Umweltexperten schlagen CO2-Ziele für 2025 und 2030 vor
ICCT: 70 Gramm CO2 sind 2025 möglich
Um den Klima-Effekt des Verkehrs zu begrenzen, setzt die Politik auf CO2-Grenzwerte. Experten vom ICCT schlagen nun aufgrund von Berechnungen Grenzwerte für 2025 vor.
Berlin - Das Geschacher ist eröffnet. Europas Autoindustrie muss bis 2021 einen durchschnittlichen CO2-Wert für Neuwagen von 95 g/km erreichen. Das entspricht einem Verbrauch von rund vier Litern Benzin pro 100 Kilometer. Was aber geschieht danach?
Der umweltorientierte Forscherverbund ICCT hat seine Vorstellungen nun publiziert und Berechnungen vorgestellt, welche Einsparungen in den Folgejahren zu welchen Kosten für die Automobilindustrie möglich sind. Vom sinkenden Kraftstoffverbrauch sollen Umwelt und Verbraucher profitieren.
Demnach halten die Wissenschaftler einen CO2-Ausstoß von 70 g/km (3,0 l/100 km Benzin) bis zum Jahr 2025 für möglich – „und zwar ganz ohne oder zumindest mit sehr geringen Stückzahlen von Elektrofahrzeugen“, erklärt der ICCT-Europa-Chef Peter Mock. Das EU-Parlament hatte für 2025 ein CO2-Ziel zwischen 68 und 78 g/km empfohlen. Mocks Organisation bewegt sich also am unteren Ende dieser Spanne.
Dabei rechnet er mit Kosten 1.000 bis 2.150 Euro pro Fahrzeug für neue Effizienztechnologien sowie mit einer Kraftstoffersparnis von „450 Euro pro Jahr und Fahrzeug.“WLTP ab 2017
Für seine Analyse griff der ICCT auf Simulationen und eigene Schätzungen der Kosten zurück. Ab 2017 will die EU den aktuellen Testzyklus NEFZ schrittweise durch den neuen Zyklus WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) ablösen. Das ICCT geht davon aus, dass die aktuell gültige, im NEFZ bestimmte 95-Gramm-Grenze für 2021 ungefähr 109 g/km CO2 (4,7 l/100 km Benzin) im neuen Zyklus entspricht.
Die Forscher führen aus: Wenn die EU für 2025 ein Ziel von 78 g/km setze (im WLTP ca. 90 g/km) sowie für 2030 ein Ziel von 60 g/km (69 g/km WLTP), betrügen die realen CO2-Emissionen von Neuwagen im Jahr 2030 etwa 90 g/km. Dabei rechnet das ICCT mit einer Abweichung von Norm- und Realverbrauch um 31 Prozent im Jahr 2030. Damit sei im Jahr 2030 eine Reduzierung der CO2-Emissionen von 24 Prozent gegenüber 2005 möglich.
Das ICCT schlägt für bessere Ergebnisse ein politisches Maßnahmenpaket vor, das eine Verschärfung der aktuellen Politik darstellt. Neben fixen CO2-Grenzen für Pkw schlägt die Organisation eine jährliche 3-Prozent-Reduzierung für Nutzfahrzeuge sowie EU-weit eine höhere Kraftstoffsteuer vor.
VDA hofft auf CO2-neutrale Kraftstoffe
Mock betonte, dass man die Anwendung besserer Techniken in herkömmlichen Verbrennungsmotoren noch ein großes Potenzial an CO2-Reduktion berge. Betrachte man dies zusammen mit einer „flächendeckenden Einführung der Hybridtechnologie“, dann sei das 70-Gramm-Ziel bis 2025 durchaus realistisch.
