Subaru (Impreza) WRX STI: Aus in Europa
Ich hasste Dich, mein Held
2019 wird unser Kontinent ein wenig dunkler: Subaru stellt den WRX STI in Europa ein. Ein subjektiver Rückblick auf Rallye-Folklore und Frittenthekenromantik in Tiefblau.
Friedberg – Ein Held meiner Jugend stirbt. Schon wieder. 2014 stellte Mitsubishi den Lancer Evolution ein. Da blieb nur noch einer mit Rallye-Glorie, Allrad und unverschämt großer Frittentheke: der Subaru WRX STI, vormals Impreza WRX STI. Nun steht das Aus für die 300 PS starke Sportlimousine in Europa fest. Subaru sieht aufgrund der strengen Abgasvorschriften der EU keine Zukunft für seine alternde Legende. Deutschland verliert den Subaru WRX STI spätestens Ende 2018.
An (fast) jedem verdammten Sonntag
Noch zu früh also für einen Nachruf. Gut so, denn dann wäre mein Geständnis nicht ehrlich, sondern pietätlos: Es gab Tage, an denen ich die starken Subaru Kompaktlimousinen gehasst habe. Alle. Den aktuellen STI, seine als Impreza bezeichneten Vorgänger und auch die geringfügig entschärften Varianten WRX und (früher) GT. Es waren immer Sonntage. Sonntag war Autoslalomtag.
In der Klasse für Serienautos hätte ich mir als Favoritenkiller gefallen: Mit den 112 PS aus einem VW Golf II GTI die großen Allrad-Turbo-Autos abstauben, das war mein Ziel. Manchmal klappte es, meistens nicht. Das lag nicht nur an der Leistung. Subarus Sportmodell war eben nicht nur stark, sondern für seine Größe überraschend wendig. Und zog irgendwie die richtigen Fahrer an. Wer fährt schon freiwillig eine (meist) blaue Japan-Limousine mit (manchmal) goldenen Felgen und (fast immer) übertrieben großem Spoiler. Das tun nur Sportfahrer, die wissen, was diese Autos können.
Für die meisten ist dieser Subaru ein Tuningunfall, für wenige die schnellste Limousine der Welt. Oder besser: des Waldes. 1995 holte Colin McRae für Subaru den Fahrertitel in der Rallye-Weltmeisterschaft, danach noch Richard Burns (2001) und Petter Solberg (2003). Allesamt beliebte Charakterköpfe, über die engen Grenzen des Sports hinaus bekannt. Subarus Rallyeteams genossen Heldenstatus. Subarus Rallyeautos auch. Kein Wunder, dass sich das Tiefblau der Werksautos bis heute als klassische (Impreza)WRX-STI-Farbe hält.
Subi oder Evo: Die Welt ist eine Sonderprüfung
Was der WRX STI bis heute kann, hatte der Mitsubishi Lancer Evolution bis 2014 auch drauf: WM-Titel-Sammlung, Allrad, Leistungen im Bereich der 300 PS und einen riesen Flügel am Limousinenheck. Evo oder Impreza, klassischer Reihenmotor oder flacher Boxer-Vierzylinder. Eine Entscheidung wie Christkind oder Weihnachtsmann, Tom oder Jerry, Freddy oder Jason?
Ganz so dogmatisch sahen das die Hobby-Motorsportler nie. Schon gar nicht die mittellosen studentischen: Als mir ein Subaru-Besitzer seinen WRX STI für ein Eisrennen überließ, war ich schneller im Auto als er „Schadenskaution“ sagen konnte. Wäre bei einem Mitsubishi Evo genauso gewesen. Herrgott, sogar bei einem Fiat Multipla, wenn der dieselben Leistungsdaten und permanenten Allrad gehabt hätte.
Wenn man vor dem Start die Tür eines Subaru (Impreza) WRX STI zuschlägt, erfreut man sich am dumpfen Klong-Geräusch: Oh, recht ungedämmt, also bestimmt federleicht. In der Realität nicht wirklich: Mehr als 1.300 Kilogramm hatte dieses damalige Exemplar, mindestens 1.524 Kilo der bald auslaufende WRX STI. Prinzipiell ok, doch Lotus-Elise-Fahrer würden weinen.
