Infiniti Q60: Erster Test, Daten, Preis
Hübsche Kurven und endlich eine gute Lenkung
Zwei Jahre lang durfte Infiniti umgebaute Mercedes vorstellen. Jetzt zeigt Nissans Nobelmarke, was sie eigentlich kann. Erste Fahrt im schicken Q60 Coupé mit 405 PS.
Los Angeles - Kleine Marke, große Ambitionen. In den Augen von Nissan-Infiniti-Chef Carlos Ghosn ist der neue Infiniti Q60 nicht weniger als das Coupé, auf das die verwöhnte Kundschaft der Oberliga seit Jahren gewartet hat. Uff.
Ob die Käufer von Audi A5, BMW 4er und Mercedes C-Klasse Coupé das auch so sehen, lassen wir außen vor. Stattdessen steigen wir lieber ein. Der 4,69 Meter lange Zweitürer sieht klasse aus und hebt sich mit dem nach außen gewölbten Grill, den weit ausgestellten Kotflügeln und der Chromsichel am Ende der Fensterlinie von der deutschen Coupé-Flotte ab.
Gut für Nissans Nobelmarke. Denn die war in den vergangenen zwei Jahren damit beschäftigt, Varianten von Mercedes A-Klasse und GLA als Q30 und QX30 in die Kompaktklasse zu bringen. Ein schickes Coupé steht ihr aber deutlich besser.Außen hui, Innen verwirrend
Die Extravaganz, die nach außen schick wirkt, verkehrt sich im Innenraum ins Gegenteil. Die Materialauswahl ist zwar piekfein, der Platz für Hinterbänkler für ein Coupé ok. Doch das Cockpit ist so schwülstig geformt und so schillernd dekoriert, dass es dem Auge zu viel wird. Andererseits wirken Anzeigen und Bedienelemente antiquiert. Das kann der faszinierend brillante Bildschirm für das neue Infotainment-System „InTouch“ auch nicht herausreißen. Erst recht nicht, wenn darüber noch ein zweiter Touchscreen flimmert, der im direkten Vergleich wie ein Röhrenfernseher wirkt.
Gut, dass der Fahrer die Augen die meiste Zeit auf der Straße hat - und dort viel geboten bekommt. Der Q60 beherrscht schöne Kurven nicht nur beim Karosseriedesign: Die bisherigen Modelle der Japaner fuhren bei aller Leistung vergleichsweise beliebig, hier springt dagegen der Funke über.
Die noch immer einzigartige E-Lenkung, die ohne mechanische Verbindung arbeitet, fühlt sich in der zweiten Generation viel bestimmter und verbindlicher an. Das adaptive Fahrwerk reagiert flott und vorhersehbar. Wenn man den Drive-Mode-Schalter auf Sport wippt, wird der Q60 zum bislang agilsten und ambitioniertesten Auto der Marke.
Zwei Motoren für den Q60
In Fahrt bringen den Q60 bei uns zwei Motoren: Ein 2,0 Liter großer Vierzylinder, bei dem sich mit 211 PS und 350 Newtonmeter die Fahrfreude in Grenzen halten dürfte. Und ein nagelneuer V6-Benziner, der mit drei Litern Hubraum den bisherigen 3,7-Liter-Motor ersetzt.
Mit zwei angenehm spontanen Turbos gekoppelt, bringt es der V6 auf 405 PS und bis zu 475 Newtonmeter. Dank der flotten Automatik und dem beim Sechszylinder serienmäßigen Allrad-Antrieb reicht das für einen Sprintwert von 5,0 Sekunden und mühelose 250 km/h Spitze. Ja, dieser Antrieb passt zum kurvigen Design - schnell und präzise ums Eck, flott auf der Geraden.
Nur sonderlich sparsam ist der Flachmann nicht: Für den Vierzylinder nennt Infiniti einen Normverbrauch von 6,8 und für den V6 einen Verbrauch von 9,1 Litern. Beides erlangt wohl nur, wer am Coupéfahren wirklich überhaupt keinen Spaß hat. Der Infiniti Q60 ist ab sofort zu Preisen ab 44.500 Euro erhältlich. Der große V6 kostet allerdings mindestens 56.990 Euro.
Infiniti Q60 – Technische Daten
- Motor: 3,0-Liter-Benziner
- Leistung: 298 kW/405 PS
- Drehmoment: 475 Nm bei 1.600 – 5.200 U/min
- 0-100 km/h: 5,0 s
- Vmax: 250 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 9,1 Liter
- CO2-Ausstoß: 208 g/km
- Länge: 4,69 Meter
- Breite: 2,05 Meter
- Höhe: 1,40 Meter
- Radstand: 2,85 Meter
- Kofferraumvolumen: 342 Liter
- Preis: ab 56.990 Euro
- Motor: 2,0-Liter-Benziner
- Leistung: 155 kW/211 PS
- Drehmoment: 350 Nm bei 1.250 – 3.500 U/min
- 0-100 km/h: 7,3 s
- Vmax: 235 km/h
- Durchschnittsverbrauch: 6,8 Liter
- CO2-Ausstoß: 156 g/km
- Preis: ab 44.500 Euro
Quelle: Spotpress
Sieht schick aus....
