Honda CB 125R (2018): Fahrbericht, Daten, Preis
Hondas Leicht-Leichtkraftrad
"Sparsamkeit" heißt das Zauberwort bei Hondas CB 125R. Denn gespart wird praktisch überall: Am Gewicht, an der Leistung, am Verbrauch, am Preis - aber lest am besten selbst.
Lissabon - Mit lediglich 126 Kilogramm wiegt die soeben bei den Händlern eingetroffene Honda CB 125R volle 20 Kilogramm weniger als die KTM 125 Duke, die erfolgreichste 125er in Deutschland. Immerhin 14 Kilogramm beträgt der Gewichtsvorteil gegenüber der Yamaha MT-125, hierzulande auf dem zweiten Platz gelistet.
Um das zu erreichen, hat Honda bei der 4.390 Euro teuren 125er an vielen Schräubchen gedreht. So ist das Anzeigeinstrument im Cockpit kaum schwerer als zwei Tafeln Schokolade, die Stahlschwinge weist in Abhängigkeit von den Belastungsspitzen unterschiedliche Wandstärken auf: Maximal sind es 2,3 Millimeter, minimal aber nur 1,2 Millimeter. Dennoch ist die Steifigkeit gegenüber der Schwinge des Superbikes CBR 125R um 15 Prozent höher.
Resultat der vielfältigen Bemühungen um leichte Bedienbarkeit ist eine ausgezeichnete Handlichkeit der kleinen Honda: Die Gewichtsverteilung vorne/hinten ist nahezu ausgeglichen, der Massenschwerpunkt liegt dank vieler Konstruktionskniffe günstig, der Wendekreis ist dank 40 Grad Einschlagwinkel des konifizierten Lenkers mit nur 4,6 Metern gering.
Noble Gediegenheit statt Aggressivität
Die Sitzhöhe beträgt moderate 81,6 Zentimeter. Weil auch die Maße für Lenkerbreite und Fußrastenhöhe gut gewählt sind, fühlen sich Menschen zwischen 1,65 und 1,90 Metern Körpergröße gleichermaßen gut untergebracht.
Wer auf der kleinen Honda Platz nimmt, fühlt sich demzufolge spontan wohl. Das liegt auch an der guten Haptik aller Bedienungselemente sowie an den geschickt gestalteten Oberflächen. Mutig ist das modern-minimalistische Design im sogenannten Neo-Sports-Café-Stil: Ganz anders als KTM und Yamaha setzt Honda nicht auf aggressiven Look, sondern auf noble Gediegenheit.
Der kleine Einzylinder-Viertakter begnügt sich mit einer Nockenwelle, weil es lediglich zwei Ventile zu betätigen gilt. Er läuft angenehm zurückhaltend, vibriert niemals über Gebühr, und dreht leichtfüßig hoch. Schaltung, Sechsganggetriebe und Kupplung arbeiten so, wie man das von einem Hersteller erwartet, der längst mehr als 100 Millionen Zweiräder produziert hat. Mit 2,1 Litern Benzin auf 100 Kilometer liegt der Verbrauch im ziemlich praxisnahen WMTC-Messzyklus angemessen niedrig; die Wettbewerber brauchen etwas mehr. Der 10-Liter-Tank erlaubt Praxis-Reichweiten von gut 400 Kilometern.
Die Fahrwerkskomponenten sind gut gewählt. Die 41-Millimeter-USD-Gabel, baugleich mit der des 750er Offroad-Rollers X-ADV, überzeugt durch gutes Ansprechverhalten wie durch geringes Gewicht dank geringer Wandstärken. Das neue Federbein protzt mit je einer Kammer für Gas und Öl und spricht ausreichend sensibel auf Unebenheiten an. Die Stabilität der CB 125R ist auch auf schlechten Straßen gut, der Komfort leidet freilich, das gilt aber für alle Leichtkrafträder. Absolut einwandfrei verzögert die vordere Bremse mit Vierkolben-Radialbremszange und 29,6 Zentimeter großer Bremsscheibe. Die hintere Bremse ist – segmenttypisch – eher Beiwerk.
