Zweitakter: Renaissance in China
Im fernen Osten knattert der Zweitakter in die Zukunft
Was haben Zweitakter und Muttis alte Schlaghose gemein? Nun ja, beide waren mal beliebt, wurden aussortiert und könnten bald ihre Wiederauferstehung feiern.
Essen/Hannover - "Rängdengadäng": Der unverkennbare Zweitakt-Sound löst bei vielen Erinnerungen an den Trabant aus. Das Knattern, die bläuliche Auspufffahne und der Geruch von verbranntem Öl sind fest mit "Rennpappe" verbunden. Heute haben die Zweitakter für viele den Ruf von Behelfsmotoren: Sie treiben Rasenmäher, kleine Boote, Kettensägen und Mopeds an. Doch warum werden keine Zweitakt-Autos mehr produziert?
In den 30er-Jahren rollten sie etwa als DKW vom Band, bis Ende der 1950er-Jahre produzierte die schwedische Firma Saab noch Zweitakter, schreibt der TÜV Nord. Doch seit dem Ende der DDR-Volksautos Trabant und Wartburg ist das Thema hierzulande erledigt. Leistung und Umweltdaten genügten modernen Ansprüchen nicht mehr.
Microsoft-Milliardär investiert in Zweitakter
Hauptargumente für den Zweitakter waren einst der geringe Fertigungsaufwand und Platzbedarf sowie das niedrige Gewicht. Denn der Aufbau eines Zweitaktmotors ist vergleichsweise einfach. Er basiert auf nur drei beweglichen Baugruppen: Kolben, Kurbelwelle und Pleuelstange. Eine Ventilsteuerung wie beim Viertakter gibt es nicht. Das Gemisch aus Benzin und Öl, das der Zweitakter benötigt um Kolben und Kurbelwelle zu schmieren, sorgt für eine hohe thermische Belastung und einen hohen Verschleiß der Kolben. Vor allem aber für schlechte Abgaswerte.
Dennoch könnte der Zweitakter bald eine Renaissance erleben, etwa als Hilfsmotor für Elektromobile. In China entsteht gerade ein großes Werk der Marke Ecomotors, das leichte und preiswerte Zweitaktmotoren mit direkter Einspritzung und spezieller Abgasnachbehandlung produzieren soll. Der Software-Milliardär Bill Gates ist einer der Investoren.
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Quelle: dpa
Nun was da "knattert" stellt die ICE der etablierten Hersteller ziemlich in den Schatten
Zum einen ist es ein Zweitakt DIESEL Motor, sowas wird übrigens immer noch gebaut weil es der EFFIZIENTESTE ICE der Welt ist
z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rtsil%C3%A4_RT-flex96C
zum anderen ist es ein Gegenkolbenmotor
https://de.wikipedia.org/wiki/Gegenkolbenmotor
was sich als Flugmotor https://de.wikipedia.org/wiki/Junkers_Jumo_205
in den 1930ern bewährt hat.
DKW hatte auch einen wunderschönen Roadster, den "Auto Union 1000 Sp Roadster", der bis Mitte der 1960er Jahre gebaut wurde. Mit seinen 55 PS aus einem Liter Hubraum könnte er noch mit den aktuellen 1000 ccm Motoren mithalten.
hallo
wo hatt denn der schreiberling seinen wissenstand her ? zweitakter und einfach ? selbst der trabbi motor hatt schon nen drehschieber im einlass
dazu sind dann bei aktuellen motoren membraneinlass + auslasschieber dazu gekommen + diverse überströmervarianten , dazu noch aufwändige abgasanlagen mit reso
Mfg Kai
Der Schreiberling möge sich setzen und eine "6" in Empfang nehmen! 🙄
Mal ein wenig Nachhilfe in Autogeschichte deutscher Zweitakter:
https://de.wikipedia.org/.../DKW?...
Und dann gab es da noch aus dem Borgward-Konzern den berühmten 3-rädrigen Kleintransporter Goliath Goli : 1955 - 1961
Also nicht wirklich nur DKW und schon garnicht 30er Jahre.
Stimmt schon, der Zweitakter ist "einfacher" Aufgebaut, was der Betriebssicherheit zuträglich ist. Allerdings gibt es durchaus Zweitakter mit Ventilsteuerung, etc.
Im ländlichen Ungarn fahren heute noch die meisten Zweiräder mit ZT Motor.
Scheinen unverwüstlich zu sein.
Gibt es das sind aber i.d.R. Motoren die eine relativ niedrige Maximaldrehzahl haben.
Bei einem Zweitakter mit Ventilsteuerung läuft die Nockenwelle synchron mit der Kurbelwelle, d.H. ein schnellaufender Zweitakter mit 4500 min-1hat die gleiche Belastung für den Ventiltrieb wie ein Viertakter bei 9000 min-1
Zur Headline enthält der Artikel nur zwei Sätze:
"In China entsteht gerade ein großes Werk der Marke Ecomotors, das leichte und preiswerte Zweitaktmotoren mit direkter Einspritzung und spezieller Abgasnachbehandlung produzieren soll. Der Software-Milliardär Bill Gates ist einer der Investoren."
es wäre doch interessant gewesen, darüber etwas mehr zu erfahren. Denn dass es bis vor 30 Jahren noch Zweitakter en masse gab, das wissen nicht nur die Zonis.
http://www.cleanthinking.de/.../
In den News bei MT war der OPOC-Zweitakter auch schon mal ein Thema:
http://www.motor-talk.de/.../...olbenmotor-von-ecomotors-t4506248.html
Ich erinnere nur an die Goliath-Motörchen aus der Feder Bordwards. Zweitakter mit Benzindirekteinspritzung.
In Berlin gibt es übrigens eine Firma, die auch daran tüftelt: http://www.arens-motoren.de/start.html
noch zu erwähnen, tempo , pkw und nutzfahzeuge, alles zweitakter.
Es gibt viele interessante (Diesel-)Zweitakter. Ein Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/LTS_M62
Es gab auch etwas grösseres.
Krupp LKW
Weil es ineffiziente Stinker sind denen man keine Träne nachweinen muß.
Ich würde die selbst in den Rollern aus dem Verkehr ziehen.
Schafft man damit denn irgendeine aktuell gültige Abgasnorm?
Wie soll das denn gehen? Damit klappt doch die Schmierung nicht, oder bekommt der 'nen extra Ölvorrat (wie wird das dann verteilt?).
Gruß Metalhead