Toyota Yaris Hybrid 2017: Fahrbericht, Daten, Preise
Mehr Ruhe und mehr Leistung
Toyota hat den Yaris nochmal überarbeitet. Er wird als Hybrid leiser und als Benziner sparsamer - trotz mehr Hubraum. Erste Fahrt im Kleinwagen für 2017.
Amsterdam - Nach sechs Jahren noch ein Facelift? Im Kleinwagensegment vergeht meist etwas mehr Zeit zwischen den Generationswechseln. Kleine Autos bedeuten kleine Gewinne, kleine Gewinne verlängern die Zeit, bis die Entwicklungskosten eingespielt sind. Seit 2011 ist der Toyota Yaris auf dem Markt, ab dem 24. April in der aufgefrischten Version.
So gesehen hat Toyota ganz schön viel getan am kleinen Yaris. Mehr als 900 Teile seien neu, sagen die Entwickler. Verbessert wurde die Sicherheitsausstattung, die Motoren wurden überarbeitet und die Optik auch ein bisschen. Einen komplett neuen Motor gibt es auch. Der bisherige 1,33-Liter-Saugbenziner wird ersetzt. Downsizing? Von wegen, das neue Aggregat schöpft 111 PS aus 1,5 Litern Hubraum. Toyota verspricht bessere Performance bei geringerem Verbrauch.
Tatsächlich fährt der Yaris mit dem neuen Motor spritziger als mit dem kraftlos wirkenden, 99 PS starken Vorgänger. Seine 136 Newtonmeter liegen bei 4.400 Umdrehungen an, und das heißt: Man muss ihn fleißig schalten. Zum Glück stellt sich das Sechsganggetriebe nicht störrisch an. Tritt man den Yaris kräftig, wird der 1,5-Liter-Motor etwas lauter.
Toyota Yaris mit 1,5-Liter-Benziner
Das Aggregat gehört zur neuen Motorengeneration von Toyota, die auf die kommenden RDE-Tests optimiert sein sollen. Den thermischen Wirkungsgrad gibt Toyota mit 38,5 Prozent an. Die Verdichtung liegt bei 13,5:1 und wurde damit gegenüber dem 1,33-Liter-Vorgänger nochmal erhöht. Außerdem kann der Motor dank seiner variablen Ventilsteuerung im Otto-Zyklus und im Atkinson-Zyklus betrieben werden.
Der Normverbrauch liegt im Optimalfall bei 4,8 Litern. Wir kamen im Flachland rund um Amsterdam bei einem Mix aus Autobahn, Land- und Stadtstraßen auf 5,8 Liter. Schön: Das Fahrwerk federt komfortabel und schluckt auch grobe Fahrbahnunebenheiten ordentlich.
Die Sparer unter den Toyota-Kunden fahren allerdings Hybrid. Und die meisten Kunden sind offenbar Sparer. Bisher entschieden sich rund 60 Prozent der Käufer in Deutschland für die Yaris-Version mit Benzin- und Elektromotor. Jetzt rechnet Toyota sogar mit 70 Prozent Hybridanteil am Motorenmix.
Der Hybrid-Antrieb im Yaris wird leiser
Dabei hat Toyota zum Facelift am Hybrid-Antriebsstrang wenig getan. Zum Einsatz kommen der bekannte 1,5-Liter-Benziner mit 74 PS und ein 61 PS starker Elektromotor. Die Systemleistung liegt bei 100 PS. Allerdings hat Toyota sich Mühe gegeben, Laufruhe und Geräuschniveau zu verbessern.
Das spürt man. Bis zu einem bestimmten Punkt. Prinzipbedingt dröhnt der Antrieb immer noch ein wenig, wenn man ihn fordert. Das stufenlose Getriebe tut wie gehabt nichts dafür, die Geräuschkulisse bei Volllast zu verringern. Ein DSG ist für Toyota auch mittelfristig keine Alternative. Vermutlich zu Recht: Die Effizienzvorteile zeigen sich im Fahrbetrieb. Unter guten Bedingungen im entspannten Stadtverkehr sollten Verbrauchswerte nahe der Norm möglich sein. Die liegt auf Diesel-Niveau - konsequenter Weise nimmt Toyota den Diesel-Yaris aus dem Programm.