Nicht nur am Gewicht - auch an der Leistung gespart
Als Nachteil der leichten Honda könnte sich die bescheidene Maximalleistung von 13,3 PS erweisen. Der Gesetzgeber zieht den Schlussstrich in dieser Klasse erst bei 15 PS. Die KTM wie die Yamaha schöpfen diesen Rahmen aus. Auch beim Drehmoment hinkt die Honda den beiden Wettbewerbern um gut zehn Prozent hinterher und büßt damit ihren Gewichtsvorteil zumindest in der Dynamik wieder ein.
Auch bei der Höchstgeschwindigkeit ist die Honda um bis zu 14 km/h unterlegen. Dafür liegt ihr Preis um gut 15 Prozent niedriger, ohne dass bei der Ausstattung (u. a. LED-Licht, Zweikanal-ABS, Bordcomputer) nennenswerte Abstriche gemacht werden müssten. Es läuft also alles darauf hinaus, dass die Optik das Zünglein an der Waage darstellt. Die edler wirkende, in vier verschiedenen Farbtönen lieferbare Honda kompensiert das leichte Leistungsminus durch einen Gewichts- und Preisvorteil.
Technische Daten Honda CB 125R
- Modell: Honda CB 125R
- Motor: Flüssigkeitsgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, 125 ccm Hubraum
- Leistung: 13,3 PS bei 10.000 U/min.
- Drehmoment: 10 Nm bei 8.000 U/min
- Kraftübertragung: 6 Gänge, Kettenantrieb.
- Fahrwerk: Stahl-Brückenrahmen; vorne USD-Telegabel ø 41 mm, 11,8 cm Federweg; Stahl-Zweiarmschwinge, Zentralfederbein, Vorspannung fünffach einstellbar, 13,1 cm Federweg
- Bereifung: Schlauchlose Reifen 110/70 R 17 (vorne) und 150/60 R 17 (hinten)
- Bremsen: 29,6 cm Einscheibenbremse vorne, 22 cm Einscheibenbremse hinten
- Assistenzsysteme: Zweikreis-ABS, LED-Beleuchtung.
- Radstand: 1,345 m
- Sitzhöhe: 81,6 cm
- Wendekreis: 4,6 m
- Gewicht fahrfertig: 126 kg
- Zuladung: 180 kg
- Tankinhalt: 10 l
- Vmax: 101 km/h
- Normverbrauch lt. EU4: 2,1 l/100 km.
- Farben: Schwarz, Matt Axis Gray Metallic, Pearl Metalloid White, Candy Chromosphere Red
- Preis: 4.390 Euro
Quelle: SP-X
Keine Chance für die Honda
In der Altersklasse (A1) zählt jedes PS-u. Nm Zehntel 😆
richtig!
außerdem ein untaugliches Gerät, wenn es mal auf die BAB gehen muss, denn mal flott einen LKW-Stinker überholen wird da zum lebensgefährlichen Akt und verbietet sich.
Eigentlich sehr schade, dass Hyosung nicht weiter wegen der EU-Norm hier im Lande vertreten ist, denn es war nicht schwer (bei vernünftiger Abstimmung allerdings) auch bei viel mehr Gewicht und dem schweren 20 Liter-Tank auch auf 135 km/h damit zu kommen, trotz 168kg Leergewicht.
Vielleicht kommt Hyosung wieder zurück. Wäre zu wünschen, denn die kleinen Leichtgewichte der Mitbewerber sind außerdem sehr Windanfällig, was aber kaum getestet wird.
Trotzdem hat die Honda das bessere Leistungsgewicht gegenüber der KTM ...
Hihihi... er hat "Superbike" und "CBR125R" in einem Satz gesagt... 😆
Du meinst den hier:
"Dennoch ist die Steifigkeit gegenüber der Schwinge des Superbikes CBR 125R um 15 Prozent höher!"