Driften in der Rewe-Plastiktüte
Dabei gibt es eine Parallele: Die Gewichtsersparnis durch fehlenden Luxus. Die Cockpits früher Top-Impreza hatten haptisch und olfaktorisch den Reiz einer Rewe-Plastiktüte. Optisch ging's. Der Aktuelle ist innen gefälliger. Ohnehin egal: Wird ein Impreza oder WRX STi artgerecht bewegt, wechselt der Blick ohnehin nur zwischen Drehzahlmesser und Brems- und Scheitelpunkt hin und her.
Bei voller Attacke blendet das Hirn die vom Fahrersitz stets sichtbare Lufthutze an der Motorhaube weg. In entspannteren Fahrsituationen wird sie vom limbischen System unter „affengeil“ verbucht. Die Designer würden sie als „klassisch“ bezeichnen, denn den Lufteinlass trugen sämtliche der seit 1994 gebauten, schnellen Impreza. Insgesamt gibt es wenige Brüche in der Modellgeschichte: 2005 stellte Subaru vom 2,0-Liter Boxer auf eine 2,5-Liter-Variante um, 2007 kam der WRX STI zwischenzeitlich als Hatchback.
Fazit: Es ging um Rennfahren, nicht Rennfeeling
2011 kehrte Subaru zur Stufenheck-Limousine zurück. Und ich in einen Subaru: gleiche Veranstaltung, wieder Eis und Schnee. Diesmal im Modell von 1998. Wie sich die beiden Subis im Vergleich fuhren? Ob das Allradsystem besser, das Turboloch kleiner, die Lenkung exakter wurde? Ganz ehrlich: absolut keine Ahnung. Ich könnte nicht einmal mehr die Lackfarben vergleichen. Blau waren die Autos eher nicht. Aber die schönsten Drifts beider Tage sehe ich noch klar vor mir.
Über die Modellreihe sagt das viel. Auch, wenn nicht jedes Exemplar eine Sonderprüfung sah: Im stärksten Subaru ging es immer um Rennfahren, nicht um Rennfeeling. Das unterscheidet den WRX STI von all den Sportlimousinen und Hot Hatches. Die mögen ihn in Deutschland überleben. Beerben wird ihn keiner.
Machs gut, WRX STI. Ich werde Dich ewig vermissen, mich aber nicht immer so verhalten. Es werden Tage kommen, an denen ich Dich wieder für Deine schnellen Rundenzeiten hasse. Und - hoffentlich - Tage, an denen ich Dich für meine schnellen Rundenzeiten liebe.
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Erster!
Gut für die Personen, die aktuelle ein Impreza Wrx Sti ihr Eigen nennen dürften. Die Preise werden in den nächsten Jahren sehr stark ansteigen.
gebrauchte Subrus sind jetzt schon keine Sonderangebote.... hat schon einen Grund 😉
praktisch alle Sondermodelle des STIs gibt es hie rja auch nicht.
Ein Designerhit waren die Armaturen früher ja nie.... aber wozu. Nicht übermäßig empfindlich und auf Übersichtlichkeit hin Konstruiert. Auch nach Außen... Man sieht noch sehr viel wenn man denn mal von einem neueren Auto wechselt.
In Moosburg a. d. Isar gab´s mal ein Rentnerpärchen:
Sie, ca. 75 Jahre alt, ein kleines Mütterchen wie es im Buche steht, saß auf dem Fahrersitz, schön aufrecht und gerade, er, ca. 80 Jahre alt, saß nebendran, Kopf nach hinten überstreckt, Mund auf, hat geschlafen, zumindest gehe ich davon aus...
Keine Ahnung warum die einen WRX STI fuhren, keine Ahnung wo die immer hingefahren sind. Ich glaube sie zweimal gesehen zu haben und im TV waren die nie, weil sonst hätte es fast ein Streich gewesen sein können. Dieser Anblick... den vergisst man einfach nie! 😱 😎
Ein Bekannter
fährtfuhr einen... allerdings hat´s ihm den Motor zerlegt. Keine Ahnung was er damit angestellt hat oder ob die ein generelles Haltbarkeitsproblem haben. Verkaufen möchte er die Kiste trotzdem nicht (wegen der Wertsteigerung), spart nun für einen neuen Motor... soll mehrere 1.000 € kosten. Er ist zwar Handwerker, aber nicht aus dem Automobilbereich. Vielleicht kennt er auf dem Dorf jemanden, aber auf meinen Tipp hin, sich lieber für 5.000 € einen Klein(st)wagen zu holen, der zuverlässig läuft - wie meiner - nein, dann lieber "ohne" Auto.Ja, das müssen spezielle Fahrer sein, die solche Autos fahren.
die sind nicht unzuverlässig.