Erweitert hat Toyota die Sicherheitsausstattung im Yaris. Das serienmäßige Safety-Sense-Paket beinhaltet Notbrems-, Spurhalte- und Fernlichtassistent. In der Comfort-Ausstattung (ab 15.790 Euro, Hybrid ab 19.340 Euro) gehört noch eine Verkehrszeichenerkennung dazu. Außerdem zählen dann Klimaanlage, Rückfahrkamera und Lederlenkrad zum Serienumfang.
Toyota Yaris ab 12.540 Euro
Ein bisschen wohnlicher wurde es im Innenraum außerdem. Die Materialauswahl ist etwas angenehmer, es gibt mehr Farben zur Auswahl und Toyota hat den bisher etwas grobschlächtig gestalteten Übergang zwischen Armaturenbrett und Türinnenverkleidung komplett überarbeitet. Schön. Geblieben sind das ordentliche Platzangebot und das Kofferraumvolumen von 286 bis 1.119 Litern.
Mindestens 12.540 Euro kostet der Yaris. Dafür gibt es einen 69 PS starken Dreizylinder-Benziner und drei Türen. Zwei weitere kosten 700 Euro Aufpreis. Alle anderen Motoren gibt es ausschließlich in der fünftürigen Karosserie. Für die Version mit 1,5-Liter-Benziner verlangt Toyota mindestens 14.250 Euro, die Hybridversion steht ab 17.990 Euro in der Preisliste. Das klingt vergleichsweise teuer, doch Toyota zahlt eine sogenannte "Hybridprämie" von 3.000 Euro. Bei real 14.990 Euro fällt es nicht schwer, Argumente für den Hybrid zu finden.
Technische Daten Toyota Yaris
- Modell: Yaris 1.5 VVT-iE
- Motor: 1,5-Liter-Saugbenziner
- Leistung: 111 PS (82 kW)
- Drehmoment: 136 Nm bei 4.400 U/min
- Antrieb: Sechsgang-Handschaltung, Frontantrieb
- Geschwindigkeit: 175 km/h
- 0-100 km/h: 11,0 s
- Verbrauch: 4,8 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 109 g/km
- Länge: 4,0 m
- Breite: 1,70 m
- Höhe: 1,51 m
- Radstand: 2,51 m
- Kofferraumvolumen: 286-1.119 l
- Preis: ab 14.250 Euro
- Modell: Yaris Hybrid
- Motor: 1,5-Liter-Saugbenziner und E-Motor
- Leistung Benziner: 74 PS (55 kW)
- Drehmoment: 111 Nm bei 3.600-4.400 U/min
- Leistung E-Motor: 61 PS (45 kW)
- Drehmoment: 169 Nm
- Systemleistung: 100 PS (74 kW)
- Antrieb: Stufenlose Automatik, Frontantrieb
- Geschwindigkeit: 165 km/h
- 0-100 km/h: 11,8 s
- Verbrauch: 3,3 l/100 km
- CO2-Ausstoß: 75 g/km
- Preis: ab 17.990 Euro
Quelle: SP-X
Zahlt Toyota eine Hybridprämie von 3.000,- € oder ist der staatliche Anteil bereits enthalten?
Hübsch sieht anders aus. Der Vorgänger sah besser aus! Wieso immer wieder facelift statt komplett neu Modelle? Beim Avensis geschah das Gleiches...Mit Faceliften wurde der Wagen immer hässlicher!!
Für Vollhybriden (wie der Toyota einer ist) bezhalt der Staat keine Prämie ... die gilt nur für Plugin - Hybride oder Elektroautos.
Also kommen die 3000€ von Toyota und nicht vom Staat.
Sehr vernünftiges Auto, gerade als Hybrid. Immer wieder beeindruckend wie flink die fast geräuschlos aus dem Stand losbeschleunigen können. Bis die Start-Stopp Automatik der anderen Wagen mit dem Anlassvorgang fertig ist und Kraftschluss hergestellt ist, sind die Hybride schon eine Wagenlänge vorne.