Musste ich mehrmals lesen, denn ich dachte ich wäre blind. 😆
Mag sein, aber nur 101 km Höchstgeschwindigkeit geht schon mal gar nicht. Die KTM und die MT laufen der Honda davon. Für einen A1 Fahrer eine unerträgliche Demütigung.😆
Wäre doch mal ein sinnvolles sparsames Vehikel für den Sommer.... Stopp darf ich ja in Deutschland mit PKW Führerschein hier gar nicht fahren naaa dann fahr ich mal mitm Auto durch die Gegend weiter und verbrauche mindestens 10 Liter auf 100km.... natürlich Benzin bin ja ein grüner!
Ist doch ein schönes Teil für Wohnmobilisten. Plattform auf die AHK, 125er drauf und man braucht keinen Anhänger.
Ansonsten soll es auch Mädel geben, die eine 125er fahren möchten. Und da dürfte die doch gute Chancen haben.
Für die BAB ist eine 125er ohnehin nicht gemacht.
Natürlich darf man das - nur muss der Führerschein alt genug sein. 01.04.1980 war glaube ich das entscheidende Datum. Und als Grüner käme vielleicht noch ein E-Bike in Betracht.
Ach, früher (als man erstmals statt 80ern 125er fahren durfte) hieß es Aprilia or bust (einfach, weil man die Red Rose, Futura und Extrema ziemlich leicht entdrosseln konnte und die dann eben 27+ PS hatten) und trotzdem fuhren die Leute DT80, die lief nicht mal die erlaubten 80. Woran lag's? Die Eltern haben mit wenigen Ausnahmen keine neuen Moppeds gekauft. Da hieß es "hier sind 500 Mark, such was, was fährt". Nach 2 Jahren wollte die Teile eh keiner behalten.
Ich hatte ne Aprilia, weil ich den 1a eingeplant hatte, bin die dann auch bis zum offenen Lappen gefahren. Hab dann später rausgefunden, dass man die mit dem 34-PS-Schein eigentlich gar nicht fahren durfte: Bei etwa 120 Kilo und mit 27 PS waren die nach Fahrzeugschein für die Leistung zu leicht für den 1a.
Relativ beliebt war auch die NSR, die man auf 30 PS aufmachen konnte, Yamaha hatte auch so was, FZR?
Naja, das Mopped aus dem Bericht ist schon hübsch - zum Pendeln im Sommer, warum nicht.
Ein leichtes Leichtkrafttrad von Honda? Oh, schön, ein Bericht über die Super Cub C125! Nur lag ich da falsch. Schade.
Gruß Michael
Ach, ist doch ein schöner, kleiner "daily driver" für Länder, in denen die Führerscheinregelungen weniger deppert sind und dazu nicht 9 Monate Winter und 3 Monate kein Sommer herrschen. 😉
Ich hätte den Hinterreifen noch etwas abgespeckt und upside-down mit 300er Scheibe und 4 Kolben braucht auch kein Mensch bei der brachialen Leistung...alles Gewicht, aber bissl für die Optik muß halt auch.
...und geil wird das Ding eh nie...schön von früher NSR125 mit 180er Satz und lass jaulen die Zwiebacksäge. 😆
Bei nur 120 kilo macht sich auch jedes Ps bemerkbar... aber wie schwer kanns sein da noch 2 ps rauszuholen? Man hat ja nur 1 Zylinder zum tunen, dann wirds ja auch billiger 😉 Bremsenreiniger unterm Sitz verbaut und ab gehts
Eine 125er Honda fahre ich auch des öfteren. Im Urlaub gerne als Standardmietroller Honda Click 125i und für hier zu Hause wurde es letztes Jahr eine CB125F.
Die Dinger machen einfach Spass, sind leicht und wendig, beschleunigen recht zügig bis etwa 70km/h und sind ideal auf Kurzstrecken bzw kleineren Erledigungsfahrten des Alltags. Und mit rund 2 Litern/100km tatsächlich sehr sparsam. Im Sommer lasse ich gerne mein Auto dafür stehen, um mal kurz durch die Feldflur zu brettern.