Youngtimer-Plakette bekommen hätte.
Und ich muss sagen, dass ich den Bereich eigentlich viel spannender finde, denn dort sieht man die richtigen Schrauber, die den Spagat versuchen, ein Auto auf der einen Seite für den alltäglichen Gebrauch fit zu halten, auf der anderen Seite aber auch schon mit einem Auge auf den möglichen Seltenheitswert eines Fahrzeugs in nur wenigen Jahren schielen.
Bestes Beispiel: Volvo 480. Wirklich erhaltenswerte Exemplare gibts nur noch wenige, die mangelnde Ersatzteilversorgung führt langsam aber sicher zum Kannibalismus, die Technik und Elektrik überfordert viele Hobbyschrauber.
Derzeit sind in D keine 3000 Stück mehr angemeldet, in 7 Jahren wären die ersten davon Oldtimer. Bin mal gespannt, wie viele das Alter erreichen.
Anderen Autos merkt mans hingegen kaum an. So sind die ersten Baujahre des Lamborghini Countach auf einmal Oldtimer. Hups. 12 Zylinder, ewig viel Hubraum und Leistung, CO²-Ausstoß ohne Ende - und freie Einfahrt in die Umweltzone sowie ein Steuerbescheid, der Freudentränen hervorrufen dürfte 😊
Ich bin eher bei noch Jüngeren untewrwegs, Mitte der 80er oder frühe 90er, das ist mein Revier.
Momentan befindet sich ein 18jähriger Mazda 323 in der Restauration und das Ziel ist ein Alltagstauglicher Zustand 2. Und: Ich bin mir der Tatsache sehr wohl bewußt, daß es von diesem Auto keine 300 Exemplare mehr in Deutschland gibt, davon ungefähr die Hälfte Vorfacelift (wie meiner) und die andere Hälfte Nachfacelift.
Eher Typ kranker Schrauber und Phantast.
Im Besitz Audi V8 4.2 , ein Meilenstein für Audi und mehrmaliger DTM Sieger.
Passat 32 B GL5 dreitürer 5 Zylinder Automatik 100 PS grad mal 85 Tkm auf der Uhr vom Schrottplatz in schlechten Zustand gerettet Zugelassen sollen wohl noch 65 in Deutschland sein. Bei dem hohen Anteil von Variant und 5-türern möchte ich nicht wissen wieviel davon noch wirklich existieren noch dazu als Automatik. Der Passat war nun mal ein Wegwerfauto
Golf 1 CL Formel E mit 3+E Getriebe, der vierte ist ein lang übersetzter Spargang, geschmacklich vor allem farblich in grün mit braunen Sitzen grenzwertig aber 80er Kult und grad mal 45 Tkm auf der Uhr.
Bei Golf und Audi seh ich ne Wertsteigerung auf jeden Fall langfristig.
Mein Vater sammelt Käfer und auch hier hat der Hype eingesetzt hier kann man täglich gucken wie die Fahrzeuge teuerer werden vor allem die Cabrios.
Ich ärgere mich noch heute , dass ich weil ich schnell Geld brauchte 2002 meine beiden Capri 3 einmal 2.0 Baujahr 84, einen ex Werksvorführwagen 2.3 Baujahr 83, meinen 79er Granada 2.0, sowie meinen Knudsen verkauft hab und meinen echten Pirelli GTI verkauft habe....... alle original und unverbastelt und original.
Für den Knudsen hab ich 97 aus erster Hand mit 90 Tkm 400 DM bezahlt dann verkauft für 1500 Euro ich fand es damals einen guten Deal...... Heute möchte ich nicht drann denken....... Der GTI hat auch nur 800 DM gekostet im Jahr 2000 verkauft ebenfalls 1500 Euro.... es gibt momente da könnte ich weinen.
Also der Goggo auf dem ersten Bild ist aber nicht so ganz original...
http://www.youtube.com/watch?v=4OSFUC3-ars
http://www.youtube.com/watch?v=IM8ZDGIII3g
😆