Porsche-Betriebsrat droht mit Streik
IG Metall fordert 5,5 Prozent
Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie hat Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück den Arbeitgebern mit einem "Streiksommer" gedroht.
Berlin - Das Angebot der Arbeitgeber sei "eine Frechheit und respektlos den fleißigen Mitarbeitern gegenüber, die Milliardengewinne erarbeitet haben", sagte Hück der "Bild"-Zeitung (Montag). Wenn bis Pfingsten keine Einigung erzielt sei, könne es ab Juni einen Arbeitskampf geben.
"Dann hätten wir einen heißen Streiksommer für soziale Gerechtigkeit, der sich gewaschen hat", sagte Hück der Zeitung. Wie bei einer Zahnpastatube werde man solange drücken, bis oben ordentlich etwas rauskomme. Der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall-Arbeitgeber, Bertram Brossardt, wies in der Zeitung die Streikdrohung zurück und forderte die IG Metall zum Einlenken auf.
Tausende Beschäftigte in fast allen Teilen Nordrhein-Westfalens wollten laut IG Metall am (heutigen) Montag in einen Warnstreik treten und damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Im Tarifbezirk Küste begannen die Arbeitsniederlegungen bereits am Morgen, geplant waren dort Aktionen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen.
Die IG Metall fordert für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der Schlüsselbranche 5,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate. Die Arbeitgeber haben nach zwei Nullmonaten 2,3 Prozent mehr bei 13 Monaten Laufzeit geboten. Die Verhandlungen gehen am Dienstag (7.5.) zunächst im traditionellen Pilotbezirk Baden-Württemberg weiter.
Quelle: dpa
Wenn ich an andere Berufszweige denke, dann ist die Forderung nach mehr Lohn von Werksangehörigen der Firmen Porsche, MB, Volkswagen & Co schon fast eine Frechheit.
Diese Leute sind bereits TOP Verdiener.
Genau so sieht es aus.
Zum 13. Monatsgehalt und Urlaubsgeld im vergangenen Jahr noch eine Prämie von ca. 8000 Euro bekommen und den Bogen immer noch weiter spannen wollen.
Die Mitarbeiter im "Ländle" sollten mal überlegen wo sie noch hinwollen, bei Lohndumping und Mindestlohn in anderen Branchen...
Ich war jetzt auch sehr überrascht als ich das gelesen habe. Weiß nicht was da los ist, aber bislang habe ich Porsche immer als einen Arbeitgeber angesehen, der seine Leute gut bezahlt. Und dann in den Streik gehen? Hmm... naja, ich weiß nicht.
Klar, der Betriebsrat und die Gewerkschaften müssen auch ihre Existenzberechtigung haben, aber gerade wenn es im Unternehmen richtig gut läuft, dann lässt man auch mal eine "Nullrunde" durch. In harten Zeiten hat man dann eine bessere Verhandlungsposition.
Ich habe die Arbeit als Betriebsrat eines großen deutschen Kreditinstituts für sehr... politisch wahrgenommen. Das war überhaupt nicht mein Fall. Da taten alle so als ob sie im Bundeskabinett sitzen würden. Große Reden konnten die alle schwingen, aber wenn es Hart auf Hart kam, kuschten die rum.
Dass sich Porsche Arbeitnehmer danach richten müssen, was anderswo in weniger erfolgreichen Unternehmen passiert, finde ich nicht sinnvoll - es ist doch begrüssenswert wenn Unternehmen die extrem hohe Gewinnsprünge machen die Arbeiter daran beteiligen 25% mehr Gewinn hat jeder Arbeiter dort mehr erwirtschaftet, da sind 5% Lohnplus jetzt nicht ganz utopisch.
Oder soll der Gewinn nur den Aktionären und dem Management zufliessen?
Als vor wenigen Wochen die Gewinnbeteiligungen für jeden Mitarbeiter veröffentlicht wurden, gab es auch hier bei MT einen Thread dazu! Allerdings ging es dabei nur um VW, glaube ich. Sollte aber wohl konzernweit gleich gehandhabt werden, denke ich!
Dabei wurde hier von einem Forumsteilnehmer mitgeteilt, dass das Weihnachtsgeld mit der Prämie verrechnet wird! So gesehen sind auch die kursierenden Beträge der Gewinnbeteiligung nur relativ zu betrachten und entsprechend geringer!
Gruß
Fliegentod