Takata-Rückruf: Airbags beim Verwerter
Honda kauft Airbags aus Schrott-Autos
Wegen defekter Airbags riefen Hersteller im vergangenen Jahr ältere Autos zurück. Honda sammelt jetzt Airbags auf amerikanischen Schrottplätzen ein.
Quelle: dpa/Picture Alliance
Washington – Wie viele Autos genau betroffen sind, können Experten nur schätzen. Mal geht es um zwölf Millionen Fahrzeuge, manchmal um 20 Millionen. In ihnen stecken defekte Airbags des Zulieferers Takata. Ihr Stoff kann reißen, wodurch Teile der Metallverkleidung gesprengt werden. Der Airbag wirkt dann wie eine Splittergranate und kann den Fahrer schwer verletzen oder töten. Seit 2013 rufen Hersteller Autos aus den Baujahren 2001 bis 2004 zurück. In den USA hat die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA sogar gefordert, alle Fahrzeuge mit einem Airbag von Takata zurückzurufen.
Honda: Airbagsuche auf amerikanischen Schrottplätzen
Allein Honda beorderte mehr als 13 Millionen Autos zurück in die Werkstatt. Doch nicht alle betroffenen Fahrzeuge sind noch fahrbereit. Einige stehen beim Verwerter und warten auf Schrauber, Ausschlachter oder die Entsorgung. Laut eines Berichtes der Plattform autonews.com schätzt Honda, dass auf US-amerikanischen Schrottplätzen mindestens 24.000 gefährliche Airbags ruhen. Diese könnten an Bastler verkauft werden oder vor dem Verkauf in einem Gebrauchtwagen landen.
Autonews berichtet, dass Honda deshalb bei Auto-Verwertern nach problematischen Airbags sucht. Das Ziel ist klar. Keiner von ihnen soll wieder auf die Straße kommen. Bisher habe der Hersteller fast 4.000 Stück gekauft. Spannend ist dabei, dass der Verkauf von defekten Ersatzteilen verboten ist. Doch eine Kontrolle aller Verwerter lässt sich nicht umsetzen.
Zudem wird das Bemühen von Honda aktuell von einer Klage gebremst. Der Verband der US-Autoverwerter klagt gegen Takata und betroffene Hersteller. Da Takata nicht alle Airbags als defekt deklariert habe, so der Verband, hätten einige Verwerter zu viel Geld für betroffene Modelle bezahlt. Solange der Fall nicht abgeschlossen ist, wollen die Verwerter nicht am Rückkauf-Programm von Honda teilnehmen. Dies könnte den potenziellen Schadenersatz beeinflussen. Honda zahle zudem weniger als den marktüblichen Wert.
Airbags vom Verwerter: Bessere Aussichten in Deutschland
Kann es auch in Deutschland passieren, dass ein defekter Takata-Airbag beim Verwerter verkauft wird? „Eher unwahrscheinlich“, sagt Hagen Hamm vom Verband Deutscher Autoverwerter. Im Gespräch mit MOTOR-TALK erklärt er, wie Schrottplätze informiert werden: Von insgesamt etwa 700 Verwertern in Deutschland sei ungefähr die Hälfte unter dem Namen „ECar“ vernetzt. Alle Mitglieder erhalten regelmäßig Informationen in einem Newsletter. Im Rahmen der Qualitätssicherung würden sie gefährliche Teile entsorgen, zum Beispiel Takata-Airbags und GM-Zündschlösser aus bestimmten Baujahren und –reihen.
In Deutschland dürfen zudem nur Menschen mit einer entsprechenden Genehmigung Airbags kaufen und verkaufen. Einige Verwerter bieten Airbags gar nicht erst an – die Elemente werden nach der Demontage gesprengt.
Wobei da der Schwepunkt aud "dürfen" liegt.
Können kann jeder.
Mein Verwerter lässt die Airbags "Sprengen", bevor er die Autos für jedermann zugänglich Macht!
Wie viele Autos hat Honda nochmal mit diesen besagten Airbags in Umlauf gebracht ach so ja "experten schätzen" noch 😆 Qualitätskontrolle wie immer und überall. Nicht nur Honda hat versagt.
Finde ich gut, daß Honda das tut. Daß die gefährlichen Airbags aus dem Verkehr gezogen werden. Liegt auf der Ebene der Qualität, die Honda ansonsten liefert: Top!.
Honda of America hat gelernt und ist sensibilisiert, was Sicherheit und Kontrolle durch das NHTSA anbetrifft.
Reflektiert durch die Webseite des NHTSA, weil in den USA alles transparent offengelegt und veröffentlicht werden muß.
Das krasse Gegenteil scheint manchmal die Vertriebsgesellschaft Honda in Deutschland zu sein, unterstützt durch die staatliche offensichtliche Vertuschungsinstitution KBA.
In den USA werden sicherheitsrelevante Anweisungen an die Fahrzeughersteller durch die Behörde veröffentlicht, in Deutschland vertuscht bzw. hinter geschlossenen Türen gehalten. Mauschel mauschel mauschel.....man ist jedesmal überrascht wie viele Rückrufe selbst die deutschen Plastikschrotthersteller in den USA haben, von denen hier nichts bekannt wird.
Das heißt der Hersteller hat die Schrotthändler bisher fast 4000 mal zu illegalen Handlungen angestiftet?
Jo. Aber das liegt sicher auch am US- amerikanischen Verbraucherrecht. Wenn jemandem so ein Teil wegen des bekannten Defekts um die Ohren fliegt und dabei Menschen etwas zustößt, dann wird es teuer für Honda.
Es werden ja keine defekten Teile verkauft. Der Rueckruf betrifft die Schrottis nicht. Legal ist das ziemlich einfach.
Wichtig ist das in D die Welt noch in Ordnung ist und alle brav dem Gesetz folgen. Zumindest sagt der Bericht das. 😆
Pete
Doch, im Text steht dass 4000 defekte Airbags von Schrotthändlern an den Hersteller verkauft wurde. Im nächsten Satz steht, dass genau dies verboten ist.
Im Text steht, dass Honda 4000 Airbags gekauft hat, nicht dass diese defekt waren 😉
Honda sucht nach "problematischen" Airbags, also jenen, die im besagten Zeitraum hergestellt und verbaut wurden. Ob diese dann auch defekt sind steht auf einem anderen Blatt 😉
Der Zweck heiligt die Mittel.😉
Nicht HONDA hat versagt, sondern der Zulieferer Takata. Eine Qualitätskontrolle hat beim Hersteller zu erfolgen. Der Hersteller der Airbags ist Takata.
Sehr vorbildlich.
Eigentlich brauchen Teile vom Schrott so einen Hersteller gar nicht erst zu interessieren. Ist doch nicht Hondas Schuld, wenn die Verwerter oder auch Privatläute die gefährlichen Airbags weiter verkaufen.
Gibt übrigens auch wichtigere News für Deutschland, Motor-Talk.
Hier betrifft es auch einige deutsche Modelle:
http://www.computerbild.de/.../...os-in-die-Werkstaetten-11795870.html
Tja, dies ist in den Staaten keine Vorschrift und ganz legal. Gut, hier in Deutschland gibt es auch viele bei Ebay, doch ich würde mir niemals einen Gebrauchten Airbag zulegen. Wir reden hier über die eigene Sicherheit...
Ich persönlich find es gut, würde mir auch keinen Gebrauchten kaufen!