Aktionskünstler Stefan Gbureck lässt abschleppen
Im Benz ohne Motor durch Europa
Mit einem Mercedes Baujahr 1971 fährt der Künstler Stefan Gbureck durch Europa. Das Besondere: Unter der Motorhaube herrscht gähnende Leere. Gbureck lässt sich schleppen.
Biarritz - Mit einem Strichacht-Mercedes 220 D quer durch Europa? Das ist ein schönes Abenteuer, wenn das Auto gut funktioniert. Auf das Exemplar von Stefan Gbureck trifft das nicht zu. Der Aktionskünstler und Fotograf hat aus seinem Benz den Motor ausgebaut und lässt sich schleppen.
Das klingt verrückt, passt aber ins Programm des abenteuerlustigen Aktionskünstlers. Der Berliner trampte bereits mit einem Kühlschrank von München nach Berlin und fuhr mit dem Motorrad von Deutschland nach Rio.
Solche Trips lassen sich in der Regel nur mit Sponsoren stemmen, und die wollen etwas haben für ihr Geld. 2011, aus heutiger Sicht in der Steinzeit des viralen Marketing, erhielt Gbureck für seine Aktion "Tramp a Benz" eine Rüge: Gbureck trampte und ließ sich nur in Mercedes mitnehmen. Die Aktion wurde von der Agentur Jung von Matt im Auftrag von Mercedes unterstützt. Dies war aber nicht ersichtlich. Daher rügte der Deutsche Rat für Public Relations alle drei Beteiligten wegen nicht gekennzeichneter Werbung.
Als Schleichwerbung für Mercedes geht die silbergraue Mittelklasselimousine Baujahr 1971 nicht durch, so ohne Motor und Getriebe. Für die aktuelle Aktion namens „The Drummer“ gibt es keinen Sponsor, sagt Gbureck. Den Mercedes besaß er schon eine Weile, aber zufrieden war Gbureck nicht mit dem Oldtimer: „Er gab mir nicht das Gefühl, eine längere Strecke durchzuhalten. Also nahm ich kurzerhand den Motor raus.“Von der Ente bis zum Tuk-Tuk
Wir erreichen Stefan Gbureck in Biarritz. Dorthin gelangte er von Bordeaux, und von dort ziehen ihn zwei Surfer ans Mittelmeer nach Barcelona. Spontane Planänderung: Eigentlich sollte es weiter am Atlantik entlang Richtung Lissabon gehen. Mitte Juni startete das ehemalige Fotomodel von Heidelberg aus nach Paris, drei Monate wird Gbureck noch unterwegs sein.
40 bis 50 Autos zogen Stefan und seinen Benz bereits, „von der Ente bis zum Tuk-Tuk war alles dabei“, erzählt er. Mit dem Abschleppseil in der Hand spricht Gbureck die Autofahrer an und erklärt sein Anliegen: „Das dauert manchmal“, sagt er. Im Notfall helfen Videos und Fotos bei der Verdeutlichung.
Wer so viele Menschen trifft, erlebt natürlich Einiges: „Einmal zerriss ein junger Fahrer mit einem getunten VW Bora mir alle vier Abschleppseile“, sagt Stefan. Ein anderes Mal schleppte ihn ein Autofahrer versehentlich über die Autobahn, und das auch noch zu schnell. Die Quittung: 140 Euro. Am einfachsten ist es, wenn Gbureck eine Abschleppdienst-Leerfahrt erwischt. Die Profis wissen am besten, wie ein nicht fahrbereites Auto bewegt wird.
Bleibt die Frage: Was steckt in und hinter der Kunstaktion, abgesehen vom Abenteuer? „Die Botschaft ist ganz klar ‚Zero Emission‘, sagt Stefan Gbureck. Und warum heißt das Projekt „The Drummer“? Die komplizierte Erklärung: Mit der Abschlepp-Tour will Stefan Gbureck Kontakte knüpfen für eine Fahrt mit Wohnanhänger im kommenden Jahr. Dann will er Bands besuchen, die ihm in dem umgebauten Airstream-Anhänger das Schlagzeugspielen beibringen.
Für die, die den deutschen Bürokratie und TÜV Wahnsinn in auch nur klitzekleiner Weise gut finden:
-> Betriebserlaubnis erloschen da Ausbau des Motors nicht von einer Prüforganisation technisch abgenommen wurde und wenn das von einem Prüfer abgenommen wurde dann: "Gefälligkeitsgutachten"
(Steifigkeit der Karosserie im Crashfall? ...)