„Für einen durchschnittlichen Autokäufer würden sich die Anfangsinvestitionen in die notwendigen Effizienztechnologien nach spätestens drei bis vier Jahren bezahlt machen, und über die Lebensdauer des Fahrzeugs ließen sich mehrere tausend Euro an Kraftstoffverbrauch einsparen.“VDA-Präsident Matthias Wissmann setzt auf dem Weg dorthin auch auf neue, CO2-neutrale Spritsorten. Diese könnten in der Produktion genau so viel CO2 binden, wie sie bei der Verbrennung wieder abgeben. Sie seien aber zum Großteil noch in der Entwicklung. Damit wären Benzin- und Dieselmotoren in den nächsten 10 bis 15 Jahren auf Augenhöhe mit alternativen Antrieben, glaubt der Industriesprecher: „Wir werden auch 2030 noch hocheffiziente Verbrenner brauchen.“
Sattle die Branche parallel hierzu schon früher stärker auf E-Autos um, werde ihr dies Vorteile bringen, erwartet Mock. Dann sänken die Investitionskosten für das 70-Gramm-Ziel bis 2025 um 200 bis 500 Euro je Wagen. Die Batteriekosten nähmen in den nächsten Jahren stetig ab.
Link: Berechnungen des ICCT zu CO2-Grenzen
Quelle: m. Material v. dpa
Wie man auf die Forderung nach strikten Tempolimits verzichten kann, ist mir ein Rätsel. Schon die Möglichkeit schnell zu fahren hat eine falsche Lenkungswirkung wenn es um die PS-Stärke der Kfz geht.
Passend dazu die gelbe Viper auf dem Titelbild mit 489 Gramm. 😆
Weil es zu lasten sparsamer Fahrzeuge geht, die trotzdem schnell fahren können/wollen/sollen.
Der direkte Zusammenhang PS und Verbrauch ist ja auch nur noch auf der Rennstrecke gegeben.
Jedes Fahrzeug verbraucht bei 160km/h mehr als bei 100 km/h.
Man braucht aber im Gegenzug mehr Leisting um ein Fahrzeug so oder so sparsamer bewegen zu können. Allein für eine längere Übersetzung.
VDA-Präsident Matthias Wissmann: „Wir werden auch 2030 noch hocheffiziente Verbrenner brauchen.“
Na dann kann man ja die Verbrenner-Entwicklungsabteilungen langsam schließen und sich auf die Alternativen konzentrieren. Denn die hocheffizienten Verbrenner haben die deutschen Hersteller ja schon lange unter der Motorhaube. Den zukünftigen Kraftstoff können die Öl-Multis entwickeln.
Wie wäre es mit strengeren Grnezwerten für Schadstoffe anstatt für CO2 (ist kein Schadstoff!) 😕
Was ist wohl schlimmer, Lungenkrebs oder eine 0,000...1 Grad höhere Temperatur?
Die CO2 Debatte ist so absurd, damit wird doch nur von der wirklichen Umweltverschmutzung abgelenkt. Jede Pflanze wandelt CO2 wieder um, das könnte man also ganz einfach loswerden, stattdessen wird aber abgeholzt, die Umwelt ruiniert und die Luft verpestet und kein Mensch redet darüber 🙁
Sorgt mal lieber dafür, dass die Indurstrie sauberer wird und schafft die Kohlekraftwerke ab, statt jedes [Ausdrucksweise! von MT editiert.] Gramm CO2 beim Autofahrer zu suchen.
Ihr macht uns die Autos kaputt! Die Dinger verrecken doch heute schon Reihenweise, weil die Teile mit ihrem eigenen Abgas gefüttert werden wie sonst was!
tja, jedem ist es selbst überlassen in DE, ob er mit 120 oder 200+ fahren kann/will. das ist auch gut so.
angenommen sind bald millionen von e-fahrzeugen auf der autobahnen - die stössen ja nicht direkt co2 aus. wieso soll dann z.b ein tesla nicht schnell fahren dürfen 😆
schnell und "co2Freundlich".
und das sagt ein ehemaliger GTI'ler!?
Ich finde auch, dass das der falsche Weg wäre. Unsere Autos würden alle versiffen, weil wir nicht Volllast fahren können. Siehe TDIs in den Staaten. Die machen dort Reihenweise Probleme mit dem AGR und verkokten Injektoren!
Ein Tempolimit würde absolut nichts am durchnittlichen Co2 Ausstoß von Neuwagen ändern, entsprechend hat es nichts mit dem Thema zu tun.
das ist keine Viper sondern eine Corvette ;-)
Es ist eine Corvette Z06 (C6).
Ich vermisse eher die Rettungsgasse.
Sportliches Ziel. Nur was bringt mir eine Zahl auf dem Papier, wenn die Realität anders aussieht und vor allem von der Bedienung abhängt.