Hohe EU-Kartellstrafe für Autozulieferer Eberspächer
Hohes Bußgeld für deutschen Hersteller von Standheizungen
In Europa gibt es nur zwei Hersteller von Standheizungen und Zuheizern - und die haben sich bei der Preisgestaltung abgesprochen. Eberspächer muss nun 68 Mio Euro zahlen.
Brüssel/Esslingen - EU-Bußgeld für den Autozulieferer Eberspächer: Das Familienunternehmen aus Esslingen muss eine Kartellstrafe von 68 Millionen Euro zahlen. Der Abgas- und Klimaanlagen-Spezialist habe mehr als zehn Jahre lang mit seinem bayerischen Wettbewerber Webasto abgesprochen, sich gegenseitig keine Konkurrenz zu machen, teilte die EU-Kommission in Brüssel am Mittwoch zur Begründung mit.
Beide Unternehmen hätten sich bei Preisen für Standheizungen und Zuheizer abgestimmt und diese somit künstlich hoch gehalten. Zudem hätten die Firmen ihre Kunden untereinander aufgeteilt. Beim Verkauf an Händler tauschten sie der EU-Behörde zufolge ihre jährlichen Preislisten aus und glichen ihre Rabatte für die Händler an.
Standheizungen: Zwei Hersteller, ein Kartell
Eberspächer erklärte, das Unternehmen habe die kartellrechtliche Untersuchung von Anfang an in vollem Umfang unterstützt. Zudem seien alle notwendigen Schritte unternommen worden, um künftige Kartellverstöße auszuschließen: "Das bereits vor einigen Jahren eingeführte Compliance-Programm wurde deutlich ausgebaut sowie alle Vertriebsmitarbeiter im Hinblick auf angemessenes Verhalten im Rahmen der wettbewerbsrechtlichen Vorschriften geschult."
Absprachen zum Nachteil von Firmen und Verbrauchern sind in der EU verboten. Der Verstoß war in diesem Fall laut EU-Kommission besonders schwer, weil Eberspächer und Webasto die einzigen Hersteller für Standheizungen in Europa seien. Standheizungen heizen geparkte Autos oder Lastwagen, während Zuheizer die Heizung laufender Fahrzeuge unterstützen. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte: "Diese Mauschelei ging zulasten eines großen Teils der europäischen Automobilindustrie und letztlich der Auto- und Lastwagenkäufer."
Die Absprachen seien von 2001 bis 2011 gegangen. Webasto wurde das Bußgeld komplett erlassen, weil das Unternehmen die EU-Kommission über das Kartell unterrichtet hatte. Sonst wäre eine Strafe von 222 Millionen Euro angefallen.
Eberspächer ist zugleich im Visier der US-Justiz: Eine Einigung mit den dortigen Behörden sehe ein Bußgeld von rund 13 Millionen Euro wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens vor. Der Vergleich müsse aber noch von einem Gericht genehmigt werden, der Termin sei für nächste Woche geplant.
Ein hoch auf die Verfechter des freien Rauptierkapitalismus.
Funktioniert ja wunderbar mit der selbstregulierung gegenüber der Verbraucher.
Hat man auch schon in London gesehen wo die Deutsche Bank und andere wunderbar manipulieren konnten.
Das ist ja ein Ding
Schön, wieder ein Kartell aufgedeckt.
Und was hat der geschädigte Verbraucher davon? Er hat die überhöhten Preise bezahlt, egal ob direkt in der Werkstatt oder beim Neuwagenkauf. Und wer bekommt das Bußgeld? Vater Staat!
Schon mal überlegt wer diese ominöse Person ist?🙄
"Raubtierkapitalismus, es heißt überall Raubtierkapitalismus.....Wasser...
nasses Wasser." (Zitat Volker P.)
Kartell aufgedeckt, gut so.
wenn ich steuern hinterzogen habe und mich selbst stelle, werde ich bestraft.... wenn ich kunden betrüge und mich selbst stelle, sind alle so dankbar und bestrafen mich nicht?
Wer sich für Standheizungen interessiert, kann agieren,
wir Anderen wohl nicht.
Mit Kauf sollte man jetzt warten, bis die Preise differieren.
Glaubt auch nur Einer das die Preise sinken werden wenn Beide für alle Modelle Heizungen anbieten würden? Das würde nur dazu führen das mehr Modelle bei niedrigeren Stückzahlen produziert werden müssen was die Preise eher steigen lassen würde.
Im Übrigen war schon spätestens in den 90ern bekannt das die Beiden den Markt aufgeteilt hatten und Beide nur einen Teil des Marktes abdecken.
Ist übrigens bei Anhängerkupplungen nicht wirklich anders.
Die Frage ist warum steigt keine andere Firma in dieses Geschäft ein, lohnt es sich vielleicht nicht für mehr als 2 Firmen?
Wie gesagt, es ist ein kleiner, recht spezieller Markt mit wenigen, hier 2 Teilnehmern.
Da ist ein irgendwie geartetes Kartell eigentlich das natürlichste von der Welt. Warum soll man sich auch auf's Messer bekriegen? Leben und leben lassen.
Nur falls plötzlich mal der China-Mann um die Ecke kommt, wird's schnell eng in der gemütlichen Nische.
Wie macht das eigentlich der Rest der Welt? - ich nehme an, die lassen einfach den Motor an und gehen dann erst nochmal rein frühstücken. 😉
Ist von der Kosten Nutzen Rechnung auch am besten.
Die Zulieferer sind einfach kriminell und zocken die großen Fahrzeughersteller ab, wo es nur geht.
Seh dir mal die Gewinne der Zulieferer und der Fahrzeughersteller an, und dann überlegst dir wer hier wen Abzockt.
Es muss immer billiger werden, ansonsten wird bei der Konkurrenz aus Fernost gekauft.
Grüße
Es ist halt ein System Problem.
Da ist sie wieder, die Mär von den OEM, die die Zulieferer drücken. Ich kenne beide Seiten ganz genau und weiss, welche Macht die Zulieferer haben. Die Absprachen machen es noch schwieriger.