....verwöhnte Kundschaft der Oberliga gibt's es nicht nur in DE..😎
Stell' die E-Klasse daneben, die Beschreibung des Innenraumes könnte dort auch passen.... 😜
Sieht von Außen ganz gefällig aus.
Aber der Innenraum geht wirklich gar nicht.
Viel zu unruhig, keine klare Linie erkennbar.
Das Fahrzeug hätte gerne 20cm kürzer ausfallen dürfen.
In der jetzigen Form gefällt mir die Seitenlinie überhaupt nicht.
Bei dem 2l Benziner handelt es sich doch bestimmt um den M270, oder?
Wenn der "Flitzer" dieses Cockpit "verwirrend" findet, dann sollte er sich wohl lieber einfacheren Aufgaben des Lebens widmen.
Die Seitenansicht ist nach der Hinterachse (also wo das Dach in den Kofferraumdeckel fließt) gruselig.
Ansonsten sieht der ganz gut aus, auch von Innen. Hat für mich nur mehr von einem KIA/ Hyundai, als von einem "Premium"- Fahrzeug.
Das ewige Herumgemäkel am Interieur.... na wenn man sonst nix findet. 🙄
Bei einem Modell des VW-Konzerns wären die gleichen Instrumente als "klassische Instrumentierung", "zeitlos schlicht", "sachlich gezeichnet" und "frei von ablenkenden Spielereien" bezeichnet worden... 🙄
Gefällt mir jedenfalls deutlich besser, als die unterkühlt-sterilen und "emotionslosen" Cockpits von Audi und BMW... und die teilweise eine Spur zu "chrombeladenen", protzig-kitschigen MB-Cockpits. (Die teilweise bis zu 6 dick verchromten runden Lüftungsdüsen bei Mercedes empfinde ich da z.B. als viel "schillernder und glänzender dekoriert", als hier im Infiniti)
Hier ist meiner Meinung nach doch ein recht schöner Mittelweg zwischen "kühl und nüchtern" und "zu überladen" gefunden worden und zwischen "klassisch" und "futuristisch".
Ansonsten ein sehr schönes und gelungenes Coupe, das sich vom Einheitsbrei abhebt. 😊 Schöner als der biedere neue Audi A5 und auch hübscher als das RC-Coupe vom Konkurrenten Lexus.
Verschenkter Traffic auf MT.
Das zweite Display ist sowieso eine Infinti Krankheit, das sehen die Innenräume vom Audi A5, BMW 4er und C-Klasse Coupe doch deutlich besser aus.
Hier kauft sich sowieso niemand die Kiste...
Endlich mal kein schwarzes Leder.
Preisgünstiger schöner Wagen.
LG
Es gab und gibt hier genügend Artikel, die über groß angekündigte Modelle (teilweise sogar mehrfach) berichten... die später niemals offiziell erhältlich auf der Straße erschienen. Dann kann es also erst recht nix schaden, wenn man auch über "normale", kaufbare Modelle anderer Hersteller berichtet und das Universum, bzw. den limitierten Tellerrand des Konsumenten, über die Alternativen, die der Weltmarkt so bietet, zu informieren, oder? 🙄
So lange Artikel angeklickt und gelesen werden, die über irgendwelche absurde 1000 PS-16 Zylinder-380 km/h-Monster und Einzelstücke in Kleinstauflage für Super-Superreiche und Mega-Ölscheichs in Saudi Arabien berichten.... die derart utopisch und realitätsfremd sind, dass sie schon wieder so was von uninteressant sind... ist der Bericht dort oben über eine Marke - die in den USA übrigens erfolgreich verkauft und zum Straßenbild gehört - doch mehr als legitim.
Ich stelle mir übrigens gerade vor, wie "hipp" das zweite Display in der Mittelkonsole plötzlich wäre, käme es von einem deutschen Hersteller... (wo man zur Zeit gerade deren volldigitale Mäusekinos hypt... ) 😆
Der Vierzylinder hört sich ja ganz nach "meinem" M270 DE an. Und was ist mit dem V6?
Die gesamte C Säule wirkt zu unruhig. Da sind zu viele Linien auf zu kleinem Platz untergebracht. Ebenso ist der Übergang zwischen C-Säule und Kofferraumdecke ungünstig. Entweder Stufe oder Fliessheck. Das wirkt gerade unharmonisch.
Ansonsten ist der Infinity schick!
An sich ein schönes Auto und die Farbe passt perfekt zu dem Auto. Nur ab der C-Säule wirken die Proportionen von der Seite betrachtet irgendwie etwas unharmonisch. Beim Concept sah das noch besser aus.
Netter Wagen. Würde ich mir aus erster Hand kaufen - der Wertverlust ist hier vermutlich grausam, den darf jemand anders bezahlen.
Dann doch lieber für die Hälfte des V6 einen 370Z ...
In Europa sollten sich die asiatischen Hersteller besser auf ihre Kernkompetenzen beschränken statt irgendwelche Fahrzeuge unter der hauseigenen Luxusmarke vertreiben zu wollen.