Die 2,5L Motoren haben Kopfdichtungsprobelme...
Japan hatte meine ich nur bei der Automatik 2,5 Liter Motoren. Die anderen waren weiterhin 2.0 Turbos die bis um 8000 Umdrehungen drehten.
Falls es zutrifft.
Ein an allen Ecken herumgetunten Auto zu unterstellen das es unzuverlässig ist geht auch leicht.
Genauso werden die Autos gerne Vergewaltigt.... Getriebe Handbremsen Differentiale Kupplungen gehen durch diverse Spielchen so früh kaputt das man sich wundern kann. Allrad drifts Kupplung bei 6000 Umdrehungen flippen lassen usw....
Im Kopf herscht halt die Meinung das diese Autos Rallyautos sind. Sind aber Straßenautos die nur etwas mehr abkönnen
Da wäre der Kleinwagen schon mitsamt Fahrer explodiert 😆
ich glaube dem Artikel nicht; wird ja auch keine Quelle angegeben, und wenn sich der Schreiberling auf das Interview der niederländischen Kollegen mit Mario Dello Stritto bezieht, sollte er mal an seinen Übersetzerfähigkeiten arbeiten.
https://autorai.nl/geen-directe-vervanger-subaru-wrx-sti/
Da wird von der derzeitigen Generation geredet deren Produktionszyklus endet, und nach einer Pause wird es wohl ein Hybridmodell werden als Nachfolger.
Aber schön mal wieder Unsinn geschrieben zu haben
Ist ein Zitat aus der Pressemitteilung von Subaru.
Rallye Magazin zitiert den Geschäftsführer Subaru Deutschland.
https://www.rallye-magazin.de/.../
Original-PM: http://www.subaru-presse.de/.../...u-wrx-sti-auf-abschiedstournee.html
Ein Nachfolger mit anderem Motor wird nicht ausgeschlossen und Europa besteht nicht nur aus der EU.
Bei einem Hybridmodell als "Nachfolger" ist der Nachruf mehr als gerechtfertigt, das wäre nämlich kein Nachfolger, sondern nur irgendeine Mainstream-Kacke.
Wenn man sich auf der Homepage von Subaru mal die Verkaufszahlen durchliest frage ich mich eigentlich wie sich so ein Hersteller überhaupt noch hallten kann?
seit 2011 wurden nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes deutschlandweit insgesamt 859 Einheiten (bis einschließlich Oktober 2017) verkauft.
(Betrifft WRX STi)
Die Subaru Deutschland GmbH vertreibt seit 1980 Allrad-Pkw und hat bis zum 31.12.2016 in Deutschland genau 374.417 Fahrzeuge verkauft.
Und die Zahl ist auch nicht so riesig, wenn man bedenkt was ein Golf so im Jahr verkauft wird.
Schon Interessant dass das sich alles unterm Strich irgendwo lohnt.
BTW:
Die Abgasvorschriften, der Weltweite Kampf gegen den CO² wird uns noch einige solcher Meldungen bringen.
Wenn man bedenkt wie die Pläne zum Flottenausstoß so aussehen...da frage ich mich ob es in 20 Jahren noch M-GmbH, Quattro Gmbh oder ähnliches gibt...
Da wird die Frage nach Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Autobahnen nicht mehr gestellt, weil es kein Auto mehr geben wird was das schafft
Mainstream wie ein La Ferrari, P1 oder 918?
Wenn etwas Mainstream ist, dann der klassische Verbrenner.
Genau, die wären deutlich cooler ohne Hybrid - die drei Vorgänger (F40/F1/Carrera GT) sehe ich als ultimative Sportwagen an, denen kein moderner Sportwagen auch nur annähernd das Wasser reichen kann.
Du kennst offensichtlich die Definition von Mainstream nicht...
Es kommt eben immer auf die Kategorie an, in der man vergleicht. Die Auswahl ist übrigens grandios - drei Fahrzeuge, deren Baujahre sich nicht überschneiden - ich wage sogar zu behaupten, dass ein Carrera GT schon recht weichgespült ist.
Auch wenn´s "Hobbyrennfahrer" schaffen sich damit um einen Baum zu wickeln.
Subaru wird ja auch Importiert! Direkt Subaru ist das nicht
Seit 1981 importiert die Emil Frey Gruppe Deutschland die Marke Subaru.
Neben Teilehandel und Service für Daihatsu usw usw
https://www.emilfrey.de/de/import/