Was hat der Artikel auf Motor-Talk zu suchen, wenn der Wagen gar keinen Motor mehr hat? 😉
Abgesehen davon sollte sich der Aktion - "Künstler" vll. ein paar Gedanken zum Einsatz der roten 07Nr. machen. So richtig zulässig ist seine Tour nämlich nicht und gefährdet so eventuell echte 07 Fahrer.
Auszug
Kein Alltagsgebrauch
Doch die milde Steuergabe wird mit massiven Nutzungseinschränkungen erkauft. So dürfen 07er-Fahrzeuge ausschließlich Oldtimertreffen und Rallyes ansteuern. Ferner erlaubt sind „Probe- und Prüfungsfahrten sowie Fahrten zum Zwecke der Reparatur und Wartung.“ Zum Nachweis ist ein Fahrtenbuch zu führen. Alles andere – die Hochzeitsfahrt fürs befreundete Pärchen, Einkaufstouren oder gar gewerbliche Nutzung – ist passé. Außerhalb der Nutzung dürfen sie zudem nicht im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt werden; die Zulassungsstellen können einen Nachweis über privaten Parkraum verlangen. Immerhin haben 07er-Fahrzeuge freie Fahrt in Umweltzonen.
Was ist daran Zero Emission, wenn das vorausfahrende Fahrzeug mehr Emissionen hat durch das höhere Zuggewicht?
Für mich Greenwashing einer Fortbewegungsmethode, die künstlerisch interessant sein mag, motivierend für MB Liebhaber oder überzeugte Anhänger Fahrer.
Weil: nur Trampen wäre langweilig. Aber als Beifahrer wäre dann seine Fortbewegung schon eher Zero Emission. Wenn auch nur rechnerisch. Weil Autofahren an sich mit sehr viel Emissionen pro bewegtem Kilogramm Transportgewicht zu tun hat.
Wie wär´s mit Aufspringen auf LKW Dächer? Also mit einer Leiter in der Hand die LKW Fahrer ansprechen, ob sie so einen Unsinn mitmachen würden.
Aktionskunst wäre auch einen Flüchtling simulieren, der hinten auf der Fracht bzw. in der Ladefläche sitzt. Wie früher auf einem Pickup bei den Ziegen.
Klar kann man mit einem Auto ohne Motor auffallen. Und einen mit Klapprad aber ohne Räder will ja niemand in den Kofferraum laden. Oder doch? 😉
Ein guter Deutscher der die Regeln immer brav befolgt und dabei möglichst wenig hinterfragt merkt natürlich auch das diese Fahrt wohl weder mit 07 noch mit rotem Kennzeichen (Bild 4) zulässig wäre.
Viele Deutsche fragen sich wahrscheinlich auch warum Asterix so böse wird bei "Passierschein A38" schliesslich sind das doch die Regeln und Gesetze!
Ein Wort: Plemplem.
Und solchen Idioten ("Künstler" sind das keine) hat man es zu verdanken, dass die rote 07er wohl in naher Zukunft auch noch eingedampft wird. Ganz großes Kino...
Als er schon auf dem Seitenstreifen stand, hätte er ja auch den ADAC rufen können...!
"Können Sie bitte mal schauen, mit dem Motor scheint etwas nicht zu stimmen!"
-😊
Das Gesicht vom gelben Engel wäre dann auch künstlerisch wertvoll gewesen...!
-😊
Gruss
Nico
Aktionskünstler = Eine dumme Idee, auf die normalerweise Kinder kommen würden, als Erwachsener im Namen der Kunst ausführen
begraben wir bitte den Beitrag...da Hirnlose Aktion und überflüssig
Aha, das ist also "Kunst". Idiotie nenne ich das.
Zur Erklärung auf gut deutsch:
"Aktionskünstler" = Totaler Spinner
Was für ein Vogel.
Ich weiß nicht wieviele Mm ich schon mit unserem AH mit Original-Mercedes-Felgen und -Radkappen hintendran zurückgelegt habe. Er ist viele Jahrzehnte alt. Damals stand auf den Typenschildern sogar noch "Eigenbau", wohl weil Mercedes noch ziemlich klein war. Insofern nix neues.
SCNR
notting
mir wurde mal erklärt dass man ein Auto nur im Pannenfall abschleppen darf.
Wenn es sich nicht um eine Panne handelt, gilt das gezogene Auto als Hänger.
In dem Fall sitzt dann auch noch eine Person im Hänger.
Weiss nicht genau ob das rechtlich so standhält, kam aber von der Polizei die Aussage.
Naja...wer zu viel Zeit hat. Ich wüsste da Sinnvolleres mit meiner Zeit anzufangen.
Wenn ich die Aktion interpretieren sollte, dann fällt mir dazu nur eins ein: Europa, fährt nur noch mit Seil und Abschlepper 😆