Belgien: Einführung der Lkw-Maut sorgt für Streiks und Stau
Holpriger Start für das belgische Mautsystem
Die Einführung eines neuen Lkw-Mautsystems hat in Belgien zu einem Verkehrschaos geführt. Die Situation wurde zusätzlich durch protestierende Lastwagen-Fahrer verschärft.
Brüssel - Straßenblockaden und kilometerlange Staus haben die Einführung der Lkw-Maut in Belgien begleitet. Lastwagenfahrer protestierten am Freitag auf etlichen Schnellstraßen in Wallonien, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Polizei berichtete. Betroffen war demnach unter anderem die Autobahn E 411 zwischen Luxemburg und Brüssel. Autofahrer sollten auf Alternativrouten ausweichen, hieß es. Auch bei der technischen Umsetzung der Maut haperte es noch.
Bei der Einführung bildeten sich auch in Flandern lange Lkw-Schlangen. Grund dafür war, dass viele Lkw noch nicht mit der sogenannten Onboard Unit (OBU) ausgestattet waren. Alle Lkw müssen mit diesem Gerät zur Erfassung gefahrener Mautkilometer ausgestattet sein. Zu Staus kam es hier besonders an der Grenze zu den Niederlanden, auf den Autobahnen E 19, E 34 und E 314. Hier kann die OBU auch an Automaten an der Grenze gekauft werden.
"Diese Automaten waren schnell leer", sagte ein Sprecher von Satellic der Belga. Satellic ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom und des österreichischen Unternehmens Strabag und für die technische Umsetzung der Maut zuständig. Man werde jetzt schnell für Nachschub sorgen, das könne allerdings einige Zeit dauern.
Transportverband kritisiert chaotischen Ablauf
Der belgische Transportverband Febetra sprach von "totalem Chaos"und kritisierte, dass in den Call-Centern von Satellic niemand zu erreichen sei. Bereits vor der Einführung der Maut hatte es Beschwerden von Fuhrunternehmen gegeben. So berichtete die Internationale Vereinigung für Straßentransport, dass viele ihrer Mitglieder bis kurz vor dem Start der Maut noch keine OBU geliefert bekommen hätten oder es technische Probleme bei der Installation gegeben habe.
Die Lkw-Maut soll in Belgien die nicht streckenabhängige Eurovignette ablösen. Sie wird in der Regel auf Autobahnen und größeren Straßen fällig, in Brüssel gilt sie auch im Innenstadtbereich. In Deutschland ist Lkw-Maut auf den Autobahnen und inzwischen auch auf großen Bundesstraßen für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen fällig. 2018 soll sie auf das gesamte Bundesstraßennetz ausgedehnt werden. Wegen technischer Schwierigkeiten hatte sich auch die Einführung der Lkw-Maut hierzulande im Jahr 2005 verzögert.
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Man werde jetzt schnell für Nachschub sorgen, das könne allerdings einige Zeit dauern.
Ernsthaft? 🙄
Die streckenbezogene Mautpflicht in Deutschland ist 2005 (und zwar am 1.1.) eingeführt worden. Verzögert hatte sich das im Jahr 2003.
Jaja der dumme Deutsche schluckt alles.
Andere Länder haben da mehr Probleme ihre arbeitene Bevölkerung abzukassieren.
Der Deutsche hat ja auch (noch) mehr Geld übrig als die Leute in den meisten anderen Ländern.
Die Hemmschwelle ist daher noch nicht überschritten.
Wie schon gesagt, der Steuerzahler finanziert die Strassen nun zum zweiten Mal. Die Kosten für die Maut werden letztendlich von den Logistikern an den Endkunden durchgereicht.
Dazu wird ein künstlich geschaffenes Unternehmen wie Tollcollect in die Welt gesetzt, welches mit dreistelligen Millionenbeträgen finanziert werden muss.
Statt mit 4400 Mitarbeitern hätte man das auf Basis der Vignette auch mit 200 bewältigen können. Die Telekom und Siemens verdienen sich nun mit einem sinnfreien Projekt eine goldene Nase.
Aber es wird trotzdem immer wieder die selbe Partei gewählt.
Mitnichten. Wenn das wirklich so wäre, gäbe es in Belgien nicht ständig Probleme bei der Regierungsbildung.
Er sprach nicht von Belgien!
Das war nicht so ganz eindeutig, zumal es in diesem Thread um das belgische Mautsystem geht. 😆
Was ist denn das für eine wirre Ansammlung von Theorien? Redest Du von Belgien oder von Deutschland? Was unterscheidet nach Deiner Ansicht nach ein "künstlich geschaffenes Unternehmen" von einem ... ja wovon eigentlich? Sind nicht alle Unternehmen zu einem bestimmten Geschäftszweck eingetragen worden? Und wer finanziert Tollcollect mit dreistelligen Millionenbeträgen? Oder ist das nicht vielleicht einfach die Bezahlung für die erbrachte Leistung? Und wer hat 4400 Mitarbeiter? Tollcollect sicher nicht. Wie willst Du eigentlich eine streckenbezogene Maut mit einer Vignette abwickeln? Mit Kassenhäusschen an jeder Auf- und Abfahrt? Da kommst Du aber mit 4400 Mitarbeitern nicht allzu weit. Und was hat Siemens jetzt auf einmal davon??
Mir scheint, Du schreibst von einem Thema, von dem Du keine Ahnung hast, aber wir freuen uns mit Dir, Deinen Namen gelesen zu haben 😊