Welcher Typ wurde denn nun eigentlich in welcher Ausstattung wirklich getestet ?
Und was hat das Testfahrzeug denn nach Liste gekostet ?
Foto von den Rücksitzen und dem Kofferraum wären nett gewesen.
Wurde das Fahrzeug wirklich getestet ?
Danke für den Hinweis.
Interessant ist die Hybrid-Navi-Einheit und -Multifunktionsdisplay in einem Innenraum der eindeutig zu einem Nicht-Hybriden mit Schaltgetriebe gehört 😆
😉 genau, s. mein obigen Kommentar.😆
1,5 L im Kleinwagen, dass ich das noch mal erlebe, super Toyota😉
Empfand ja schon die 1,33 L in meinem 21 Jahre alten Starlet als BigBlock. Ich finde die "Hubraummonster"😆 fahren sich einfach angenehmer als die künstlich beatmeten Nähmaschinenmotoren und der Verbrauch ist nicht höher...
Laut Statistik, Toyota verkauft am meistenst Hybriden in DE.
Platz 1. Yaris; 2. Auris; 3. Rav 4... weitere Plätze gehören anderen Marken.
Natürlich Besitzer kann sich frohen über nidrige Benzin Verbrauch...
... aber wer möchte Geld sparen muß bei seinem Versicherung fragen, was kostet ein Hybrid, weil mit gesparte Benzin kann nicht teuere Versicherung kosten bei Hybrid abdecken...
PS: ...bei Toyota gibst Rabat auch für normale Benziner, bis zu 3 000€. Einfach - fragen.
Gruß
In der Tat, war mir so noch nicht bekannt ... merkwürdig.
Na wenn da mal nicht einer von der deutschen Automobilindustrie gemeinsam mit einem von der deutschen Versicherungswirtschaft auf einer BungaBunga Party war und sich gemeinsam "Geschenke" überreicht haben?
Eine logische Erklärung gibt es dafür sicherlich nicht😤
😆😆
Stimmt. Meine ehemalige A Klasse mit 1,7 Litern Hubraum hat auch lediglich 6-7 Liter gebraucht bei 116 PS. Allerdings war das Auto aus 2006.
Warum laßt Ihr eigentlich immer wieder Dilettanten die Artikel schreiben?
Klartext: Wann das maximale Drehmoment anliegt, sagt wenig bis nichts über den gesamten Verlauf aus.
Ich habe ja selbst ein Auto, wo das Drehmomentmaximum bei 4500/min anliegt, man kann aber auch schon bei 1500/min hochschalten und darf auch dann nicht zu viel Gas geben, weil man dem Vordermann sonst in den Kofferraum fährt. Auch eine Ortsdurchfahrt auf Landstraßen ist kein Grund zu schalten. Bei dem 1,5er von Toyota wird das nicht nennenswert anders sein, zumal er auch noch leichter ist als meine Kiste.
Und: Der Toyota-Motor ist nicht auf den RDE "optimiert", sondern daß er da gut aussieht, ist prinzipbedingt.
Außerdem tun andere Getriebe auch nichts dafür, das Geräuschniveau beim Ausdrehen zu verringern. Ein DSG wäre zudem nicht nur ein Effizienz-, sondern auch ein Gewichts-, Haltbarkeits- und Komfortnachteil.
Ich gaube nicht 😉
Laut der Bilder ist es die höchste Ausstattungslinie, erkennbar an dem schwarzen Dach. Damit bist bei deutlich über 20 k€ - würde ich aber allein schon wegen der großen Felgen (komfortmindernd) und dem schwarzen Dach (sieht xeixe aus 😉) nicht kaufen .
Da wird sich nicht viel geändert haben. Der Kofferraum ist typisch Kleinwagen, auf den Rücksitzen für einen Kleinwagen relativ viel Platz. Im Anhang ein Bild aus dem 2016er meiner Schwägerin - an diesem Kindersitz sind auch einige Mittelklasseautos gescheitert, im Yaris hat man davor auch mit fast 1,90 noch Platz.