Porsche-Betriebsratschef kritisiert Audi: "Fühlen uns betrogen"
Hück: Porsche soll nicht durch Audis Tricksereien in Gefahr geraten
Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück sieht sein Unternehmen wegen der Abgas-Affäre hintergangen und fordert die Entlassung von Vorständen bei der VW-Konzernschwester Audi.
Stuttgart/Ingolstadt - "Ich werde es nicht zulassen, dass Porsche durch Tricksereien von Audi in Gefahr gerät", sagte der oberste Belegschaftsvertreter des Stuttgarter Sport- und Geländewagenbauers der "Bild am Sonntag". "Eigentlich muss der Audi-Aufsichtsrat die Vorstände freistellen."
Bei der Ingolstädter Oberklasse-Marke sollen Teile des Skandals ihren Ursprung haben. Das "Dieselgate" war im September 2015 bekanntgeworden, nachdem US-Behörden und Forscher einen höheren Ausstoß gefährlicher Stickoxide von VW-Dieselautos im Straßenbetrieb aufgedeckt hatten. Der Konzern räumte daraufhin ein, eine Software ("defeat device") eingesetzt zu haben, die nur bei Tests die Reinigung voll aktivierte.
"Kranke Motoren"
Von Audi gingen später auch große 3,0-Liter-Dieselantriebe, deren Betrieb zumindest in den USA nicht vorschriftsgemäß war, an Porsche und VW. Dies seien "kranke Motoren" gewesen, sagte Hück: "Wir fühlen uns von Audi betrogen." Er könne nun "diese ganzen Lügen nicht mehr ertragen". Seine Betriebsratskollegen Bernd Osterloh (VW) und Peter Mosch (Audi) hatten das Management bisher nicht so scharf kritisiert.
Inzwischen laufen auch gegen Porsche-Mitarbeiter Betrugsermittlungen der Staatsanwaltschaft. Hück sagte mit Blick auf die Audi-Chefetage: "Immer und immer wieder haben sie uns versichert, dass die Motoren in Ordnung sind, sogar schriftlich. Nichts davon stimmte, ich glaube denen gar nichts mehr." Namentlich nannte er keine einzelnen Vorstände. Audi-Chef Rupert Stadler und dessen Kollegen sind derzeit unter Beschuss, auch die Absatzzahlen steigen nicht mehr so schnell wie in früheren Jahren. Berichten zufolge könnte im September ein größerer Umbau der Führungsriege anstehen. Betriebsratschef Mosch hatte der Leitung jüngst eine "fehlende Strategie" vorgeworfen.
Vorstände sollen zur Rechenschaft gezogen werden
Hück sagte zu der manipulativen Abgas-Software: "Dieses Krebsgeschwür muss jetzt endlich richtig behandelt werden, und zwar nicht mit Puder, sondern mit Chemotherapie." Er wünsche sich, "dass die Herren Vorstände für den Schaden zahlen müssen, den sie angerichtet haben".
Quelle: dpa
Hoffentlich besitzt er die Kraft, sich in "seinem" Laden durchzusetzen...
Mir geht es da wie Uwe Hück: Ich glaube denen gar nichts mehr.
Sollen sie ihre Betrugsdiesel behalten!
Jetzt geht's los...hauen und stechen...wer zuerst mit den Fingern auf den anderen zeigt, gewinnt.
Das werden noch interessante Wochen...
Daß der Skandal ganz oben eingefädelt wurde, ist doch mittlerweile ein offenes Geheimnis.
Verständliche Position.
Der Chef wird einen Beraterstab haben, dem auch Techniker angehören...
Der Stadler hockt ja auch im Aufsichtsrat der Porsche Holding.
Den kann sich Hück ja mal in den Ring holen. Da brauchts kein Hauen und Stechen. Hauen würde völlig reichen.
Hück ist Thai-Boxer.
Vermutlich kommt bei der Untersuchung des Kartellamtes nachher raus, dass Porsche an den Absprachen beteiligt war...
https://www.motor-talk.de/.../...r-unter-kartellverdacht-t6094697.html
Das ist doch alles die gleiche Bande.
Billige Nummer jetzt alles Audi in die Schuhe schieben zu wollen. Einfach lächerlich.
Sehr geehrter Herr Hück,
der Porsche-Vertrieb wird Ihnen sicherlich noch gratulieren, denn der Absatz von Porsche-Fahrzeugen mit Dieselmotor wird nun signifikant steigen.
Hilfreicher wäre es gewesen, wenn Ihre Äußerungen zum Inhalt gehabt hätten, dass die aktuell bestellbaren Neufahrzeuge mit Dieselmotoren zum nächstmöglichen Zeitpunkt nach der Emissionsnorm EURO6d-temp, Emissionscode 36AG, typgenehmigt und ausgeliefert werden und Porsche dafür nicht die Zeit bis zum gesetzlichen Einführungszeit am 1.09.2019 verstreichen lässt.
Mit der für EURO6-temp verpflichtenden RDE-Prüfung würde die "Altlastendiskussion" im Keim erstickt und die von Kaufinteressenten erwartete Sicherheit, dass der NOx-Grenzwert von 168 mg/km im praktischen Fahrbetrieb unterboten wird, stünde nicht mehr zur Disposition.
168mg NOx/km 😆
Never. Da hilft auch kein AdBlue alleine.
Bei dermaßen übermotorisierten Fahrzeugen, wie man sie mittlerweile gewohnt ist und insbesondere von Porsche erwartet, würde die Abgasreinigung ab geschätzten 160 km/h aufwärts ordentlich funktionieren. Drunter müsste man aktiv den Auspuff heizen.
LKW haben das Problem nicht. Die rufen von ihren 380PS öfter mal 100PS dauerhaft ab. Ein Porsche braucht 25% seiner Nennleistung fast nie.
Um 100km/h in der Ebene zu halten reichen 50PS.
Technisch wäre das möglich.
Porsche ist ein Opfer, tut mir wirklich leid...
Frank
Daß die beanstandeten 3-Liter-Dieselmotoren von Audi stammten, läßt sich nun mal nicht leugnen.